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Lerneinheit 1: LEISTUNG – Trainingsprinzipien, Trainingsmethoden & konditionelle Fähigkeiten

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by Arthur M.

„Vergleichen Sie das Risikofaktoren-Modell und das Salutogenese-Modell im Hinblick auf ihren Umgang mit Gesundheit. Beurteilen Sie abschließend, welches Modell sich besser für schulischen Sportunterricht eignet.“

Das Risikofaktoren-Modell (RFM) und das Salutogenese-Modell (SGM) unterscheiden sich grundlegend in ihrer Perspektive auf Gesundheit. Beide Modelle befassen sich mit Faktoren, die Gesundheit beeinflussen, jedoch mit unterschiedlichen Zielrichtungen.

Das Risikofaktoren-Modell geht davon aus, dass Gesundheit durch das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel oder Stress erhalten bleibt. Es unterteilt die Menschen binär in „gesund“ und „krank“ und zielt darauf ab, Krankheitsursachen möglichst zu reduzieren oder zu eliminieren. Dabei steht das Verhindern von Krankheit im Vordergrund.

Im Gegensatz dazu betrachtet das Salutogenese-Modell Gesundheit als ein Kontinuum – also als fließenden Übergang zwischen Gesundheit und Krankheit. Es fragt nicht „Was macht krank?“, sondern „Was hält Menschen gesund?“. Zentral ist das sogenannte Kohärenzgefühl, das sich aus Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit zusammensetzt. Stressoren werden hier nicht als grundsätzlich negativ betrachtet, sondern als potenzielle Herausforderungen, deren Wirkung stark vom Umgang des Einzelnen abhängt.

Vergleicht man die beiden Modelle, wird deutlich, dass das RFM vor allem defizitorientiert ist, während das SGM ressourcenorientiert arbeitet. Während das RFM klar krankmachende Faktoren benennt und vermeiden möchte, zielt das SGM darauf ab, die Widerstandsfähigkeit (Salutogenese) des Individuums zu stärken.

Im schulischen Sportunterricht erscheint das Salutogenese-Modell geeigneter, da es eine positive, entwicklungsorientierte Sicht auf Gesundheit vermittelt. Gerade im Jugendalter kann das Gefühl, sich selbst wirksam beeinflussen zu können, motivierend wirken. Außerdem verhindert das SGM eine Stigmatisierung von Schüler:innen, die z. B. bereits Risikofaktoren aufweisen. Es fördert stattdessen Eigenverantwortung, Selbstwahrnehmung und Gesundheitskompetenz – zentrale Ziele schulischer Bildung.

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Arthur M.

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