Was verstehen man unter „E-Fuels“
E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die aus erneuerbarem Strom, Wasserstoff und CO₂ hergestellt werden. Sie sind klimaneutral einsetzbar, vor allem in Luftfahrt, Schifffahrt und anderen schwer elektrifizierbaren Bereichen.
Power-to-Fuel
Power-to-Fuel bezeichnet die Umwandlung von erneuerbarem Strom in flüssige synthetische Kraftstoffe wie Methanol, Diesel oder Kerosin – meist über Elektrolyse (Wasserstoff) + CO₂. Ziel ist eine klimaneutrale Treibstoffalternative für Verkehr und Industrie.
Power-to-Gas
Power-to-Gas ist die Umwandlung von erneuerbarem Strom in gasförmige Energieträger, meist zuerst zu Wasserstoff (H₂) per Elektrolyse, optional weiter zu Methan (CH₄) durch Zugabe von CO₂. Das Gas kann ins Erdgasnetz eingespeist oder industriell genutzt werden – als speicherbare, klimaneutrale Energieform.
Vorteil Nachteile (E-Fuels“ oder „Power to Fuel“ oder „Power to Gas“)
Klimaneutral, wenn mit grünem Strom und CO₂ aus nachhaltigen Quellen produziert
Speicherbar und transportierbar – auch über große Distanzen
Kompatibel mit bestehender Infrastruktur (Tanks, Motoren, Gasnetze)
Anwendung in schwer elektrifizierbaren Bereichen wie Luftfahrt, Industrie, saisonale Energiespeicherung
Niedriger Wirkungsgrad (20–40 %) → hoher Energieaufwand
Hohe Produktionskosten (derzeit noch deutlich teurer als fossile Alternativen)
Begrenzte Verfügbarkeit von grünem Strom und CO₂
Komplexe Anlagen und Investitionsbedarf für Hochskalierung
Wie kann aus CO2 ein Brennstoff wie Methanol, Methan oder Oktan erzeugt werden? Welche Prozessschritte werden benötigt? Welche Herausforderungen gibt es?
Elektrolyse
Mit erneuerbarem Strom wird Wasser (H₂O) in Wasserstoff (H₂) und O₂ gespalten.
➤ Grundlage für alle folgenden Reaktionen.
CO₂-Bereitstellung
CO₂ wird aus der Luft (DAC) oder Industrieabgasen abgeschieden.
Syntheseprozesse Je nach gewünschtem Brennstoff:
Methan (CH₄): CO₂ + 4 H₂ → CH₄ + 2 H₂O → Sabatier-Reaktion, katalytisch bei 300–400 °C
Methanol (CH₃OH): CO₂ + 3 H₂ → CH₃OH + H₂O → Druckreaktion (50–100 bar), Kupferkatalysator
Oktan oder e-Diesel: Über Fischer-Tropsch-Synthese → Kohlenwasserstoffe (C₈–C₁₆) → komplex, mehrstufig (Gasaufbereitung, Katalyse)
Hoher Energiebedarf, v. a. für Wasserstoffherstellung
Wirkungsgrad gering (~20–40 %) → viel grüner Strom nötig
CO₂-Quelle muss rein und konstant verfügbar sein
Anlagen sind komplex und teuer
Wirtschaftlichkeit aktuell nur bei hohen CO₂-Preisen oder Förderung gegeben
Anforderungen an erneuerbare Energien:
Klimaneutralität: → Strom muss CO₂-frei erzeugt werden (z. B. aus Wind, Sonne, Wasser, Biomasse).
Verfügbarkeit & Skalierbarkeit: → Genug Menge muss bereitstehen – auch für Strom, Wasserstoff, E-Fuels, etc.
Netzstabilität & Speicherbarkeit: → Schwankende Erzeugung erfordert Speicherlösungen und flexible Netze.
Flächen- und Ressourceneffizienz: → Anlagen dürfen Umwelt und Raum nicht übermäßig belasten.
Nur mit grünem Strom lassen sich CO₂-intensive Prozesse (z. B. Schmelzen, Synthesen) klimaneutral gestalten.
Sie sind die Grundlage für Wasserstoff, E-Fuels und CO₂-Nutzung.
Ohne erneuerbare Energien ist Dekarbonisierung technisch unmöglich – fossile Energie erzeugt weiter Emissionen.
Was ist mit dem Begriff der CO2-Infrastruktur gemeint?
O₂-Infrastruktur umfasst alle Komponenten, die benötigt werden, um CO₂ abzutrennen, zu transportieren und dauerhaft zu speichern oder zu nutzen:
1. Capture-Standorte
Industrieanlagen (z. B. Zement-, Stahl-, Chemie-, Gießereien) mit CO₂-Abscheidung.
2. Transportsysteme
Pipelines
Schiffstransport
3. Speichersysteme
Unterirdisch
Mineralisierung
Wo liegen aktuell die größten Herausforderungen?
Fehlende Infrastruktur
Regulatorik & Genehmigungen
Technische Herausforderungen
Finanzierung
Welche Möglichkeiten des Transports von CO2 gibt es?
1. Pipeline-Transport
Vorteile:
Günstig bei großen Mengen (niedrige Betriebskosten)
Kontinuierlicher und sicherer Transport
Gut erprobt in der Öl-/Gasindustrie
Nachteile:
Hohe Investitionskosten und lange Genehmigungsverfahren
Nur wirtschaftlich bei hohem CO₂-Aufkommen
Geringe Flexibilität (nur feste Strecken)
2. Schiffstransport
Flexibel – ideal für internationale Strecken und Insel-/Küstenstandorte
Kein festes Leitungsnetz nötig
Modular ausbaubar
Energieaufwand für Verflüssigung und Kühlung
Höhere Kosten pro Tonne als Pipeline bei Dauerbetrieb
Abhängig von Wetter, Hafeninfrastruktur
3. Lkw-/Bahntransport
Einfach und schnell umsetzbar
Gut für kleine Mengen und kurze Strecken
Nützlich in der Forschungs- oder Pilotphase
Sehr hohe Kosten pro Tonne
CO₂-Emissionen durch Dieselbetrieb
Nicht skalierbar für industrielle Mengen
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