Wie lange hat man Zeit, um ein Denkmal auszulegen?
- 6 Monate
Wie sollte man mit einem Denkmal umgehen?
DSchG: Eigentümer haben ihre Denkmäler instand zu halten, instand zusetzten und sachgemäß zu behandeln und sie vor Gefährdung zu schützen
Was ist ein Denkmal?
- Ein Denkmal sind Sachen oder Mehrheiten von Sachen und Teile von Sachen an deren Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht. Ein öffentliches Interesse besteht, wenn die Sachen bedeutend für die Geschichte des Menschen, für Städte und Siedlungen oder für die Entwicklung von Arbeits- und Produktionsverhältnissen sind. Wie für die Erhaltung von Nutzung künstlerische, städtebauliche, wissenschaftliche und volkskundliche Gründe vorliegen.
- Lebendige Zeugnisse jahrhunderter alter Traditionen
- Mensch hat Verpflichtung diese in voller Authentizität weiterzugeben
Was sind die Aufgaben, um ein Denkmal zu erhalten?
- jährliche Begehung des Gebäudes (vom Keller bis zum Dach)
- Dabei Veränderung in Bereichen beachten wie: -Außenwände, Dächer, Dachböden, ...
- Reinigung der Dachrinnen von Laub
- sind zu pflegen, schützen, sinnvoll zu nutzen und wissenschaftlich zu erforschen
Wie wird ein Gebäude zum Denkmal?
- jedes Bundesland hat ein eigenes Gesetz.
- wenn ein öffentliches Interesse zum Schutz des Gebäudes besteht.
- wenn ein Denkmalschutz aufgewiesen wird.
- Unterschutzstellungsgesetzt meist ausgestellt vom Kreis.
Was passiert, wenn man ein Denkmal nicht veröffentlicht? Wie lange hat man Zeit, um es auszulegen?
- Eigentümer/ Nutzungsberechtigter ein Bodendenkmal in/auf seinem Grundstück entdeckt, muss dies unverzüglich melden
- unveränderten Zustand erhalten
- Die Verpflichtung erlischt nach 3 Werktagen
- Das Land, der Landschaftsverband und die Stadt sind berechtig das Bodendenkmal zu bergen, auszuwerten und bis zu 6 Monaten in ihrem Besitz zu nehmen.
Welche Unterschiedlichen Arten von Denkmälern gibt es?
- Kulturdenkmäler: Baudenkmäler + Bodendenkmäler + bewegliche Denkmäler
- Naturdenkmäler: vom Naturschutzgesetzt abgedeckt
- Baudenkmäler: baulicher Anlage, Teil einer baulichen Anlage, Garten-, Friedhof, Parkanlagen, von Menschen gestaltet Flächen, Voraussetzung: Absatz 1 (Definition Denkmal)
- Denkmalbereiche: Mehrheiten von baulichen Anlagen, Stadtgrundrisse, Stadt-, Ortsbilder u. Silhouetten, Stadtteile, Geschäftsgruppen, handwerkliche u. industrielle Produktionsstätte, Voraussetzung: Absatz 1 (Definition Denkmal)
- Bewegliche Denkmäler: nicht ortsfeste Denkmäler, Kunstwerke, Schiffe, Log,
- Bodendenkmäler: bewegliche oder unbewegliche Denkmäler, tierisch u. pflanzlich, Verfärbung natürlichen Bodenbeschaffenheit, Voraussetzung: Absatz 1 (Definition Denkmal)
Welche Denkmalbehörden gibt es und wer verbirgt sich dahinter?
- 1. Oberste Denkmalbehörde: Denkmalpflege Minister (des jeweiligen Bundeslandes)
- 2. Obere Denkmalbehörde: Regierungspräsident der Kreisfreien Städte, Oberkreisdirektor der unteren staatliche, Verwaltungsbehörde
- 3. Untere Denkmalbehörde: -Gemeinde
Was steckt hinter der Abkürzung DSchG?
- Denkmalschutzgesetzt
- „Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler im Land Nordrhein-Westfalen“
Erläutern Sie den Begriff Konservierung.
- lat. Konservare - bewahren, erhalten
- Bewahren der Substanz in ihrem vorgefundenen Zustand
- „konservieren nicht restaurieren“ Georg Dehio | Ende 19. Jhd.
- Heute: Sicherung des vorgefundenen Befundes u. Berücksichtigung der Spuren (Patina)
- Substanzt gefährdende Materialien können entfernt werden
- Alterswert | Alois Riegel
Erläutern Sie den Begriff Restaurierung.
- lat. restaurare- wiederherstellen
- wird bei Schäden und Verlusten an Originalsubstanz angewendet
- Im Gegensatz zu Renovierung sind es Erhaltungsmaßnahmen
- Verlauf Rückwerts korrigieren
- Restaurierung beschränkt sich auf die Ergänzung von Verlusten
- Fertigstellung eines unvollendeten Bauwerks in der Zeit des Historismus (Violette-Duc) z.B. Retusche von Fehlstellen einer Malschicht.
- Rom | Michelangelo | Sixtinische Kapelle
Erläutern Sie den Begriff Rekonstruktion.
- Wiederaufbau eines nicht mehr vorhanden Bauwerks
- Grundlage von Originaldokumenten
- aus Denkmalpflegerischer Sicht problematisch
- Originalsubstanz und Originalgestalt nicht mehr vorhanden
- Träger der Geschichte fehlt
- keine Anastylose
- Normen, Gesetze und Richtlinien wie für alle anderen Neubauten auch
- z.B. Berlin | Berliner Schloss
- Dresden | Frauenkirche
Erläutern Sie den Begriff Anastylose
- anders als Rekonstruktion wird Gebäude mit Originalsubsatz partiell aufgebaut
- Bauwerk als historische Quelle
- Anastylose nach Charta von Venedig als einzige Methode für archäologische Grabstätten zugelassen
- Nur selten Wiederaufbau nur durch Anastylose möglich
- meistens Hilfskonstruktion o. Ergänzung benötigt (Rekonstruktion)
- neue Integrationselemente müssen ablesbar sein
- z.B. Athen | Nike Tempel
Erläutern Sie den Begriff Translozierung.
- Gebäudeversetzung (Dokumentation, Abbau, originalgetreuer Wiederaufbau woanders)
- Abbau und an anderer Stelle kontrollierter Aufbau
- nur bei in Einzelteilen transportierbare Denkmäler
- nur in Notfällen
- durch Verlust des Standortes verliert Denkmal Teil seiner Denkmaleigenschaft
- z.B. Obelisk – Ägypten – Paris, ...
Welche Methoden zur Bauaufnahme gibt es?
- Schriftliche Baubeschreibung und Bauwerkserfassung: Erfassung vom Zustand in schriftlicher Form, z.B. exaktes Raumbuch, bei Entwurf und Vorplanung sinnvoll
- Zeichnerisches Verfahren: unmaßstäbliche jedoch Realitätsnahe Darstellung, Handskizzen vor Ort, Hilfsmittel der weiteren Planung ohne Aufmaß/ Bemaßung
- Handaufmaß: Zollstock, Handlaser, 3D Raumscanner, häufig verwendete Methode, mehr Information über Gebäude usw.
Was versteht man unter einem Raumbuch?
- zeichnerische, fotographische, beschreibende Dokumentation eines Bauwerkes
- katalogisierte Erfassung von Räumen, Bauteilen u. Ausstattungsstücken
- mit Auswertung Archivmaterialien ist für Bauforschung präzise Erkenntnis des historischen Wertes des Bauwerks möglich
- detaillierten Überblick über Bestand zu Zustand des Gebäudes
- Vorrausetzung ist: gleiche Systematik der Bezeichnung für Räume, Genauigkeitsstufen
- Wichtige Angaben: Schäden am Bestand, Materialien, Besonderheiten u. Ausstattung
- Arbeitsschritte:
1. Ortsbegehung
2. Bestandspläne (historische Pläne sichten und Bestandsaufnahme vor Ort)
3. Sichtung der Archivalien (historische Fotos, Befragungen, ...)
4. Baubeschreibung (Ort, Lage, Bautyp, Bauweise)
5. Baugeschichte
6. Bestandserfassung (Schadenskartierung, Ursachen, Fotodokumentation)
7. Resümee (Zustand, Handlungsbedarf)
Was ist eine Kartierung?
- graphische Darstellungsmethode
- bei Objekteigenschaften oder Untersuchungsergebnissen in abstrakter Form
- als Prozess zu sehen
- fordert enormes Wissen, praktische Erfahrung, höchste Sensibilität
- Gründliche Bauforschung (Regel 1)
- genaues Aufmaß des Bestandes
- Differenzierung von verhaltenswerten Spuren (Patina) und Zeichen von Verfall
- unterliegt Vorschriften des DSchG
- Umliegenden Bebauung mit einbeziehen
- Neues muss ablesbar von Alten sein (Charta von Venedig)
- wie hätte der historische Architekt das Detail gelöst?
- mit welchen Methoden / Materialien bauen wir heute?
- Respekt und Behutsam mit Bauwerk umgehen (Umgang alte Putztechniken)
In den Baumaßnahmen gibt es unterschiedliche Genauigkeitsstufen. Zählen Sie diese auf und beschreiben Sie in Stichpunkten jeweils Maßstab und Inhalt der Darstellung?
- Genauigkeitsstufe I
Maßstab 1.100, schematische, jedoch vollständige Darstellung
einfache Dokumentation eines Gebäudetyps bei Renovierungsarbeiten, wenn die Bausubstanz selbst nicht angriffen wird.
- Genauigkeitsstufe II
Maßstab 1.50, wirklichkeitsgetreues Aufmaß
Darstellungsgenauigkeit +/- 10cm, Grundlage für einfache Sanierungs- und
Sicherungsmaßnahmen, zur Kartierung restauratorischen Untersuchungen
- Genauigkeitsstufe III
Maßstab 1.50, exaktes und Verformung getreues Aufmaß
Darstellungsgenauigkeit +/- 2,5 cm, wirklichkeitsgerechte Dokumentation für Restaurierung und Umbauplanung
wissenschaftlichen Bauforschung, statischen Sicherung, planungsvorbereitende
Bauzustandsanalyse
- Genauigkeitsstufe IV
Maßstab 1.25 oder größer, exaktes und Verformung getreues Aufmaß
Darstellungsgenauigkeit +/- 2,0cm (m1:20 +/- 1,0cm), Grundlage für schwierige
Umbaumaßnahmen
- wissenschaftlichen Bauforschung, statischen Sicherung, planungsvorbereitende
Bauzustandsanalyse, Translozierungen, Rekonstruktion, Anastylose
Ein Freund hat ein historisches Bauwerk geerbt und bittet Sie um Rat und eine Baubegehung.
Schildern sie Ihre Herangehensweise, mögliche Schäden und deren Behebung und Vorschläge zum Umgang mit dem Bestand.
Umgang mit dem Bestand.
- Neues muss ablesbar von Alten sein. (Charta von Venedig)
Handelt es sich beim Prinzipalmarkt in Münster um ein Baudenkmal? Bitte begründen sie Ihre Aussage!
- es ist als Denkmalbereich geschützt
- galt bis zur Zerstörung im 2. Weltkrieg als einer der schönsten Profanbauten der Gotik
Was versteht man unter „Charta von Athen“ und wann ist diese zeitlich einzuordnen?
- 1. Versuch Denkmalpflegerischen Grundsätzen als internationale Richtlinie
- fand 1931 in Athen statt, „Tagung für Denkmalpflege“
- Später dann mit „Charta von Venedig“ erweitert
Was versteht man unter „Charta von Venedig“ und wann ist diese zeitlich einzuordnen?
- Richtlinien der Denkmalpflege im Umgang mit Konservierung und Restaurierung
- fand 1964 in Venedig statt
- Internationaler Kongress von Architekten und Denkmalpflegern
- Grabungen -Richtlinien der UNESCO von 1956
Was bedeutet Rematerialisierung?
- Rückbesinnung auf Material und Struktur
- Gegensatz zu Entmaterialisierung
Was sind die 10 Regeln und von wem stammen sie? Bennen sie diese
- Oskar Spital-Frenkling
- Als Denkansatz zur Hilfestellung Entscheidungsprozess
- Auch für Umgang mit Altbau
- maximalte Substanzschonung, größtmöglichen Erhalt von Reparaturfähigen Bauteilen
1.Kein eingreifen o. verändern Baumaßnahme sowie Planung ohne gründliche
Bestandsaufnahme
2.Maßnahmen zur Klärung verdeckter Schäden sind möglichst zu reduzieren
3.Substanz eingreifende Untersuchungen nur dort vornehmen, wo unumgänglich.
4.Reparieren, nicht erneuern
5.Nur so viel reparieren, wie unbedingt nötig ist.
6.Reparieren in Methode, Verfahren und Materialien das Objekt eigen sind.
7.Eine Reparatur sollte wiederholbar sein.
8.Keine Schminke, sondern Pflege.
9.Historische Befunde unter neue Verschleißschicht.
10.Für neues gilt ADDITIVE PRINZIP!
Was ist das entscheidende, wenn man ersetzende Elemente einfügt und warum?
- Additives Prinzip
- Sensibler Umgang mit Bestand
- Ablesbar machen was „Neu“ und was „Alt“
- Das „Neue“ darf sich trotzdem nicht zu sehr vom alten Abheben (Bsp. Neues Museum)
Zeichnen einer Baulücke?
- Kupfergraben (Berlin)
Was ist eine Kannelure?
- senkrechte Hohlrinnen an Säule
Was ist eine Lisene?
- senkrechter flacher Mauerstreifen ohne Basis und Kapitell
Was ist ein Gesims?
- waagerechte aus der Mauer hervortretender Streifen zur Horizontalgliederung der Fassade
- Gurtgesims: trennt zwischen einzelnen Geschlossen
- Haupt- o. Krausgesims: schließt Fassade oben ab
- Kaffgesims: in der Gotik üblich, abgeschrägt unterhalb der Fensterzone
Wie ist die Arbeitsweise von Vitruv? Was hat er in der Architektur beeinflusst?
- 10 Bücher der Architektur | antike Architekturtheorie
- Rückbesinnung zur Antike – Renaissance
- Leonardo da Vinci | Vitruvianischer Mensch
- Anforderung an ein Bauwerk: Standfestigkeit, Zweckmäßigkeit, Schönheit
Wer war Leon Batista Alberti und nennen sie Gebäude von ihm?
- Architekt der Früh-Renaissance
- Bauwerke (Antiker Formenkanon – Musikalische Harmonie)
- 10 Bücher mit Anlehnung an Vitruv
- archäologisch, Denkmalpflegerische Ansatz (bewahren der Antiken Kultur)
- Bauwerke: Palazzo Rucellai, Santa Maria Novella | Florenz
Wer war Andrea Palladio und nennen sie Gebäude von ihm?
- 16 Jhr. in Italien
- Bedeutender Architekt der Renaissance
- Prinzip von Proportion und Ausgewogenheit
- Anlehnung an Vitruv „4. Bücher der Architektur“
- Vorbilder waren römische Antike, Michelangelo und Bramante
- Bauwerke: Villa Rotonda, Redentore (Kirche Venedig)
Wer war Karl Friedrich Schinkel und nennen sie Gebäude von ihm?
- 1781-1841
- Bedeutender Architekt des Historismus
- Schüler von Friedrich Gilly
- Beginn 19 Jhr. Grundlage gesetzliche Denkmalpflege: Säkularisation: Brief Kaiser Friedrich
Wilhelm III
- nicht nur Denkmal an sich schützen, sondern Ensemble
- Bauwerke: Berlin | Bauakademie, Berlin | Neue Wache
Wer war Leo von Klenze und nennen sie Gebäude von ihm?
- 1784-1864
- Bezug zum Klassizismus (Monumentalbauten)
- Bauwerke: München | Pinakothek, München | Glyptothek, Regensburg | Walhalla
Wer war Gottfried Semper und nennen sie Gebäude von ihm?
- 1803-1879
- Architekt und Architekturtheoretiker des Historismus
- Schüler von Schinkel
- Verfasser der Bekleidungstheorie
Die Bekleidungstheorie ist in der Architekturtheorie ein Konzept, das das äußerlich Sichtbare wie die Fassaden eines Gebäudes als Bekleidung des Bauwerks begreift. Der Gebäudekörper wird also als nackt aufgefasst und muss bekleidet werden. Damit wird auf das Prinzip des Um- und Verhüllens bei Kleidung angespielt.
- Bauwerke: Dresden | Semperoper, Schwerin | Schweriner Schloss
Wer war Violette-le-Duc und nennen sie Gebäude von ihm?
- 1814-1879
- Architekt, Denkmalpfleger u. Architekturtheoretiker des Historismus
- Bewahrung von Ursprünglicher Reinheit (Wiederherstellung)
- Schreckt nicht davor zurück, Gebäude in zustände zu versetzten die sie nie besaßen
- Restaurierung ohne beibehalte der ursprünglichen Form
- Stilreinheit – Ziel
- Gegner von Ruskin
- Bauwerke: Paris | Notre Dame, Carcassonne, Saint Denis | Saint Denis
Wer war John Ruskin und erläutern sie seine Bedeutung für die Denkmalpflege?
- Kunsthistoriker (1819-1900)
- Mitgründer Arts and Crafts
- Seven lamps of architecture
- großer Fokus auf Gotischen Baustil
- größter Gegenspieler zu Violette-le-Duc
- kompromisslose Konservierung der Baudenkmäler (auch mit Patina)
Wer war Georg Dehio und erläutern sie seine Bedeutung für die Denkmalpflege?
- 1850-1932
- Kunsthistoriker
- Verfasser der ersten Zeitschrift bezüglich Denkmalpflege
- 19Jhr. erste Deutsche Denkmalpflegetag
- „Konservieren, nicht restaurieren“
- Gegen weiterbau von Denkmälern
- „Alt“ und „Neu“ deutlich trennen
- Grundsätze fließen in die „Charta von Venedig“ ein
Wer war Alois Riegl und erläutern sie seine Bedeutung für die Denkmalpflege?
- 1858-1905
- Österreicher | Kunsthistoriker und Denkmalpfleger
- lehnte Rückbau von später hinzugefügten Elementen ab (Bsp. Kölner Dom
- Erinnerungswert: 1. Alterswert, 2. Historischerer wert
- Gegenwartswert: 1. Gebrauchswert, 2. Kunstwert: Neuheitswert, Relative Kunstwert
Unterteilet in „gewollte“ und „ungewollte“ Denkmäler
- Gewollt: zur Erinnerung an bestimmte Historische Begebenheiten
- Ungewollt: aus praktischen oder idealen Bedürfnissen
Wer war Paul Schultze-Naumburg und erläutern sie seine Bedeutung für die Denkmalpflege?
- 1869-1949
- Streben nach traditionellen deutschen Bauweisen - nationalistische Tendenz
-Paul Schultze-Naumburg (1869-1949) war ein deutscher Architekt, Maler und Kulturpolitiker, der vor allem für seine Rolle im Bereich der Denkmalpflege und seine Beteiligung an der nationalsozialistischen Kulturpolitik bekannt ist. Er war ein Verfechter des Heimatschutzes und prägte die Architekturauffassung der NS-Zeit maßgeblich mit. Seine Bedeutung liegt in seinem Einfluss auf die Architektur und Denkmalpflege sowie seiner Verstrickung in die Ideologie des Nationalsozialismus.
Was verbinden sie mit Carlo Scarpa zum Thema Bauen im Bestand?
- 1906-1978
- Kunst der Fuge
- additive Elemente
- interpretiert alte Formen Neu
- Prinzip der Schichtung – Räumliche Überlagerung
- z.B. Gottfried Böhm hat sich an ihm orientiert
- Bauwerke: Verona | Museo Castelvicchio, Paaagno | Gipsoteca Canoviana
Was versteht man unter Denkmalliste?
- Öffentlich einsehbar
- Bewegliche kann man nicht einsehen
- geführt von unterer Denkmalbehörde
- Eintragung auf Antrag des Eigentümers o. Landschaftsverbandes
Nennen sie zwei deutsche Denkmäler, die in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt (UNESCO-Liste) aufgenommen wurden?
- Aachener Dom
- Speyer Dom
- Kölner Dom
- Museumsinsel Berlin
- Wartburg
Unterschied zwischen Klinker und Backstein?
- Backstein ist bis 900°, Porös, weiche Fuge
- Klinker über 1200°, Hart, harte Fuge, Klinkt, frostbeständig
Wie sollte man vorgehen, wenn die Tragstruktur zu schwach ist?
- Holz: beschädigte Balkenköpfe können durch Laschen ersetzt werden
unterdimensionierte Holzteile durch Laschenprofile aus Holz o. Stahl ergänzen
Grund (Materialermüdung)
- Beton: Sanierung durch schließen u. abdichten
Oberflächenschäden mit Betonersatz ausbessern Bsp. Zementmörtel
Risse gelten bis 0,3mm als ungefährlich
- Mauerwerk: Sanierung erst durch Trocken, dann Nassreinigung
- Schadhafte Fugen und Steine sollten ersetzt werden
Hohlräume u. Risse verpressen
- Stahl: Tauchen oder Galvanisieren, nur bei ausgebauten Teilen
Rostbildung durch Beschichtung und Galvanisierung verhindert
Schäden an Mauerwerk und Dach sind häufige Mängel an historischen Bauten. Erläutern Sie mögliche Schäden und Maßnahmen zu deren Behebung?
- Ursachen Mauerwerk: Schadsalze bei Mauerwerksfeuchte bilden in ausgetrockneten
Bereichen wollige Gespinste
- Maßnahme: Trockenlegung, Putz entfernen, Oberfläche abbürsten, Fuge auskratzen,
Vakuums verfahren Salze auswaschen
bei starker Belastung austauschen
- Ursachen Dach: gebrochen Rohrleitungen, defektes Dach (Flachdach) undichte Dachrinne,
Leckes Fallrohr, falsche Lüftungsmaßnahmen
- Maßnahmen: Klärung durch Fachleute (statische Sicherheit gefährdet?
Schäden an Erdbauten Bauteilen (Kellerwand) sind die häufigsten Mängel an historischen Bauteilen.
Erläutern sie Maßnahmen zu Trockenlegung von Kellerwänden.
- Ursache: fehlende Abdichtung, aufgehendes Mauerwerk (Risse), Wärmebrücken, brüchige
Fensterdichtungen, behinderte Luftzirkulation durch zu nah gestellte Möbel
- Maßnahmen: richtig durchlüften, Schimmel entfernen und vorbeugen, Oberfläche reinigen,
darauf Bituminöse Abdichtung, (Dich Schlamm) dann nach aufkleben Dämmplatte
(Luftfeuchte kleiner 60%)
- Bei aufsteigenden Flüchtigkeiten: Horizontalsperre verlegen, Sperrbeton nachlegen,
Drainagen verlegen, Bitumenabdichtungen außen nachrüsten
- Bei kleinen Schäden: Abbürsten, Putzabtragen und neuen auftragen
Schäden an einer Putzfassade sind die häufigsten Mängel an historischen Bauteilen. Erläutern sie
Maßnahmen zu Trockenlegung von Kellerwänden.
- Schadensbilder: Abplatzungen, Blassen und Rissbildungen, Ausblühungen, Verfärbungen,
Verschmutzung o. der Zerstörungen
- Ursache: Erdfeuchtigkeit, Grundwasser o. Salze aus Boden
- Maßnahmen: Hydrophober Sanierputz (aus wasserabweisenden Materialien), Oberfläche
säubern und reinigen
Schäden an Holzbauteilen sind die häufigsten Mängel an historischen Bauteilen. Erläutern sie die Maßnahmen.
- Ursache: zu hohe Feuchte, geringe Luftzirkulation, unzureichende Dimensionierung
- Maßnahmen: Holz durch gleiches ersetzten, eventuell chemischen Holzschutz, feuchte Hölzer
durch Be- und Entlüften trocken
Befall entfernen, (denken an Dübel u. Holzreste in Hohlräume), beschädigte Balkenköpfe
können durch Laschen ersetzt werden
Was ermöglicht die Thermographie?
- Bildgebende Verfahren zur Anzeige von Oberflächentemperaturen
- Infrarotstrahlen
Was nimmt man, wenn die traditionelle Technik nicht ausreichend sind?
- fundierte moderne Techniken
- andere Techniken sind für den Erhalt legitim
- für neue Techniken gelten die aktuellen Normen
- ersetzten Elemente müssen harmonisieren von Bestand unterscheidbar
Benennen sie jeweils eine bekannte Baumaßnahme im historischen Kontext zu den Themenbereichen Restauration und Rekonstruktion, die Architekten und erläutern sie kurz den dabei gewählten Umgang mit der Bausubstanz?
- Berlin | Neues Museum | Chipperfield
„indirekte Rekonstruktion“
Raumabfolge usw. entwickelt anhand alter Pläne
sensibler Umgang
additives Prinzip
vorsichte Rekonstruktion
- München | Alte Pinakothek | Hans Döllgast
- „Plombe“ eingesetzt
- bewusst reduziert
- rötlich andere Färbung – setzt sich dezent vom Bestand ab
- Grundstruktur, Symmetrie wird fortgeführt
- sensibler Umgang
- additives Prinzip
- vorsichte Rekonstruktion
Welche Aufgaben nehmen die Landschaftsverbände im Rahmen der Denkmalpflege durch Denkmalpflegeämter war?
- Bestimmung der besonderen wissenschaftlichen Bedeutung.
Ist die Liebfrauen Kirche ein Denkmal und beurteilen sie ihren Wiederaufbau?
- 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört (Ruine)
- Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung
- Georg Bähe plante Rekonstruktion (nach Wende durchgesetzt)
- üblich wäre Holz für die Kuppelkonstruktion jedoch nun mit Stein
- 44% der Steine wurden wieder verwendet
- Rest der Steine Rekonstruktion
- Farbliche Unterschiede zwischen alten und neuen Sandstein
- Symbolischer wert Heute: ist Überwindung von Feindschaft, Frieden u. Versöhnung
Wie beurteilen sie den Wiederaufbau des Berliner Schlosses?
- Palast der Republik abgerissen (passte nicht ins Historische Ensemble)
- Wiederaufbau durch Franko Stella
- Funktion hat nichts mehr mit Fassade zu tun
- nichts mit der Geschichte zu tun
Charta von Venedig
Definition + Erhaltung + Restaurierung + Denkmalgebiete
16 Artikel
Definitionen
Art. 1. Der Denkmalbegriff umfaßt sowohl die vereinzelte baukünstlerische Schöpfung (Einzeldenkmal) als auch das städtische oder ländliche Denkmalgebiet, das von einer ihm eigentümlichen Zivilisation Zeugnis ablegt, eine bezeichnende Entwicklung erkennen läßt oder mit einem historischen Ereignis in Zusammenhang steht. Er bezieht sich nicht nur auf große künstlerische Schöpfungen, sondern auch auf bescheidene Werke, die im Laufe der Zeit eine kulturelle Bedeutung bekommen haben.
Art. 2. Die Erhaltung und Restaurierung von Denkmälern
bildet den Gegenstand eines Faches, welches sich aller naturwissenschaftlichen und technischen Mittel und Methoden bedient, die einen Beitrag zur Erforschung und Erhaltung der überkommenen Denkmäler leisten können.
Art. 3. Erhaltung und Restaurierung zielen genauso auf die Bewahrung des Kunstwertes wie auf die des geschichtlichen Zeugnisses hin.
Erhaltung
Art. 4. Die Erhaltung von Denkmälern bedingt zunächst eine andauernde Pflege.
Art. 5. Die Erhaltung von Denkmälern wird immer durch Widmung einer der Gesellschaft nützlichen Form begünstigt. Eine derartige Widmung ist daher wünschenswert, aber sie kann nicht zur Veränderung der Disposition oder der Dekoration von Bauwerken führen. Innerhalb dieser Grenzen müssen Adaptierungen geplant und bewilligt werden, die durch die Weiterentwicklung von Nutzung und Gebrauch nötig werden.
Art. 6. Die Erhaltung eines Denkmals hat die seiner Umgebung und die des Maßstabs mitzuumfassen. Wenn die traditionelle Umgebung vorhanden ist, muß sie erhalten werden, und jede neue Baumaßnahme, jeder Abbruch, jede Umgestaltung, die dazu führen kann, die Maßverhältnisse oder etwa das Zusammenwirken der Farben zu stören, wird zu verbieten sein.
Art. 7. Das Denkmal ist mit seiner Geschichte, deren Zeuge
es darstellt, sowie mit der Umgebung, in der es sich befindet, untrennbar verbunden. Dementsprechend ist eine Verschiebung des ganzen Objektes oder eines Teiles desselben nur zu dulden, wenn die Erhaltung des Denkmals dies unbedingt erfordert oder bedeutende nationale sowie internationale Interessen dies rechtfertigen.
Art. 8. Werke der Bildhauerei, der Malerei und des Kunstgewerbes, die einen festen Bestandteil eines Baudenkmals bilden, können von ihm nur getrennt werden, wenn diese Maßnahme die einzige Möglichkeit darstellt, um ihre Erhaltung zu gewährleisten.
Restaurierung
Art. 9. Der Restaurierung kommt immer der Charakter einer ausnahmsweisen Maßnahme zu. Ihr Ziel ist es, die ästhetischen und historischen Werte zu erhalten und aufzudecken. Sie gründet sich auf die Respektierung des alten Originalbestands und auf authentische Urkunden. Sie findet dort ihre Grenze,
wo die Hypothese beginnt: Dort, wo es sich um hypothetische Rekonstruktionen handelt, wird jedes Ergänzungswerk, das
aus ästhetischen oder technischen Gründen unumgänglich notwendig wurde, zu den architektonischen Kompositionen zu zählen sein und den Charakter unserer Zeit aufzuweisen haben. Vor Inangriffnahme und während der Restaurierung werden
stets kunstwissenschaftliche und historische Untersuchungen anzustellen sein.
Art. 10. Wenn sich die traditionellen technischen Verfahren
als unzutreffend herausstellen, kann die Restaurierung
eines Denkmals sichergestellt werden, indem alle modernen Konservierungsverfahren und alle modernen technischen Maßnahmen eingesetzt werden, deren Wirksamkeit durch naturwissenschaftliche Erkenntnisse bewiesen und durch praktische Erfahrung garantiert ist.
Art. 11. Der Anteil jeder Zeit am Entstehen eines Baudenkmals muß respektiert werden. Die Stilreinheit ist keinesfalls eines der im Zuge der Restaurierung anzustrebenden Ziele. Wenn ein Bauwerk verschiedene übereinanderliegende Zustände aufweist, ist eine Aufdeckung verdeckter Zustände nur ausnahmsweise gerechtfertigt, wenn die zu entfernenden Elemente nur von geringer Bedeutung sind, wenn die aufzudeckenden Bestände ein Zeugnis von hervorragendem historischem, wissenschaftlichem oder ästhetischem Wert darstellen und wenn ihr Erhaltungszustan als ausreichend angesehen werden kann. Das Urteil über den Wert der in Frage stehenden Elemente und die Entscheidung über die zu entfernenden Teile können nicht allein vom Verfasser des Projektes stammen.
Art. 12. Die Elemente, welche dazu bestimmt sind, fehlende Teile zu ersetzen, müssen sich dem Ganzen harmonisch eingliedern, aber dennoch vom Originalbestand unterscheidbar sein, damit die Restaurierung den Wert des Denkmals als Kunst- und Geschichtsdokument nicht verfälscht.
Art. 13. Hinzufügungen können nur geduldet werden, soweit sie alle interessanten Bauteile des Denkmals, seinen traditionellen Rahmen, die Harmonie seiner Komposition und seine Beziehungen zur Umgebung respektieren.
Denkmalgebiete
Art. 14. Die Denkmalgebiete müssen Gegenstand besonderer Pflege sein, damit ihre Integrität, ihre funktionelle Erneuerung, ihre Anpassung und Wiederbelebung gesichert werden können. Die Erhaltungs- und Restaurierungsarbeiten sind so durchzuführen, daß sie eine sinngemäße Anwendung der Grundsätze der vorstehenden Artikel darstellen.
Grabungen
Art. 15. Ausgrabungen müssen nach wissenschaftlichen Richtlinien und nach der 1956 von der UNESCO angenommenen „Empfehlung“ ausgeführt werden, welche die internationalen Grundsätze bei archäologischen Grabungen festlegt.
Die Erschließung der Ruinen sowie die Erhaltungs- und dauernden Pflegemaßnahmen von Architekturteilen und aufgedeckten Objekten sind zu gewährleisten. Darüber hinaus werden alle Initiativen ergriffen werden, um ein leichteres Verständnis der aufgedeckten Denkmäler zu ermöglichen, ohne daß deshalb ihrer Bedeutung jemals Abbruch getan wird.
Jede Rekonstruktionsarbeit soll jedoch von vornherein ausgeschlossen sein. Nur die Anastylose kann ins Auge gefaßt werden, das heißt eine neuerliche Zusammenfügung
von aus dem Zusammenhang gelösten Bestandteilen. Teile, die zur Integration solcher Elemente nötig sind - sie sind auf das Minimum zu beschränken, welches die Erhalung des Denkmales und die Kontinuität seiner Formen gewährleistet -, werden immer als solche erkennbar zu gestalten sein.
Dokumentation und Veröffentlichung
Art. 16. Die Erhaltungs-, Restaurierungs- und Grabungsarbeiten werden stets mit der Erstellung einer exakten Dokumentation Hand in Hand zu gehen haben. Diese Dokumentation wird Berichte über Untersuchungen, Beurteilungen und Illustrationen in Form von Zeichnungen und Lichtbildern umfassen. Alle Abschnitte der Arbeit für die Freilegung, die Bestandssicherung, die Zusammenfügung und Integration sowie alle im Zuge der Arbeiten festgestellten technischen und formalen Einzelheiten werden zu verzeichnen sein. Diese Dokumentation wird in Archiven einer öffentlichen Organisation hinterlegt und den Forschern zur Vefügung gestellt werden. Eine Veröffentlichung dieses Materials wird empfohlen.
ZEHN REGELN
1.REGEL
Keine eingreifenden oder verändernden Baumaßnahmen oder Planungen ohne vorherige Bauforschung und gründliche Bestandsaufnahme.
2.REGEL
Die Maßnahmen zur Klärung verdeckter Schäden sind möglichst zu reduzieren.
3.REGEL
In die Substanz eingreifende Untersuchungen nur dort vornehmen, wo sie unumgänglich sind
4.REGEL
Reparieren, nicht Erneuern
5.REGEL
Nur so viel reparieren, wie unbedingt nötig
6.REGEL
Reparieren in den Methoden und Verfahren und mit den Materialien, die dem Objekt eigen sind
7.REGEL
Eine Reparatur sollte wiederholbar sein
8.REGEL
Keine Schminke, wohl Pflege
9.REGEL
Historische Befunde unter neuen Verschleißschichten
10.REGEL
Für Neues gilt das additive Prinzip
GENAUIGKEITSSTUFEN
Genauigkeitsstufe I
Maßstab 1:100
- schematische, jedoch vollständige Darstellung,
- einfache Dokumentation eines Gebäudetyps bei Renovierungsarbeiten wenn die Bausubstanz selbst nicht angegriffen wird
Genauigkeitsstufe II
Maßstab 1: 50
- wirklichkeitsgetreues Aufmaß
- Darstellungsgenauigkeit muss innerhalb +/- 10 cm liegen
- Grundlage für einfache Sanierungs- und Sicherungsmaß-nahmen
- zur Kartierung restauratorischer Untersuchungen
Genauigkeitsstufe III
Maßstab 1:50
- exaktes und verformungsgetreues Aufmaß
- Darstellungsgenauigkeit muss innerhalb +/- 2,5 cm liegen
- wirklichkeitsgerechte Dokumentation für Restaurierungs-und Umbauplanungen sowie Zwecke der wissenschaftlichen Bauforschung, der statischen Sicherung und der planungsvorbereitenden Bauzustandsanalyse
Genauigkeitsstufe IV
Maßstab 1:25 oder größer
- exaktes verformungsgetreues Aufmaß
- Grundlage für schwierige Umbaumaßnahmen
- Darstellungsgenauigkeit muss innerhalb +/- 2 cm (Maßstab 1:20 = +/- 1cm) liegen
- für wissenschaftliche Bauforschung, statische Sicherung, planungsvorbereitende Bauzustandsanalyse, komplizierte Umbaumaßnahmen, Translozierungen, Rekonstruktionen
Zeichnen sie ein romanisches Fenster.
3 Methoden der Bauaufnahme
Schriftliche Baubeschreibung und Bauwerkserfassung
Erfassung und Aufnahme des örtlichen Zustandes in schriftlicher Form z.B. anhand der Erstellung eines exakten Raumbuches - Einfachste aber auch nur im Bereich der Entwurfs- und Vorplanung sinnvolle Art der Aufnahme
Zeichnerische Verfahren
Erstellung von unmaßstäblichen der Realität jedoch nahe kommenden Handskizzen vor Ort als Hilfsmittel der weiteren Planung ohne Aufmass und Bemassung der Skizze.
Handaufmass
Unter Einsatz einfacher messtechnischer Geräte (Zollstock, Bandmass, Handlasermessgeräte, Ultraschallmessgeräte) ist das Handaufmass eine häufig verwandte Methode zur Erstellung von Aufmass-Skizzen, die bereits detaillierte Informationen über die Abmessungen und Dimensionen von Bauteilen enthalten.
Techniken in der Bauaufnahme
Additive Messung (Streckenmessung entlang von Wänden)
Einbindeverfahren (Erzeugung von Kettenmassen und Dreiecksmessungen)
Orthogonalverfahren (Messen mit Hilfe von gespannten Schnuren und Loten)
Elektronische Messverfahren
Tachymetrie
Unter Einsatz eines Theodoliten können horizontale und vertikale Winkel gemessen werden. Abstände vom zu messenden Objekt (Abstand zwischen Messgerät und einer Wand) können mit sogenannten Tachymetern gemessen werden. Tachymeter sind Theodoliten mit eingebautem oder aufgesetztem Distanzmessgeräten.
Unterschieden werden tachymetrische Messverfahren in: Reflektortachymetrie Messung der Strecke (des Abstands) mittels Reflektion des durch den Tachymeter ausgesendteten Peilstrahls, an einem Prisma, das an einem beliebigen Zielpunkt gehalten wird. und reflektorloser Tachymetrie Messung der Strecke (des Abstands) mittels Reflektion vom angepeilten Messpunkt zurück zum Tachymeter
Photogrammetrie
Anhand von fotografischen Aufnahmen werden die Messungen an einem Bauwerk (z.B. Fassadenfoto) vorgenommen. Die Abmessungen, Formen und örtliche Lage von räumlichen Objekten wird abgeleitet aus deren fotografischer Darstellung. Die Technik der Photogrammetrie beruht nicht auf der Aufnahme von Einzelpunkten sondern gilt als rechnerische Rekonstruktion des tatsächlichen Objektes unter Berücksichtigung von geometrischen Ungenauigkeiten einer Zentralen Projektion. (Strahlverfolgung)
Schildern Sie die drei Phasen der Denkmalpflege im 19. Jahrhundert.
1. Die Vorläufer (bis ca. 1850):
In dieser Phase begann allmählich ein Umdenken weg von der reinen Zerstörung von Denkmälern hin zu deren Erhaltung.
Es gab noch keine systematische Denkmalpflege, sondern eher einzelne Initiativen und Aktivitäten von Privatpersonen, gelehrten Gesellschaften oder staatlichen Stellen.
Man legte Wert auf die Bewahrung von Kunstwerken, aber auch auf die Erhaltung von Ruinen und Befestigungsanlagen.
Es gab erste Bestrebungen, historische Bauten zu dokumentieren und zu beschreiben, oft in Form von Zeichnungen und Texten.
Beispiele für diese Phase sind die Tätigkeit von Karl Friedrich Schinkel in Berlin oder die Arbeit der Gesellschaft für vaterländische Alterthümer in Schleswig-Holstein.
2. Der Historismus (ca. 1850-1900):
Der Historismus war eine Stilrichtung, die sich an historischen Bauformen orientierte und eine große Bedeutung für die Denkmalpflege hatte.
In dieser Zeit wurden viele historische Gebäude restauriert und umgestaltet, oft im Stil der jeweiligen Epoche, die als vorbildhaft galt.
Die Denkmalpflege wurde institutionalisiert, indem Denkmalbehörden und Denkmalpfleger auf Landesebene eingerichtet wurden.
Es entstanden umfassende Denkmalinventare, die eine systematische Erfassung von Denkmälern ermöglichten.
Die Restaurierung von Denkmälern erfolgte oft mit großem Aufwand und unter Verwendung historischer Baumaterialien.
Bekannte Beispiele sind die Restaurierung des Kölner Doms und die Instandsetzung der Wartburg.
3. Beginn der wissenschaftlichen Denkmalpflege (ab ca. 1900):
In dieser Phase entwickelte sich die Denkmalpflege zu einer eigenständigen Wissenschaft, die sich auf fundierte Kenntnisse der historischen Bauformen, Materialien und Techniken stützte.
Es wurden neue Methoden der Dokumentation und Analyse von Denkmälern entwickelt, wie zum Beispiel die Bauaufnahme mit modernen Messgeräten und die Analyse von Baumaterialien.
Die Restaurierung von Denkmälern erfolgte nun unter Berücksichtigung des jeweiligen originalen Zustands und unter Verwendung schonender Methoden.
Es wurde ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung von Denkmalen als Zeugnisse der Geschichte und Kultur geschaffen.
Diese Phase ist gekennzeichnet durch die Entwicklung von Fachzeitschriften und die Gründung von Vereinen, die sich mit der Denkmalpflege beschäftigen
Benennen Sie heutige Probleme im Bereich Denkmalschutz.
Anpassung an moderne Nutzungsansprüche
Hohe Instandhaltungskosten
Denkmalschutz und Energiewende
Vandalismus und Schmierereien
Fachkräftemangel
Verwaltungsaufwand und Genehmigungsverfahren
Umgang mit Problem-Denkmalen
Fehlende Wertschätzung
Was versteht man unter dem „goldenen Schnitt“? Bitte mit Erläuterung!
Der Goldene Schnitt, auch bekannt als goldene Zahl, ist ein bestimmtes Teilungsverhältnis, bei dem eine Strecke oder ein anderer Wert in zwei Abschnitte geteilt wird, so dass das Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil (dem sogenannten „Major“) dem Verhältnis des größeren Teils zum kleineren Teil (dem „Minor“) entspricht. Dieses Verhältnis wird oft mit dem griechischen Buchstaben Phi (φ) dargestellt und beträgt ungefähr 1,61
Wie wird ein Gebäude zu einem Denkmal?
Ein Gebäude wird zu einem Denkmal, wenn es aufgrund seiner geschichtlichen, wissenschaftlichen, künstlerischen, technikgeschichtlichen, volkskundlichen oder städtebaulichen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt wird
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