Aufgaben von Netzwerken
Erreichbarkeit
Ein Netzwerk aus Knoten und Kanten (Verbindungen) ist eine Möglichkeit, jeden Knoten für jeden anderen Konoten erreichbar zu machen.
Ressourcen-Sharing
Ein Netzwerk gestattet die Realisierung von Redundanz bei der Nutzung von Ressourcen - z.B. viele CPUs, mehrere Drucker, mehrere Fileserver, mehrere Mail-Server
Ausfallsicherheit
Redundante Netzknoten, alternative Routen, z.B. Router im Internet, verteilte Bearbeitung
Basiselemente eines Netzes
Knoten oder Rechner, die die Nutzer des Netzes darstellen
Server, Desktop-PCs, Notebooks, Smartphones, Fernseher, Kühlschränke, Lautsprecher, …
Engl.: Hosts, Nodes
Infrastrukturkomponenten, die die einzelnen Knoten zu einem logischen Gebilde miteinander verknüpfen
Router, Switches, Access Points, …
Engl.: Intermediary Devices
Medium/Physikalische Verbindungen zwischen Rechnern und Infrastrukturkomponenten
Kupfer, Glasfaser, Luft, …
Protokolle für das Grundverständnis der Kommunikation
Regeln zum Austausch zwischen den Elementen
Eigenschaften eines Computernetzwerkes
Räumliche Trennung: Verzögerung der Signale, Übertragungsdauer, Datenrate (Bandbreite)
Unabhängigkeit der Knoten: Rechner handeln autonom
Heterogenität der Knoten: Die Knoten des Netzes unterscheiden sich hinsichtlich Hardware, Betriebssystem und Anwendung
Rechnernetze - Vorteile
Datenverbund: Zugriff auf räumlich verteilte Daten
Lastverbund: optimale Prozessorauslastung - Verteilung der Rechenlast zu Spitzenzeiten
Funktionsverbund: Erweiterung lokaler Funktionalität durch Zugriff auf gemeinschaftliche Ressourcen
Leistungsverbund: algorithmische Zerlegung eines Problems und Verteilung auf mehrere Knoten
Verfügbarkeitsverbund: Erreichung einer Mindestleistung bei Ausfall einzelner Komponenten - Steigerung der Verfügbarkeit des Gesamtsystems
Strategische Aspekte
Skalierbarkeit: Einem Netzwerk müssen problemlos weitere Knoten hinzufügbar sein
Robustheit: Die Netzinfrastruktur muss durch Stabilität und Fehlertoleranz geprägt sein
Migration: Das Netzdesign muss den leichten Übergang auf neuere Techniken und Netztopologien zulassen
Autokonfiguration: neue Netzkomponenten müssen ohne großen Aufwand integrierbar sein
Übertragungsformen
Leitungsvermittlung schaltet zwischen Sender und Empfänger eine exklusive Verbindung. Dieses Verfahren entspricht der ursprünglichen Telefonvermittlung und besitzt den Vorteil einfach zu sein und hohe Übertragungsraten zu gestatten. Allerdings ist der Verbindungsaufbau zeitintensiv.
Paketvermittlung baut virtuelle Verbindungen zum Ziel über eine Vielzahl von Netzknoten auf. Das ist das vorherrschende Vermittlungsprinzip in Computernetzwerken. Auch werden herkömmliche Dienste, wie die Sprachkommunikation mittlerweile über paketvermittelte Netze realisiert.
Paket
Für den Kommunikationsablauf in einem Netzwerk wird die zu übertragende Nachricht in kleinere Einheiten, so genannte Pakete eingeteilt.
Die Paketgröße hängt vom verwendeten Protokoll ab, bei den häufig verwendeten Protokollen Ethernet/IP zwischen 64 und 1500 Byte.
Leitungsvermittlung
Vorteile
charakteristische Merkmale (Datenrate, Vorzögerungen) der gesamten Verbindung zwischen zwei Hosts sind konstant und oft bekannt
keine Störungen durch Dritte: Fehler durch Verluste von Paketen treten nicht (selten) auf
Nachteile
Ressourcen werden auch dann belegt, wenn keine Daten ausgetauscht werden
vor der Übertragung der Daten ist ein Verbindungsaufbau notwendig
Paketvermittlung
Pakete belegen nur kruz das Medium, effiziente Auslastung der Verbindung
Beispiel Serialisierungszeit: 155 Byte übertragen mit 1 Gbit/s: 1500*8Bit/ 1e9 Bit =0,000012
Pakete unterschiedlicher Teilnehmer nutzen das Medium im Zeitmultiplex
Zu einem Zeitpunkt kann nur ein Teilnehmer das Medium nutzen
Nutzung des Mediums erfolgt i.d.R. zufällig
Übertragungsfehler sind erstmal auf Pakete beschränkt
Anwendungen mit konkretem Bedarf an Ressourcen (Dienstgüte) nur schwer umzusetzen
Netztopologien - Merkmale
Definition:
räumliche Anordnung der Rechner und ihre Verbindung zu einem physikalischen Netz
Bewertungskriterien
1. Verhalten bei Schrumpfung/Erweiterung (Modularity)
2. Reaktion des Netzes auf Stations-/Leitungsausfall (Reliability)
3. Verkabelungsaufwand
Sterntopologie
Kennzeichen: alle Netzknoten sind sternförmig um eine zentrale Vermittlungsstelle gruppiert
Bewertung
1. leicht erweiterbar, keine Störung bei Stations- oder Leitungsausfall
2. hoher Verkabelungsaufwand, Totalausfall des Netzes bei Ausfall der zentralen Vermittlungsstelle
3. heute vorherrschendes Netzdesign
Ringtopologie
Kennzeichen: Jede Stations besitzt genau einen linken und einen rechten Nachbarn. Der Ring ist gerichtet, d.h. die Nachrichten werden in definierter Weise weitergeleitet.
Bewertung:
1. leicht erweiterbar, geringer Verkabelungsaufwand, Stationsausfall unproblematisch
2. Totalausfall des Netzes nur bei Leitungsausfall, bei inaktiven Stationen vergrößert sich Stationsabstand
3. Topologie des Token Ringes
Bustopologie
Kennzeichen: Alle Stationen greifen auf ein gemeinsames, zentrales, wechselseitig benutztes Mediums zu.
2. Totalausfall des Netzes bei Ausfall der zentralen Leitung
3. Topologie des ursprünglichen Ethernets
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