Handelsrechtlicher Abschluss - Steuerlicher Abschluss: Was bedeutet die ,,Maßgeblichkeit’’?
Der Maßgeblichkeitsgrundsatz ist in § 5 Abs. 1 Satz 1 EStG kodifiziert („…nach den handelsrechtlichen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung…“). Die Steuerbilanz entspricht also grds. der Handelsbi-lanz und entsprechend entspricht der handelsrechtliche Gewinn grds. dem steuerlichen Gewinn.
Was ist eine Auszahlung?
Eine Auszahlung passiert immer dann, wenn dein Unternehmen tatsächlich Geld verliert – also wenn Bargeld oder Bankguthaben weniger wird.
Das bedeutet: ➡️ Du zahlst mit Bargeld oder per Überweisung. ➡️ Das Geld verlässt dein Unternehmen sofort.
Du bezahlst eine Rechnung sofort per Banküberweisung.
Du gibst im Geschäft Bargeld aus, um Material zu kaufen.
Du begleichst eine alte Rechnung, die du schon vor Wochen bekommen hast.
Wichtig: Es ist egal, ob du die Sache gerade erst gekauft hast oder schon vor einem Monat – entscheidend ist, dass jetzt Geld abfließt.
Was ist eine Ausgabe?
Eine Ausgabe entsteht, wenn du etwas kaufst oder bestellst – also wenn dein Unternehmen etwas bekommt (z. B. Waren oder Dienstleistungen) und du dafür zahlen musst – egal ob sofort oder später.
➡️ Eine Ausgabe heißt: Du verpflichtest dich zu zahlen, das Geld fließt aber vielleicht erst später.
Du kaufst ein neues Laptop und bekommst eine Rechnung, die du erst in 30 Tagen bezahlst. → Das ist jetzt eine Ausgabe, aber erst später eine Auszahlung.
Du bekommst eine Lieferung Rohstoffe und zahlst gleich bar. → Das ist eine Ausgabe UND eine Auszahlung zur gleichen Zeit.
Du bezahlst eine Stromrechnung vom Vormonat. → Das war damals die Ausgabe, jetzt ist es die Auszahlung.
Was ist ein Aufwand?
Ein Aufwand ist eine Verminderung deines Unternehmensvermögens – also wenn du etwas „verlierst“, z. B. durch Ausgaben für Löhne, Strom, Büromaterial, Abschreibungen usw.
➡️ Ein Aufwand wirkt sich immer negativ auf den Gewinn aus. ➡️ Es ist ein Begriff aus der Finanzbuchhaltung.
Du zahlst Löhne an Mitarbeiter
Du bezahlst Strom oder Miete
Du musst ein kaputtes Gerät abschreiben
Du verlierst Geld durch einen Schaden
📌 Wichtig: Auch nicht-bezahlte Rechnungen können Aufwand sein, solange sie den aktuellen Gewinn betreffen.
Was sind Kosten?
Kosten sind der Teil des Aufwands, der mit der eigentlichen Arbeit des Unternehmens zu tun hat – also mit der Leistungserstellung.
➡️ Kosten gehören zur Kostenrechnung (= internes Rechnungswesen) ➡️ Sie helfen zu berechnen, wie teuer es ist, z. B. ein Produkt herzustellen oder eine Dienstleistung zu erbringen.
Gehälter der Produktionsmitarbeiter
Materialkosten für ein Produkt
Strom, der in der Produktion verbraucht wird
Abschreibungen auf Maschinen in der Produktion
1. Auszahlung, keine Ausgabe
a. Eine Verbindlichkeit wird beglichen. Buchungssatz:
Per Verbindlichkeit an Bank
b. Gewährung eines Kredits. Buchungssatz:
Auszahlung, keine Ausgabe
Per Forderung an Bank
Kauf von Vermögensgegenständen (Handelswaren, Maschine, Rohstoffe usw.) gegen Barzahlung. Buchungssatz:
Auszahlung = Ausgabe
Per Vermögensgegenstand an Kasse/Bank
Geldspende. Buchungssatz:
Ausgabe = Auszahlung
Per Sonst. betr. Aufwand an Kasse/Bank
Gewinnausschüttung. Buchungssatz:
Per Privat an Bank
Kauf von Vermögensgegenständen (Handelswaren, Maschine, Rohstoffe usw.) auf Ziel. Buchungssatz:
Ausgabe, keine Auszahlung
Per Vermögensgegenstand an Verbindklichkeit
Ein Auto wird gemietet, die Zahlung erfolgt später.
Per Mietaufwand Sonst. betr. Aufwand an Verbindlichkeit
Kauf von Vermögensgegenständen (Handelswaren, Maschine, Rohstoffe usw.) auf Ziel oder gegen Barzahlung. Buchungssatz:
Ausgabe, kein Aufwand
Per Vermögensgegenstand an Verbindlichkeit
Ausgabe = Aufwand
Die Miete für ein Auto wird sofort gezahlt. Buchungssatz:
Per Sonst. betr. Aufwand an Kasse
Die Miete für ein Auto wird später gezahlt. Buchungssatz:
Per Sonst. betr. Aufwand an Verbindlichkeit
Verbrauch von Handelswaren. Buchungssatz:
Aufwand, keine Ausgabe
Per Abschreibung an Maschine
Planmäßige Abschreibung einer Maschine. Buchungssatz:
Per Abschreibung an Maschinr
Neutraler Aufwand (So wird Aufwand für Sachverhalte bezeichnet, bei denen keine Kosten entstehen, da grds. der Bezug zur Leistungserstellung fehlt, da sie anderen, vergangenen Peri-oden zuzurechnen sind oder da sie außerordentlich sind).
a. Spende (ohne Bezug zum Betrieb).
b. Aufwand durch den Ansatz einer Rückstellung für eine Klage wg. Verletzungen von Markenrechten in der Vergangenheit.
c. Das Lager mit den Rohstoffen ist leider abgebrannt. Aufwand: Ja, Kosten: Nein.
Aufwand = Kosten
a) Verbrauch von Handelswaren, der im externen und internen Rechnungswesen iden-tisch bewertet wird.
b) Planmäßige Abschreibungen, die im externen und internen Rechnungswesen identisch bewertet werden.
c) Lohn und Gehalt (außer der kalkulatorische Unternehmerlohn)
Zusatzkosten (Kosten, denen keine Aufwendungen gegenüberstehen.
a) Kalkulatorische Zinsen auf das Eigenkapital.
b) Kalkulatorischer Unternehmerlohn.
c) Kalkulatorische Wagnisse.
Was ist eine Einzahlung?
👉 Einzahlung = Geld kommt ins Unternehmen rein (Bar oder aufs Konto).
Es ist ein tatsächlicher Zahlungsmittelzufluss – also mehr Bargeld oder Bankguthaben.
Ein Kunde zahlt seine Rechnung in bar.
Du bekommst eine Überweisung vom Kunden.
📌 Wichtig: Einzahlung ist nur der Geldzufluss, egal, wofür (ob Umsatz, Kredit, Eigenkapital, etc.).
Was ist eine Einnahme?
👉 Einnahme = Dein Geldvermögen steigt. (= Zahlungsmittel + Forderungen – Verbindlichkeiten)
Das heißt: Auch wenn noch kein Geld da ist, du aber eine Forderung gegen jemanden hast, ist es schon eine Einnahme.
Du schreibst eine Rechnung an einen Kunden – er zahlt erst in 14 Tagen → Einnahme heute, Einzahlung später.
Oder du bekommst Geld und gleichzeitig gibst du z. B. eine Verbindlichkeit auf.
📌 Merke: Einnahmen sind breiter als Einzahlungen – auch Forderungen zählen!
Was ist der Ertrag?
👉 Ertrag = Du wirst rechnerisch reicher (mehr Vermögen), und das betrifft deinen Gewinn.
Es ist ein Wertzuwachs, der in der Finanzbuchhaltung erfasst wird und den Jahresüberschuss (Gewinn) erhöht.
Du verkaufst Waren oder Dienstleistungen.
Du bekommst Zinsen auf dein Bankkonto.
Eine Maschine wird höher bewertet (z. B. durch Marktwert).
📌 Nicht jeder Geldeingang ist ein Ertrag – z. B. ein Kredit ist keine Leistung oder Ertrag.
Was ist die Leistung?
👉 Leistung = Ertrag aus der eigentlichen Tätigkeit deines Unternehmens.
Kommt aus der Kosten- und Leistungsrechnung (intern). Nur das, was wirklich mit deiner Hauptleistung zu tun hat (z. B. Produkte herstellen, Dienstleistungen anbieten).
Ein Tischler verkauft einen Tisch → Leistung
Ein Steuerberater stellt eine Rechnung → Leistung
Aber: Zinsgewinne oder einmalige Wertsteigerungen sind kein Leistung, nur Ertrag
Ein Kunde tilgt eine Forderung durch Banküberweisung
Einzahlung, keine Einnahme
💡 Erklärung: Du bekommst Geld aufs Konto → Einzahlung Aber: Die Forderung (Geld, das du noch bekommen solltest) wird nur in Geld umgewandelt → dein Geldvermögen ändert sich nicht, weil Forderung ↓ und Zahlungsmittel ↑➡️ Keine Einnahme, weil kein neuer Wert entsteht, nur ein „Tausch“
Verkauf von Waren gegen Barzahlung
Einzahlung = Einnahme
💡 Erklärung:
Kunde zahlt bar → Einzahlung
Du bekommst Geld + hast weniger Ware → dein Geldvermögen steigt → Einnahme
➡️ Beides trifft zu
Verkauf von Waren auf Ziel.
Einnahme, keine Einzahlung
Du bekommst noch kein Geld, aber hast eine Forderung
Dein Geldvermögen steigt trotzdem (Forderung zählt dazu) → Einnahme
Keine Einzahlung, weil kein Geld auf Konto/Bar da ist
Erhaltene Anzahlung auf Waren.
Du bekommst Geld → Einnahme ✅
Aber: Du hast noch keine Leistung erbracht → das ist noch kein Ertrag, weil du das Geld eigentlich „nur aufbewahrst“ (du schuldest dem Kunden noch was) ➡️ Kein Ertrag, sondern eine Art „Schuld“ (Verbindlichkeit)
Verkauf von Waren gegen Barzahlung oder auf Ziel.
Einnahme = Ertrag
Barzahlung → Einzahlung & Einnahme & Ertrag
Auf Ziel → Einnahme (Forderung steigt) & Ertrag (du hast verdient) ➡️ In beiden Fällen: du verdienst wirklich etwas, also zählt es als Einnahme und Ertrag
Zuschreibung eines Vermögensgegenstands.
Ertrag, keine Einnahme
Beispiel: Maschine war vorher zu niedrig bewertet, jetzt wird sie höher bewertet → dein Vermögen steigt
Du bekommst kein Geld, also keine Einzahlung / Einnahme ➡️ Aber: Dein Gewinn steigt → Ertrag
Steuerrückzahlung; Gewinn aus Verkauf von Anlagevermögen; Kursgewinne bei Aktien
Neutraler Ertrag
💡 Erklärung:Das sind Erträge, weil sie deinen Gewinn erhöhen –Aber sie haben nichts mit deiner eigentlichen betrieblichen Tätigkeit zu tun➡️ Deshalb nennt man sie neutral (also: nicht aus dem Kerngeschäft)
Verkauf von Dienstleistungen gegen Barzahlung oder auf Ziel.
Ertrag = Leistung
Du bekommst Geld (Bar oder später) → Einnahme
Du erbringst deine eigentliche Leistung → zählt also als Ertrag UND Leistung ➡️ Weil es zum Kerngeschäft gehört = Leistung
„Erfassung z.B. einer selbst erstellten Kundenliste (darf im externen Rechnungswesen nicht aktiviert werden).“
Zusatzleistung
Du hast eine Leistung erbracht (z. B. Liste erstellt), die intern einen Wert hat
Im internen Rechnungswesen (Kostenrechnung) kann man das als Leistung erfassen
Aber: Im externen (Jahresabschluss) darf sowas nicht bilanziert werden → kein Ertrag ➡️ Nennt man Zusatzleistung
Aufstellungspflicht / Kaufmann / Kauffrau
Was bedeutet diese Pflicht:
§ 238 Abs. 1 Satz 1 HGB
Seine Handelsgeschäfte und die Lage seines Vermögens sind nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung ersichtlich zu machen.
Das erfolgt in der Regel durch Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung. Mit der Lage ist die wirtschaftliche Lage gemeint, die Vermögenslage, die Finanzlage und die Ertragslage. Kürzer gesprochen, die „Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“ oder noch kürzer, die „VFE-Lage“.
§ 238 Abs. 1 Satz 2 HGB - Die Buchführung muss so be-schaffen sein, dass sie einem sachverständigen Dritten in-nerhalb angemessener Zeit ei-nen Überblick über die Ge-schäftsvorfälle und über die Lage des Unternehmens ver-mitteln kann.
Daraus folgt, dass eine Buchführung vorhanden sein muss. Zudem wird gefordert, dass die Buchführung auch noch „ordentlich und systematisch“ zu sein hat. Ansonsten wäre es nicht möglich, dass sie einem sach-verständigen Dritten in angemessener Zeit einen Über-blick über die Geschäftsvorfälle und über die Lage („VFE-Lage“) des Unternehmens vermitteln kann. Was „sachverständige Dritte“ sind, finden Sie am besten selbst heraus!
Was bedeutet diese Pflicht: § 238 Abs. 1 Satz 3 HGB
Die Geschäftsvorfälle müssen sich in ihrer Entstehung und Abwicklung verfolgen lassen.
Nahezu jeder Sachverhalt und jede Entscheidung ist im Unternehmen zu dokumentieren. Zum Beispiel ist nicht nur der Zugang einer Produktionsmaschine zu doku-mentieren und zu erfassen, sondern u.a. auch Folgen-des:
1. Warum besteht Bedarf für eine solche Ma-schine?
2. Wer hat die genauen Spezifikationen der Ma-schine ausgearbeitet?
3. Hat die Abteilung „Investitionsrechnung“ den Kauf der Maschine freigegeben?
4. Hat die Abteilung „Finanzierung“ den Kauf der Maschine freigegeben?
5. Warum wurde bei dem entsprechenden Liefe-ranten bestellt?
6. Wer hat die Bestellung freigegeben?
usw.
§ 238 Abs. 2 HGB - Der Kaufmann ist verpflichtet, eine mit der Urschrift überein-stimmende Wiedergabe der abgesandten Handelsbriefe (Kopie, Abdruck, Abschrift oder sonstige Wiedergabe des Wortlauts auf einem Schrift-, Bild- oder anderen Datenträ-ger) zurückzubehalten.
Handelsbriefe hat nur ein Kaufmann. Nicht nur Brief im klassischen Sinne, sondern auch Fax oder E-mail. Siehe zur Aufbewahrung auch § 257 HGB
https://www.gesetze-im-internet.de/hgb/__257.html
(1) Bei der Führung der Handelsbücher und bei den sonst erforderlichen Aufzeichnungen hat sich der Kaufmann einer lebenden Sprache zu bedienen. Werden Abkürzungen, Ziffern, Buchstaben oder Symbole verwendet, muß im Einzelfall deren Bedeutung eindeutig festliegen.
(2) Die Eintragungen in Büchern und die sonst erforderlichen Aufzeichnungen müssen vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet vorgenommen werden.
(3) Eine Eintragung oder eine Aufzeichnung darf nicht in einer Weise verändert werden, daß der ursprüngliche Inhalt nicht mehr feststellbar ist. Auch solche Veränderungen dürfen nicht vorgenommen werden, deren Beschaffenheit es ungewiß läßt, ob sie ursprünglich oder erst später gemacht worden sind.
(4) Die Handelsbücher und die sonst erforderlichen Aufzeichnungen können auch in der geordneten Ablage von Belegen bestehen oder auf Datenträgern geführt werden, soweit diese Formen der Buchführung einschließlich des dabei angewandten Verfahrens den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entsprechen. Bei der Führung der Handelsbücher und der sonst erforderlichen Aufzeichnungen auf Datenträgern muß insbesondere sichergestellt sein, daß die Daten während der Dauer der Aufbewahrungsfrist verfügbar sind und jederzeit innerhalb angemessener Frist lesbar gemacht werden können. Absätze 1 bis 3 gelten sinngemäß.
Was bedeutet diese Pflicht: § 240 HGB Inventar
Pflicht, ein Inventar zu Beginn des Handelsgewerbes sowie zum Schluss eines jeden Geschäftsjahrs zu erstel-len. U.U. zulässige Bewertungsmethoden: Gewogener Durchschnitt und Festwert.
Was bedeutet diese Pflicht: § 241 HGB Inventur
Überschrift: Inventurvereinfachungsverfahren. Inven-tur ist gar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber die Pflicht besteht „implizit“. Grds. alles zum Ende des Ge-schäftsjahres aufnehmen durch Zählen, Messen, Schät-zen oder Wiegen. Vereinfachungen:
1. Nicht alles aufnehmen.
2. Nicht zwingend am Ende des Geschäftsjahres aufnehmen, sondern früher oder später.
§ 242 HGB Pflicht, zu Beginn des Handels-gewerbes eine Eröffnungsbi-lanz und zum Ende eines jeden Geschäftsjahres einen Jahres-abschluss zu erstellen.
Jahresabschluss nach § 242 HGB: Bilanz + Gewinn- und Verlustrechnung.
Unter welchen Voraussetzungen ist jemand Kaufmann?
§ 1 HGB:
„Kaufmann im Sinne dieses Gesetzbuchs ist, wer ein Handelsgewerbe betreibt. Handelsgewerbe ist jeder Gewerbebetrieb, es sei denn, daß das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmän-nischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert.“
Voraussetzung für die Kaufmannseigenschaft ist, dass ein Handelsgewerbe betrieben wird. Das Han-delsgewerbe wird definiert über den für steuerliche Zwecke festgelegten Gewerbebetrieb.
Über welche Kriterien ist ein Gewerbebetrieb definiert?
selbständige nachhaltoge Betätigung (Freie Gestaltung der Tätigkeit, nicht weisungsgebunden)
Gewinnerzielungsabsicht (Soweit voraussichltich nur Verluste erziehlt werden, ist das Kriterium nicht erfüllt (sog. Liebhaberei) Folge diese Verluste sind nicht steuerlich abzugsfähig)
Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr (Das Unternehmen ist nach außen für Dritte ,,sichtbar’’ durch Werbung, die Geschäftstätigkeit des Unternehmens usw.)
keine Land- und Forstwirtschaft und kein freier Beruf bzw. andere selbständige Arbeit (Die seöbständige Arbeit ist in § 18 EStG definiert. Die freien Berufe sind dort grundsätzlich in Abs. 1 Nr. 1 aufgezählt. Dazu zählen Ärzte, Notare, Rechtsanwälte, Wirtschtsprüfer, Steuerberater, Architekten usw.)
Ist die OHG buchführungspflichtig?
Soweit die Tätigkeit der OHG als Kleingewerbe zu qualifizieren ist, liegt kein Handelsgewerbe und somit keine OHG vor. Dann ist aber eine freiwillige Eintragung in das Handelsregister möglich (dann liegt wiederum eine OHG vor).
Nach § 6 HGB gelten die Vorschriften für Kaufleute auch für Handelsgesellschaften (offene Handelsge-sellschaft und Kommanditgesellschaft (KG)). Somit gilt: Eine OHG ist buchführungspflichtig!
Eine Befreiung nach § 241a HGB ist nicht möglich, da die dortige Regelung nur für Einzelkaufleute gilt
Ist die GmbH oder die AG buchführungspflichtig?
Eine GmbH und eine AG sind immer buchführungspflichtig! Lesen Sie:
§ 13 Abs. 3 GmbHG: GmbH gilt als Handelsgesellschaft für Handelsgesellschaften gelten die Vor-schriften für Kaufleute Kaufleute sind buchführungspflichtig GmbH ist verpflichtet, Bücher zu führen.
Was ist Zweck des Jahresabschlusses?
Dokumentation
Rechenschaft (oder Informationsfunktion)
Kapitalerhaltung
Welchen Zweck hat die Dokumentation im Jahresabschluss?
Bei dem Dokumentationsgrundsatz handelt es sich eher um einen formalen Zweck. Für die Abschlus-serstellung ist es notwendig, alle Geschäftsvorfälle zu dokumentieren und systematisch aufzubereiten.
Welchen Zweck hat die Rechenschaft im Jahresabschluss?
Die Rechenschaft oder Informationsfunktion soll den Informationsberechtigten bzw. den Abschlussa-dressaten darüber informieren, wie mit dem zur Verfügung gestellten Kapital gewirtschaftet wurde. Daraus wiederum können Informationen gewonnen werden, wie sich das Unternehmen (mit einer ge-wissen Wahrscheinlichkeit) in der Zukunft entwickelt und zum Beispiel wie viele Gewinne und wie viele Zahlungsmittel künftig erwirtschaftet werden können.
Informationsberechtigte sind alle die, die ggf. ein Interesse an dem Jahresabschluss haben. Dazu könn-ten zählen:
Der Einzelkaufmann selbst
Gläubiger
Eigenkapitalgeber
Lieferaten/ Abnehmer
Welchen Zweck hat die Kapitalerhaltung im Jahresabschluss?
Das Kapital des Unternehmens soll erhalten bleiben. Der Zweck der Kapitalerhaltung soll vor allem sicherstellen, dass (verdientes) Geld grds. im Unternehmen verbleibt und somit künftig Zins und Til-gung geleistet werden (können). Denn kann ein Unternehmen jetzt oder künftig seinen Zahlungsver-pflichtungen nicht nachkommen, hat es Insolvenz anzumelden.
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