Definieren Sie den Begriff “Schnelligkeit”?
“Schnelligkeit ist die „Fähigkeit, auf einen Reiz bzw. ein Signal hin schnellstmöglich zu reagieren und/oder Bewegungen bei geringen Widerständen mit höchster Geschwindigkeit durchzuführen.“
(Definition nach Martin, Carl & Lehnertz 1991)
In welche drei Kategorien lässt sich die sportmotorische Schnelligkeit für die Trainingspraxis strukturieren? (Geben Sie für jede Kategorie ein Beispiel an!)
Reaktionsschnelligkeit
Einfach-Reaktion
Auswahlreaktion
Elementare Schnelligkeit
Frequenzschnelligkeit
Aktionsschnelligkeit
Komplexe Schnelligkeit
Sprintkraft
Kraftschnelligkeit
Kraftschnelligkeitsausdauer
Sprintausdauer
In welche 4 Kategorien lassen sich die Einflussfaktoren der Schnelligkeit unterteilen? Geben Sie für jeden Kategorie ein Beispiel!
Anlage-, entwicklungs- und lernbedingte Einflussfaktoren
-> Konstitution, Alter, Geschlecht, Talent, Technik, Sozialisierung
Sensorisch-kognitive und psychische Einflussfaktoren
-> Antizipationsfähigkeit, Motivation, Konzentration, Wissen, Lernfähigkeit
Neuronale Einflussfaktoren
-> Reizleitungsgeschwindigkeit, intra-/intermuskuläre Koordination, Reflexaktivität, Vorinnervation
Tendomuskuläre Einflussfaktoren
-> Muskelfasertypenverteilung, Muskelfaserquerschnitt, Kontraktionsgeschwindikeit, Muskeltemperaturn, Muskel-/Sehnenelastizität, Energiebereitstellung
Warum ist die Antizipation ein zentraler Einflussfaktor für die Handlungsschnelligkeit in Spielsportarten?
weil sie einen großen Teil der Reaktionszeit bestimmt (70–80 % = kognitive Komponente) und es ermöglicht, sportmotorische und taktische Handlungen schnell und situationsangemessen auszuführen
„Spielintelligenz“
mit guter Antizipation können Situatione erahnt und vorhergesehen werden
-> schnellere Reaktion möglich
Nennen Sie die Einflussfaktoren der Schnelligkeit, die sich durch Training ansteuern lassen!
!!!
Technik-/Koordinationstraining
-> Bewegungstechnik, intermuskuläre Koordination
Reaktionstraining
-> Konzentration, Antizipation, Aufmerksamkeit, Informationsverarbeitung
Konditionstraining
-> Reaktivkraft, Schnellkraft, Maximalkraft, Kraftausdauer, Schnelligkeitsausdauer, Beweglichkeit
Nehmen Sie zu folgender Aussage begründet Stellung: “Schnelligkeit ist angeboren und nicht trainierbar.”!
Diese Aussage ist nicht korrekt.
-> Schnelligkeit ist zwar teilweise genetisch beeinflusst (z. B. Muskelfasertypen), aber viele Einflussfaktoren sind trainierbar (Technik, Koordination, Reaktion, Kraft)!
anlage-, entwicklungs- und lernbedingte Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und Talent sind wichtig und kaum veränderbar → geben Grundlagen/Rahmenbedingungen für Schnelligkeit
allerdings gibt es auch Möglichkeiten der Trainierbarkeit von Technik und Koordination (z.B. Bewegungstechnik), Reaktionstraining (z.B. Konzentration), Konditionstraining (z.B. Schnellkraft)
Woran erkennt man Schnelligkeitstalente?
Hoher Anteil schneller Muskelfasern
Gute neuronale Koordination
Überdurchschnittliche Reaktionsfähigkeit
Frühe motorische Lernfähigkeit
-> unruhige Kinder (hibbelig, ADS, ADHS, hyoeraktiv)
-> schnelles Bewegungslernen
Ordnen Sie den unten angeführten konditionellen Fähigkeiten das jeweils leistungslimitierende Organ- bzw. Funktionssystem zu.
Kraft - Ausdauer - Schnelligkeit
Ausdauer -> Herz-/Kreislaufsystem
Kraft -> muskuläres System
Schnelligkeit -> Nervensystem
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