Prä-, peri- und postnatale Phase (Übersicht)
Risikofaktoren in pränataler Phase
• Alkoholabusus der Mutter
• Drogenabusus der Mutter
• Nikotinabusus der Mutter
• Medikamenteneinnahme der Mutter
• Infektionen z.B. Röteln
• Stoffwechselerkrankungender Mutter z.B. Diabetesmellitus
• Gestose(Schwangerschaftsvergiftung)
• Sauerstoffmangel z.B.vorzeitige Plazentaablösung
• Alter der Mutter und evtl. des Vaters
• Mangel-/ Fehlernährung der Mutter
• Strahlenbelastung
• Stress
• Übermäßige körperliche Belastung
• Unfälle
• Mehrlingsschwangerschaften
• Fruchtwassermangel oder -überschuss
Pränatale Schädigungen
Bezeichnung und Definition
Genopathie
Präkonzeptionell: eine durch Schädigung bzw. Mutationvon Genen hervorgerufene Erbkrankheit
Gametopathie
Präkonzeptionell: ein Sammelbegriff für angeborene Erkrankungen, verursacht durch Chromosomenaberrationen
Blastopathie
4.-6. Tag p.c. (post conceptionem): Folge einer Schädigung der befruchteten Eizelle während der Zellteilungsphase
Embryopathie
bis 8 Wochen p.c.: Organfehlbildungen
Fetopathie
ab 9 Wochen p.c.: physiologische Defekte,Ausreifungsstörungen
Genopathien und Gametopathien (Chromosomenaberration)
• Trisomie 21
• Trisomie 18
• Trisomie 13
• Klinefelter - Syndrom
• Ullrich - Turner Syndrom
• XYY - Syndrom
• Triplo - X - Syndrom
• Katzenschrei - Syndrom
Exkurs: Chromosomenaberration
• Formen der Abweichung – Abweichung der Chromosomenzahl (normale Chromosomenzahl 46, 44 Körperchromosomen und 2 Geschlechtschromosomen) – Abweichung der Chromosomenstruktur (Chromosompathie)
• Chromosomale Störungen können in allen Chromosomen auftreten
• Bei Spontanaborten in ersten 3 Schwangerschaftsmonaten in etwa 50 % der Fälle Chromosomenstörungen nachgewiesen
• zunehmendes Alter der Eltern → Gefahr von chromosomalem Störungen des Kindes nimmt zu
Embryopathien und Fetopathien
• Rötelnembryopathie
• Zytomegalie (humanes Herpesvirus)
• Embryofetales Alkoholsyndrom
• Toxoplasmose
• Diabetes mellitus (Schwangerschaftsdiabetes)
• Rhesusinkompatibilität
• Spina bifida
• LKG Spalte
• Strahlenembryopathie
Embryofetales Alkoholsyndrom (FAS)
1. Wie viele Kinder werden jährlich mitdem FAS geboren?
2. Was wird synonym für FAS verwendet?
3. In welchen Bereichen können Fehlbildungen/Symptome auftreten und warum?
4. Womit wird FAS häufig verwechselt?
5. Worin bestehen jedoch dieUnterschiede?
LKG-Spalte (Unterchiedliche Arten)
Vordere Spaltbildung:
• Lippen- und Oberkieferspalten
Hintere Spaltbildung:
• Gaumen- und Segelspaltungen
• Entstehen durch unzureichende Nahtbildung bei der Vereinigung der Gaumenfortsätze und derNasenscheidewand
LKG-Spalten (Ursachen und Behandlung)
Ursachen:
– Früher: hauptsächlich erblich
– Heute: Einwirken von Umwelteinflüssen
Behandlung:
– Bei Gaumenspalten wird eine Gaumenplatte eingelegt:
• Verbesserung der Trinkfähigkeit
• Bewirkt Spaltverschmälerung
• Erleichtert die spätere Operation
– Operation: Im Alter von 1-2 Jahren
– Lippenspalten werden bereits ab einem Alter von 5 Monaten operiert
– Jahrelange Nachbetreuung durch PädiaterInnen, KieferchirurgInnen,KieferorthopädInnen, HNO-ÄrztInnen und LogopädInnen
Perinatale Phase
Risikofaktoren perinatale Phase
• Gestationsalter
• Frühgeburt (vor der 37. SSW) → Neonatologie
• Übertragung z.B. Plazentainsuffizienz
• Mehrlingsgeburt
• Geburtsgewicht und –länge
• Sauerstoffmangel z.B. bei Nabelschnurkomplikationen
• Falsche Kindslage z.B. Beckenlage
• Vaginal-operative Entbindung z.B. Saugglocke
• Infektionen z.B. HIV
• Wehenschwäche
• Sectio (Kaiserschnitt)
APGAR Index
Perinatale Auffälligkeiten
• Frühgeburt
• Geburtstraumatische Verletzungen
• Asphyxie (Sauerstoffmangel)
• Infektionen
• Neugeborenenikterus (Gelbsucht)
Das Neugeborene und das Frühgeborene
Das Neugeborene
• Körperlänge: mindestens 48 cm
• Körpergewicht: mindestens 2500 g
• Schulterumfang größer als Kopfumfang
• Atemfrequenz: 30-60 Atemzüge/Minute
• Herzfrequenz: 120-130 Schläge/Minute
• Lanugobehaarung nur noch an Schultern, Oberarmen und Rücken
• Nägel bedecken Fingerkuppen
• Neugeborenenikterus am 3.-5. Tag
• Initialer Gewichtssturz (~350g, 10% des Geburtsgewichtes), nach~10 Tagen Geburtsgewicht wieder erreicht, nach 5 MonatenGeburtsgewicht verdoppelt, nach einem Jahr verdreifacht
Das Frühgeborene
• Fehlende Reifezeichen (z.B. Körpergewicht- und Länge,Schulterumfang > Kopfumfang)
• Verminderter Muskeltonus
• Verminderter Saug- und Schluckreflex (erst ab 33. SSWvorhanden)
• Ateminsuffizienz/Atemstörungen
• Überhitzung bzw. Unterkühlung durch fehlendes Fettgewebe
• Infektneigung
• Ess- und Fütterstörung (Aspirationsgefahr)
Asphyxie
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