Was sind Lernergebnistaxonomien?
Lernergebnistaxonomien sind systematische Modelle, die helfen, Lernziele und Lernergebnisse klar, beobachtbar und überprüfbar zu formulieren. Sie strukturieren Lernprozesse nach Kompetenzniveaus und Domänen (kognitiv, affektiv, psychomotorisch).
Welche drei klassischen Taxonomien werden häufig in der Pflegepädagogik verwendet?
Bloom (1956) – kognitive Domäne (Wissen und Denken)
Krathwohl (1964) – affektive Domäne (Werte, Einstellungen, Haltungen)
Dave (1970) – psychomotorische Domäne (manuelle & körperliche Fertigkeiten)
Welche Stufen beschreibt die kognitive Taxonomie nach Bloom (revidiert)?
Erinnern
Verstehen
Anwenden
Analysieren
Evaluieren
Erschaffen (Synthetisieren)
Warum sind Lernergebnistaxonomien für kompetenzorientierten Unterricht in der Pflege zentral?
Weil Pflegepädagogik nicht nur Wissen, sondern berufliches Können und reflektiertes Handeln fördern soll. Taxonomien helfen, präzise Lernziele zu formulieren, Lernprozesse auf verschiedenen Niveaus zu planen und Lernergebnisse valide zu prüfen.
Was unterscheidet Lernziele, Lehrziele und Lernergebnisse voneinander?
Lehrziel: grobe pädagogische Intention der Lehrperson
Lernziel: konkretisiertes Ziel für die Lernenden
Lernergebnis: beobachtbares, überprüfbares Verhalten am Ende eines Lernprozesses
Beispiel:
Lehrziel: „Die SuS verstehen den Pflegeprozess“
Lernziel: „Sie benennen und erklären die fünf Schritte“
Lernergebnis: „Die Lernenden wenden die Schritte an einem Fallbeispiel korrekt an.“
Welche didaktischen Konsequenzen ergeben sich aus dem Einsatz von Lernergebnistaxonomien?
Unterricht muss zielgerichtet geplant sein
Lehrende benötigen ein differenziertes Zielverständnis
Aufgabenstellungen, Methodenwahl und Prüfungsformate müssen sich an der angestrebten Taxonomiestufe orientieren
Fördert Transparenz und Verbindlichkeit im Lernprozess – auch im Sinne formativer Leistungsrückmeldung
Wie kann man mithilfe von Lernergebnistaxonomien auch affektive und ethische Kompetenzbereiche abbilden und prüfen?
Durch gezielte Reflexionsformate (z. B. Schreibgespräche, Fallanalysen, Gruppendiskussionen) lassen sich Haltungen und Werte erschließen.
→ Zentrale Voraussetzung: Raum für subjektive Deutung, keine „richtigen“ Antworten, sondern prozessorientiertes Feedback.
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