Was waren die Merkmale des ersten zugelassenen elektrisch angetriebenen PKW?
Lohner-Porsche der K. u. K. HofWagenFabrik Jacob Lohner
Baujahr 1900
Technische Daten:
Leistung: 2,5 PS bei 120 U/min (7 PS kurzzeitige Peakleistung)
Wirkungsgrad: < 83 %
Motormasse (inkl. Rad): 115 kg
Fahrzeugmasse: 340 kg
Anzahl Motoren: 2
Batteriemasse: 410 kg
Batterie: 44 Zellen (ca. 25 kWh)
Reichweite: < 50 km
Geschw.: 50 km/h
Was sind Vor- oder Nachteile von Radnabenmaschinen?
Vorteile der Radnabenmaschinen:
Keine durchgehende Achse
Keine Schaltung
Keine Kupplung
Kein Getriebe
Frontantrieb
Allradantrieb
Nachteile von Radnabenmaschinen:
Erhöhung der Masse im Rad
wirkt sich negativ auf Fahrverhalten und Stabilität aus insbesondere bei unebener Fahrbahn
Wie lauten die Eckdaten des Forschungsfahrzeugs Hybridkäfer?
1,2 l Otto-Motor (25 kW; 76 Nm / 1700 rpm)
Synchronmaschine (13 kW; 80 Nm)
Batterie (14 x 40 Ah; 15 kW; 4kWh)
rein elektrischer oder Boost-Betrieb
Start-/Stoppfunktion
Rekuperation
Was sind die technischen Merkmale des DrEM-Hybrid Forschungsfahrzeugs?
1,0 l Otto-Motor (35 kW; 110 Nm / 2000 - 3400 rpm; Range Extender) mit doppelt rotierendem Generator
Doppelt rotierende PSM (20 kW; 200 Nm (max.); GB.: 3:1)
2 PSM (2 x 17 kW; 2 x 300 Nm; 1200 Nm (max.))
Batterie: Li/Ionen (ca. 5 kWh)
rein elektrischer Allradantrieb oder mit R.E.
Hohe Energieeffizienz
Gewichts- und kostenneutral zum konventionellen Allradantrieb
Wie sieht die Topologie des DrEM-Hybrid Forschungsfahrzeugs aus?
Wie war der elektrische Antriebsteil des Gelenktriebwagens GT6 der Rheinbahn Düsseldorf ausgestattet?
Technische Daten des GT6
Bj.: 1956
Fahrzeuglänge: 19 m (6 Achsen)
Fahrzeugmasse: 20 t, Sitzplätze 43
Traktionsleistung: 2 x 100 kW, 600 V, Gleichstromreihenschlussmaschinen
Direkte Steuerung mittels Nockenfahrschalter:
Mit höherem Widerstand rutscht die Kurve nach unten links in den Ursprung
Anfahren mit hohem Widerstand und dann (manueller) Zweipunktregler des Drehmoments
Wie war der elektrische Antriebsteil der modernisierten Tatra-Triebwagen Magdeburg gestaltet?
Technische Daten des T4D
Modernisiert: 1996
Fahrzeuglänge: 15 m (4 Achsen)
Fahrzeugmasse: 17 t, Plätze 28 + 71
Geschwindigkeit: 55 km/h, Beschl. 1,2 m/s2
Traktionsleistung: 4 x 43 kW, 600 V
2QS-IGBT-Gleichstromsteller:
stromeinprägend
rückspeisefähig
Wie war der Stadtbahnwagen M8D der Essener Verkehrs AG elektrisch ausgestattet?
Technische Daten des M8D
Bj.: 1985
Fahrzeuglänge: 25,6 m (8 Achsen)
Fahrzeugmasse: 26 t, Sitzplätze 60
Geschwindigkeit: 70 km/h
Traktionsleistung: 2 x 225 kW, 600 V
Drehstromantrieb mit I-Umrichter
DC/DC-Wandler regelt Zwischenkreisstrom
DC/AC WR (GTO) speist ASM mit frequenzvariablen Drehstrom
Wie war der Oberleitungsbus der Verkehrsbetriebe Salzburg elektrisch ausgestaltet?
Technische Daten des O-Bus
Bj.: 1980
Fahrzeuglänge: 16 m
Fahrzeugmasse: 15 t (25 t)
Geschwindigkeit: 60 km/h
Traktionsleistung: 1 x 140 kW, 600 V
Wie sah die elektrische Ausrüstung der Baureihe 120 der Deutschen Bundesbahn aus?
Technische Daten der BR 120
Bj.: 1986 (1979)
Fahrzeuglänge: 19 m (4 Achsen)
Fahrzeugmasse: 84 t
Geschwindigkeit: 200 km/h
Traktionsleistung: 4 x 1600 kW, 15 kV, ASM
Jeder Motor mit eigenem 4QS
hohe Redundanz
Wie war die Straßenbahn K4000 der Kölner Verkehrsbetriebe elektrisch ausgestattet?
Kühlung: forcierte Luftkühlung, Heatpipe-Technik
Eingangsspannung: DC 600 V / DC 750 V
Spannungstoleranz: +20 % / -30 %
Dauerausgangsleistung: 250 kW
Taktfrequenz: 150Hz - 600Hz
Umgebungstemperatur: -25 °C bis +45 °C
Schutzart: IP54
Gewicht: 512 kg
Abmessungen: 2175 x 1275 x 450
Drehstromantrieb mit GTO-U-Umrichter (Direktpulsumrichter)
Frequenz und Spannungsamplitude variabel geregelt
Wie war die Straßenbahn 8NGTW der Kasseler Verkehrsgesellschaft AG elektrisch ausgerüstet?
Technische Daten des 8NGTW (70 % Niederflurigkeit)
Bj.: 1998
Fahrzeuglänge: 29 m
Fahrzeugmasse: 33 t
Geschwindigkeit: 80 km/h
Traktionsleistung: 4 x 160 kW, 600 V
Drehstromantrieb mit IGBT-U-Umrichter
Auf welcher elektrischen Antriebstechnik basiert die Straßenbahn City-Runner der Grazer Verkehrsbetriebe?
Drehstromantrieb mit Asynchronradnabenmotoren
hochfrequente, nicht gedämpfte Stöße auf Räder führen zu häufigen technischen Defekten der Radnabenmotoren
sehr geringe Durchdringung auf der Schiene
Auf welcher elektrischen Antriebstechnik basieren die Oberleitungsbusse aus Lyon und aus Lausanne?
Drehstromasynchronantrieb mit IGBT-U-Umrichter
Auf welcher elektrischen Antriebstechnik basiert der TGV-Atlantique?
Drehstromsynchronantrieb
Auf welcher elektrischen Antriebstechnik basiert der ICE3?
Drehstromasynchronantrieb
Auf welcher elektrischen Antriebstechnik basiert der Transrapid?
Linearantrieb
Wie lautet das Durchflutungsgesetz (1. Maxwell-Gleichung) und was sagt dieses aus?
Aussage: Das Linienintegral der magn. Feldstärke längs einer geschlossenen Kurve ist gleich der umfassten Durchflutung
Wie lautet das Induktionsgesetz (2. Maxwell-Gleichung) und was sagt dieses aus?
Aussage: Das Linienintegral der el. Feldstärke längs einer geschl. Kurve ist gleich der Änderung der. magn. Flußverkettung
Regeln:
Fluß und Strom sind einander in einer Rechtsschraube zugeordnet
Die induzierte Spannung ist stets so gerichtet, dass der durch sie entstehende Strom einer Flußänderung entgegenwirkt
Wie funktioniert die Drehmomentenbildung bei der Synchronmaschine?
Stator: Erzeugt ein rotierendes Magnetfeld durch den symmetrischen Drehstrom
Rotor: Hat ein konstantes Magnetfeld (durch Permanentmagnete oder Erregerwicklung)
Das Luftspaltdrehfeld rotiert mit Synchrondrehzahl n1
Der Rotor rotiert mit derselben, mechanischen Drehzahl n = n1
Wie funktioniert die Drehmomentenbildung bei der Asynchronmaschine?
Stator: Erzeugt ein rotierendes Magnetfeld (das Luftspaltdrehfeld) durch einen symmetrischen Drehstrom mit Synchrondrehzahl n1
Rotor: Besteht meist aus einem Kurzschlussläufer (sogenannter Käfigläufer) oder einer Schleifringkonstruktion, rotiert mit der Rotordrehzahl n
Die Relativdrehzahl zwischen Ständerdrehfeld und Rotor ist n2 = n1 - n
Als Schlupf wird das Verhältnis zwischen Rotorfrequenz und Statorfrequenz bezeichnet
Für die Synchrondrehzahl gilt: s = 0, Für den Rotorstillstand gilt: s = 1
Was ist der Schlupf bei einer E-Maschine und bei welchem Typ tritt dieser auf?
Für die Synchrondrehzahl gilt: s = 0
Für den Rotorstillstand gilt: s = 1
Wie funktioniert die Drehmomentenbildung bei der geschalteten Reluktanzmaschine (SRM)?
Stator: Hat einzeln bestrombare Spulen (phasenselektive Ansteuerung)
Rotor: Besteht nur aus Eisenblechen, keine Wicklungen oder Magnete, keine elektrische Erregung
Der Rotor versucht sich so zu drehen, dass der magnetische Fluss einen geradlinigen Pfad mit geringster Reluktanz nehmen kann – also eine Ausrichtung des Rotors zu den erregten Statorpolen, erzeugt Drehmoment
Position des Rotors muss sensorisch erfasst und die richtigen Spulen bestromt werden
Wozu dient die Clarke-Transformation eines dreiphasigen Drehfeldes?
Die Clarke-Transformation dient dazu, ein dreiphasiges Drehfeldsystem (ABC-System) in ein zweidimensionales (orthogonales) statisches Koordinatensystem (αβ0-System) zu überführen
wichtig für vektororientierte Regelung elektrischer Maschinen und bildet Grundlage für Park-Transformation
Was ist die Park-Transformation?
Die Park-Transformation ist eine Koordinatentransformation, die ein zweiphasiges, orthogonales System aus der Clarke-Transformation (αβ-System) in ein rotierendes dq-Koordinatensystem überführt
dreht das αβ-Koordinatensystem mit der Rotor- oder Magnetfeldposition, sodass sich die Größen aus Sicht des drehenden Systems betrachten lassen
Dadurch werden zeitabhängige, sinusförmige Größen in konstante Gleichgrößen umgewandelt (für stationären Betrieb)
Wie ist ein Direktpulsumrichter (DPU) aufgebaut?
B6-Brücke
Frequenz und Spannungsamplitude variabel
Wie werden IGBT in einem Pulswechselrichter angesteuert und was ist bei der Pulssteuerung zu beachten?
IGBT (1.7 kV für 1 kV Fahrdrahtspannung):
ON: +15 V
OFF: 0 V (-5 V)
f_schalt: 2 kHz
50 % Schaltverluste
50 % Durchlassverluste
SiC: 20 kHz
parasitäre Kapazitäten (sog. Millerkapazitäten) können dazu führen, dass beim Umschaltvorgang (ON -> OFF) bei hohen Spannungen und hohen Schaltfrequenzen, die Gate-Emitter-Spannung angehoben wird (bis zu 4,5 V) und der IGBT wieder einschaltet, was zum Kurzschluss führen kann
OFF: -5 V für Sicherheitsband
1-2 μs bei IGBTs
Nach welchem Prinzip funktioniert ein vereinfachter Wechselrichter und was sind Vor- bzw. Nachteile der Topologie?
Früher Leistungshalbleiter teuer, zwei Leistungshalbleiter inklusive Ansteuerung, Messtechnik … gespart -> geringere Kosten
geringere Schaltverluste aufgrund der geringeren Leistungshalbleiterzahl -> höherer Wirkungsgrad
weniger Stromleitverluste in C1 und C2 anstatt Transistoren
Mittenanzapfung notwendig, bei Stromabnehmersystemen meist nicht vorhanden, daher sehr große Kapazitäten notwendig
daher eher in batteriebetriebenen Fahrzeugen eingesetzt
Nennpunkt der Motoren sinkt um 2 da nur an halber Spannung (800 V -> 400 V) betrieben wird -> mehr/früher in Feldschwächung
Wie ist ein Pulswechselrichter mit Bremssteller aufgebaut?
wenn Fahrdraht nicht rückspeisefähig (>= 1 kV bei Straßenbahnen), dann muss die Energie in einen Bremswiderstand geleitet werden
T7 taktet
beim Ausschalten: Freilauf über die Diode
Tiefsetzsteller
30-40 % der kinetischen Energie sind theoretisch generatorisch zurückgewinnbar, real jedoch nur ca. 20 % der Energie, 10 % in Bremswiderstand überführt
Wie ist ein Pulswechselrichter mit 2QS aufgebaut und welche Vor- bzw. Nachteile gehen damit einher?
ηges kann höher sein, da variable U_DC (48 V - 600 V) für verschd. Drehzahlen möglich -> geringere Verlustleistungen in den Transistoren durch geringere Spannungen
geringere ohmsche Verluste im DC-Link, da höhere Spannung als im Niederspannungssystem (48 V)
geringere Leistungen nur möglich (30 kW)
2QS-Stellerinduktivität groß, teuer und schwer
Wie ist ein Pulswechselrichter mit dreiphasigem 2QS aufgebaut und welchen Anwendungszweck bietet dies?
Volumen und Kosten der drei 2QS-Stellerinduktivitäten geringer als einphasig
Wie ist ein vereinfachter Pulswechselrichter mit 2QS aufgebaut?
Maximum an Einsparung von Leistungshalbleitern (7 statt 10 Transistoren)
Hochsetzstellen:
T_8 ein: Aufmagnetisieren der Induktivitäten (orange)
T7a ein: Abmagnetisieren über C_1
T7b ein: Abmagnetisieren über C_2
Wie funktioniert die Leistungshalbleiteransteuerung eines Pulswechselrichters und welche Effekte sind dabei zu vermeiden?
Bootstrap-Versorgung: alternierende Ansteuerung der Transistoren
notwendig, um Spannungssignal von 3,3 V (Mikrocontroller) auf Pegel der Transistoren anzuheben
galvanische Trennung
ON: +15 V, OFF: 0 V, -5 V nicht möglich mit Bootstrap
Totzeit: 1-2 μs bei IGBTs
Wie wird ein PWM-Signal erzeugt?
kann aus einem Sinussignal erzeugt werden, indem man den Sinus mit einem Trägersignal vergleicht (meist einem Dreieck- oder Sägezahnsignal)
Trägersignal bestimmt die Schaltfrequenz
Vergleich (Modulation) liefert:
Wenn der Sinus größer ist als das Trägersignal → Ausgang = HIGH
Wenn der Sinus kleiner ist → Ausgang = LOW
Nach Tiefpassfilterung (im Motor) ergibt sich ein rekonstruiertes Sinussignal
Wie lässt sich ein Stromtoleranzbandregler realisieren und wie sieht das erzeugte Ausgangssignal aus?
pro Brückenzweig einer B6-Brücke (ein Transistorpaar) ein Toleranzbandregler
Wie sieht das rotororientierte, dynamische Ersatzschaltbild der SYM aus?
Wie sieht das stationäre Ersatzschaltbild der SYM aus?
konstantes Drehmoment
Wie lässt sich das stationäre Ersatzschaltbild der SYM herleiten?
Stator- und Rotormasche bestimmen
Flußverkettungen einsetzen
Transformation auf ein orthogonales System (Clarke)
Rotorflußorientierung durch den Faktor e^jγ(t) (Park)
Aufteilung in Real- und Imaginärteil liefert:
Feststellungen:
U^ψ_P stellt die induzierte Spannung dar
die Erregerflussverkettung zeigt immer in d-Richtung
die d-Achse ist die reelle Achse des Koordinatensystems
die Polradspannung zeigt immer in q-Achsrichtung,
Polradspannung ~ Drehzahl n, Rotorstrom I_R
Wie verlaufen die Drehmoment-/Drehzahlkennlinien von GM (reihenschluss und fremderregt), ASM und SYM?
Wie ändert sich das Zeigerdiagramm einer permanenterregten SYM mit steigender Drehzahl?
Regelung mit max. Drehmoment: M ~ IS = ISq
Ständerspannung: U_S
Polradspannung: U_P
Polradwinkel: ϑ (Winkel zw. Polrad- und Ständerspannung)
Phasenwinkel: φ (Winkel zw. Ständerspannung und -strom)
Statorwiderstand R_S vernachlässigt (für große Maschinen)
Übererregt:
Polradspannung ist größer als Statorspannung
aufgrund des Polradwinkels, eilt der Maschinenstrom der Maschinenspannung vor, verhält sich also wie ein Kondensator
Untererregt:
induktiv
Strom eilt hinterher
mit zunehmender Drehzahl steigt Polradspannung
bis max. U_DC möglich
Feldschwächung:
Regelung auf max. Drehmoment wird verlassen zu Gunsten eines feldschwächenden Ständerstroms
Gefahr bei Ausschalten des Umrichters bei hohen Drehzahlen, dass hohe Polradspannung zur Zerstörung der Leistungshalbleiter führt
Möglichkeit zum dreiphasigem Kurzschluss, um Ständerspannung auf null zu ziehen -> hohe Kurzschlusströme
Wie sehen die 4 stationären Betriebszustände einer SYM im Zeigerdiagramm aus?
alles rotiert mit ω_S gegen den UZS
Motorbetrieb (θ>0): Ständerspannung u_S zieht Polradspannung u_P hinter sich her
Generatorbetrieb (θ<0): Polradspannung u_P vor Ständerspannung u_S in ω_S Richtung
untererregt (φ>0): Spannung eilt Strom vor -> induktiv
übererregt (φ<0): Strom eilt Spannung vor -> kapazitiv
Wie ist das Blockschaltbild der feldorientierten Stromregelung der SYM aufgebaut?
Feldorientierte Regelung, um drehmomentbildenden und feldbildenden Strom zu trennen
wie fremderregte GM
aufgrund variabler Schaltfrequenz der Stromtoleranzbandregelung kommt es zu unangenehmer Akustik -> in Realität nur PWM-Regelung mit U-Umrichter eingesetzt
Wie sieht das Blockschaltbild der feldorientierten Spannungsregelung der Synchronmaschine aus?
Gestrichen ist die Vorsteuerung (unterstützt den PI-Regler)
Was ist die U/f-Steuerung von ASMs?
Konstanter Ständerfluss
Verschiebung der Kurve nach links und rechts anhand der Frequenz
Drehzahl und Schlupf variabel
Steuerung ohne Regelung, zum Beispiel bei Lüftern
Die Last (das Moment) sucht sich den Schlupf
Wie sieht das ständerorientierte, dynamische Ersatzschaltbild der ASM aus?
Was gilt bei stationärem Betrieb einer ASM?
Bei stationärem Betrieb der Asynchronmaschine sind:
Fluss und Strom zueinander ortsfest
und die zu regelnden Ströme reine Gleichgrößen
Wie lässt sich das ständerorientierte, dynamische T-Ersatzschaltbild der ASM für die Rotorflußbestimmung mittels U/I-Modell (DFO) herleiten?
Drehung der Rotorgrößen um ω_m * t
Rotor-Maschenumlauf
Übersetzung einfügen:
Was ist die direkte Feld-Orientierung (DFO) der ASM und wie sieht das zugehörige Blockschaltbild zur Drehmomentenregelung aus?
Kennzeichen:
Verwendung von Spannung und Strom
Parameterabhängigkeit:
Ständerwiderstand, vor allem bei kleiner Drehzahl ab
Eigenschaften:
Sehr genau und unempfindlich bei Drehzahlen größer 10 % n_N
versagt bei Frequenz null
Kein Drehzahlsignal erforderlich
Varianten:
Spannungssollwerte statt -Istwerte
Messung des Luftspaltflusses
Probleme:
Temperaturabhängigkeit Ständerwiderstand (niedrige Drehzahlen)
niedrige Drehzahlen sind wegen der Integration problematisch
Kopplung der Regelkreise
Drehmomentberechnung
Wie lässt sich das ständerorientierte, dynamische T-Ersatzschaltbild der ASM für die Rotorflußbestimmung mittels I/n-Modell (IFO) herleiten?
ψ_R-Orientierung: Drehung um -γ(t)
Maschenumlauf Rotor (αβ-System)
ω_μ = ω_m + ω_R ≈ ω_S (-> mit steigenden Drehzahlen ungenauer)
Maschenumlauf Stator (αβ-System)
Was ist die indirekte (rekursive) Feld-Orientierung (IFO) der ASM und wie sieht das zugehörige Blockschaltbild zur Drehmomentenregelung aus?
Verwendung von Drehzahl und Strom
Rotorwiderstand (temperaturabhängig)
Genauigkeit des Drehzahlistwerts
Verhalten unabhängig von der Frequenz
Verwendung von Stromsoll- statt -Istwerten
Rotorlage statt Drehzahl
Temperaturabhängigkeit Rotorwiderstand
Welche Probleme ergeben sich bei der DFO und der IFO zur Regelung einer ASM und wie begegnet man diesen?
DFO:
IFO:
Möglichkeit zur Flußerfassung mittels kombinierter Modelle:
kleine Drehzahl: wie Strommodell (IFO)
hohe Drehzahl (n ≥ 0,1 n_N): wie Spannungsmodell (DFO) -> γ(t) genau
Verwendung von Spannung, Strom und Drehzahl
Rotorwiderstand (bei kleiner Drehzahl)
gute Regelcharakteristik im gesamten Drehzahlbereich
entkoppelte Regelkreise (wie fremderregte GM)
Parameteradaption an die Regelstrecke
Woraus besteht das Blockschaltbild der Drehmomentregelung mit kombiniertem Modell und was sind die Eigenschaften dieser?
Entkopplungsstruktur für Fluß- und Drehmomentregler notwendig
Was bewirkt die Entkopplungsstruktur für Fluß- und Drehmomentregler des kombinierten Modells einer Drehmonentregelung einer ASM?
fremderregte GM: leicht realisierbare Drehmoment-Regelung durch:
▪ Trennung von Drehmoment- und Feld-Regelung,
▪ Erregerfluß und Ankerdurchflutung als ortsfeste Gleichgrößen
Wann wurde der erste Oberleitungsbus gebaut und wann war die Hochzeit der Obusse in Deutschland?
Erster Obus 1882 von Werner von Siemens
Blütezeit von 1940 bis 1970: ca. 70 Trolleybusbetriebe in Deutschland
Heute: 3 Betriebe mit ca. 90 Fahrzeugen
Was sind Vorteile von Oberleitungsbussen?
Lokal emissionsfrei
Geringste Geräuschemissionen
Leicht höherer Gesamtwirkungsgrad
Niedrigere Investitionskosten als Straßenbahn
Bessere Steigfähigkeit als Straßenbahn
Wie ist der Fahrdraht typischerweise bei Oberleitungsbussystemen aufgebaut?
zweipolige Fahrleitung
meist linke Fahrleitung Pluspol
Fahrleitung dreifach isoliert
Kurven müssen mit Schienen ausgeformt werden
nicht nachgespannte Fahrleitung
Fahrleitungsspannung meist 600 V
Neue Netze mit 750 V
Meist ist das Netz potentialfrei, in einigen Netzen ist Minuspol geerdet
Wie ist eine Kreuzung bei Obussystemen gestaltet hinsichtlich der Fahrleitungen und Unterbrechungen?
Wie ist eine Kreuzung bei Obussystemen ausgestaltet?
Wie sieht das Antriebskonzept mit Antriebsumrichter eines Oberleitungsbusses aus?
Welche Anforderungen muss ein Energie-Management-System eines Brennstoffzellenhybridbusses erfüllen für die optimale Betriebsweise der Komponenten Diesel-Generator, Brennstofzellen (FC), Supercaps (DLC) und Batterie?
Diesel-Generator: Betrieb bei optimalem Wirkungsgrad
Brennstoffzellen (FC)
Lebensdauer leidet bei Lastwechsel und bei geringer Leistungsabgabe
Supercaps (DLC)
hoher Wirkungsgrad, Lebensdauer leidet bei hohen Temp.
Batteriepacks
Wirkungsgrad technologieabhängig, Lebensdauer leidet bei hohen Temp. und tiefen Zyklen (hohe Entladetiefen)
EMS-Ziele:
maximale Systemeffizienz
Maximierung der Komponentenlebensdauern
Wie ist die Antriebstopologie des Brennstoffzellenhybridbusses aufgebaut?
Wie ist die Betriebsstrategie des Leistungs- und Energiemanagements insbesondere der Versorger im Brennstoffzellenhybridbus ausgelegt?
DLC-Speicher → Leistung für Beschleunigung und Bremsrekuperation
FC-Leistung → mittlere Fahrzeugverlustleistung (nahezu konstant)
NiMH-Batterieleistung hängt ab von …
Komponente erreicht Leistungsgrenze → nächst trägere Komponente übernimmt (DLC → NiMH → FC)
Automatischer Betrieb mit reduzierter Performance bei Ausfall einer Komponente
-> moderate Belastung beider Energiespeicher
-> hohe Systemeffizienz
-> hohe Lebensdauer aller Traktionskomponenten insbes. der FC
Was sind die Ergebnisse der Betriebsstrategie des Leistungs- und Energiemanagements im Brennstoffzellenhybridbus?
DLC-Speicher reagiert auf Lastwechsel hochdynamisch
DLC-Energie ist für die Beschleunigung allerdings nicht ausreichend
Unterstützung durch NiMH-Batterie
gesteigerte Dynamik
marginale Erhöhung der Umladungsverluste
dynamische Lastwechsel werden vollständig von DSK-Speicher und NiMH-Batterie kompensiert
nahezu konstante FC-Leistung
Wie lassen sich Brennstoffzellenhybridbus und Dieselbus hinsichtlich Kosten und Effizienz vergleichen?
Effizienz:
Kosten:
Welche negativen Eigenschaften der Fahrzeuge des ÖPNV gehen mit den konventionellen Verbrennungsmotoren einher?
Die Fahrzyklen von Fahrzeugen des ÖPNVs sind durch häufiges Beschleunigen und Verzögern gekennzeichnet
Bei konventionellen Fahrzeugen wie z. B. Dieselbussen kann die kinetische Energie des rollenden Fahrzeugs nicht zurückgewonnen werden
Die Maximalleistung des Primärantriebsaggregates ist im Verhältnis zur mittleren Verlustleistung des Fahrzeugs recht hoch
Das Primärantriebsaggregat arbeitet oft in Arbeitspunkten mit niedrigem Wirkungsgrad (Teillast)
Das Gewicht des Fahrzeugs erfordert den Antrieb mehrerer Achsen
Welches Problem hinsichtlich der Effizienz tritt bei konventionellen Verbrennungsmotoren im Betrieb (z. B. NEFZ oder WLTP) auf, wie lässt sich dies anhand des Kennfeldes erklären und wie lässt sich dem entgegnen?
mittlerer Drehzahlbereich mit hohem Drehmoment am effizientesten
Lastpunktanhebung durch E-Maschine
Was ist ein Micro-Hybrid und welche Vorteile bringt dieser ggü. einem konventionellen Verbrenner mit sich?
Beld-driven Integrated Starter Generator
< 2 kW, 42 Nm (Start)
Minimale Rekuperation
Riemen-Starter-Generator vielleicht 50 % Wirkungsgrad (aufgrund der kleinen Dimensionierung)
Wie groß ist das Einsparpotential von Start-Stopp-Systemen?
Was genau ist die Intelligente Generatorregelung (BMW) bei Micro-Hybrid-Fahrzeugen?
Was sind die Merkmale eines seriellen Hybridantriebs?
1,2 l Diesel-Motor (45 kW)
Synchrongenerator (36 kW)
Vorderachsantrieb mit 2 Asynchronmotoren (150 kWp)
Nickel/Metallhydridbatterie NiMH (10 Ah; 75 kg) -> höhere Zyklenfestigkeit als Pb (250-300 Zyklen zu >1000 Zyklen)
Was sind die Vor- bzw. Nachteile eines seriellen Hybridantriebs?
Vorteile des Serienhybridantriebs:
Rückgewinnung der Bremsenergie
rein elektrischer Betrieb
Gute Fahrdynamik durch elektrische Traktion (keine Schaltvorgänge etc.)
Reduktion der installierten Verbrennungsmotorleistung
Effizienzsteigerung durch optimierten Betrieb des Verbrennungsmotors (Entkopplung der Motordrehzahl von der Fahrzeuggeschwindigkeit)
Nachteile des Serienhybridantriebs:
Höheres Fahrzeuggewicht
Höhere Herstellungskosten
Niedrigerer Wirkungsgrad des Antriebsstranges
Für welche Fahrzeugart eignet sich ein serieller Hybridantrieb am ehesten und warum?
Hybridbus aufgrund des Fahrprofils (häufiges Beschleunigen und Abbremsen)
Nutzung der Rekuperation
Lastpunktanhebung des Verbrennungsmotors in höhere Effizienzen
Kleinerer Verbrennungsmotor nötig
Was ist ein paralleler Hybridantrieb und welche Hybridantriebstopologie existieren?
Mild-Hybrid:
-> rein elektrischer Betrieb mit hohen Verlusten verbunden (sofern keine zusätzliche Ventilsteuerung verbaut, VW Käfer Mild-Hybrid Projekt: 1 kW Mitnahmeleistung für Verbrenner aufgewendet)
-> hauptsächlich Boost-Betrieb
Full-Hybrid:
Was sind die Vor- bzw. Nachteile eines parallelen Hybridantriebs?
Vorteile:
Elektromotor und Batterie sind beliebig dimensionierbar
leichte Fahrzeugintegration
wenige Zusatzkomponenten, kostengünstigste Lösung
großes Traktionsdrehmoment
Rekuperation, Start-/Stoppfunktion
eingeschränkte Möglichkeit, die Verbrennungsmaschine mit verbessertem Wirkungsgrad zu betreiben
Nachteile:
keine Entkopplung der Verbrennungsmaschine von der Fahrdynamik
Welche Antriebsvarianten eines parallelen Hybridantriebs gibt es?
Was ist das Funktionsprinzip der Ventiltrieboptimierung des Honda Civic?
Lastpunktanhebung durch Zylinderabschaltung möglich
Betriebsstrategie:
Welche Möglichkeiten der regenerativen Verzögerung (Bremsenergienutzung) bei parallelen Hybridantrieben gibt es und welche ist am effizientesten?
Serielle Regeneration effizienter
Welche sogenannten Splithybridantriebstopologien existieren?
auch leistungsverzweigter Hybrid
Welche Vor- bzw. Nachteile sind bei Splithybridantrieben zu nennen?
Vorteile des Serien- und des Parallelhybridantriebs
komplexe Getriebestruktur
höhere Herstellungskosten
Welche Antriebsstruktur ist beim Toyota Prius vorzufinden?
Splithybridantrieb
Wie ist die Antriebstopologie eines konventionellen Verbrennungsmotors typischerweise aufgebaut?
Starter ist Reihenschlussmaschine -> großes Losbrechmoment
Drehmoment ist proportional zum Quadrat des Stroms
da Spannung anliegt, aber die Gegen-EMK = 0 ist, fließt hoher Strom
Generator ist Nebenschlussmaschine -> geeignet für Dauerbetrieb bei variabler Drehzahl
konstante Drehzahl-Spannungs-Kennlinie (stabilen Bordspannung trotz Drehzahlschwankungen)
Erregerwicklung sieht konstante Spannung → kosntanter Erregerstrom
Wie unterscheiden sich Lastpunktanhebung durch eine zusätzliche E-Maschine oder über Downspeeding?
Downspeeding: Hochschalten -> Reduzierung der Motordrehzahl bei hohem Drehmoment, Verschiebung auf Geschwindigkeitskennlinie zu höheren Effizienzen
E-Maschine: Senkrechte Lastpunktanhebung möglich
Was ist ein Four-Quadrant Transducer (4QT) in Bezug auf Antriebstopologien?
Zwischenrotor (blau):
Enthält Permanentmagnete innen und außen
Wird von zwei permanent erregten Synchronmaschinen genutzt
Zwei Maschinen:
Innere Maschine: drehzahlgeregelt, arbeitet generatorisch → bremst Verbrenner ab
Äußere Maschine: kann als Motor für Vortrieb oder Rekuperation genutzt werden
Leistungsfluss:
Generatorisch erzeugte Energie geht über Schleifringe in die Batterie
Split-Hybrid-Prinzip (50:50) wie beim Toyota Prius
Boosten:
Drehmomente beider Maschinen addieren sich
Reiner Elektrobetrieb:
ICE (Verbrennungsmotor) kann abgeschaltet werden
Alle Achsen drehen wie beim Prius → gleiche Systemcharakteristik
Größere Maschinen notwendig, da kein separates Getriebe wie beim Prius vorhanden
Electric Variable Transmission (EVT):
ähnliches Konzept, aber mit Asynchronmaschine
Funktioniert grundsätzlich, aber weniger effizient
Was sind die Konsequenzen des Klimawandels durch anthropogene Treibhausgasemissionen?
Rückgang der arktischen Eisbedeckung
Alle kontinentalen Gletscher schrumpfen
Erwärmung und Versauerung der Ozeane
Kalkbildende Organismen (Muscheln, Korallen) „leiden“
Anstieg des Meeresspiegels (ca. 20 cm seit 1900)
Wetterextrema nehmen zu: Starkregen, Dürreperioden
Verschiebung der Klimazonen
Was sind Deutschlands Pflichten im Bezug auf der Begrenzung der mittleren atmosphärischen Temperaturerhöhung bis maximal 2 °C?
Pflichten für Deutschland (2°C-Ziel):
Aktuelles Soll: 2,5 tCO2e pro Jahr und Kopf
(Tatsächlich 8,16 tCO2e, Stand 2021)
Bis 2050: 1,0 tCO2e
Bis 2100: „Netto-Null“-Emissionen
Wie hoch sind die jährlichen Treibhausgasemissionen Deutschlands (2021) und wie viel trägt der Verkehrssektor dazu bei?
Treibhausgasemissionen in Deutschland: 762 Mio. tCO2e
Verkehr (lila):
148 Mio. tCO2e
PKW (60 %): 87 Mio. tCO2e
Wie viele zugelassene BEV und PHEV gab es in DE im Jahre 2020 und im Jahre 2024 und wie hoch ist der Bundeszuschuss seit 2016?
Juni 2020:
ca. 100.000 PHEV
ca. 130.000 BEV
Juni 2024:
ca. 580.000 PHEV
ca. 610.000 BEV
Bundezuschuss: 4,6 Mrd. € (6,9 Mrd. € mit Industrieanteil)
Wie hoch ist der Treibhausgasausstoß der Herstellung eines Diesel-PKWs und wie groß sind die Emissionen bei der Batterieherstellung?
Fahrzeugherstellung: ca. 8 tCO2e
Batterieherstellung: ca. 125 .. 75 kg/kWh
Wie gestaltet sich die Lebenszyklusbetrachtung verschiedener Antriebe in Bezug auf den CO2-Ausstoß?
TODO
Batterie und Fahrzeug sollten so klein wie möglich und der Strom so grün wie möglich sein!
Wie steht es um den Ressourcenverbrauch bei Elektroautos hinsichtlich Metalle und seltener Erden und was ist das Fazit daraus?
Studien aus den Jahren 2009 bis 2015 kommen zu dem Schluss, dass ausreichend Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Nickel, Mangan und Graphit vorhanden sind, aber:
deren „Bereitstellung“ birgt Konfliktpotential:
Kobalt (70 % DR Kongo)
Lithium (52 % Australien (Erzbergbau), Chile 22 % (Salzwüste), Bolivien (zukünftig))
Seltene Erden (<90 % China)
Kupfer (28 % Chile, Peru, DR Kongo)
Es bedarf des Einstiegs in eine Kreislaufwirtschaft (Zirkuläre Wertschöpfung)
Recyclingquote für Lithium: 10 % 2030, 40 % (2050)
Recyclingquote für Kupfer: <20 % 2023
Wieviel CO2 konnte durch das 9€-Ticket eingespart werden?
Einsparungen durch das 9€-Ticket: 1,8 Mio. t CO2e (7,2 Mio. t CO2e /a)!
Wieviel CO2 könnte durch ein Tempolimit theoretisch eingespart werden?
„Theoretische“ Einsparungen durch ein Tempolimit:
1,9 Mio. t CO2e (130 km/h)
2,6 Mio. t CO2e (120 km/h)
5,4 Mio. t CO2e (100 km/h)
Wieviel CO2 könnte durch die Halbierung des Fleischkonsums in DE theoretisch eingespart werden?
„Theoretische“ Einsparungen durch Halbierung des dt. Fleischkonsums: 7,3 Mio. t CO2e
Was sind die Vor- und Nachteile einer SRM gegenüber anderen E-Maschinen?
Mechanisch robust
Keine Permanentmagnete
Kostengünstig, umweltfreundlich
Hohe Anzahl an Freiheitsgraden
Effizient
Kein Rastmoment
Hohe Redundanz und Sicherheit
„Zukunftssicher“ -> Unabhängigkeit von anderen Staaten in Bezug auf Ressourcenbeschaffung
Möglichkeit zur Nachrüstung (Retrofit)
Bauraumneutralität
Geringes Leistungsgewicht
Aufwendige Leistungselektronik
Akustik & Vibrationen
Wie lässt sich das Funktionsprinzip einer SRM erklären und wie sehen die zugehörigen Kennlinien aus?
Rotor: Aus laminiertem Eisen, ohne Wicklungen oder Magnete
Stator: Enthält einzeln ansteuerbare phasenweise Wicklungen
Durch gezieltes Ein- und Ausschalten der Statorwicklungen wird ein rotierendes Drehmoment erzeugt.
Wie sieht die Antriebstopologie des Projektfarzeugs SR4 Wheel aus?
Wie ist die Schaltung zur Ansteuerung einer SRM im Rahmen des Projekts eWheel2Car aufgebaut und wie funktoniert diese?
Aufmagnetisieren (rot markierter Strompfad):
Schalter S_A1 wird geschlossen
Strom I(t) fließt aus dem DC-Zwischenkreis durch S_A1, durch die aktive Wicklung der SRM, zurück zur unteren Versorgungsschiene
Die Wicklung wird aufmagnetisiert → Drehmoment entsteht
Abmagnetisieren (grün markierter Strompfad):
SA1 wird geöffnet, und S_Dump geschlossen
Die gespeicherte Energie in der Wicklungsinduktivität fließt über die Freilaufdiode D_A2 in den Kondensator C_Dump
Das Magnetfeld der Wicklung kollabiert → Energie wird nicht in der Wicklung "verbraten", sondern umgeleitet
Blauer Bereich: Energiemanagement (Dump-Energiepfad):
Dump-Kondensator C_Dump erhöht Spannung über mehrere Magnetisierungsphasen der 5 Induktivitäten auf >350 V (U_DC= 48 V)
Über den Schalter S_TSS kann diese Energie:
wiederverwendet werden (Rückführung)
in einen Widerstand "verbrannt" werden (z. B. zur Schutzmaßnahme)
oder ggf. zurück in den Zwischenkreis/Batterie gespeist werden, wenn der Stromkreis das erlaubt
Welche technischen Merkmale zeichnen Doppelschichtkondensatoren (SuperCaps) aus?
geringe Energiedichte (5,52 Wh/kg)
hohe Leistung (13.800 W/kg)
Sehr hoher Preis (10.000 … 20.000 €/kWh)
Anwendung bei Start/Stopp-Systemen (Micro-Hybrid) oder als Speicher bei Boost-Antrieben
Eignung im Elektrofahrzeug nur als „Hybridspeicher“
nur wenige Anbieter
Welche technischen Merkmale zeichnen Bleibatterien aus?
geringe Energiedichte (30 - 50 Wh/kg, Zelle/Gehäuse vernachlässigt)
geringe Leistung (150 - 300 W/kg)
geringe Zyklenfestigkeit (< 1000)
niedriger Preis
hohe Recycling-Quote (> 90 %)
Herstellungskosten für Bleibatterie liegen strukturell bei nur etwa 1/5 gegenüber Li-Ionen-Batterien (ca. 50 €/kWh)
Anwendung als Bordnetzbatterie (< 400 Vollzyklen) im Kfz „scheint“ zu bleiben (auch bei Start/Stopp-Systemen) -> geringer Innenwiderstand, Wirkunsgrad >= 90 %
Viele weiter, auch neue Produkte sind auf dem Markt (UPS, kleine Elektro-Transporter)
Eignung im Elektrofahrzeug wegen des Gewichts nur sehr „bedingt“
Welche Punkte gibt es beim Laden und Entladen von Pb-Batterien zu beachten?
SOC und SOH nicht 100 % genau bestimmbar durch I-/U-Messungen
I-/U-Ladeverfahren fälschlicherweise für Pb-Batterien angenommen
aber auch schnellladefähig
schnelle Entladung (> 1C) führt zu Ausschluss von Segmenten und zur Reduzierung der Kapazität
reversibler Vorgang
Welche technischen Merkmale zeichnen NiMH-Batterien aus?
NiMH war bei Toyota (Prius) die wichtigste Technologie in Hybridfahrzeugen (ausgereift, sicher)
steigender Absatz bis 2012 trotz geringem Potential für weitere Kostensenkung und Energiedichteerhöhung
Energiedichte (60 – 80 Wh/kg)
Leistungsdichte (<1000 W/kg)
Wirkungsgrad 70 … 80 % -> hoher Innenwiderstand
Verkaufpreis: 700 €/kWh
Leistung sinkt mit sinkender Temperatur (bei -10 °C bereits schlechter als Blei)
Ladeeffizienz oberhalb von 50 °C ist schlecht
Zyklenlebensdauer: 200.000 Zyklen (entspricht 2000 Vollzyklen) bei 5 % Depth of Discharge (DOD) (45°C)
max. 20 % DOD bei Prius
Hersteller versprechen Lebensdauern von 7 – 10 Jahren
thermisches Management notwendig
kein thermal runaway möglich
Welche technischen Merkmale zeichnen NaNiCl2-Batterien aus?
Energiedichte (100 Wh/kg)
Leistungsdichte (100 W/kg)
Verkaufpreis: ca. 500 €/kWh
hohe Betriebstemperatur (300 °C, P_V = 100 W -> konstant)
suboptimal für Privat-PKW, (gut) einsetzbar bei Flotten
Produktionskapazitäten gering (nur 1 Hersteller)
Welche technischen Merkmale zeichnen Li-Ionen-Batterien aus?
erste Serienausstattung im Mercedes S400 Hybrid (2009)
Leistungsdichte bei tiefen Temperaturen sehr schwach
Sehr hoher Wirkungsgrad
Thermisches Management, sowie Zellspannungsüberwachung notwendig
optimal für Elektrofahrzeuge
Verkaufspreis: < 150 … 300 €/kWh
Rundzelle
hohe Erfahrungswerte
hohe Lebensdauer
schlecht kühlbar
„Coffee bag“-Zelle
hohe Energiedichte
Dichtheit problematisch
Sehr gut kühlbar
Prismatische Zelle
einfacher Verbau
z. B. EX-L314
5,34 kg
3,2 V
+- 300 A
3000 Vollzyklen
15 a Garantie
Welche Entwicklungslinien in Bezug auf Kathoden- und Anodenmaterialien gibt es bei Li-Ionen-Batterien?
Wie verhalten sich Leistungsdichte, Energiedichte, Wirkungsgrad, Selbstentladung und Lebensdauer von Li-Ionen-Hochenergie- und Hochleistungs-Batterien?
Was ist ein thermal runaway?
Durch Überladung oder mech. Überbeanspruchung einer Lithium-Polymer Zelle entsteht der Thermal Runaway, eine Kettenreaktion, die nicht mehr zu stoppen ist
Zelle birgt Sauerstoff zur Verbrennung selbst → keine Möglichkeit mit Wasser zu löschen
Nur Kühlung noch nicht „infizierter“ Zellen
Eindämmern mit Sand im Brandfall
Wie verhalten sich Zellspannung zu Kapazität unter verschd. Temperaturen bei Li-Ionen-Batterien?
resultiert aus Zellchemie, ohne BMS
bei niedrigen Temp. sinkt Kapazität
Wie verhalten sich Zellspannung zu Kapazität unter verschd. Entladeraten (>= 1C) bei Li-Ionen-Batterien (und LiFePO4)?
Kurve sinkt nur geringfügig ab bei hohen Entladeraten -> eignet sich gut für hoh Leistungen
LiFePO4 (grün): Schwierigkeit der SOC-Bestimmung über Zellspannung aufgrund des langen Plateaus
Wie verlaufen Lade- und Entladekurven bei Li-Ionen-Batterien?
Bedingt durch den Innenwiderstand der Zelle ist die Zellspannung beim Laden höher als die Nominalspannung und beim Entladen niedriger als die Nominalspannung
Der Innenwiderstand beim Laden einer Zelle ist ca. 2-3x so groß wie beim Entladen, Separator ist auf Entladung optimiert (deswegen Ladeströme geringer als Entladeströme)
Eingeschlossene Fläche ergibt die Verlustleistung der Zelle, die mittels Wärme abgeführt werden muss
Was sind die Aufgaben eines BMS?
Überwachung (Monitoring) von:
Zellspannung
Zelltemperatur
Batteriestrom -> SOC, Begrenzung
Thermisches Management
Wie ist der „passive“ Zellspannungsausgleich bei Li-Ionen-Batterien schaltungstechnisch umsetzbar?
stark verlustbehaftet
Wärmeverlustleistung muss gekühlt werden
Wie ist die „kontrollierte“ Zellentladung bei Li-Ionen-Batterien schaltungstechnisch umsetzbar?
S1, S2, S3: MOSFETs
Wie ist der „aktive“ Zellspannungsausgleich induktiv, zentral bei Li-Ionen-Batterien schaltungstechnisch umsetzbar?
1. Energieentnahme aus Zelle B1:
Schalter S_1 wird geschlossen
Strom I_1 fließt aus Zelle B_1 über Induktivität L
Energie wird kurzfristig in der Spule gespeichert
2. Energieübertragung zu Zelle B_2:
Schalter S_1 wird geöffnet, und S_4 (zu B_2) wird geschlossen
Durch die gespeicherte Energie in L fließt Strom über Diode D_4 in Zelle B_2
effizienter, um zwischen weit entfernten Zellen Ladungen auszutauschen
Wie ist der „aktive“ Zellspannungsausgleich induktiv, dezentral bei Li-Ionen-Batterien schaltungstechnisch umsetzbar?
Laden der Induktivität (von einer Zelle mit höherer Spannung):
Wenn Zelle B1 eine höhere Spannung als B2 hat, würde der Controller einen Schalter schließen, um L1 mit B1 zu verbinden
Strom fließt von B1 durch L1, und die Induktivität speichert Energie, der Strom in der Induktivität steigt linear an
Entladen der Induktivität (zu einer Zelle mit niedrigerer Spannung):
Sobald die Induktivität ausreichend Energie gespeichert hat, wird der Schalter, der sie mit B1 verbindet, geöffnet
Anschließend wird ein anderer Schalter geschlossen, um L1 mit B2 zu verbinden
Die Induktivität entlädt ihre gespeicherte Energie in B2, wodurch Strom in B2 fließt und dessen Spannung ansteigt, der Strom in der Induktivität nimmt linear ab
separate Induktivitäten für jedes Zellpaar
S1, S1’ alternierend
höherer Wirkungsgrad
Unsymmetrien möglich durch Messfehler
Wie ist der „aktive“ Zellspannungsausgleich induktiv mit Sperrwandler bei Li-Ionen-Batterien schaltungstechnisch umsetzbar?
auch Flyback Converter
Speichertransformator:
Primärwicklung
mehrere Sekundärwicklungen (für jede Batteriezelle (B1 bis Bn))
Die Punkte an den Wicklungen zeigen die Wicklungspolarität an
Energieaufnahme / Laden des Speichertransformators (Schalter S geschlossen)
Sperren der Sekundärseite: Aufgrund der Wicklungspolarität (Punkte) und des Induktionsgesetzes wird an den Sekundärwicklungen eine Spannung induziert, die die Dioden (D1 bis Dn) in Sperrrichtung vorspannt, das bedeutet, es fließt in dieser Phase kein Strom zu den Batteriezellen
Energieabgabe / Entladen des Speichertransformators (Schalter S ist geöffnet)
Umpolung der Sekundärspannungen: Wenn der Strom in der Primärwicklung zusammenbricht, kehrt sich die Polarität der induzierten Spannungen in den Sekundärwicklungen schlagartig um -> Dioden werden leitend
Aufholen "schwacher" Zellen: Wenn eine oder mehrere Zellen eine niedrigere Spannung als der Durchschnitt haben, wird ihnen in der Entladephase Energie zugeführt, bis sie das angestrebte Spannungsniveau erreichen
Nicht für "von Zelle zu Zelle" Ausgleich: Konfiguration dient primär dazu, Energie von einer zentralen Quelle an alle Zellen zu verteilen
Galvanische Trennung -> Sicherheit
Gleichzeitige Zufuhr: Schnellerer Balancing-Prozess
Wie ist der „aktive“ Zellspannungsausgleich mittels Ćuk-Wandler bei Li-Ionen-Batterien schaltungstechnisch umsetzbar?
Bidirektionalität: Ermöglicht den Energiefluss in beide Richtungen zwischen benachbarten Zellen (z. B. von B1 zu B2 und umgekehrt), um Ungleichgewichte auszugleichen
Energieübertragung: Die Energie wird schrittweise über eine Induktivität in einen Kondensator geladen und dann von diesem Kondensator über eine weitere Induktivität in die Zielzelle entladen
Resonanznutzung (Weichschalten): Das Design zielt darauf ab, die Schalter bei Nulldurchgängen von Spannung oder Strom (Zero Voltage Switching - ZVS / Zero Current Switching - ZCS) zu betreiben -> minimiert Schaltverluste, erhöht die Effizienz und ermöglicht höhere Schaltfrequenzen
Hohe Effizienz: Potenziell sehr hohe Effizienz (oft über 90 %) durch die Nutzung von Resonanzeffekten und die aktive Übertragung
Geringe Stromwelligkeit: Kann zu einer geringen Stromwelligkeit an den Zellen führen, was vorteilhaft für die Zelllebensdauer ist
Komplexität: Erfordert eine komplexere Steuerung und mehr Komponenten (mehr Induktivitäten, Kondensatoren und Schalter) im Vergleich zu einfacheren induktiven Methoden
"Zelle-zu-Zelle" Ausgleich: Besonders geeignet für den direkten Energieaustausch zwischen benachbarten Zellen im seriellen Strang
Wie ist der „aktive“ Zellspannungsausgleich kapazitiv, zentral bei Li-Ionen-Batterien schaltungstechnisch umsetzbar?
Zentraler Kondensator (Flying Capacitor)
Der Kondensator wird sequenziell an eine hochgespannte Zelle angeschlossen, lädt sich auf deren Niveau auf, und wird dann an eine niedriggespannte Zelle angeschlossen, um sich in diese zu entladen
kompaktes Design möglich
benötigt viele Komponenten
kann zu Stromspitzen führen
große Zeitkonstanten -> Zellspannungsgleichheit nur asymptotisch auf unendliche Zeit erreichbar
Wie ist der „aktive“ Zellspannungsausgleich kapazitiv, dezentral bei Li-Ionen-Batterien schaltungstechnisch umsetzbar?
separate Kondensatoren für jedes Zellpaar
Kondensator lädt sich von der höheren benachbarten Zelle auf und entlädt sich in die niedrigere benachbarte Zelle
modulare Bauweise
direkter Zell-zu-Zell-Transfer
keine Sensorik notwendig
potenzielle Stromspitzen
Was sind Schwungradspeicher und was sind wichtige technische Daten der Technologie?
Mechanische Speicherung von kinetischer Energie
2004:
4 kWh / 300 kW
Ø780 x 450 mm
375 kg
15000 U/min
Drehzahl immer besser als Trägheit/Masse, da es quadratisch in Energie eingeht
Was ist das Ragone-Diagramm?
Diagramm zum Energiespeichervergleich
Welchen Energieinhalt besitzen Li-Ionen-Batterien im Vergleich zu konventionellen Energieträger wie Diesel, Benzin oder Wasserstoff?
Dieselkraftstoff: 11.800 Wh/kg (Heizwert)
Superbenzin: 12.000 Wh/kg (Heizwert)
Wasserstoff: 37.000 Wh/kg
Bsp. Oktan (repräsentativ für Superbenzin): C8H18 + 25/2 O2 -> 8 CO2 + 9 H2O
Sowohl Edukte (Sauerstoff) als auch Produkte (Kohlenstoffdioxid und Wasser) müssen im Verbrenner nicht mitgeschleppt werden
Vergleich zu Batterien (die sowohl Edukte als auch Produkte beibehalten) nicht ganz verhältnismäßig
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