Finanzmärkte
Märkte, auf denen mit Finanzinstrumenten gehandelt wird
Subprime Krise
Kreditnehmer mit geringer Bonität bekamen von US-Banken Hypotheken zum Häuserkauf („Subprime“-Kredite): Ninja loans
durch Suprime Krise mussten die Banken weltweit milliardenschwere Abschreibungen auf ihre Verbriefungsprodukte vornehmen
überhitzter Immobilienmarkt USA – Spekulationsblase (=Marktphase, in der die Preise für bestimmte Handelsgüter über ihren inneren Wert hinaussteigen)
Die Zweckgesellschaft -> “special purpose vehicle” gibt zwei Wertpapiere aus: eines ist risikofrei, das andere – die (Equity-)Tranche risikobehaftet
Niedrigzinspolitik der Federal Reserve (FED) und Hypotheken mit variablen Zinssätzen
Starker Anstieg von Zinsausfällen (Kreditrückzahlungen) nach Anhebung der Zinsen seit 2005
Rating Agenturen haben zur Verbreitung der Krise beigetragen: Ihnen wurde die zu gute Bewertung der mit Subprime-Krediten unterlegten Verbriefungsstrukturen vorgeworfen
-> Insbesondere den Investoren dienten Ratings als wesentliche Informationsquelle über die Ausfallrisiken der Tranchen von Wertpapieremissionen
Bankenkrise
Zusammenbruch des Interbankenkreditmarktes -> Liquiditäts- und Vertrauenskrise in der Kreditwirtschaft, d.h. Banken vergaben sich gegenseitig keine Kredite mehr
• Reaktion der Zentralbanken & Po
Kreditausfälle führen zum Zusammenbruch der Banken
Reaktion der Zentralbanken:
nahmen als Sicherheit toxische Wertpapiere an (=Wertpapiere, deren Börsenwert um ein Vielfaches unter ihrem Nominalwert liegt und die daher unverkäuflich sind)
Banken investierten in Kredite in Staatsanleihen mit hohen Zinsen
Die Staaten halfen mit Bankenrettungspaketen
Deregulierung der Finanzmärkte
Aufgabe fester Wechselkurse => mit dem Zusammenbruch des Bretton Woods Systems 1973 gaben die USA ihre Umtauschpflicht von US Dollar in Gold auf
Bsp.: durch Finanzmarktfördergesetze in Deutschland (2002) -> Aufhebung der Kapitalverkehrskontrollen und damit Besteuerung oder Mengenbeschränkungen
Staat fördert Finanzialisierung
Folge: wachsende Macht der Finanzindustrie
Entwicklung neuer finanzieller Vermögenwerte
Investmentbanking und neue Finanzmarktakteure und
-instrumente, wie z.B. Derivate
Beschleuningung und Internationalisierung des Handels durch Digitalisierung und Privatisierung der Telekommunikation
Finanzinstrumente
Verträge, die gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen
Finanzialisierung
Die Abkehr von der klassischen Produktionsindustrie hin zur vermehrt finanzinstrumentbasierten Wirtschaft
der Staat fördert Finanzialisierung: durch Finanzmarktderegulierung bzw. Liberalisierung der Märkte, Derivatehandel, Hypothekenmarkt
Aktuelle Phase des Kapitalismus in der Eurozone: Finanzialisierung; Bedeutungszunahme von Finanzinstitutionen
Abkehr von Stakeholder-Konzepten hin zuShareholder-Konzepten, Globalisierung
Private Haushalte steigen in Finanzmärkte ein und sind kreditabhängiger
Finanzialisierung als neues Regime derKapitalakkumulation
Primär- und Sekundärmarkt
Primärmarkt:
Anleihen/Aktien vom Staat/Unternehmen direkt kaufen
Sekundärmarkt:
Anleihen/Aktien von einem Käufer/Händler kaufen
Folgen der Subprime Krise
Liquiditätskrise und Zusammebrüche der Banken
durch Investments in niedere ABS-Tranchen stark angeschlagene Investmentbank Lehman Brothers, deren Insolvenz am 15.09.2008 zu einem Kollaps des
Interbankengeldmarkts führte
Wirtschaftskrise
Konjunktureinbruch (an Unterschieden im BIP sichtbar) in den USA und in EU Ländern
Ursache der Wirtschaftskrise: vorherige Bankenkrise, Ende des Wohnungsbaubooms und Kreditklemme der Wirtschaft
Folge: Konsum- und Exportschwächen und Arbeitslosigkeit
Nationale Konjunkturprogramme zur Behebung der Wirtschaftskrise:
dadurch Anstieg der Staatsverschuldung: belastete die Haushalte aller Euroländer
Bankenrettungen
Konjunkturprogramme
Sozialausgaben und sinkende Steuereinnahmen
Schuldenkrise
Banken- und Wirtschaftskrise verstärken den generellen Anstieg der Schuldenquoten
die Schuldenkrise ist besonders in den GIIPS Ländern ausgeprägt => Eurokrise
(GIIPS = Griechenland, Italien, Irland, Portugal, Spanien)
in südlichen Euro Ländern ist die Koordinationskapazität gering
Euroländer konnten nicht auf Länder mit spezifischer Geldpolitik auf die Schuldenkrise reagieren
Bsp.: Griechenland 2010: hohe Zinssätze der Staatsanleihen konnten nicht mehr bezahlt werden -> dadurch Insolvenzgefahr
Stärkere Eurokrise im Süden von Europa
VPÖ Erklärungen
a) Anderes Lohnkoordinierungsregime / unterschiedliche Kapitalismusmodelle die sich nicht mit der Währungszone vertragen
b) Abhängige Finanzialisierung der südlichen Ökonomien nach der Euroeinführung -> billigere Verschuldung, weniger exportorientierte Ökonomien, sondern eher an Verschuldung orientiert
c) Nachfrage- und konsumorientierte CMEs in Südeuropa, dadurch hohe Leistungsbilanzdefizite
Abhängige Finanzialisierung
• Finanzialisierung in Südeuropa
• Ökonomien sind abhängig von ausländischem Kapital
• Verlagerung von Industrie in Bereich von Finanzen und Immobilien
Finanzialisierung der Unternehmen
nach Greta Krippner:
Finanzialisierung der US Wirtschaft / Unternehmen
Shareholder Value Modell
hoher Anteil von Finanzprofiten bei Unternehmen des produzierenden Sektors
Aktivitätzentrierte Perspektive (was produziert wird)
Akkumulationszentrierte Perspektive (wo werden Profite in der Wirtschaft generiert): der Finanzsektor als Quelle für Profit für die Gesamtwirtschaft, Portfolio- Einkommen (= Investments, ETFs, Immobilien)
Finanzialisierung der Haushalte
Haushalte mit niedrigem und mittleren Einkommen sind zunehmend von Krediten abhängig
höhere Raten der Haushaltsschulden vor der Finankrise
Finanzialisierung des Staates
der Staat begibt sich in Abhängigkeit der Kapitalmärkte bei Verschuldung
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