Buffl

Kartenstapel

FS
by Farbod S.

„Bitte schildern Sie Ihre Erfahrungen in mindestens einer organisationalen Führungssituation (aus Ihrer Arbeitspraxis oder einer Übung dieses Semesters) und reflektieren Sie an diesem Beispiel ausführlich mindestens drei ausgewählte Semesterinhalte aus der Perspektive der Führungskraft.“(25 Punkte)

In meiner Rolle als Sales Coach bei Finanzguru bin ich fachlich für ein Team von acht Personen verantwortlich. Mein Ziel ist es, die Mitarbeitenden durch gezielte Weiterentwicklung, individuelles Feedback und strukturierte Begleitung im Vertriebsalltag zu fördern. Ich analysiere regelmäßig ihre KPIs, um gemeinsam Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und individuelle Stärken gezielt einzusetzen.

Dabei orientiere ich mich am Modell der Komplementären Führung nach Kaehler: Ich gehe davon aus, dass Mitarbeitende grundsätzlich selbstständig arbeiten können (Selbstführung), aber ich greife dann ein, wenn ich merke, dass Unterstützung gebraucht wird. Zum Beispiel höre ich aktiv zu, wenn jemand unsicher ist, gebe live Tipps oder zeige Prozesse vor. Mein Eingreifen ist also gezielt und sparsam – eine sogenannte sanfte Intervention.

Zudem erfülle ich verschiedene Führungsaufgaben: Ich gebe regelmäßig Feedback, motiviere, unterstütze bei Zielvereinbarungen und kümmere mich um die Entwicklung jedes Teammitglieds. Wenn es Probleme gibt, spreche ich sie konstruktiv an und suche gemeinsam nach Lösungen – oft auch in Form kurzer 1:1-Gespräche. In dieser Funktion übernehme ich sowohl Ordnung (z. B. durch Zielstruktur und KPIs) als auch Unterstützung (z. B. durch Zuhören und Beratung) – die beiden zentralen Funktionen von Führung laut Kaehler.

Zusätzlich bin ich in das Recruiting eingebunden, führe Bewerbungsgespräche und achte dabei auf fachliche sowie menschliche Passung. Auch das sehe ich als Teil der Führungsaufgabe „Zusammenarbeit gestalten“ und „Vertrauen schaffen“.

Meine tägliche Arbeit zeigt mir, dass Führung kein Charisma-Spiel ist, sondern ein professioneller Beruf, der systematisches Handeln, Methodenkenntnis und Reflexion erfordert – wie Kaehler es mit „Führen ist ein Beruf“ beschreibt. Ich sehe meine Rolle als verlässlichen, reflektierten Begleiter, nicht als allwissenden Chef.


1. Führungssituation aus der Praxis

  • Ich coache ein Team von 8 Personen im Vertrieb

  • Analysiere regelmäßig KPIs → erkenne Entwicklungspotenziale

  • Begleite live im Gespräch, gebe Tipps, zeige Prozesse

  • Höre zu, gebe regelmäßig Feedback

  • Führe Bewerbungsgespräche, suche neue Talente

2. Komplementäre Führung (Kaehler)

  • Grundprinzip: Selbstführung geht vor

  • Ich beobachte zuerst, ob jemand selbst klarkommt

  • Greife gezielt und sparsam einsanfte Intervention

  • Beispiel: Zuhören, Fragen stellen, Reflexion anstoßen, live coachen

3. Führungsaufgaben nach Kaehler

  • Feedback geben

  • Entwicklung fördern

  • Ziele setzen & überprüfen (KPI-basiert)

  • Zusammenarbeit gestalten

  • Vertrauen schaffen

  • Motivation stärken

4. Führungsfunktionen

  • Ordnung: Zielstruktur, Rollenklarheit, KPIs

  • Unterstützung: Zuhören, Coaching, individuelle Hilfe

5. Rolle der Führungskraft

  • Führung ist kein Charismashow, sondern ein Beruf

  • Ich handle systematisch, methodisch und reflektiert

  • Mein Ziel: produktive Bedingungen schaffen, nicht dominieren


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Möchten Sie später einmal Führungskraft in einer Organisation werden? Bitte reflektieren und begründen Sie Ihre Selbsteinschätzung vor dem Hintergrund der Semesterinhalte. (25 Punkte)

[Alternativ, nur falls Sie bereits Führungskraft sind: Wie sehen Sie Ihr eigenes Führungsverhalten in der Praxis? Bitte reflektieren und begründen Sie Ihre Selbsteinschätzung vor dem Hintergrund der Semesterinhalte.25Punkte)

Ja, ich sehe mich langfristig als Führungskraft in einer Organisation – und das Studium hat diesen Wunsch weiter gestärkt. Besonders die Inhalte zum Modell der Komplementären Führung haben mir gezeigt, dass Führung kein spontanes Talent ist, sondern ein Beruf mit klaren Aufgaben, Routinen und Kompetenzen. Ich bringe viele Voraussetzungen mit, z. B. Kommunikationsfähigkeit, Empathie und analytisches Denken. In meiner Arbeit als Sales Coach bei Finanzguru coache ich ein Team, analysiere KPIs, gebe Feedback, führe Bewerbungsgespräche und begleite Entwicklung – dabei erfülle ich viele Führungsaufgaben, wie „Entwicklung fördern“, „Zusammenarbeit gestalten“ oder „Leistung beurteilen“. Ich habe aber auch erkannt, dass ich noch gezielter an meiner methodischen Kompetenz arbeiten möchte – z. B. in der strategischen Planung oder im Umgang mit komplexen Veränderungssituationen. Die im Semester vermittelten Führungsroutinen wie Mitarbeitergespräche, Feedbackschleifen oder Konfliktgespräche geben mir dafür eine hilfreiche Struktur. Insgesamt bestärkt mich das Modell, dass ich nicht „perfekt“ sein muss, um zu führen – sondern bereit sein muss, zu reflektieren, zu lernen und Verantwortung zu übernehmen. Genau das bin ich.

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Farbod S.

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