Wie wird soziale Ungleichheit definiert?
Ungleiche Verteilung von Handlungsressourcen & -restriktionen (Rössel)
Dauerhafte, gesellschaftlich produzierte Lebens- & Handlungsbedingungen (Hradil)
Ungleicher Zugang zu sozialen Gütern/Positionen mit Macht/Interaktion (Kreckel)
Strukturell verankerte Ungleichheit beim Verwirklichen anerkannter Lebensziele (Huinink & Schröder)
Welche Dimensionen der Struktur sozialer Ungleichheit können betrachtet werden?
Typische Dimensionen: Bildung, Einkommen, Vermögen, Gesundheit, physische Attraktivität
Dimensionen = Ausdruck sozialer Ungleichheit
Ursachen = Merkmale, die Ungleichheit erzeugen
Unterscheidung vertikal (z. B. Einkommen) vs. horizontal (z. B. Geschlecht) kritisch zu sehen
Was sind die drei Kernannahmen der Theorie rationalen Handelns?
Ziele / Intentionen
Menge möglicher Handlungen (Opportunitätsstruktur: Ressourcen + Restriktionen)
Nutzenmaximierung → Handlung mit subjektiv höchstem erwarteten Nutzen (SEU-Modell)
Welche vier zentralen Determinanten menschlichen Handelns nennt Rössel?
Rössel nennt keine vier Determinanten direkt
Wichtig: Opportunitätsstruktur = Ressourcen + Restriktionen
Diese bestimmen Handlungsmöglichkeiten in der Logik der Selektion
Welche Argumente sprechen gegen den Nationalstaat als Analyseeinheit?
Welche Argumente sprechen für den Nationalstaat als Analyseeinheit?
In Rössel, nicht in den Folien
nicht klausurrelevant
Welche zentrale Annahme liegt dem methodologischen Individualismus zugrunde?
Gesellschaftliche Strukturen sind Ergebnisse sozialen Handelns
Sowohl intendierte als auch unintendierte Folgen
Ontologische Annahme: Realität entsteht durch Akteurshandeln
Boudon (1980), Esser (1993/1999)
Welche Einwände gibt es gegen Theorien rationalen Handelns?
Nicht alles Handeln ist rational (Weber: auch affektuell, traditionell etc.)
Tautologie-Vorwurf: Alles lässt sich im Nachhinein rational erklären
Vorteile: realitätsnah, präzise Hypothesen, gut anwendbar & erweiterbar
Welche drei Logiken umfasst die sog. "soziologische Erklärung"?
Logik der Situation → Wahrnehmung, Restriktionen, Anreize
Logik der Selektion → Wahlhandlung via SEU-Modell
Logik der Aggregation → kollektive Effekte (z. B. Märkte, Normen)
-> Strukturen: gleichzeitig Rahmen & Ergebnis von Handeln
Wie kann der Ressourcenbegriff definiert werden?
Fähigkeiten/Gegenstände, die Akteure kontrollieren und zur Zielerreichung einsetzen können
(Rössel, 2009)
Wie wird das Konzept der Handlungsrestriktion definiert?
Soziale/materielle Einschränkungen, die den Handlungsspielraum begrenzen
Nicht unter Kontrolle des Akteurs (z. B. Preise, Normen)
Teil der Opportunitätsstruktur (Rössel, 2009)
Warum sind monetäre Ressourcen und Wissen in gegenwärtigen Gesellschaften von besonders großer Bedeutung?
Bildung & Einkommen = sekundäre Zwischengüter
Voraussetzung zur Erreichung kultureller Ziele (z. B. Gesundheit, Anerkennung)
Zentral für Verwirklichung von Lebenszielen
Institutionell verankert, gesellschaftlich geteilt
Warum lassen sich soziale Ursachen von Ungleichheit mitunter schlecht von nicht-sozialen Ursachen abgrenzen. Diskutieren Sie dies an einem Beispiel.
Menschen sind unterschiedlich (Heterogenität)
Aber: Erst soziale Mechanismen machen Unterschiede ungleichheitsrelevant
z. B. kognitive Fähigkeit → durch Bildungssystem verstärkt
Ursache ≠ Dimension, aber Übergang oft fließend
Warum zählt Rössel Macht und Prestige nicht zu Ressourcen oder Handlungsrestriktionen?
Beides sind relationale Strukturen, keine Güter oder Einschränkungen
Entstehen durch soziale Beziehungen, nicht direkt kontrollierbar
Können sich aus Ressourcenverteilung ableiten, sind aber keine Ressourcen selbst
Last changed4 days ago