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Lektion 4 mit AKF7

JE
by Johannes E.

PESTEL-Analyse/Analyse der globalen Umwelt


Analyse der globalen Umwelt 

4.2 Externe Analyse

4. STRATEGISCHE ANALYSE UND  STRATEGIEENTWICKLUNG 

DIE ANALYSE DER GLOBALEN UMWELT = PESTEL-ANALYSE

 

Sektor

 

 

Inhalt

 

Details

 

Politisch-rechtliche Umwelt

= political/ legal

 

 

 

Politische Einflüsse

 

 

·        Wahlen

·        Regierungsform

·        Organisation & Stabilität des politischen Systems

·        Einstellung zum Freihandel

 

Rechtliche Aspekte

 

 

·        Abkommen

·        Internationales & nationales Recht

·        Rechtliche Normen

·        Rechtshandhabung

·        Rechtsprechung durch Gerichte

 

Makroökonomische Umwelt

= economic

 

Wirtschaftliche Entwicklung

 

·        Konjunkturprognosen

·        Wechselkursentwicklung

·        Wirtschaftswachstum

·        Inflation

·        Entwicklung des BIPs

·        Arbeitslosenquote

·        Lohnniveaus

·        Zinsniveau

·        Zölle

 

 

Soziokulturelle Umwelt

= social-cultural

 

 

Demografische Merkmale

 

 

·        Bevölkerungsstruktur

·        Bevölkerungs- & Erwerbstätigenentwicklung

·        Bildungswesen

·        Kulturelle, ethische & religiöse Werte & Einstellungen der Gesellschaft

·        Religion

 

 

Technologische Umwelt

= technological

 

 

Produkt- & Verfahrensinnovationen

 

·        Basistechnologien

·        Schlüsseltechnologien

·        Schrittmachertechnologien

 

 

Natürliche Umwelt

= ecological/ environmental

 

 

Standort & Lieferant von Rohstoffen

 

·        Standort

·        Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen

·        Emissionen

 


Geschäftsfeldabgrenzung nach Abell (1980)

Geschäftsfeldanalyse und -prognose 

Analyse der Aufgabenumwelt 

4.2 Externe Analyse

4. STRATEGISCHE ANALYSE UND  STRATEGIEENTWICKLUNG 

Geschäftsfeld = Teilmarkt, den das Unternehmen bedient


Definition des Geschäftsfeldes nach der Marktaufgabe


Schritte der Abgrenzung des Geschäftsfelds

  • Ausgehend von einem konkreten Kundenproblem (z. B. Reisen) werden bestimmte

  • Pro-  duktfunktionen aus Anwender- bzw. Kundensicht (z. B. Beförderung, Beherbergung, Ver-  pflegung, Unterhaltung) definiert.

  • Dann werden Kundengruppen (z. B. Singles, Paare,  Familien, Gruppen, Geschäftsreisende) eingegrenzt.

  • alle alternativen  Technologien (auch Wettbewerber), zur Lösung des Kundenproblems (z. B.  Zweirad, Pkw, Bus, Bahn, Flugzeug, Schiff) aufgelistet.

  • Ein Unternehmen könnte dann z. B. folgende Geschäftsfeldabgrenzung vorneh-  men: Rundreisen für Gruppen per Bus mit Verpflegung und Unterbringung in Schlafkabi-  nen. 

folgende Informationen sind zu erheben

  • Marktpotenzial (= Marktnachfrage)

    • als gesamte geschätzte Absatzmenge auf einem bestimmten Markt, die  der maximal möglichen Marktnachfrage entspricht; 

  • Marktvolumen (= tatsächlich realisierte Absatzmenge)

    • als gesamte, tatsächlich realisierte Absatzmenge auf einem bestimmten  Markt eines Jahres; 

  • durchschnittliches Marktwachstum pro Jahr der jüngsten Zeit und voraussichtliches  Marktwachstum des Planungszeitraums,

    • was als Veränderung des Marktvolumens im  Zeitablauf ermittelt wird; 

  • durchschnittliche Entwicklung des eigenen Marktanteils,

    • der als Quotient von eigener  Absatzmenge und Absatzmenge des Marktes eines Jahres oder von eigenem Umsatz  und Umsatz auf dem Markt eines Jahres bestimmt wird;

  • Marktanteile des bzw. der wichtigsten Konkurrenten; 

  • vergangene und zukünftige Preisentwicklung; 

  • Ausgestaltung des erwarteten Marketing-Mix (Preis-, Produkt-, Vertriebs- und Kommuni-  kationspolitik).


„Grundformel der Unternehmensstrategie“: △MV * △MA = △UG

  • △MV… Marktwachstum

  • △MA… Veränderung des Marktanteils

  • △UG… Unternehmensgröße


Beträgt das Marktwachstum beispielsweise 10 % pro Jahr (Δ MV = 1,1) und das Unter-  nehmen will seinen Marktanteil halten (Δ MA = 1,0), muss es genauso wie der Markt mit  10 % wachsen (1,1 · 1,0 = 1,1). Will das Unternehmen hingegen seinen Marktanteil um 20  % (Δ MA = 1,2) erhöhen, so ergibt sich gemäß der obigen Formel für das Unterneh-  menswachstum (Δ UG):  1, 1 · 1, 2 = 1, 32  Die Formel zeigt an, dass das betrachtete Unternehmen um 32 % wachsen muss, um mit  dem Marktwachstum mithalten zu können und um die Erhöhung des eigenen Marktanteils  zu realisieren.  Wächst ein Unternehmen langsamer als der Markt, z. B. nur um 2 % pro Jahr, so verringert  sich sein Marktanteil um 7 % (1,1 Δ MA = 1,02  Δ MA = 1,02 / 1,1 = 0,93).

Das 5-Kräfte-Modell von Porter

Wettbewerbsanalyse und -prognose 

Analyse der Aufgabenumwelt 

4.2 Externe Analyse

4. STRATEGISCHE ANALYSE UND  STRATEGIEENTWICKLUNG 



Die fünf Wettbewerbskräfte, deren gegenwärtiger Zustand zu erfassen sowie die Entwick-  lung zu prognostizieren sind,

 

Verhandlungsstärke der Lieferanten

 

Höher je…

… knapper die benötigten Ressourcen

… weniger Lieferanten & Substitionsmöglichkeiten existieren

Ø  können höhere Preise durchsetzen

 

 

Verhandlungsstärke der Abnehmer

 

 

Höher je…

… weniger Abnehmer

… höher das Abnehmervolumen

… geringer ihre Abhängigkeit vom liefernden Unternehmen

… besser ihr Informationsstand

… je austauschbarer das Produkt ist

Ø  können niedrige Preise durchsetzen

 

 

Bedrohung durch neue Konkurrenten

 

 

·        Durch neue Anbieter in einer Branche werden…

… die Produktionskapazitäten erhöht

… die Preise gedrückt

Ø  Schmälerung der Rentabilität der etablierten Unternehmen

·        Die Bedrohung ist umso höher, je einfacher der Markteintritt ist

·        Der Zugang kann durch Markteintrittsbarrieren erschwert werden

 

 

Bedrohung durch Ersatzprodukte & -dienste

 

 

Ersatzprodukte & -dienste können die Branchenstruktur ändern, wenn…

…  sie ein günstigeres Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen als die etablierten Produkte

… die Umstellungskosten für die Abnehmer gering sind

… die Abnehmer zum Wechsel bereit sind

 

 

Rivalität unter den bestehenden Unternehmen einer Branche

 

 

·        geringes Branchenwachstum infolge von Sättigungstendenzen

·         hohe Fixkosten

·        hohe Marktaustrittsbarrieren für Unternehmen

Ø  Gefahr eines „ruinösen Wettbewerbs“ mit aggressiven Taktiken

 

  • Branchenstruktur = Hauptdeterminante des Unternehmenserfolgs

  • Eine Branche besteht aus Unternehmen, deren Produkte sich aus Kundensicht gegenseitig ersetzen können

  • Je stärker die Wettbewerbsintensität ist, desto weniger attraktiv ist eine Branche unter Rentabilitätsaspekten

  • stärkste Kraft bestimmt Wettbewerbsintensität


Wachstumsstrategie 



Wachstumsstrategien

4.4 Strategiegestaltung auf  Unternehmensebene

4. STRATEGISCHE ANALYSE UND  STRATEGIEENTWICKLUNG 

Wachstumsstrategie

  • Unternehmen wird quantitativ größer und/oder qualitativ  besser

Produkt-Markt-Kombinationen von Harry Igor  Ansoff  Zu den Produkt-Markt-  Kombinationen von  Ansoff gehören:

  • Marktdurchdringung,

  • Marktentwicklung,

  • Produktentwicklung

  • Diversifikation

 

Strategie

 

 

Ziel         

 

Umsetzung

 

Marktdurchdringung =

Market Penetration

 

 

Bestehende Produkte auf bestehenden Märkten

 

 

Erhöhung der Absatzmengen bzw. des Marktanteils durch…

 

…eine höhere Kaufhäufigkeit der Stammkunden

 

…die Gewinnung neuer Abnehmer

 

…Cross-Selling

 

 

Marktentwicklung

=

Market Development

 

 

Bestehende Produkte auf neuen Märkten

 

 

Erschließung neuer Märkte für bestehende Produkte, wenn der alte Markt Sättigungstendenzen aufweist

 

 

Produktentwicklung =

Product Development

 

 

Entwicklung neuer Produkte für bestehende Märkte

 

·        Eigene Marktforschungs- & Entwicklungsanstrengungen (Make)

 

·        Zukauf von Lizenzen oder Patenten (Buy)

 

 

Diversifikation

 =

Diversification

 

 

Neue Produkte auf neuen Märkten

 

Horizontal:

Es kommen neue Produkte & Märkte der gleichen Produktionsstufe hinzu

 

 

Vertikal:

Es werden Produkte nach- und/oder vorgelagerter Produktionsstufen aufgenommen, sodass eine Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration von Produktionsstufen erfolgt

 

 

Diagonal (lateral oder konglomerat):

Es bestehen zwischen den alten & den neuen Produkt-Markt-Kombinationen keine sachlichen Zusammenhänge

 


Marktwachstum-Marktanteil-Portfolio


Portfolioplanung 

4.4 Strategiegestaltung auf  Unternehmensebene

4. STRATEGISCHE ANALYSE UND  STRATEGIEENTWICKLUNG 

Question Marks (Fragezeichen)

  • vergleichsweise niedrigen relativen Markt-  anteil

  • agieren auf Märkten mit einem hohen Wachstum.

  • Konkurrenten können  bereits einen höheren Marktanteil aufweisen, sodass die

  • Zukunft dieser Geschäftsfelder  unsicher ist. 

  • Normstrategien

    • Strategie: ausbauen oder abstoßen

    • Gewinn: null oder negativ

    • Investition: sehr hoch oder desinvestieren

    • Netto-Cashflow: extrem negativ oder positiv

Cash Cows (Milchkühe)

  • weisen einen hohen relativen Marktanteil

  • nur noch langsa-  mem oder stagnierendem Marktwachstum auf, der für reife Märkte typisch ist.

  • erwirtschaften hohe Gewinne bzw. Finanzmittelüberschüsse (Netto-Cashflows), die für  Investitionen in andere Geschäftsfelder (Stars und Questions Marks) genutzt werden  können. 

  • Normstrategien

    • Strategie: halten oder ernten

    • Gewinn: hoch

    • Investition: niedrig

    • Netto-Cashflow: stark positiv


Stars (Sterne) weisen ein hohes Marktwachstum und einen hohen relativen Marktanteil  auf. Da ein Geschäftsfeld in diesem Feld einen höheren Markanteil als der größte Kon-  kurrent aufweist, befindet sich das Geschäftsfeld in einer vorteilhaften Position. 

 

Poor Dogs (arme Hunde) sind durch einen geringen Marktanteil und ein geringes Markt-  wachstum gekennzeichnet. Sie sind wenig erfolgreich und es ist über ein Abstoßen  (Desinvestition) des Geschäftsfeldes nachzudenken. 


Normstrategien



Die Trennlinie der x-Achse beschreibt, dass das Unternehmen den eineinhalbfachen Marktanteil seines größten Konkurrenten aufweist

Die Trennlinie der y-Achse entspricht dem vom Unternehmen als Ziel vorgegebenen oder dem allg. wirtschaftlichen Wachstum von 10%

PORTFOLIOVERÄNDERUNGEN VOM IST-PORTFOLIO IN RICHTUNG DES SOLL-PORTFOLIOS




4.4 Strategiegestaltung auf  Unternehmensebene

4. STRATEGISCHE ANALYSE UND  STRATEGIEENTWICKLUNG 

PORTFOLIOVERÄNDERUNGEN VOM IST-PORTFOLIO IN RICHTUNG DES SOLL-PORTFOLIOS

1.        Externe Entwicklung

  • Es wird ein Geschäftsfeld durch Kauf (Akquisition) erworben (Wachstum) oder verkauft (Schrumpfung)

 

2.        Interne Entwicklung

  • Es wird ein Geschäftsfeld aus „eigener Kraft“ aufgebaut (Wachstum) oder stillgelegt (Schrumpfung)

 

3.        Kooperation als Mischung von interner & externer Entwicklung

  • Mind. 2 Unternehmen vereinbaren/ beenden eine Zusammenarbeit in bestimmten Aktivitätsfeldern eines Geschäftsfeldes

 

 Entwicklung

Nachteile

 Vorteile

 

Extern

(Buy)

 

 ·  Führt zu einem sprunghaften Wachstum des Unternehmens, was die Management- & Lernfähigkeit des Unternehmens übersteigen kann

 

· Der Kompetenztransfer kann behindert werden durch…

… inhomogene Arbeitsprozesse

… personelle Widerstände

… unvereinbare Unternehmenskulturen

 · Kommt schneller zustande als die interne Entwicklung

 

· Bei einem Zukauf bleiben die Kapazitäten gleich, da ein Wettbewerber aufgekauft wird

 

· Beim Scheitern ist ein Wiederverkauf möglich

 

 

Intern

(Make)

 · Kann ein Zeitrisiko darstellen, weil sie viel länger als die externe Entwicklung dauert

 

· Die zusätzlichen Kapazitäten können die Wettbewerbsintensität in reifen Märkten erhöhen, was zu einem Marktrisiko führen kann, da Konkurrenten Abwehrmaßnahmen ergreifen

 

· Das Erfolgsrisiko ist sehr hoch & führt beim Scheitern zu hohen Sunk Costs

 · Kann stückweise vorangehen

 

· Es werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen bzw. vorhandene Kompetenzen in das neue Geschäftsfeld eingebracht werden

 


Kontext




4.5 Strategiegestaltung auf  Geschäftsfeldebene 

4. STRATEGISCHE ANALYSE UND  STRATEGIEENTWICKLUNG 

  • Geschäftsfelder = rein gedankliche strategische Planungseinheiten eines Unternehmens

  • Denken in Wettbewerbsvorteilen, wobei immer eine Kundenperspektive einzunehmen ist, da der Kunde darüber entscheidet, ob er ein Produkt kauft oder nicht

  • Ein Wettbewerbsvorteil entsteht, wenn…

    • … Kunden Preisunterschiede oder Leistungsunterschiede wahrnehmen

    • … Kunden ein Preis-Leistung-Verhältnis wahrnehmen, das 3 Anforderungen erfüllt:

  1. Es wird ein Wert für die Kunden geschaffen, da diese einen Preis-Leistung-Vorteil wahrnehmen & als wichtig erachten

  2. Es besteht ein nicht einholbarer Unterschied zur Konkurrenz

  3. Die Kunden weisen eine Zahlungsbereitschaft auf, sodass der Preis höher als die Kosten der angebotenen Leistungen ist

  • Ausgehend von der Shareholder-Value-Maximierung als oberste Zielsetzung kann für jedes Geschäftsfeld in Abhängigkeit von der Strategiealternative ein Geschäftsfeldwert bestimmt werden, den es zu maximieren gilt

    • Es wird bei der Discounted-Cashflow-Methode der Gegenwartswert der betrieblichen Cashflows eines Geschäftsfeldes unter Benutzung eines Kapitalkostensatzes ermittelt

    • Die Strategiealternative mit dem höchsten Geschäftsfeldwert wird ausgewählt & für vollzugsverbindlich erklärt

  • Folgendes ist notwendig, da sich eine beschlossene Strategie nicht von selbst realisiert:

    • Organisatorische & personelle Maßnahmen

    • Ein Herunterbrechen der strategischen Ziele bis auf die operative Ebene der einzelnen Funktionsbereiche des Unternehmens

    • Eine Kontrolle der Erreichung der strategischen Ziele


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Johannes E.

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