Testdiagnostik
DISYPS-ZWA
DZ-KJ
Differentialdiagnostik/Komorbiditäten
Hirnverletzungen,
depressive Störungen,
Psychotische Störungen,
Tic-Störungen,
Autistische Störungen,
zwanghafte/anankastische Persönlichkeitsstörungen
Diagnosekriterien/Kardinalsymptome
Zeitkriterium
Laut ICD-10 müssen Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen:
An den meisten Tagen über mindestens zwei Wochen hinweg bestehen.
So ausgeprägt sein, dass sie erheblichen Leidensdruck verursachen oder alltägliche Funktionen erheblich beeinträchtigen.
Nach DSM-5 gibt es zusätzlich die Anforderung, dass:
Die Zwänge mindestens eine Stunde pro Tag in Anspruch nehmen oder den Alltag stark stören.
SORKC-Modell: Zwangsstörung
1. S - Situation
Der Patient befindet sich in einer bestimmten Situation, die Angst oder Stress auslöst. Zum Beispiel: „Ich komme nach Hause und sehe, dass die Tür nicht ganz zu ist.“
Behandlungsplan
Klinische Diagnostik:
Erfassung der Symptome nach ICD-10-Kriterien
Differenzialdiagnostik (z. B. Abgrenzung zu Angststörungen, Tic-Störungen oder Schizophrenie)
Erhebung des Schweregrads (z. B. mittels Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale, Y-BOCS)
Psychoedukation:
Aufklärung über Zwangsstörungen und deren Mechanismen
Vermittlung eines Erklärungsmodells für Patienten und Angehörige
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) mit Exposition und Reaktionsverhinderung (ERP)
Exposition: Konfrontation mit angstbesetzten Reizen (z. B. schmutzige Gegenstände bei Waschzwang)
Reaktionsverhinderung: Unterdrückung der Zwangshandlung (z. B. kein Händewaschen nach Berühren von Schmutz)
Ziel: Gewöhnung an die Angst (Habituation) und Verlernen der Zwangsrituale
Kognitive Therapie
Bearbeitung dysfunktionaler Gedanken („Wenn ich das nicht tue, passiert etwas Schlimmes“)
Entwicklung alternativer Denkmuster
Metakognitive Therapie (bei Grübelzwängen)
Arbeit an überhöhten Kontrollbedürfnissen und Unsicherheitsintoleranz
Familientherapie: Vermeidung von Zwangsverstärkung durch Angehörige
Achtsamkeitsbasierte Verfahren: Reduktion der inneren Anspannung
Gruppentherapie: Erfahrungsaustausch und Motivationserhalt
Ergotherapie: Strukturierung des Alltags
Langzeittherapie mit KVT oder medikamentöser Erhaltungstherapie
Erlernen von Rückfallpräventionstechniken
Regelmäßige Nachsorge
Behandlungsinterventionen
Störungsmodelle
• Patienten mit Zwangsstörung interpretieren aufdringliche Gedanken als gefährlich oder moralisch falsch • Dysfunktionale Überzeugungen verstärken die Zwänge:
„Gedanken sind gleichbedeutend mit Handlungen“ (Gedanken-Handlungs-Fusion)
„Ich bin für jede mögliche Gefahr verantwortlich“
„Ich darf keine Unsicherheit zulassen“ • Zwangshandlungen reduzieren kurzfristig die Angst, verhindern aber langfristig eine Korrektur der falschen Überzeugungen
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