Mikrogefügeaufbau
Definiere
kristallin / amorph
homogen / heterogen / isotrop / anisotrop
kristallin: Moleküle regelmäßig und periodisch in einem Kristallgitter, Bsp.: Metalle, Salze, Quarz
amorph: unregelmäßig, ungeordnet, weiter Schmelzbereich, Bsp.: Glas, Kunststoff
homogen: einheitliche Zusammensetzung und Struktur über ganzes Volumen
heterogen: Werkstoffe aus mehreren Phasen oder Bestandteilen mit unterschiedlicher Struktur
isotrop: in allen Richtungen die gleichen physikalischen Eigenschaften
anisotrop: richtungsabhängige Eigenschaften, die sich je nach Belastungsrichtung unterscheiden
Nenne Beispiele für Werkstoffe.
anorganisch mineralisch
anorganisch metallisch
organisch
Mischform
Natursteine, Beton, Glas
Stahl, Kupfer, Gusseisen
Holz, Kunststoff
Asphalt, Zement-Holzfaserplatten
Definiere die vier Arten von Dichte
Rohdichte: Masse eines Stoffes je Volumeneinheit, einschließlich vorhandener Poren und Hohlräume
Reindichte: Masse eines Stoffes je Volumeneinheit ohne Porenvolumen
Schüttdichte: Masse einer Stoffmenge je Volumeneinheit, inklusive aller Poren und Zwischenräume
Scherbenrohdichte: Masse eines Stoffes je Volumeneinheit, wenn er in Scherben geschlagen wäre, also ohne Löcher, aber mit Poren
Unterscheide die unterschiedlichen Bindungsarten von Molekülen
Atombindung: Nichtleiter, sehr schlechte Wärmeleitung, niedriger Schmelzpunkt, 400kJ/mol Bindungsenergie
Ionenbindung: Ionenleiter, schlechte Wärmeleitung, hoher Schmelzpunkt, 1600kJ/mol Bindungsenergie
Metallbindung: Elektronenleiter, gute Wärmeleitung, 200kJ/mol Bindungsenergie
Van-der-Waals-Bindung: sehr schwache Bindung
Was ist Porösität?
Unterscheide die drei Arten von Poren.
Welche Eigenschaften können Poren haben?
Porösität = Verhältnis von Porenvolumen zu Probenvolumen, Fehlstellen im Gefüge
Kapillarporen (offen, durchströmbar)
Zellporen (geschlossen)
Haufwerksporen
kontinuierliche / verbundene Porenräume
disperse Poren (sehr kleine Hohlräume)
gasgefüllt oder flüssigkeitsgefüllt oder luftgefüllt
Was wird durch die Porösität eines Werkstoffes beeinflusst?
Bei hoher Porösität…
Dichte (außer Reindichte)
nimmt ab
Festigkeit
Elastizitätsmodul
hygrisches Verhalten
Wassertransport, Formänderung durch Feuchtegehalt nimmt zu
Dauerhaftigkeit
Frostbeständigkeit und Widerstand gegen Eindringen von chemischen Stoffen nimmt ab
Wärmeleitfähigkeit
Beschreibe die drei Arten von Wärmetransport.
Was bedeutet konduktiv und konvektiv?
Wärmeleitung
Wechselwirkungen zwischen Molekülen, die sich selbst nicht bewegen
-> koduktiv: direkte Teilchenkollision
Wärmemitführung durch Konvektion
Wärme durch Bewegung eines Fluids oder Gases übertragen, immer entlang temperaturinduzierter Dichteunterschiede (von kalt zu warm)
Wärmestrahlung
Austausch elektromagnetischer Wellen zwischen zwei Oberflächen, nicht an stoffliche Träger gebunden
Definiere Ausgleichsfeuchte, Feuchtegehalt, Sättigungsfeuchte und Kapillarität.
Feuchtegehalt bezeichnet den tatsächlichen Anteil an Wasser im Werkstoff, meist bezogen auf die Masse des Trockengewichts.
Ausgleichsfeuchte ist der Feuchtegehalt eines Werkstoffs, bei dem er im Gleichgewicht mit der Umgebungsfeuchte steht, also weder Wasser aufnimmt noch abgibt.
Sättigungsfeuchte ist der maximal mögliche Feuchtegehalt eines Werkstoffs, bei dem alle Poren vollständig mit Wasser gefüllt sind.
Kapillarität beschreibt die Fähigkeit eines Werkstoffs, Flüssigkeiten durch feinste Poren oder Spalten entgegen der Schwerkraft aufzunehmen und zu transportieren.
Wie berechnet man den massebezogenen und volumenbezogenen Feuchtegehalt?
Beispiele:
u_m(Beton)=2,2%
u_m(Nadelholz)=9,6%
u_m(Gips)=0,4%
Was sagt die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ aus?
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ
Gibt an, um wie viel mal mehr ein Baustoff die Diffusion im Vergleich zu einer gleich dicken ruhenden Luftschicht behindert.
Diffusion = Ausgleich von Konzentrationsunterschieden durch physikalische Prozesse
Dampfsperre (meist Folie) auf der Innenseite von Wänden soll durchdiffundieren der feuchtwarmen Raumluft verhindern, da der Wasserdampf sonst Schäden in der Luft verursachen kann.
µ (Normalbeton) = 60-130
µ (Porenbeton) = 5-10
µ (Kunstofffolie) = 20.000
µ (Luft) = 1
Was sagt der charakteristische Festigkeitswert f_c aus?
Der charakteristische Festigkeitswert f_c ist ein statistischer Kennwert, der die Druckfestigkeit eines Werkstoffs angibt, bei dem nur 5 % der Proben einen niedrigeren Wert aufweisen -> 5%-Quantil
Wie berechnet man Wärmeleitfähigkeit λ und Wärmedurchgangswiderstand R und was sagen sie aus?
Was ist der Wärmedurchgangskoeffizient U?
Wärmedurchgangskoeffizient U = Kehrwert von R
Beim Wärmedurchgangswiderstand müssen noch R_se (Außenwiderstand) und R_si (Innenwiderstand) dazuaddiert werden.
Was sind die spezifische Wärmekapazität c und die Temperaturleitzahl a?
spezifische Wärmekapazität c
Beschreibt die diejenige Wärmemenge Q, die benötigt wird, um 1kg des Werkstoffes um 1°C zu erwärmen
-> Maß für die Wärmemenge, die ein Stoff speichern kann
-> je größer c, desto langsamer der Erwärmungsvorgang
Temperaturleitzahl a
Quotient aus dem Wärmedämmvermögen und der Wärmespeicherfähigkeit
-> kleines a bedeutet langsames Fortschreiten einer Temperaturwelle in dem Stoff
Fazit: Stoffe brauchen unterschiedlich viel Wärme um ihre Temperatur zu ändern
Abhängigkeit von Wärmeleitfähigkeit und Rohdichte
Wann ist die Thermische Behaglichkeit gegeben?
Menschen mögen keine Luftbewegung
In welche Klassen wird das Brandverhalten von Baustoffen aufgeteilt?
Nach DIN 4102-1:
Hier ein Überblick über die wichtigsten Normen und Verordnungen im Brandschutz:
Wie ist die Feuerwiderstandsfähigkeit in Klassen aufgeteilt?
nach DIN4102-4:
F60 = Der Werkstoff hält einem Feuer 60min lang stand
-> Erhöhung des Brandschutzes durch Verkleiden oder Beschichten
Was sind die drei Phasen einer Brandentwicklung?
Entzündung eines Bauproduktes
Anwachsen des Brandes bis zum Feuerüberschlag
alle brennenden Bauprodukte tragen zur Brandlast bei
Welche Eigenschaften eines Werkstoffes sind wichtig für den Feuerwiderstand?
R: Tragfähigkeit
Fähigkeit des Bauteils, unter festgelegten mechanischen Einwirkungen einer Brandbeanspruchung auf einer oder mehreren Seite(n) ohne Verlust der Standsicherheit für eine Dauer zu widerstehen.
E: Raumabschluss
Fähigkeit eines Bauteils mit raumtrennender Funktion in Bezug auf den Durchtritt von Flammen und heißer Gase.
I: Wärmedämmung Fähigkeit eines Bauteils eine signifikanten Übertragung von Wärme zu widerstehen.
Definiere Spannung und Festigkeit und eines Baustoffes.
Was ist der Unterschied zwischen Druckfestigkeit und Zugfestigkeit?
Wie wird dagegen die Spaltzugfestigkeit getestet?
Was ist die Biegezugfähigkeit?
Was ist die Haftzugfestigkeit?
Hier eine Sammlung von Begriffen zu Verformungskenngrößen.
Dehnung / Stauchung
Maß für die Längenänderung eines Körpers bei Zug (Dehnung) oder Druck (Stauchung).
Elastisch / Plastisch
Elastisch: Verformung ist reversibel; Plastisch: Verformung ist bleibend.
Spröde / Duktil
Spröde: Bricht ohne große Verformung; Duktil: Verformt sich stark vor dem Bruch.
Elastizitätsmodul (E-Modul)
Maß für die Steifigkeit eines Werkstoffs – beschreibt den Widerstand gegen elastische Deformation.
Quellen / Schwinden
Quellen: Werkstoff nimmt Feuchtigkeit auf und dehnt sich aus; Schwinden: Trocknung führt zu Volumenverringerung.
Treiben / Schrumpfen
Treiben: Werkstoff wird durch äußere Kräfte verformt oder gestreckt; Schrumpfen: Volumen- oder Maßverringerung, z. B. beim Abkühlen oder Austrocknen.
Kriechen
Langsame, zeitabhängige Verformung eines Werkstoffs unter konstanter Last.
Relaxation
Spannungsabnahme in einem Material bei konstanter Dehnung über längere Zeit.
Härte
Widerstand eines Werkstoffs gegen das Eindringen eines härteren Körpers.
Kerbschlagfestigkeit
Maß für die Widerstandsfähigkeit eines Werkstoffs gegen schlagartige Beanspruchung, oft mit Kerbe geprüft
Verformungskenngrößen - Längenänderung
Längenänderung
Differenz zwischen l und l_o
Dehnung: Längenänderung bei Zug
Stauchung: Längenänderung bei Druck (negative Dehnung)
Verformungskenngrößen - Querdehnzahl
Bei der Längsdehnung eines Baustoffs ändert sich dessen Querschnitt.
Querdehnzahl = Verhältnis Querdehnung zu Längsdehnung
Verformungskenngrößen - Elastizitätsmodul
Das Elastizitätsmodul (E-Modul) ist ein Maß für die Steifigkeit eines Werkstoffs und beschreibt, wie stark sich ein Material bei elastischer Verformung unter Spannung dehnt.
Verformungskenngrößen - Temperaturdehnung
Verformungskenngrößen - Schwinden und Quellen, bzw. Schrumpfen und Treiben
Schwinden: Volumenverkleinerung, v.a. durch Feuchteabgabe
Quellen: Volumenvergrößerung, v.a. durch Feuchteaufnahme
Schrumpfen: Volumenverkleinerung, v.a. durch chemische Reaktionen
Treiben: Volumenvergrößerung, v.a. durch chemische Reaktionen
Verformungskenngrößen - Kriechen und Relaxation
Kriechen = elastische oder plastische Verformung unter konstanter Last
-> Spannung σ konstant, Dehnung ε steigt
Relaxation = Abnahme der Spannung bei konstanter Verformung
-> Dehnung ε konstant, Spannung σ sinkt
abhängig von Zeit, Temperatur und E-Modul
links: Kriechen, rechts: Relaxation
Verformungskenngrößen - Härtekenngrößen
Härte = Widerstand, den ein Körper dem Eindringen eines anderen, härteren Körpers entgegenbringt
Ritzen der Oberfläche
Eindringen unter statischer Belastung
Eindringen unter stoßartiger Belastung
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