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4. Vorlesung: Neuronales System

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by Frederik C.

Der Weg den Sehnervs zur Hirnrinde: Die Sehbahn

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Der Weg zur Hirnrinde – also die Sehbahn – beschreibt, wie visuelle Informationen vom Auge bis zur Sehrinde im Gehirn weitergeleitet und verarbeitet werden. Hier ist der Ablauf Schritt für Schritt:

1. Fotorezeptoren (Netzhaut):

  • Stäbchen und Zapfen wandeln Licht in elektrische Signale um.

  • Diese Signale werden über Bipolarzellen an Ganglienzellen weitergeleitet.

2. Sehnerv (Nervus opticus, II. Hirnnerv):

  • Die Axone der Ganglienzellen bilden den Sehnerv.

  • Jeder Sehnerv enthält die Informationen eines Auges.

3. Chiasma opticum (Sehnervenkreuzung):

  • Hier kreuzen sich Teile der Nervenfasern:

    • Die Nasenseite der Retina (medial) eines Auges kreuzt zur Gegenseite.

    • Die Schläfenseite der Retina (lateral) bleibt auf der gleichen Seite.

  • Dadurch werden alle Informationen des linken Gesichtsfeldes zur rechten Gehirnhälfte geleitet – und umgekehrt.

4. Tractus opticus:

  • Nach der Kreuzung verlaufen die Nervenfasern als Tractus opticus weiter.

  • Jeder Tractus enthält Informationen aus dem jeweiligen Gesichtsfeld beider Augen.

5. Corpus geniculatum laterale (CGL) im Thalamus:

  • Die Signale werden dort umsortiert, gefiltert und organisiert.

  • Von hier aus gehen sie weiter zur Sehrinde.

6. Sehstrahlung (Radiatio optica):

  • Das sind die Nervenfasern, die vom CGL zur Sehrinde ziehen.

7. Sehrinde (primärer visueller Cortex, Area 17 im Okzipitallappen):

  • Hier werden die Signale bewusst verarbeitet: z. B. Form, Farbe, Bewegung und Richtung.

  • Die weitere Verarbeitung erfolgt in angrenzenden visuellen Arealen (z. B. für Gesichtserkennung oder Raumorientierung).

Gegenfarbentheorie (Ewalt Hering)

Verschiedene Phänomene deuten auf eine antagonistische Kopplung der Farbtöne Blau und Gelb auf der einen sowie Rot und Grün auf der anderen Seite hin:

  • Bei Farbfehlsichtigkeit aufgrund des Fehlens eines der Zapfentypen ergibt sich entweder eine Rot-Grün-Sehschwäche oder eine Blau-Gelb-Sehschwäche

    • also immer paarweise Fehlsichtigkeit

  • Nachbilder erscheinen

    • grün nach Betrachten einer roten Fläche

    • rot nach Betrachten einer grünen Fläche

    • blau nach Betrachten einer geben Fläche

    • gelb nach Betrachten einer blauen Fläche

  • Bestimmte Farbtöne werden subjektiv als Mischung von Blau und Rot (Violett), Rot und Gelb (Orange), Blau und Grün (Türkis) oder Gelb und Grün (Gelb-Grün) empfunden, wohingegen es keine Farben gibt, welche in vergleichbarer Weise als Mischung von Rot und Grün oder von Blau und Gelberscheinen

  • Erklärung

    • Ewald Hering (1878, 1905)

    • Existenz von antagonistisch aufgebauten Blau-Gelb und Rot-Grün-Rezeptoren, in denen der Aufbau eines Sehfarbstoffs zur Empfindung des einen, der Abbau des Stoffs dagegen zur Empfindung des anderen Farbtons führt.

    • Zudem wurde ein dritter Schwarz Weiß Rezeptor Typ angenommen

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Die Gegenfarbentheorie (auch Gegentheorie oder Opponententheorie) wurde von Ewald Hering im 19. Jahrhundert entwickelt und ergänzt die Dreifarbentheorie von Young und Helmholtz.

Kernaussage der Gegenfarbentheorie:

  • Farben werden nicht nur durch drei Zapfentypen, sondern auch durch Gegensatzpaare im visuellen System verarbeitet.

  • Es gibt neuronale Mechanismen, die auf Unterschiede zwischen Farbpaaren reagieren – nicht auf einzelne Farben allein.

Die drei Gegenfarbpaare:

  1. Rot – Grün

  2. Blau – Gelb

  3. Hell – Dunkel (Schwarz – Weiß) → für Helligkeit / Helligkeitskontrast

Wie funktioniert das?

  • Bestimmte Zellen im Sehsystem (z. B. im Thalamus oder visuellen Kortex) reagieren:

    • anregend auf eine Farbe,

    • und hemmend auf die Gegenfarbe.

  • Beispiel: Eine Zelle wird aktiviert durch Rot und gehemmt durch Grün.

Beobachtbare Phänomene, die Hering erklären konnte:

  • Nachbilder: Schaust du lange auf eine rote Fläche und dann auf Weiß, siehst du grün – weil die Rot-sensitiven Zellen ermüden.

  • Warum man kein „rötliches Grün“ oder „bläuliches Gelb“ sehen kann: Diese Kombinationen widersprechen den neuronalen Gegenprozessen.

  • Farbkontrast und Farbwahrnehmung in Schatten oder an Kanten.

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Frederik C.

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