Das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), auch Breitblättrige Fingerwurzgenannt, ist eine auf ungedüngten Feuchtwiesen noch gelegentlich anzutreffende Orchideenart. Der Gattungsname Dactylorhizakommt von den fingerartigen Wurzelknollen (von griechisch δάκτυλος dactylos „Finger“ und ρίζα rhiza „Wurzel“). Das Art-Epithetonmajalis weist auf den Blütemonat Mai hin (von lateinisch maialis „auf den Mai bezogen“).
Die Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris),[1] die auch als Weiße Sumpfwurz, Echte Sumpfwurz oder Sumpf-Sitter bekannt ist, ist eine Art aus der Gattung der Stendelwurzen(Epipactis) innerhalb der Familie der Orchideengewächse (Orchidaceae). Die Namen nehmen Bezug auf die von dieser Art bevorzugten feuchteren, lichten Standorte, z. B. an quelligenStandorten wie Pfeifengraswiesen (mit Molinia-Arten) oder Binsenwiesen.
Das Wanzen-Knabenkraut (Anacamptis coriophora (L.) R.M.Bateman, Pridgeon & M.W.Chase, Syn.: Orchis coriophora L.) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hundswurzen(Anacamptis) in der Familie der Orchideen(Orchidaceae).[1]
Das Wanzen-Knabenkraut hat seinen Lebensraum in mageren, moorigen Feuchtwiesen, lichten Wäldern und Gebüschen, aber auch auf trockenen bis feuchten, basenreichen Humus- und Tonböden. Es findet sich in den Pflanzengesellschaften des Verbands Molinion caeruleae oder Calthion, kommt aber auch in wechselfrischen Gesellschaften des Arrhenatherion vor.[5]
Das Kleine Knabenkraut[1] (Anacamptis morio(L.) R.M.Bateman, Pridgeon & M.W.Chase, Synonym: Orchis morio L.), auch Salep-Knabenkraut, Satyrion, Stendelwurz oder Narrenkappe sowie kurz Knabenkrautgenannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hundswurzen (Anacamptis) innerhalb der Familie der Orchideen (Orchidaceae).
Das Kleine Knabenkraut gedeiht am besten auf stickstoffarmem, schwach saurem oder leicht basischem Wiesenboden, der nicht dauernd trocken sein sollte.[3] Es kommt auf Magerrasen, mitunter auch auf Trockenrasen, mäßig feuchten Wiesen, trockeneren Bereichen von Feuchtwiesen und lichten Wäldern vor. Es braucht ungedüngte Standorte. Es besiedelt in Mitteleuropa Halbtrockenrasen und einschürigeTrockenwiesen ebenso wie einschürige, kurzrasige feuchte Wiesen.[3] Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart des VerbandsMesobromion, kommt aber auch in trockenen Gesellschaften der Verbände Arrhenatherion oder Molinion vor.[2]
Das Sumpf-Knabenkraut (Anacamptis palustris) ist eine Pflanzenart aus der Gattungder Hundswurzen (Anacamptis) innerhalb der Familie der Orchideen (Orchidaceae).
In Mitteleuropa gedeiht das Sumpf-Knabenkraut in nie austrocknenden Niedermooren und Feuchtgebieten, seltener Hangmooren, auf nassen bis wechselnassen, basischen Sumpfhumusböden. Die Pflanze ist salzertragend.
Die Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis), auch Pyramidenorchis, Spitzorchis, Kammstendel oder Pyramidenstendel genannt, gehört zur Gattung der Hundswurzen (Anacamptis) in der Familie der Orchideen (Orchidaceae).
Die Pyramiden-Hundswurz ist eine Lichtpflanze, ein Wärmezeiger, Trockniszeiger sowie Basen- und Kalkzeiger mit ozeanischer Verbreitung.[5] Sie ist eine Verbandscharakterart subozeanischer Halbtrockenrasen (Mesobromion)[5] und kommt oft im Mesobrometum vor, seltener in trockenen Gesellschaften des Molinion oder des Geranion sanguinei.[3]
Die Pyramiden-Hundswurz gedeiht am besten auf gut mit Humus durchsetzten, kalkreichen, lockeren und daher nicht selten steinigen Lehmböden, sie geht aber auch auf lockeren Löss.
Das Weiße Waldvöglein, Bleiche Waldvöglein oder Breitblatt-Waldvöglein(Cephalanthera damasonium) ist die Typusartder Pflanzengattung Waldvöglein(Cephalanthera) aus der Familie der Orchideengewächse (Orchidaceae). Im Vergleich zu vielen anderen heimischen Orchideen ist das Weiße Waldvöglein in einigen Gebieten noch häufig anzutreffen.
Das Weiße Waldvögelein gedeiht am besten auf kalkhaltigen oder basenreichen Böden mit Mullauflage. Er bevorzugt Lagen mit mildem Klima.[6] Es besiedelt in Mitteleuropa Laub- und Mischwälder sowie trockene Kiefernwälder, es geht aber auch in schattenspendende Gebüsche auf Halbtrockenrasen.
Das Langblättrige Waldvöglein[1] oder Schwertblättrige Waldvöglein(Cephalanthera longifolia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Waldvöglein (Cephalanthera) innerhalb der Familie der Orchideengewächse(Orchidaceae).
Das Langblättrige Waldvögelein gedeiht am besten auf kalk- bzw. basenhaltigen, lockeren humusdurchsetzten Böden. Als Standort bevorzugt diese Halbschattenpflanze trockene Wälder und Säume, seltener auch Wiesen. Es bevorzugt Laubwälder und trockene Kiefernwälder oder Gebüsche auf Trockenrasen. Es bevorzugt eine geschützte Lage.[5] Das Langblättrige Waldvögelein ist eine Charakterart der Kalk-Buchen-Wälder.
Das Rote Waldvöglein (Cephalanthera rubra), auch Purpur-Waldvöglein, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Waldvöglein(Cephalanthera) in der Familie der Orchideen(Orchideaceae) und zählt zu den auffälligsten Orchideen unserer Regionen. Es wurde zur Blume des Jahres 1982 gewählt.
Das Rote Waldvögelein braucht zumindest kalkhaltigen oder doch basenreichen, lockeren, humosen, nicht zu trockenen Lehm- oder Tonboden mit guter Mullauflage. Es scheut volle Besonnung ebenso wie tiefen Schatten. Es besiedelt Laubwälder, Mischwälder und Kiefernbestände in warmen Lagen. Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al.2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+ (frisch), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[7]
Der Zwergstendel (Chamorchis alpina), auch Zwerg-Knabenkraut oder Zwergorchisgenannt, ist die einzige Art der monotypischenGattung Chamorchis innerhalb der Pflanzenfamilie der Orchideen (Orchidaceae). Sie ist unscheinbar und gedeiht in der hochalpinen Höhenstufe. Wegen ihrer geringen Größe und der unauffälligen Blüten ist es nicht leicht, sie zu finden.
Der Zwergstendel ist eine kalkliebende Pflanze und bevorzugt extreme Standorte oberhalb der Baumgrenze mit wenig Schneebedeckung und häufigem Wind. Auch die Sonneneinstrahlung ist an diesen Standorten hoch. Das Edelweißund die Weiße Silberwurz wachsen oft in seiner Nähe. Seltener wächst er zusammen mit Kohlröschen-Arten, welche die extremen Standorte weitgehend meiden.
Er findet sich in der PflanzengesellschaftPolsterseggenrasen (Assoziation Caricetum firmae) aus dem Verband Seslerion.[2]
Die Grüne Hohlzunge (Coeloglossum viride) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie zählt neben der Weißen Höswurz (Pseudorchis albida) und dem Holunder-Knabenkraut (Dactylorhiza sambucina) zu den typischen Orchideen der Bergwiesen. Sie ist nahe verwandt mit den Knabenkräutern (Dactylorhiza), denen sie heute taxonomisch auch von einigen Autoren aufgrund molekulargenetischer Forschungen zugeordnet wird (Dactylorhiza viridis (L.) R.M.Bateman, Pridgeon & M.W.Chase). Da diese Ergebnisse noch nicht allgemein akzeptiert sind, wird hier zunächst der bisherige Artname verwendet. Der Name leitet sich von griechisch κοίλος koilos = hohl, ausgehöhlt, γλώσσα glossa = die Zunge und viride, von lateinisch viridis = grün ab, ist in den deutschen Sprachgebrauch wörtlich übersetzt und verweist auf den ausgehöhlten Sporn.
Die Grüne Hohlzunge ist ein Florenelement der (meridional/montanen) submeridional/montanen temperat boreal arktischen Florenzone.[4] Nach Baumann und Künkele hat die Art in den Alpenländern folgende Höhengrenzen: Deutschland 80–2280 Meter, Frankreich 1–2660 Meter, Schweiz 260–2710 Meter, Liechtenstein 470–2200 Meter, Österreich 350–2700 Meter, Italien 80–3150 Meter, Slowenien 90–2180 Meter.[5] In Europa kommt sie von 1–3150 Meter vor. Der jüngere Fund auf 3150 Meter im Trentino ist nicht nur für diese Art, sondern für eine der heimischen Orchideen in Europa der bisher höchste Fund.[6] Im Himalaja kommt sie bis 3900 Meter Meereshöhe vor.[5]
Die Korallenwurz (Corallorhiza trifida) gehört zur Gattung Corallorhiza und damit zur Familieder Orchideengewächse (Orchidaceae).
Die Korallenwurz kommt als einzige Art der Gattung Korallenwurzen (Corallorhiza) in Europa vor. Daher wird sie manchmal auch als Europäische Korallenwurz bezeichnet. In Nordamerika und Mittelamerika kommen weitere, auch größere Arten vor.[3] Es gibt weltweit 11 Arten.[3]
Die Korallenwurz kommt im Gebirge und in Nordeuropa vor allem in feuchten Nadelwäldern vor, im Mittelgebirge siedelt sie dagegen in Buchen- und Laubmischwäldernauf mäßig trockenen bis humiden Böden. Sie wächst gern an pflanzenarmen, moosigen oder laubbedeckten Stellen. Die Korallenwurz wächst sowohl auf kalkhaltigen als auch auf sauren Böden. Die Art gilt als Schattenzeiger. Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w (feucht, aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 1 (sehr schattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2+ (unter.subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[7]
Der Gelbe Frauenschuh oder Gelb-Frauenschuh (Cypripedium calceolus) wird auch Rotbrauner Frauenschuh, Marienfrauenschuh (die Blüte des Gelben Frauenschuhs wird in Legenden im Zusammenhang mit der Jungfrau Mariaerwähnt), Europäischer Frauenschuh oder noch häufiger einfach nur Frauenschuhgenannt. Die Form der Blüte führte auch zu dem Namen „Kriemhilds Helm“ bzw. „Krimhilds Helm“. Der Gelbe Frauenschuh ist eine der prächtigsten wildwachsenden OrchideenartenEuropas und steht in allen Ländern nach FFH-Richtlinie Anhang II unter Schutz. Er gehört zur Gattung der Frauenschuhe (Cypripedium) in der Familie der Orchideen (Orchidaceae) und ist Typusart dieser Gattung.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3w (mäßig feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[8]
Das Blutrote Knabenkraut (Dactylorhiza cruenta) gehört zur Gattung der Knabenkräuter (Dactylorhiza) in der Familie der Orchideen. Es wird oft als Unterart des Fleischfarbenen Knabenkrauts als (syn. Dactylorhiza incarnata subsp. cruenta) angesehen. Wesentlicher Unterschied zu diesem sind die vielen ineinander fließenden Flecken auf der Ober- und Unterseite der Laub- und Hochblätter des Blutroten Knabenkrautes. Es handelt sich um eine ausdauernde, krautig wachsende Pflanze, deren blühende Individuen Wuchshöhen zwischen 15 und 40 Zentimetern erreichen. Anders als der Name vermuten lässt, sind die Blüten rosa bis violett gefärbt, nicht jedoch blutrot.
Die Pflanze ist in Mittel- und Osteuropaanzutreffen; die Verbreitung erstreckt sich von Europa bis in das nordwestliche China.[2] Man findet diese Art in Niedermooren mit kalk- oder basenreichen Böden. In den Alpen ist sie eine Charakterart des Caricetum davallianae aus dem Verband Caricion davallianae.[1]
Fuchs’ Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii) auch Fuchs’ Fingerknabenkraut oder seltener Fuchs-Fingerwurz genannt, gehört zur Gattung Fingerwurzen (Dactylorhiza) innerhalb der Familie der Orchideen(Orchidaceae). Die Art ist nach dem TübingerMedizinprofessor Leonhard Fuchs (1501–1566), Verfasser zahlreicher medizinischer Werke und Autor der berühmten Kräuterbücher, benannt.
Das Verbreitungsgebiet reicht von Europa bis zur Mongolei.[2] Als Standort werden Nadelmischwälder, frische Wiesen, Flach- und Quellmoore von der collinen bis subalpinen Höhenstufe bevorzugt. In Europa kommt die Art in fast allen Ländern vor und fehlt nur in Portugal, Dänemark, Moldau, Albanien, Bulgarien, Griechenland und in der Türkei.[3]Diese Art ist in Österreich mäßig häufig, über die genaue Verbreitung gibt es noch keine genauen Angaben. Nach Oberdorfer gedeiht die Art in Mitteleuropa auf wechselfeuchten bis nassen, vorzugsweise basenreichen, auch kalkhaltigen, humosen tonigen Böden in Gesellschaften der Klasse Scheuchzerio-Caricetea oder der Verbände Erico-Pinion, Mesobromion oder des Unterverbands Galio-Abietenion.[1] In den Allgäuer Alpen steigt sie am Linkerskopf in Bayern bis zu 2100 Metern Meereshöhe auf.[4] Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w+ (feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[5]
Fleischfarbenes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata), seltener auch Steifblättriges Knabenkraut genannt, gehört zur GattungKnabenkräuter (Dactylorhiza) der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die Art wurde in Deutschland zur Orchidee des Jahres 2015 gewählt.
Das Fleischfarbene Knabenkraut braucht basenreichen, aber nicht unbedingt kalkreichen, lehmigen Boden, der zumindest zeitweise feucht oder nass sein sollte.
Es besiedelt Sumpfwiesen, Flachmoore sowie nasse und lichte Wälder. Es kommt in Feuchtwiesen und Nieder- sowie Zwischen-Mooren vor und bevorzugt basische Böden. In den Alpen steigt es bis 1500 m auf. In den Allgäuer Alpen steigt es bis zu 1320 Metern Meereshöhe auf.[5] In Mitteleuropa ist es allgemein selten, kommt aber an seinen Wuchsorten zuweilen in kleineren, lockeren und individuenarmen Beständen vor. Es kommt in Mitteleuropa besonders in Gesellschaften der Verbände Caricion davallianae oder Calthion vor.[2]
Verbreitung
Dactylorhiza lapponica (Lappländische Knabenkraut) ist im gesamten bayerischen Alpenraum und in den nördlich angrenzenden Feuchtgebieten zwischen Allgäu und Berchtesgaden in meist kleinen Beständen weit verbreitet. Die Höhenverbreitung liegt in Bayern zwischen etwa 600 und 1620m.
Lebensraum
Das Lappländische Knabenkraut ist kalkliebend und besiedelt sickernasse Kalkgrusflächen, Hangquellmoore und Niedermoorflächen. Besonders charakteristische Bestände finden sich vor allem in den feuchten Kalkgrusgebieten der bayerischen Alpen, in denen sich die konkurrenzschwache Art als einzige Dactylorhiza- Sippe behaupten kann. Auf den Streuwiesen im Alpenvorland ist das Lappländische Knabenkraut aufgrund der Hybridisierung sowie ähnlicher Einzelexemplare anderer Arten oft nur schwer ansprechbar.
Gefährdung
Die Art ist außerhalb der Alpen vor allem durch die Vernichtung von Feuchtgebiete aufgrund von Düngung und Trockenlegung gefährdet. In den Alpen kann die Intensivierung der Almbewirtschaftung zur Zerstörung der Moorflächen führen. Sowohl auf der deutschen als auch der bayerischen Roten Liste wird das Lappländische Knabenkraut mit dem Gefährdungsgrad 2 geführt.
Das Strohgelbe Knabenkraut (Dactylorhiza ochroleuca) gehört zur Gattung Knabenkräuter(Dactylorhiza) in der Familie der Orchideen(Orchidaceae). Der taxonomische Rang ist umstritten. Von manchen Botanikern wird die Pflanze als eine Unterart Dactylorhiza incarnata subsp. ochroleuca des Fleischfarbenen Knabenkrauts betrachtet.
Die Pflanze ist in Europa von England bis zur Ukraine verbreitet. In Russland beispielsweise im Südural. Sie kommt vor in den Ländern Großbritannien, Irland, Schweden, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich und im Baltikum.[3] Sie ist selten und wächst in Feuchtwiesen und Flachmooren mit basischen Böden. Nach Baumann und Künkele hat diese Unterart in den Alpenländern folgende Höhengrenzen: Deutschland 38–850 Meter, Frankreich 450–570 Meter, Schweiz 380–540 Meter, Liechtenstein 440–490 Meter, Österreich 180–500 Meter.[4] In Europa steigt sie von 2 bis 850 Meter auf.[4]
Das Holunder-Knabenkraut (Dactylorhiza sambucina) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Knabenkräuter (Dactylorhiza) in der Familie der Orchideen (Orchidaceae).
Die Pflanze bevorzugt als Standort magere, extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden auf kalkfreiem oder oberflächlich entkalktem Untergrund. Das Holunder-Knabenkraut besiedelt mäßig saure bis schwach basische, kalkarme, meist lockere und sandig-steinige Lehmböden, die etwas humös sein sollten, es bevorzugt Bergwiesen, geht aber auch in lichte Wälder. Es gedeiht gern auf Porphyr oder Gneis. Es ist eine Charakterart des Viscario-Festucetum aus dem Verband Koelerio-Phleion phleoidis, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Violion caninae oder magerer Gesellschaften der Ordnung Arrhenatheretalia elatioris vor.[1] Es kommt an seinen Standorten oft in kleineren, lockeren Beständen vor.
Traunsteiners Knabenkraut (Dactylorhiza traunsteineri), auch Traunsteiners Fingerwurz genannt[1], ist eine auch in Mitteleuropa vorkommende Orchidee. Sie ist nach dem Tiroler Apotheker Joseph Traunsteiner (1798–1850) benannt[2]. Die Art ist sehr vielgestaltig und kann besonders von Dactylorhiza majalis und Dactylorhiza lapponica oft nur schwer unterschieden werden.
Traunsteiners Knabenkraut kommt von Europa bis Westsibirien vor von der temperat-montanen bis zur borealen Florenzone. Das Areal umfasst die Ozeanitätsstufen 1 bis 5 (von 10). Die Art wächst in nassen Nieder- und Quellmooren sowie im Lagg von Hochmooren. Sie kommt in vielen Ländern Europas vor, fehlt aber in Portugal, Spanien, Albanien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Türkei, Moldau, Ukraine, Dänemark und Island.[4] Die Art steigt bis 1700 m[2] und meidet Kalkuntergrund.[5] In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern an der Riedbergstraße westlich Obermaiselstein auf Feuchtwiesen bis zu 1400 Metern Meereshöhe auf.[6] Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4w+ (sehr feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3 (montan), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[1]
Epipactis albensis
Elbe-Ständelwurz
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