Definition klinische Wirksamkeitsstudie
„
Eine klinische Wirksamkeitsstudie wird mit Patienten oder gesunden
Probanden durchgeführt, um…
–Medikamente,
–Bestimmte Behandlungsformen,
–Medizinische Interventionen
–oder Medizinprodukte
… auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu überprüfen“
Wirksamkeit 2 Begrifflichkeiten
•Efficacy = Wirksamkeit unter kontrollierten Bedingungen (→ Explanatory trials)
•Effectiveness = Wirksamkeit unter realitätsnahen Bedinungen im Versorgungssetting (→ Pragmatic trials)
Psychotherapieforschung
beschäftigt sich mit der Wirksamkeit und Wirkweise psychotherapeutischer Interventionen. Sie bedarf der systematischen Definition und Erfassung psychotherapeutischer Änderungsprozesse und angenommener Wirkfaktoren. Ziel ist es, Effekte psychotherapeutischer Interventionen methodisch sinnvoll zu erfassen und diese in einen systematischen Zusammenhang mit möglichen Ursachen zu setzen. Dabei dient die Psychotherapieforschung der kontinuierlichen Weiterentwicklung psychotherapeutischer Interventionen im Sinn der Evidenzbasierung und Qualitätssicherung.
-Mit welchen Methoden
-Bei welchen Patienten
-Unter welchen Bedingungen
-Welche Effekte
Phasenkonzept der klinischen Wirksamkeitsprüfung von Medikamenten
4 Phasen in Psychotherapieprüfung
Populationen in klin. WIrksamkeitsstudien
Therapieerfolg
apriori Poweranalyse
•Aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen muss die Fallzahl eines
RCT sorgfältig geplant werden mittels einer apriori Poweranalyse.
–Die ethische Begründung besteht darin, dass Patienten nicht unnötig an einer Studie
teilnehmen sollen, da jede Studienteilnahme eine Belastung bedeutet.
–Die wissenschaftliche Begründung besteht darin, dass die statistische Power ausreichend hoch sein sollte (z.B. 80%), a) damit der Test ausreichend streng und fair sein kann sowie b) die Wahrscheinlichkeit optimiert wird, dass ein signifikantes Ergebnis auf einem wahren Effekt beruht (= Positiv prädiktiver Wert).
Zusammenhänge zwischen N, Power, alpha-, Beta-Fehler, Signifikanz:
•Zu kleine Stichprobe bedeutet niedrige Power, aber hoher Beta Fehler mehr falsch negative Entscheidungen
• Zu kleine Stichprobe bedeutet weniger Power, damit geringerer Anteil signifikanter Ergebnisse , die auf einem wahren Effekt beruhen . Abnahme des positive prädiktiven Wertes —> mehr falsch positive Ergebnisse
• Zu große Stichprobe : signifikante Ergebnisse schon bei sehr kleinen Effekten .
A Priori - Beispieö
Linke Seite: Beta-Fehler
Apriori Poweranalyse:
• Zur Bestimmung des optimalen Stichprobenumfanges N müssen folgende Festlegungen getroffen werden:
a) Wie groß ist der postulierte Effekt? (Effektstärke, z.B. r , Cohens d
(Hedges g), f 2 ,
b) Wie groß soll der alpha-Fehler sein? (z.B. 5%)
c) Wie groß soll die statistische Power sein (1-Beta )? (z.B. 95%)
d) Ist die Hypothese gerichtet (einseitig) oder nicht?
e) Welches inferenzstatistische Verfahren kommt zur Anwendung (z.B.
ANOVA, F Test)?
•Zwei Schätzmethoden: Algorithmus (z.B. g power), simulationsbasiert
RCT- Schematische Darsetllung
Schematische Darstellung einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT)
Die randomisierte kontrollierte Studie (RCT englisch: randomized c ontrolled t rial ) ist in der Forschung das Studiendesign mit der höchsten internen Validität, um bei einer spezifischen Fragestellung ein eindeutig, d.h. kausal interpretierbares Ergebnis zu erhalten Deshalb wird auch vom Goldstandard der Versuchsplanung für klinische Wirksamkeitsprüfungen gesprochen.
•Randomisiert bezieht sich auf die randomisierte Zuweisung der Probanden zu den Treatmentbedingungen
• Kontrolliert bezieht sich auf die Kontrolle von Störvariablen
Arten von Vergleichen (Analysen) bei klinischen Wirksamkeitsstudien
Nachweis der Überlegenheit ( superiority )): Die neue Therapie ist wirksamer als die alte Therapie.
Nachweis von Äquivalenz : Die neue Therapie ist genauso wirksam, wie die alte Therapie/Standardtherapie.*
Nachweis von Nicht Unterlegenheit (non inferiority )): Die neue Therapie ist nicht schlechter als die alte Therapie/Standardtherapie.*
Nachweis des Zusammenhanges zwischen Dosis und Wirkung
Arten von Vergleichsbedingungen (Kontrollgruppen)
• Placebo (aktive Behandlung mit wirkungsloser Pseudointervention)
• Keine Behandlung (Warteliste)
• Andere aktive Behandlung (z.B. Standardtherapie)
• Unterschiedliche Behandlungsintensität (Dosis)
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