Was ist der Unterschied zwischen manifesten und latenten Variablen?
Manifeste Variablen: Direkt mess- oder beobachtbar, z. B. Körpergröße, Wohnort, Gewicht.
Latente Variablen: Nicht direkt messbar, nur indirekt über andere messbare (manifeste) Variablen erfassbar, z. B. Zufriedenheit, Intelligenz, Markenimage.
Die Auswahl der messbaren Indikatoren nennt man Operationalisierung
Was ist der Unterschied zwischen unabhängigen und abhängigen Variablen?
Unabhängige Variable (UV): Einflussgröße, die im Experiment manipuliert wird oder als Prädiktor dient.
Abhängige Variable (AV): Messgröße, deren Veränderung durch die UV erklärt werden soll.
Merksatz: UV beeinflusst AV.
Beispiel: Raumtemperatur (UV) beeinflusst Konzentration (AV).
Welche vier Skalenniveaus gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Nominalskala: nur Gleichheit/Verschiedenheit (z. B. Geschlecht, Wohnort)
Ordinalskala: Rangfolge möglich, aber keine Abstände (z. B. Schulbildung, Rankings)
Intervallskala: Abstände interpretierbar, aber kein absoluter Nullpunkt (z. B. Temperatur in °C, IQ)
Verhältnisskala: Abstände & Verhältnisse interpretierbar, mit natürlichem Nullpunkt (z. B. Gewicht, Einkommen)
Merksatz:
Je höher das Skalenniveau, desto mehr Rechenoperationen sind erlaubt.
Welche drei klassischen Gütekriterien wissenschaftlicher Untersuchungen gibt es?
Objektivität: Ergebnis ist unabhängig von Untersucher & Bedingungen.
Reliabilität: Zuverlässigkeit – gleiche Messung ergibt gleiche Ergebnisse.
Validität: Misst das Instrument wirklich das, was es messen soll?
Merksatz: Validität braucht Reliabilität, und Reliabilität braucht Objektivität.
Was ist das arithmetische Mittel und welche Eigenschaften hat es?
Definition: Summe aller Werte geteilt durch deren Anzahl
Eigenschaften:
Alle Werte fließen ein → anfällig für Ausreißer
Summe der Abweichungen vom Mittelwert = 0
Nur bei mindestens Intervallskalenniveau sinnvoll
Formel: x= summe (x) / n
Was ist die Varianz und was sagt sie aus?
Definition: Durchschnitt der quadrierten Abweichungen aller Werte vom Mittelwert
Aussage: Je größer die Varianz, desto stärker streuen die Werte um den Mittelwert
Formel: s2=∑(xi−xˉ)2ns^2 = \frac{\sum (x_i - \bar{x})^2}{n}s2=n∑(xi−xˉ)2
Alle Werte fließen ein
Einheit: quadrierte Maßeinheit der Variable
Basis für Standardabweichung
Was ist die Standardabweichung und wie unterscheidet sie sich von der Varianz?
Definition: Die Wurzel der Varianz → durchschnittliche Abweichung vom Mittelwert
Formel: s=s2s = \sqrt{s^2}s=s2
Einheit: gleiche Maßeinheit wie die ursprünglichen Werte
Bedeutung: Zeigt, wie gut der Mittelwert die Verteilung repräsentiert
Je größer s, desto stärker die Streuung
Wie läuft die Prozedur zur Auswahl des passenden statistischen Verfahrens ab?
Fragestellung klären: Was will ich untersuchen?
Art der Variablen bestimmen: Skalenniveau & Anzahl
Verteilungsannahmen prüfen: z. B. Normalverteilung
Passendes Verfahren wählen: z. B. t-Test, Chi²-Test, Korrelation
Signifikanzniveau festlegen (meist 5 %)
Hypothese formulieren und testen
Was ist der Unterschied zwischen Moderator- und Mediatorvariablen?
Mediatorvariable:
Vermittelt den Zusammenhang zwischen zwei Variablen
Erklärt wie oder warum x auf y wirkt
Beispiel: x (Stress) → Mediator (Schlafqualität) → y (Leistung)
Moderatorvariable:
Beeinflusst die Stärke oder Richtung des Zusammenhangs zwischen x und y
Zeigt unter welchen Bedingungen der Effekt auftritt
Beispiel: x (Stress) → y (Leistung), aber unterschiedlich je nach Coping-Strategie (Moderator)
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