Was sind Fettsäuren?
Fettsäuren sind Carbonsäure mit einer langen Kohlenwasserstoffkette.
Fettsäuren sind ein Grundbaustein für die meisten Lipide
Sie bestehen aus einer lipophilen (wasserabstoßenden) Kohlenwasserstoffkette und einer hydrophilien Carboxyl-Gruppe
Allgemeine Formel R-COOH
Nach welchen Kriterien werden Fettsäuren eingeteilt?
Länge der Kohlenwasserstoffkette
Anzahl und Position von C=C Doppelbindungen (ungesättigte Fettsäuren)
Anzahl von Verzweigungen
Welche beiden Alkohole sind am häufigsten in natürlichen Fetten eingebaut und
wie heißen die jeweiligen Lipide?
Glycerin: bildet mit Fettsäuren die Triglyceride (Neutralfette)
Sphingosin: bildet mit Fettsäuren die Sphingolipide
Erläutern Sie den Aufbau und die Bedeutung von Membranlipiden.
Aufbau:
Bestehen meist aus einem Glycerin- oder Sphingosin-Grundgerüst, zwei Fettsäuren (hydrophober Teil) und einer hydrophilen Kopfgruppe (z. B. Phosphat + Alkohol)
Bedeutung:
Hauptbestandteile biologischer Membranen, sie bilden die Lipid-Doppelschicht und ermöglichen Struktur, Flexibilität und Selektivität der Zellmembran.
Erläutern Sie den Aufbau und die Bedeutung von Triglyceriden.
Ein Molekül Glycerin + drei Fettsäuren, die über Esterbindungen verknüpft sind
Dienen dem Körper als Energiespeicher, Wärmeisolierung und Polsterung innerer Organe.
Wo werden Fette in Zellen gespeichert?
Fette werden in Zellen hauptsächlich in sogenannten Fetttröpfchen (Lipidtröpfchen) im Zytoplasma von Fettzellen (Adipozyten) gespeichert.
Wovon hängt die Konsistenz von Fetten ab?
Die Konsistenz hängen von der Kettenlängen und Sättigungsgrad ab:
Viele gesättigte Fettsäuren → fest bei Raumtemperatur (z. B. tierische Fette)
Viele ungesättigte Fettsäuren → flüssig bei Raumtemperatur (z. B. pflanzliche Öle)
Je mehr Doppelbindungen (also ungesättigte Fettsäuren), desto „flüssiger“ ist das Fett.
Wie kann die Viskosität von Zellmembranen beeinflusst werden?
Fettsäurezusammensetzung:
Mehr ungesättigte Fettsäuren → Membran wird flüssiger,
Mehr gesättigte Fettsäuren → Membran wird starrer
Cholesteringehalt:
Bei niedrigen Temperaturen verhindert es das „Einfrieren“ (erhöht Fluidität)
Bei hohen Temperaturen vermindert es übermäßige Beweglichkeit (senkt Fluidität)
Doppelbindungen machen weich, Cholesterin gleicht aus (wie ein Temperaturpuffer)
Wie entstehen die Blutgruppen des ABO-Systems biochemisch?
Alle roten Blutkörperchen besitzen an ihrer Oberfläche ein gemeinsames Grundgerüst, das sogenannte H-Antigen. Dieses besteht aus einer bestimmten Zuckerstruktur, die auf Membranlipiden oder -proteinen sitzt.
Die ABO-Blutgruppen entstehen durch spezifische Enzyme (Glykosyltransferasen), die an das H-Antigen weitere Zuckerreste anhängen:
Blutgruppe A: A-Transferase fügt N-Acetylgalactosamin an → A-Antigen entsteht
Blutgruppe B: B-Transferase fügt Galactose an → B-Antigen entsteht
Blutgruppe AB: Beide Enzyme sind aktiv → Es werden A- und B-Antigene gebildet
Blutgruppe 0: Keine funktionsfähige Transferase → Das H-Antigen bleibt unverändert, es werden keine zusätzlichen Zucker angehängt
Was ist Cholesterin und welche Bedeutung hat es im Stoffwechsel?
Cholesterin ist ein lipophiler (fettlöslicher) Steroidalkohol, der in Zellmembranen vorkommt und auch als Vorstufe für viele wichtige Moleküle dient.
Stabilisiert und reguliert die Fluidität von Zellmembranen
Ausgangstoff für die Synthese von Steroidhormonen (Cortisol, Testosteron, Östrogen)
Wird zu Herstellung von Gallensäure und Vitamin D benötigt.
Cholesterin ist also ein zentraler Baustein für Struktur und Signalstoffe im Körper.
Erklären Sie den Begriff amphoter:
Ein Stoff ist amphoter, wenn er sowohl als Säure (Protonendonator) als auch als Base (Protonenakzeptor) reagieren kann.
Aminosäuren sind amphoter, weil sie eine saure Carboxygruppe (–COOH) und eine basische Aminogruppe (–NH₂) enthalten.
Erklären Sie den Begriff Isoelektrischer Punkt (pl):
Der isoelektrische Punkt ist der pH-Wert, bei dem eine Aminosäure oder ein Protein nach außen elektrisch neutral ist (positive = negative Ladungen).
An diesem Punkt ist die Löslichkeit oft am geringsten, und Aminosäuren liegen überwiegend als Zwitterion vor.
Bedeutung der beiden Begriffe für Aminosäuren und Proteine:
Diese Eigenschaften bestimmen das Ladungsverhalten, die Löslichkeit und das Wanderungsverhalten im elektrischen Feld (z. B. bei der Elektrophorese) von Aminosäuren und Proteinen.
Beschreiben Sie den Aufbau von Aminosäuren.
Alle Aminosäuren besitzen einen zentralen C-Atom, an das folgende Gruppen gebunden sind:
eine Aminogruppe (–NH₂)
eine Carboxygruppe (–COOH)
ein Wasserstoffatom (–H)
eine variable Seitenkette (–R), die den Charakter der Aminosäure bestimmt
Beschreiben Sie 3 Kriterien zur Einteilung von Aminosäuren:
Polarität der Seitenkette: → unpolar, polar, geladen (sauer/basisch)
Essentiell oder nicht-essentiell: → vom Körper selbst herstellbar oder nicht
Chemische Besonderheiten: z. B. aromatisch, schwefelhaltig, verzweigt
Physiologische Bedeutung schwefelhaltiger Aminosäuren:
Schwefelhaltige Aminosäuren sind also entscheidend für Proteinstruktur, Stabilität und Zellstoffwechsel. (Cysteine, Methionine)
Erklären Sie den Aufbau von Peptiden.
Peptide bestehen aus 2 bis ca. 100 Aminosäuren, die über Peptidbindungen miteinander verknüpft sind.
Die Verbindung erfolgt zwischen der Carboxygruppe einer Aminosäure und der Aminogruppe der nächsten.
Funktionen Peptide:
Peptide übernehmen viele biologische Funktionen, z. B. als:
Hormone (z. B. Insulin → Blutzuckerregulation)
Neurotransmitter oder Signalmoleküle (z. B. Endorphine → Schmerzhemmung)
Antibiotika (z. B. Gramicidin)
Transportmoleküle oder Vorstufen für Proteine
Beispiele Peptide:
Insulin – Hormon zur Blutzuckersenkung
Oxytocin – Hormon mit Wirkung auf Wehen & Bindung
Glutathion – wichtiges Antioxidans in Zellen
Was sind Proteine?
Proteine sind große, biologisch aktive Makromoleküle, die aus mehr als 100 Aminosäuren bestehen.
Sie sind die Hauptbausteine aller Zellen und übernehmen vielfältige Aufgaben im Körper.
Aufbau Proteine:
Proteine sind Polypeptide, also lange Ketten von Aminosäuren, die durch Peptidbindungen verknüpft sind.
Sie besitzen eine komplexe räumliche Struktur:
Primärstruktur
Sekundärstruktur
Tertiärstruktur
Quartiärstruktur
Funktionen von Proteinen:
Enzyme → beschleunigen chemische Reaktionen
Strukturproteine → geben Zellen und Geweben Halt
Transportproteine → transportieren Stoffe
Signalproteine → steuern Zellprozesse
Abwehrproteine → Teil des Immunsystems
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