Sterilisation
+ deren 2 Möglichkeiten
aseptisch
Desinfektion
Sterilisation = abtötung oder Entfernung aller lebensfähigen Organismen einschließlich deren Dauerformen
Keimabtötung:
chemisch -> Begasung
physikalisch -> elektronenmagnet. Strahlung: UV/Ionisierung oder hohe temperaturen
Keimabtrennung:
bsp. Sterilfiltration -> Trennung MO & Medium
aseptisch = steril (von allen lebenden Organismen befreites Objekt)
Desinfektion = Abtötung nur von pathogenen MO
Anreicherung
Isolierung
Reinkulturen
in natürlichen Habitaten existieren vielfältige Mikrobengemeinschaften
Anreicherung: durch gezielte Umweltbedingungen (z. B. pH, Nährstoffe, Sauerstoffverfügbarkeit) Wachstum best. Arten begünstigen & wenn mgl. von Begleitflora hemmen
-> Selektion durch spezielle Medien oder Zusätze wie Hemmstoffe (Antibiotika, Farbstoffe) möglich
Isolierung: Vereinzelung auf festen Nährmedien (2-3x wiederholen)
→ Reinkulturen = Kolonien aus einer einzigen Zelle durch vegetative Vermehrung hervorgegangen
Stärkeabbau
Stärke = pfl. Biopolymer aus 2 versch. Arten von Polysacchariden:
Amylose: lineare Kette [20-30%]
-> 200-600 Glucose-Monomere über α-1,4-glycosid. Bindungen zu unverzweigten, aber spiralig gewundenen Kette verknüpft
Amylopektin: verzweigt / Seitenketten [80-70%]
-> 2.000-200.000 Glucose-Monomere bilden verzweigte Kette, Seitenketten dabei über α-1,6-glycosid. Bindungen angeknüpft
[viele Bakterien nutzen Stärke aus Umgebung als Energie- & Kohlenstoffquelle; aber: hochmolekulare Stärke kann nicht direkt von MO aufgenommen werden -> Bakterien bilden spezif. extrazelluläre Enzyme, die in unmittelbare Umgebung sekretieren => bauen große Polymere zu kleineren Einheiten (Mono- & Oligomere) ab -> werden dann in Zelle transportiert]
4 Enzym-Gruppen für Stärkeabbau:
Glucoamylase (Exoenzym): spaltet jeweils ein endständiges Glucose-Monomers ab
β-Amylase: greift an Kettenende eines Stärkemoleküls an (Exoglucanase) & spaltet Disaccharid Maltose ab => Maltose & β-Grenzdextrine
α-Amylase: greift α-1,4-glycosid. Bindungen innerhalb Stärkemoleküls an (Endoglucanase) => teils verzweigte Ketten untersch. Größe (Dextrine) & Maltose
Amylo-1,6-glycosidase (Pullulanase): greift innerhalb an, baut aber Seitenketten von Amylopektin ab => unverzweigte Ketten (Amylose / vollst. Glucose-Monomere) -> mit Iod nachweisbar
Nachweis: Amylase-Test: Nährboden mit Lugolscher Lösung bedecken -> positive Reaktion = Entfärbung => Stärke vollständig abgebaut
Stärkeabbau:
Bacillus subtilis -> +
Bacillus megaterium -> -
Caseinatabbau
Casein = Milchprotein, bildet mit Calcium-Phosphat sog. Casein-Micellen
wesentl. Casein-Fraktionen:
α(s1)- & α(s2)-Caseine
β-Caseine & κ-Caseine
enthalten keine Disulfidbrücken & hohe Anzahl an Prolin-Resten verhindert Bildung dicht gepackter, geordneter Sekundärstrukturen
Stabilität gegenüber Hitzedenaturierung durch Fehlen von Tertiärstrukturen
Micellen enthalten polare hydrophile & apolare hydrophobe Bereiche -> guter Emulgator => starke Assoziation der Caseine in Wasser -> dort: Bildung kolloidaler Partikel = Casein-Micellen
innen: hydrophoberen Caseine
Hülle: aus hydrophile Bereiche & v.a. κ-Casein (weist mehr geladene Regionen auf)
Bakterien produzieren Proteasen (Caseinsaen) -> spalten Casein in lösliche AS, welche verwertet werden können
Nachweis: „Nachweisreagenz“ ( in 1 N H2SO4 gesättigte Na2SO4-Lösung) zugeben -> Protease-positive Organismen = klare Zone => Caseinat zu AS abgebaut; Proteinase-neg. Organismen = flockige Präzipitat
Bacillus megaterium
Gr+, peritrich begeißelt, stäbchenförmig, saprophytisch, strikt aerob
Bildung von Polyhydroxybutyrat (PHB) als Speicherstoff
Stärkeverwertend
Toleranz gegenüber hohen Kochsalzkonz.
bildet Endosporen -> Hitzeresistenz
im Boden, auf Pflenzenmaterial
Clostridium pasteurianum
Gr+ Stäbchen, peritrich begeißelt (oder unbegeißelt), strikt anaerob
Bildung von Granulose als Speicherstoff
Stickstofffixierer (N2 -> NH3)
Azobacter sp.
Gr-, stäbchenförmig (Ausnahmen durch Pleomorphie: ältere Kulturen -> eher kokkenförmig, auch kurze Zellketten), obligat aerob & nicht fermentierend
einige Arten peritrich begeißelt oder sondern wasserlösliche Farbstoffe ab
bilden austrocknungs- & UV-resistente Dauerstadien = Zysten
hitzeempfindlich
bilden auf kohlenhydrathaltigen Nährböden dicke Schleimhüllen (Schleimkapseln) aus Alginat -> Diffusionsbarriere & reduzieren Sauerstoffkonz.
Stickstofffixierer auch trotz molekularem Sauerstoff durch sauerstoffempfindliches Enzym Nitrogenase
Verwertung von Mannit als einziger C-Quelle
Streptococcus salivarius (Lactobacteriaceae)
Bestandteil unserer Mundflora
Erreger von Karies
immer nachweisbar (auch bei gründlicher Zahnhygiene)
Nachweis auf MST-Agar
Staphylococcus
fakultativ anaerob
wachsen in Form von Haufenkokken
ökolog.:
oppurtunistisch pathogen
apathogen -> Nahrungsmittelbereitung (S. carnosus)
Habitat: Hautoberfläche von Warmblütern
S. aureus:
auf oberen Nasenschleimhäuten (bei ca. 40% der menschl. Population)
besitzt Coagulase = Oberflächenprotein: spaltet Prothrombin des Blutplasmas -> überführt Thrombin in aktive Form -> spaltet Fibrinogen des Blutplasmas proteolytisch in Fibrin & ein kleines Peptid
Nachweis auf Tellurit-Agar (Tellurit zu Tellur (metallisch) reduziert)
Hämolyse
Hämolyse = Auflösung der Erythrozyten (roten Blutkörperchen) mit nachfolgendem Abbau des Hämoglobins
findet natürlicherweise im menschl. Körper statt, da Erythrozyten nach ca. 120 Tagen Lebensdauer abgebaut werden
-> kann aber auch von MO verursacht werden:
Hämgruppe des Hämoglobins über oxidative Spaltung des Protoporphyrinrings abgebaut
hierbei: α-Methinbrücke entfernt -> Eisen(II), Kohlenmonoxid & Biliverdin (grünes Pigment) entstehen
Sauerstoff & NADPH benötigt
katalysiert von Enzym Häm-Oxygenase
Biliverdin anschl. zu Bilirubin (orangefarben) reduziert -> zu Urobilin (braun) abgebaut
Nachweis auf Blutagarplatte
3 versch. Hämolysearten:
α-Hämolyse: unvollständig -> nur zu Biliverdin abgebaut => Vergrünung
keine Hämolysine gebildet -> noch intakte Erythrozyten
Streptococcus salivarius
β-Hämolyse: vollständig -> Hämoglobin vollst. abgebaut => Farblos
Hämolysin zerstört Erythrozyten
Staphylococcu aureus (sp.)
γ-Hämolyse: keine Veränderung
Staphylococcus epidermidis
Escherichia coli
Darmbakterium
als Indikator nutzbar
Nachweis auf EMB-Agar (Eosin-Methylenblau) -> selektiv für Gr- Bakterien: haben höhere Toleranz gegenüber EMB-Komplexe als Gr+
-> differenziert E. coli durch metallischen Glanz
MO in der Luft
MO (v. a. Sporen von Pilzen & Bakterien) ubiquitär in Luft
sichtbar auf offenen Nährplatten („Fangplattenmethode“)
Bakterien mit gelben bis roten Kolonien besitzen intrazelluläre Farbstoffe
z.B. Carotinoide (Tetraterpenoide) -> Schutz vor UV & tox. Sauerstoffspezies
Was ist vorwiegend Vorhanden auf Luftplatten?
Bakterien der Gattungen Micrococcus, Corynebacterium, Nocardia
Vertreter der Sporenbildner: Bacillus & Streptomyces
„Schimmelpilze“ (Ascomyceten wie Penicillium, Aspergillus & Hefen oder Mucorales, z.B. Rhizopus, Mucor) -> Sporen aus Boden mit Staub & Luft überall hin verbreitet
Lichtmikroskopie:
ca. 1000x Vergrößerung & Auflösung ca. 0,2 μm
Beobachtung lebender MO (bei EM nicht mögl.)
Auflösungsvermögen (d):
d = λ / A(0) + A(k)
λ = Wellenlänge des Lichtes
A(0) = numerische Apertur des Objektivs (Luft: ~1; Immersionsöl: ~1,5)
A(k) = numerische Apertur der Beleuchtung (Kondensor)
[versch. Typen von Lichtmikroskop & lichtmikroskop. Techniken
Hellfeldmikroskop
Phasenkontrastmikroskop
Fluoreszenzmikroskop
Dunkelfeldmikroskop
Interferenzmikroskop]
Saccharomyces cerevisiae
Hefe; Eukaryont
rund bis oval
⌀ 1-10 μm
aerob oder anaerob (Gärung)
Sprossung
Beweglichkeit: -
Rhodomicrobium vannielii
Gr– Bakterium
ovale, an verzweigten Stielen sitzende, unbewegliche Zellen
oder: bewegliche, ungestielte ovale Schwärmerzellen
Exosporen
anaerob oder mikroaerob
hetero- oder autotroph (PS)
Beweglichkeit: +/-
Micrococcus luteus
Gr+
Kokken
bildet Tetraden bzw. Pakete oder Trauben
aerob
stäbchenförmig
peritrich begeißelt
Endosporen
Beweglichkeit: +
Anabaena variabilis
Gr–
unverzweigt filamentös
aerob, autotroph (PS)
Heterocysten mit Nitrogenase: differenz. Zellen für CO2-Fixierung & N2-Fixierung
Beweglichkeit: + (ohne Flagellen)
Rhodospirillum rubrum
Spirillen
motil
aerob oder anaerob -> Gärung
variabler, anpassungsfähiger Stoffwechsel
Antibiotika
Antibiotika hoch wirksam -> hemmen / kontrollieren Wachstum von MO
β-Lactamantibiotika, v.a. Penicilline -> binden statt D-Ala irreversibel an Glykopeptidtransferase -> greifen sehr spezif. in Transpeptidierung & damit in Quervernetzung des Mureinsacculus ein
Bakterien besitzen natürliche oder durch Gentransfer erworbene Resistenzen gegen Antibiotika -> Prüfung der Empfindlichkeit
Verfahren der Resistenzbestimmung:
Strich-, Loch- & Zylindertest
Antibiotika-Blättchentest (schnell, genau, bequem & preiswert)
Blättchentest (Kirby-Bauer-Technik):
auf Agarplatten Testbakterien sehr dicht animpfen -> darauf mit versch. Antibiotika versehene Blättchen legen -> Platten bebrüten: Bakterien wachsen
um Blättchen mit wachstumshemmenden Antibiotika -> kein Bakterienrasen => klarer Hemmhof
Hemmhof-⌀ bestimmen: Diffusion des Antibiotikums im Agar + Empfindlichkeit des betreffenden Bakteriums
aber: auch durch techn. Variablen (z.B. Größe des Impfinokulums, Bebrütungszeit & -temperatur, Mediumzusammensetzung, pH-Wert, Gasatmosphäre, Stabilität des Antibiotikums) -> Testbedingungen standardisieren & konstant halten
Zylindertest:
Glaszylinder ca. 1mm in Mitte der Agarplatte eindrücken -> Bakterien von außen nach innen strichförmig animpfen -> 100 μl Penicillin G in Glaszylinder
Kanamycin vs. Penicillin
Spezies
Hemmhof- ⌀ [mm]
Kanamycin
Penicillin G
Pseudomonas putida
--
15
20
30
Penicillin (β-Lactam): hemmt Zellwandsynthese
Kanamycin (Aminoglykosid): hemmt bakt. Proteinbiosynthese (bindet an 30S ribosomale Untereinheit)
Pseudomonas putida -> Gr- : äußere Membran -> Antibiotika kommen nur schwer in Zelle => kleinerer Hemmhof (P) [15 mm]
+ Resistenz oder eingeschr. Permeabilität gegenüber K => kein / sehr kleiner Hemmhof
Micrococcus luteus -> Gr+ : keine äußere Membran -> Antibiotika können leicht in Zelle eindringen => größerer Hemmhof (P) [30 mm]
+ keine natürl. Aminoglykosid-Resistenz => Hemmhof [20 mm]
Wirkung von Penicillin
Zellwandtyp
Hemmzone [mm]
Micrococcus luteus *
Gr +
0
Gr –
3
* wahrscheinlich erworbene Resisitenz
Enterobacteriaceae
Gr-, Oxidase-negativ
peritrich begeißelte (bewegliche) Stäbchen
bilden keine Sporen
fakultativ aerob -> respiratorisch (= Atmung) oder fermentativ
Gärungsprodukte:
Säuren (Succinat, Lactat, Acetat, Formiat) & Gase (CO2, H2)
oder: überwiegend neutrale Verbindungen (Ethanol, Butandiol, u.a.)
-> Einteilung in 2 Gruppen:
„gemischte Säuregärung“ betreibende
neutrale Endprodukte bildende
Gattungen: Escherichia & Enterobacter
E. coli: überlebt eine zeitlang außerhalb des Darmes & leicht nachweisbar
-> geeigneter Zeiger fäkaler Verunreinigungen
Enterobacter aerogenes: weit verbreitetes Bodenbakterium; E. coli sehr ähnlich
Differenzierung anhand untersch. Stoffwechselprodukte
KOH-Test
Differenziert Gr+ & Gr-
3%ige KOH-Lösung + Zellmaterie vermischen
Gr- : löst DNA (freigesetzt) -> schleimiger Faden
Gr+ : nicht
Gram-Typ
B. megaterium
+
P. putida
-
E. coli
E. aerogenes
Oxidase-Test (Cytochrom-c-Oxidase-Test)
Differenziert Oxidase-c+ & Oxidase-c–
Zellmasse kurz in TMPD-Lösung (N,N,N,N,-Tetramethyl-1,4-phenylen-diamin-dihydrochlorid) tippen -> fleckenförmig auf Filterpapier verteilen
Oxidase-c+ : oxidiert Reagent -> Violettfärbung
Oxidase-Typ
Katalase-Test
Differenziert Katalase+ & Katalase–
7,5%ige H2O2-Lösung auf Einzelkolonie tropfen
Katalase+ : -> Bildung von O2-Blasen (Schaum)
Katalase-Typ
IMViC-Reaktionen
Differenziert & Identifiziert E. coli & E. aerogenes
I: Indol-Test
Indolbildung: Tryptophan -> Indol + Pyruvat + Ammoniak
[-> = Tryptophanase]
Nachweis: Kovacs-Reagenz => Rotfärbung in unpolaren Phase (Amylalkohol)
E. coli besitzt Enzym Tryptophan
M: Methylrot-Test
Methylrot = Indikator: bei pH ≤ 4,4 => Rotfärbung
Nachweis: stärkere Säureproduktion von E. coli (gemischte Säuregärung)
V: Voges-Proskauer-Test
Voges-Proskauer-Reaktion weist Acetoin indirekt nachweisen
Acetoin -> Diacetyl => reagiert mit Naphthol in alkal. Lösung zu rotem Farbstoff
[-> = Oxidation an Luft]
E. aerogenes bildet pH-neutrale Stoffwechselendprodukte (2,3-Butandiol & Acetoin)
C: Citrat-Verwertung
Citrat kann von Bakterien, die Enzym Citratlyase besitzen (z.B. E. aerogenes), verwertet werden -> sichtbares Wachstum
+ pH-Wert-Anstieg => Farbe des pH-Indikator Bromthymolblau im Medium: grün -> dunkelblau
Indol-Bildung
Säurebildung (Methylrot)
Acetoinbildung (Voges-Proskauer-Test)
Citratverwertung, pH-Veränderung
Bakterielles Wachstum
Wachstum Bakterienkultur = Vermehrung von Bakterienzellen durch Zellteilung (= Zunahme Bakterienanzahl)
in Flüssigkultur: Zunahme der Zellzahl -> erhöhte Trübung des Kulturmediums
Bestimmung der Trübung über quantitative Messung der Absorption einfallenden, monochromatischen Lichts (optische Dichte, OD) -> indirekte Bestimmung des Bakterienwachstums
Einfachheit & Schnelligkeit der Trübungsmessung erlaubt Verfolgen des zeitl. Verlaufs des Wachstums (Wachstumskurve) einer Bakterienkultur
meisten Bakterien vermehren durch Zweiteilung -> unter gleichbleibenden Bedingungen: bakt. Populationen verdoppeln sich in regelmäß. Zeitabständen
=> Zellzahl nimmt während jedes Zeitabschnittes um konst. Faktor zu = exponentielles Wachstum
enthält Einheitsvolumen einer wachsenden statischen Kultur N[0] Zellen, so beträgt Zellzahl N nach n Teilungen N[0] · 2^n
Generationszeit = Zeitintervall für Verdopplung der Zellzahl
Verdopplungszeit = Zeitintervall für Verdopplung der Zellmasse
wenn Zellzahl & Zellmasse in gleichem Maß zunehmen
-> Generationszeit (g) ≙ Verdopplungszeit (tD)
momentaner Zuwachs an Biomasse (x) zum Zeitpunkt (t):
Im Versuch mit E. coli:
Wachstumskurve von E. coli bei versch. Temperaturen:
x-Achse: Zeit [min]
y-Achse: Optische Dichte (OD 600)
spezif. Wachstumsrate μ:
mittlere Masseverdopplungszeit t[D]:
=> 37 °C ist natürliches Habitat -> beste Wachstumsrate
Bakterielles Wachstum -> Wachstumskurve
Exponentielle Wachstumsphase
rasche Zellzahl-Zunahme in nicht-kontinuierlichen ("batch") Kultur
-> weiteres Wachstum limitierende Bedingungen: abnehmende Substratkonz., Sauerstoffmangel, pH-Änderungen, hemmende Stoffwechselprodukte
=> 1,5. Phase retardierten Wachstums
Stationäre Phase
Lysozym
Bakterienzellwand enthält Peptidoglykan (Murein) als Stützskelett
Murein = Heteropolymer aus:
N-Acetylglucosamin (GlcNAc)
N-Acetylmuraminsäure (MurNAc)
Verknüpft über β-1,4-glykosidische Bindungen
Zerstörung des Mureins → Verlust der Zellwandfestigkeit → Lyse in hypotonem Medium
Wirkung von Lysozym:
Lysozym hydrolysiert β-1,4-glykosidische Bindung zw. C-1 von MurNAc & C-4 von GlcNAc
zerlegt Muropolysaccharidkette zu Disaccharid GlcNAc-MurNAc
→ kann Bakterienellwand abbauen
Voraussetzung: Bindung muss zugänglich sein (abhängig vom Zellwandaufbau)
Gr + Bakterien:
keine äußere Membran → Murein leicht zugänglich / angreifbar für Lysozym
Gr – Bakterien:
besitzen äußere Membran mit stabilisierendem Ca^2+ → Murein geschützt vor Lysozym-Angriff
=> erst durch EDTA-Behandlung (entfernt Ca^2+) wird Murein für Lysozym zugänglich
Eigenschaften von Lysozym:
kleines Enzym, ellipsoide Form, Molmasse: 14,6 kDa
besteht aus 129 AS; 4 Disulfidbrücken stabilisieren Struktur
Vorkommen (natürlich):
Tränenflüssigkeit, Speichel, Nasenschleim, Milch, Eiklar
Pilze, Pflanzensäfte, einige Bakterien (E. coli, Streptomyces), Bakteriophagen (T7-Lysozym)
Lysozym aus Hühnerei: eines der am besten untersuchten Enzyme
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