Alte & neue Kriege

Im Unterschied zu anderen Formen von Gewalt:

• zwischen politischen Gruppen

• Krieg ist organisiert

• werden unterschieden nach Größe/ Umfang und Ausmaß

• umfasst eine Serie an Schlachten über eine gewisse Zeit

• mennschliche Natur

• Struktur des internationalen Systems und deren Verteilung von Möglichkeiten (bi-/ uni-/ multipolar)

• Nato = Gefahr/ Bedrohung für Russland

• unklare Machtverhältnisse und Möglichkeiten/ Kampf um Macht und Möglichkeiten

• Sicherheitsdilemma und Eskalationsspirale

• nukleare Bedrohung?

• Institutionen als Instrument des Friedens

• Potenzial für Kriege wahrscheinlicher, je weniger present Institutionen und je niedriger zwischenstaatliche Abhängigkeiten sind

• institutioneller Ausschluss Russlands reduziert die Kommunikationskanäle und führt zu weniger wechselseitigem Vertrauen und häherem Potenzial für Konfilkte

• Krieg trotz hoher zwischenstaatlicher Abhängigkeit

• Handel führt nicht automatisch zu Vertrauen

• autoritäre Staaten in (demokratischen) Institutionen fühlen sich benachteiligt durch ihren geminderten Einfluss

• Ökonomisierung (Kosten-Nutzen-Rechnung) von Kriegen

• unterschiedliche wirtschafltiche Interessen unterschiedlicher Interessengruppen (Parteien, Firmen, usw.)

• Russlands politische Struktur ist anfällig für Krieg

• geringe Möglichkeiten zur politischen Macht-Balamcierung/ Transparenz/ Kontrolle durch minimale Opposition, Gleichschaltung & Abschaffung der unabhängigen Medien

• sehr kleine soziale Gruppen haben alle politische Macht (Oligarchen)

• Intransparenz begünstigt Vertrauensverlust

• politische Fehleinschätzungen/ Missgunst innerhalb der politischen Führung durch die Struktur des polit. Systems

• Putin fürchtet Demokratisierung der Ukraine (befürchtet eigene Machteinbußen durch Kontrollverlust über einen der größten seiner Nachbarstaaten)

• ökonomische Interessen der Oligarchen scheinen nicht (mehr) wichtig zu sein

• Putin ist die öffentliche Meinung über ihn immer noch wichtig

• Ist die öffentliche Unterstützung von Putins Politik immer noch hoch?

• Kriege drehen sich um Ideen, nicht um materielle Dinge

• Frage: Wann sind Kriege legitimiert?

• Damit: Kriege werden normativ begründet:

  • Selbstverteidigung

  • interantionale Sicherheit

  • Menschenrechte

• keine ökonomische Kosten-Nutzen-Rechnung, aber Logik der Angemessenheit:

• Begründung für Krieg: Gefahr für russische Identität, Kultur & Sprache

• Russische Verstöße gegen Normen führen zu Empörung und Verhaltensänderungen, die für den Westen mit hohen finanziellen Kosten verbunden sind

• Solidarität & Identifikation mit Ukraine

• Unterstützung für Flüchtlinge, die vor Krieg fliehen

• Normenkonflikt in Deutschland über Lieferung schwerer Waffen

• andere Normverletzungen erzeugen nicht das gleiche Level an Empörung

• Solidarität erreicht nicht alle Geflüchteten (vor allem anderer Kriege)

• Wirtschaftliche Interessen scheinen in Bezug auf Gas und Öl Vorrang vor anderen Werten zu haben

• Kriege werden möglich (& wahrscheinlicher), wenn es einen Prozess des “Othering” gibt

• “Othering”: die andere Seite wird als böse/ gefährlich angesehen und propagiert

• Konstruktion einer eigenen vs. einer anderen Identität

• Rolle der Sprache und Narrative für Legitimation des Krieges

• gegenseitige Dehumanisierung der Bevölkerung

• Rolle von (Pop-)Kultur & Symboliken für die Legitimation von Krieg

• Domnianz & Marginanlisierung von (kritischen) Stimmen

• Rolle der Medien in der Erschaffung & Erzählung bestimmter Narrative

• gut vs. böse = veraltete, zu vereinfachte Betrachtung, warum also jetzt wieder anwenden?

• Warum gbit es extreme Gewalt gegen russisch-sprachige Bevölkerung in Ukraine?

• Limit von Narrativen

• Gefahr von Relativierung(en)

• Globale Verurteilung —> Versuch, Kriegsverbrechen zu verschleiern

• Nicht die Natur des Krieges ändert sich, dafür aber der Charakter, dieser manifestiert sich in:

  • der Organisation militärischer Kräfte

  • den Orten & Formen der Kriegsführung

  • der Töflichkeit der Kriege

  • der Art der Opfer

• Technologische Innovationen revolutionieren das Schlachtfeld

• “saubere” Kriege mit “intelligenten” Waffen

• Gründe für den Konflikt/ Krieg

• Partizipation unterschiedlicher Akteure

• Unterschiede in der Organisation

• Einsatz verschiedener Mittel

• Verwenden unterschiedliche Arten von Gewalt

• unterschiedliche ökonomische Grundlagen

Alte Kriege:

• etablierte Ideologien treffen auf einander

• universelle Prinzipien (z.B. Demokratie, Autokratie, Sozialsmus, Faschismus, usw.)

Neue Kriege:

• wenig bis gar keine involvierte Ideologie

• Identitätspolitik: Tribalismus & “ethinsche Identität”

• Befriedigung der Gier einiger Weniger

Alte Kriege:

• Staaten

• professionelle Soldaten

Neue Kriege:

• nicht-staatliche Akteure

• Paramilitärs

• Warlords

• Terroristen

• Kindersoldaten

• Söldner

• kriminelle Banden

• Nachbarstaaten

• humanitäre Akteure

• Reporter*innen

Alte Kriege:

• formale & organisierte Kampagnen

• abgegrenzte Frontlinien und Basen

Neue Kriege:

• fragmentierter und zerstreuter

Alte Kriege:

• Schwere High-Tech-Waffen (Panzer, Kampfjets, Kriegsschiffe)

Neue Kriege:

• leichte, teils altmodische Waffen (AK 47, RPG's, Macheten & Pick-Ups)

• große, direkte Schlachten sind sehr selten

Alte Kriege:

• gezielt und andauernd

Neue Kriege:

• unnötige, sporadische & extreme Gewalt gegen Zivilibevölkerung

• kein Nebeneffekt, sondern gezielte Strategie

Alte Kriege:

• Bevölkerung/ Menschen (Männer) wurden durch Wehrpflicht zwangsläufig mobilisiert

• Appell an eigenen Patriotismus

• viel öffentliche Zustimmung für Krieg

Neue Kriege:

• Mobilisierung durch Angst, Religion, Korruption und Medien

• geringe öffentliche Unterstützung/ Zustimmung

Alte Kriege:

• Mobilisiert und produktionsorientiert

• Finanziert durch Steuern

• Mobilisierung des gesamten Nationalstaats

Neue Kriege:

• demobilisiert & parasitär

• informeller Schwarzmarkt

• illegaler Verkauf wertvoller, natürlicher Güter

• Plünderungen & Raubzüge

• Verkauf humanitärer Hilfsgüter

• Überweisungen von Mitgliedern