Zugang zum sozialen Feld
Beeinflussung des sozialen Geschehens durch den/die BeobachterIn
forschungsethisches Problem: Ausspähung einer Gruppe gegen den Willen der beteiligten Mitglieder
mögliche Verzerrung durch nachträgliche Protokollierung
Subjektivität der Beobachtung
Die teilnehmende Beobachtung ist ein sehr subjektives Verfahren
Gefahr, dass die Beobachtungen stark von der subjektiven Sicht der Beobachter:in geprägt sind
Selektive Wahrnehmung: nur das, was zu den Erwartungen passt, wird protokolliert
„Going native“: eventuell verliert die Beobachter:in im Laufe der Zeit die kritische Distanz zum Untersuchungsobjekt
Gegenmaßnahme: mehrere Beobachter:innen einsetzen (erhöht aber die Gefahr des Hawthorne-Effekts)
Gegenmaßnahme: Schulung der BeobachterInnen
Gegenmaßnahme: stärkere Standardisierung der Beobachtungsprotokolle
Je politisch sensibler das beobachtete Geschehen ist und je weniger Vertrauen die Beobachteten in die Wissenschaft haben, desto schwieriger ist der Feldzugang
-> Hilfreich: Aufbau von Vertrauen durch vorherige informelle oder professionelle Kontakte (Praktika, nicht der Beobachtung dienende Teilnahme an Treffen von aktivistischen Gruppen, Bewegungen etc.)
Reaktivität/Gefahr des Hawthorne-Effekts
Untersuchte können als Effekt des Wissens um die wissenschaftliche Untersuchung ihr Verhalten ändern
Dagegen gibt es keine effektiven Mittel → offener Umgang damit/als Beschränkung diskutieren →Eventuelle Gegenmaßnahme: mehrere unterschiedliche Untersuchungen durchführen →Aber auch dann durchaus möglich, dass der Effekt gleichermaßen immer wieder auftritt
Offener Umgang mit der Möglichkeit des Hawthorne-Effekts, als Beschränkung diskutieren
Erarbeitung von Kriterien (Indikatoren), deren Kombination “typisch” für Teilgruppen der untersuchten Fälle sind.
Konstruktion einer Typologie und Ermittlung der Verteilung der Fälle auf die Kategorien.
Validierung der Typologie und Prüfung der Erklärungskraft anhand von Außenkriterien.
• Experimente zur Steigerung der Arbeitsproduktivität, durchgeführt 1924-1933 in der Hawthorne-Fabrik der Western Electric Company in Cicero, USA − Hintergrund: Taylorismus • Eines der Experimente wollte den Effekt besserer Beleuchtung auf die Produktivität prüfen − Experimentalgruppe: bekam Arbeitsplätze mit besserer Beleuchtung − Kontrollgruppe: arbeitete weiter wie gewohnt mit schlechterer Beleuchtung − Bei beiden Gruppen wurde beobachtet, wie sich die Produktivität entwickelte − Ergebnis: Produktivität in der Experimentalgruppe stieg an, aber gleichzeitig auch die der Kontrollgruppe → Hawthorne-Effekt: Veränderung des Verhaltens als Folge der wissenschaftlichen Untersuchung
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