Vorrede
🧭 Zentrales Anliegen
Nietzsche interessiert sich nicht primär für den Ursprung der Moral, sondern für ihren Wert.
❗ Frage: Was ist der Wert der Moral, besonders der mitleidsethischen Werte?
🧠 Auseinandersetzung mit Schopenhauer
Nietzsche kritisiert Schopenhauers Verherrlichung des Mitleids, der Selbstverleugnung und Selbstaufopferung.
Schopenhauer sah darin "Werte an sich", aufgrund derer er das Leben verneinte.
⚠️ Nietzsches Kritik
In Nietzsche wächst ein grundsätzlicher Argwohn gegen diese sogenannten „unegoistischen“ Instinkte.
Er sieht in ihnen:
eine Gefahr für die Menschheit
eine Verführung ins Nichts (Nihilismus)
ein Symptom von Rückzug, Lebensverneinung, Schwäche
🩻 Die Mitleidsmoral erscheint Nietzsche als Zeichen einer kulturellen Krankheit im Europa seiner Zeit.
📉 Historische Perspektive
Früher waren viele Philosophen gegen das Mitleid:
Platon, Spinoza, La Rochefoucauld, Kant
👉 Sie sahen im Mitleid eher Schwäche als Tugend.
💥 Moderne Fehlentwicklung
Die moderne Überbewertung des Mitleids hält Nietzsche für eine neue, bedenkliche Entwicklung.
Er sieht sie als Zeichen einer „Gefühlsverweichlichung“.
🔍 Forderung: Kritik der Moral
Nietzsche fordert eine radikale Neubewertung moralischer Werte:
Man soll nicht mehr voraussetzen, dass Moral „gut“ ist.
Es braucht eine Genealogie der Moral:
Wie sind moralische Werte entstanden?
Welche Bedingungen haben sie geformt?
🧪 Moral kann sein:
Symptom, Maske, Tarnung, Krankheit, Heilmittel, Stimulans, Hemmung, Gift
❓ Provokante Gegenfrage
Was, wenn „das Gute“ in Wahrheit Rückschritt, Gefahr oder Narkose ist?
Möglicherweise lebt die Gegenwart durch Moral auf Kosten der Zukunft – weniger gefährlich, aber auch kleiner, ärmer, schwächer.
Die Moral selbst könnte die größte Gefahr für das Menschentum sein.
Nietzsche stellt den Wert der Moral selbst infrage – insbesondere der Mitleidsmoral – und fordert eine kritische Untersuchung ihrer Entstehung, Wirkung und versteckten Funktionen, da sie womöglich den Menschen schwächt statt stärkt.
Nietzsche zu Gedächtnis, Vergesslichkeit, Verantwortlichkeit und Schuld
(Zur Genealogie der Moral, Zweite Abhandlung, §1)
❓ Zentrale Frage
Wie konnte ein Wesen wie der Mensch entstehen, das versprechen kann?
Diese Fähigkeit ist für Nietzsche paradox und stellt ein zentrales Problem der Menschwerdung dar.
➤ Vergesslichkeit ist positiv, nicht Schwäche!
Keine bloße Schwäche oder Passivität (vis inertiae), sondern ein aktives Hemmungsvermögen.
Vergleichbar mit der Verdauung: Was integriert wurde, tritt nicht ins Bewusstsein, bleibt im „Hintergrundbetrieb“.
🧰 Funktion von Vergesslichkeit:
Schließt die „Türen des Bewusstseins“, um:
Ordnung und Ruhe zu bewahren
die höheren geistigen Funktionen zu ermöglichen: Regieren, Planen, Vorausdenken
Vergleich: Türhüterin oder Hausordnung der Seele
➕ Voraussetzung für Glück, Hoffnung, Stolz, Heiterkeit, Gegenwart!
⚠️ Folge bei gestörter Vergesslichkeit:
Mensch wird wie ein Dyspeptiker (Magenkranker):
Er wird mit Nichts fertig.
➤ Der Mensch hat sich ein „Gedächtnis“ angezüchtet
Ziel: Die aktive Aufhebung der Vergesslichkeit für bestimmte Zwecke (z. B. beim Versprechen).
📌 Gedächtnis des Willens:
Nicht einfach ein Nachwirken eines Eindrucks
Sondern ein aktives Nicht-Vergessen-Wollen
Das Festhalten des einmal Gewollten
Fähigkeit, über lange Zeit hinweg einen Willensakt „intakt“ zu halten
➡️ Der Mensch kann zwischen dem ursprünglichen „Ich will“ und der tatsächlichen Handlung eine Welt von Umständen einschieben — und trotzdem festhalten am Versprechen.
Der Mensch musste:
das Zufällige vom Notwendigen unterscheiden lernen
kausal denken und Zusammenhänge begreifen
das Zukünftige antizipieren wie Gegenwärtiges
zwischen Zweck und Mittel unterscheiden
rechnen, berechnen, verlässlich planen
➡️ Ergebnis: Der Mensch wurde sich selbst berechenbar, regelmäßig, verantwortlich – fähig, sich selbst gegenüber die Zukunft zu garantieren.
Nietzsche sieht die Fähigkeit zu versprechen als Ergebnis eines langen kulturellen Prozesses, bei dem der Mensch lernen musste, Vergesslichkeit zu regulieren, ein Gedächtnis des Willens zu entwickeln und sich selbst verantwortlich und berechenbar zu machen. Das Gedächtnis ist keine bloße Erinnerung, sondern eine aktive Fähigkeit zur Selbstbindung über die Zeit.
(Zur Genealogie der Moral, Zweite Abhandlung, §2)
Wie ist die Fähigkeit zur Verantwortlichkeit entstanden?
➤ Versprechen können setzt Verlässlichkeit voraus:
Der Mensch musste erst zu einem regelmäßigen, gleichförmigen, vorhersehbaren Wesen gemacht werden.
Ziel: Berechenbarkeit
🔩 Mittel dazu: „Sittlichkeit der Sitte“
So nennt Nietzsche die moralische Zuchtarbeit an der Menschheit in der vorhistorischen Zeit:
Zwang
soziale Kontrolle
starre Regeln, Rituale, Gewohnheiten
⚠️ Auch wenn mit Härte, Dummheit und Zwang verbunden, hatte sie ein Ziel: ➡️ Den Menschen formbar und berechenbar zu machen.
🍎 Reife Frucht der Sittlichkeit der Sitte
Nicht die Sitte selbst, sondern das, was durch sie ermöglicht wird: ➤ Das autonome, übersittliche, souveräne Individuum
🧍♂️ Eigenschaften dieses Menschen:
nur sich selbst gleich
losgelöst von der Sittlichkeit
besitzt eigenständigen, langen Willen
kann versprechen – und das zuverlässig
💪 Sein Bewusstsein:
Stolz auf die Fähigkeit zur Selbstverantwortung
Spürt ein tiefes Freiheits- und Machtgefühl
Erkennt seine Überlegenheit gegenüber allen, die:
nicht versprechen können
unverlässlich oder schwach sind
➤ Maßstab seines Werteurteils:
Der eigene Maßstab wird zum Maßstab der Welt.
Ehrt:
Starke
Zuverlässige
Andere, die versprechen dürfen
Verachtet:
Leichtfertige, die schnell versprechen
Die, deren Wort nichts zählt
Die, die lügen, sobald sie reden
🏛️ Sein Wort ist selten, wertvoll – er vertraut nur gezielt, fast geizig. Sein Wort ist ein Versprechen mit Gewicht.
➤ Das Bewusstsein der Verantwortlichkeit wird:
zur zweiten Natur
zum tief eingeprägten dominanten Instinkt
👉 Und wie nennt der souveräne Mensch diesen Instinkt?
Er nennt ihn: **sein Gewissen.
Nietzsche beschreibt die Verantwortlichkeit als Ergebnis eines langen historischen Prozesses, der durch Zwang und soziale Normierung einen berechenbaren Menschen schuf. Dessen Krönung ist das autonome Individuum, das mit Stolz und Selbstbewusstsein verantwortlich handeln, versprechen und bewerten kann – und dieses Freiheitsbewusstsein wird schließlich zum Gewissen.
(Zur Genealogie der Moral, Zweite Abhandlung, §3)
Wie ist das Gewissen entstanden?
Wie hat der Mensch ein Gedächtnis entwickelt – besonders für moralische Verpflichtungen?
Das Gewissen, wie Nietzsche es hier beschreibt (als Fähigkeit, zu sich Ja zu sagen), ist:
eine späte Errungenschaft
Ergebnis eines langen, schmerzhaften Prozesses
🗨️ „Wie macht man dem Menschentier ein Gedächtnis?“
➤ Lösung des Problems:
„Man brennt Etwas ein, damit es im Gedächtnis bleibt.“
Schmerz schafft dauerhafte Eindrücke – das war der älteste Weg, Erinnerung zu erzwingen
Ursprung: Grausame Rituale, Opfer, Strafen, Verstümmelungen
📌 „Nur was nicht aufhört, weh zu tun, bleibt im Gedächtnis.“
Religiöse Kulte sind laut Nietzsche ursprünglich:
Systeme zur Erzeugung „unvergessbarer“ Ideen durch Schmerz und Ritual
Methoden der Hypnose durch fixe Ideen
➤ Ziel: bestimmte Inhalte (z. B. Verbote, Gebote) unauslöschlich einprägen
Je weniger Gedächtnisfähigkeit, desto grausamer die Erziehungsmethoden
Bräuche und Strafgesetze zeigen, wie schwer es der Menschheit fiel, sich soziale Regeln dauerhaft einzuprägen
Beispiel: alte deutsche Strafpraktiken
Nietzsche nennt:
Rädern, Steinigen, Viertteilen, Sieden, Schinden, Honig und Fliegen…
Diese Grausamkeit hatte ein Ziel: ➤ Den Menschen zur Vernunft, zur Selbstdisziplin, zur Verlässlichkeit zwingen
Aus all dem entstand:
Ernst
Herrschaft über Affekte
Nachdenken
„Gewissen“ als inneres Kontrollorgan
🩸 Aber: Alle diese Errungenschaften haben sich mit Blut bezahlt gemacht!
Nietzsche zeigt, dass das, was wir heute als Gewissen, Vernunft oder moralisches Gedächtnis kennen, historisch auf Schmerz, Gewalt und Grausamkeit beruht. Der Mensch wurde durch Leid und Ritual formbar gemacht, um soziale Regeln und Versprechen nicht zu vergessen. Das „Gute“ entstand also auf dem Weg über das „Grauen“.
(Zur Genealogie der Moral, Zweite Abhandlung, §4)
Wie ist das Bewusstsein von Schuld und das sogenannte schlechte Gewissen entstanden?
Nietzsche stellt klar: Die bisherigen Moral-Genealogen verstehen die Ursprünge falsch – sie projizieren moderne Annahmen in die Vergangenheit.
Sie haben nur eine moderne Erfahrungsperspektive.
Ihnen fehlt:
historisches Wissen
historischer Instinkt („zweites Gesicht“)
Verständnis für tiefe psychologische Entwicklungen
🗨️ „Sie taugen nichts.“
➤ Der moralische Begriff „Schuld“ stammt nicht aus Ethik, sondern aus:
➠ dem materiellen Begriff „Schulden“ (ökonomischer Ursprung)
Der Schuldbegriff ist zunächst:
ein wirtschaftlicher Begriff
Ausdruck des Verhältnisses zwischen Gläubiger und Schuldner
➤ Strafe war ursprünglich:
keine moralische „Vergeltung“ für freie Willensentscheidungen
sondern:
Zornreaktion auf Schaden
gepaart mit der Idee: „Der Schaden muss abgezahlt werden – durch Schmerz“
⚠️ Erst sehr spät in der Geschichte entstand die Idee: „Der Täter verdient Strafe, weil er hätte anders handeln können.“
Diese Vorstellung setzt voraus:
komplexe Begriffe wie Freiheit, Verantwortlichkeit, Absicht
und ein hohes Maß an Reflexion
🕰️ ➤ In der Frühzeit:
Man bestrafte nicht, weil jemand „schuldig“ war
Sondern wie Eltern heute oft: aus Ärger/Zorn über einen Verlust
Alte, tiefverwurzelte Vorstellung: ➤ Schmerz kann als Gegenwert („Äquivalent“) für Schaden gelten
Diese Idee stammt aus:
dem Vertragsverhältnis Gläubiger–Schuldner
das wiederum zurückgeht auf:
Kauf
Tausch
Handel
📌 Der Ursprung von Schuld- und Gerechtigkeitsdenken liegt also in wirtschaftlichen Austauschverhältnissen, nicht in moralischer Reflexion.
Nietzsche führt den Ursprung des Begriffs „Schuld“ nicht auf moralische Kategorien zurück, sondern auf ökonomische Verhältnisse: das Schuldverhältnis zwischen Gläubiger und Schuldner. Auch Strafe entstand nicht aus Gerechtigkeit oder freiem Willen, sondern aus Zorn und dem Wunsch nach Ausgleich durch Schmerz. Die heutige moralische Vorstellung von Schuld ist eine späte, kulturell überformte Entwicklung – und wer sie in die Ursprünge hineinliest, verkennt die Geschichte der menschlichen Psyche.
Zur Strafte bei Nietzsche (Zweite Abhandlung §§ 12, 16)
(Zur Genealogie der Moral, Zweite Abhandlung, §12–13)
Wie ist Strafe entstanden?
Was ist ihr Ursprung – was ihr Zweck?
Und: Was ist der Fehler in der bisherigen historischen Betrachtung?
🔍 Nietzsche kritisiert:
Strafe wird oft naiv teleologisch erklärt:
„Strafe wurde eingeführt, um abzuschrecken oder zu vergelten.“
Diese Sichtweise verwechselt:
aktuellen Nutzen mit
ursprünglicher Entstehung
📌 Der „Zweck“ einer Sache erklärt nicht ihre Entstehung!
❗ Ursprung und Zweck eines Dings fallen „toto coelo“ auseinander.
Jede Institution, Form, Sitte, Praxis:
wird im Laufe der Geschichte ständig umgedeutet, neu interpretiert, neu benutzt
bekommt durch mächtigere Instanzen einen neuen Sinn aufgeprägt
📌 Die Geschichte eines Dings ist ein Prozess ständiger Neuinterpretation durch Machtverhältnisse.
Geschichte ist kein Zielstreben, kein „logischer Fortschritt“:
kein Fortschritt in Richtung Vernunft, Humanität oder Effizienz
Sondern:
Aneinanderreihung von Machtprozessen
ständiger Sinnwandel, verursacht durch:
Überwältigung
Widerstand
Gegenaktionen
Funktionale Umnutzung
➤ Selbst Verfall oder Verlust von Funktion kann Zeichen von Wachstum sein:
„Auch der Tod gehört zu den Bedingungen des wirklichen progressus.“
Fortschritt misst sich daran:
Wie viele kleinere Mächte geopfert wurden, um größere zu ermöglichen.
Nietzsche denkt gegen das moderne Ideal:
Fortschritt sei gleichbedeutend mit:
Menschheitswohl
Gleichheit
Anpassung
Für ihn ist Fortschritt:
Durchsetzung einer stärkeren Spezies Mensch – auf Kosten der Masse.
🎯 Ziel von Nietzsche:
Kritik am modernen „Misarchismus“ = Hass auf Herrschaft und Ordnung
Dieser Zeitgeist habe:
selbst in objektivsten Wissenschaften (z. B. Physiologie) Fuß gefasst
die aktive Kraft des Lebens verdrängt
durch Fokus auf „Anpassung“ das Wesen des Lebens verkannt
➤ Kritik an Spencer (und Darwinismus):
Reduktion des Lebens auf Reaktivität (Anpassung)
Verkennung des Lebenswillens:
Der Wille zur Macht ist die eigentliche treibende Kraft.
Nietzsche zeigt, dass man die Strafe nicht aus ihrem heutigen Zweck heraus erklären darf. Jede historische Erscheinung hat eine eigene, oft gewaltsame Entstehung, die sich von ihrer heutigen Funktion radikal unterscheidet. Machtverhältnisse deuten Bedeutungen ständig neu. Der eigentliche Fortschritt ist kein ethisches Ideal, sondern eine Folge von Überwältigung, Umnutzung und Machtzuwachs – oft auf Kosten anderer. Wer „Leben“ nur als Anpassung denkt, verkennt seinen formenden, aktiven, herrschenden Ursprung.
Nietzsche zum schlechten Gewissen
Wie ist das „schlechte Gewissen“ entstanden?
➤ Nietzsches These:
Das schlechte Gewissen ist eine tiefe Erkrankung des Menschen – entstanden durch die gewaltsame Umstellung von Freiheit zu Gesellschaft.
Der Mensch lebte ursprünglich wild, instinktgesteuert, frei, kriegerisch.
Mit der Sesshaftigkeit kam:
Staat, Gesetze, Regelmäßigkeit, Frieden
Unterdrückung seiner freien Instinkte
Verlust der natürlichen Entladung von Trieben
📌 Vergleich: Fisch wird an Land geworfen
Alte Instinkte wie Grausamkeit, Angriffslust, Abenteuerdrang werden nutzlos – sie „hängen in der Luft“.
Unterdrückte Triebe richten sich gegen den Menschen selbst:
Aggression wird zu Selbstquälerei
Gewalt nach außen wird zu innerer Pein
Der Mensch wird zum Feind seiner selbst
➤ Das ist die Entstehung der „Seele“:
Die innere Welt entsteht aus blockierter äußerer Entladung.
Der Mensch macht sich selbst zum Objekt seiner Grausamkeit:
Selbsthass, Selbstbestrafung, Selbstverfolgung
wie ein Tier im Käfig, das sich an den Gitterstäben wund stößt
➤ Das schlechte Gewissen ist das Produkt der Zähmung des Menschen
Eine Krankheit, von der die Menschheit bis heute nicht genesen ist:
Spaltung des Menschen von seiner animalischen Vergangenheit
Kampf gegen die eigenen natürlichen Instinkte
Leiden an der eigenen Existenz
➤ Der Mensch wird:
tiefgründig
rätselhaft
innerlich
zukunftsfähig
📌 Die gegen sich selbst gekehrte Tierseele ist der Ursprung des modernen Menschen
⚡ Metaphysische Dimension:
Es brauchte „göttliche Zuschauer“, um die Tiefe und Bedeutung dieses „Schauspiels“ zu würdigen.
Der Mensch ist nicht Endzweck, sondern:
ein Zwischenfall
eine Brücke
ein großes Versprechen
➤ Bezug zu Nietzsches Übermensch-Gedanken:
Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll – aber auch etwas, das Zukunft in sich trägt.
Nietzsche erklärt das schlechte Gewissen als Folge der Verinnerlichung unterdrückter Triebe, die durch die Zivilisierung des Menschen nicht verschwanden, sondern sich gegen das eigene Selbst richteten. Der Mensch wurde dadurch krank, aber auch tiefgründig, bewusst, zukunftsfähig. Der Mensch ist nicht Endziel, sondern ein Übergang – ein Weg zu etwas Höherem.
Nietzsches Vorrede zur Geneologie der Moral
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