Walter Korpi: Machtressourcen-Ansatz
Machtressourcen = Fähigkeit der Akteure andere zu bestrafen oder zu belohnen
Klassenkonflikt = Machtressourcenkonflikt, aufgrund ungleicher Verteilung von Machtressourcen
Kapitaltransfer ist möglich (außer bei Humankapital)
Träger der Kapitals: wollen Marktlösung
Träger des Humankapitals: organisieren sich kollektiv
durch das politische und gewerkschaftliche Organisieren kann die Arbeiterklasse ihren Nachteil an Machtressourcen gegenüber den Kapitalisten abschwächen
Esping-Andersen: Koalitionen
in der sozialen Sicherung: Arbeitsteilung zwischen Staat, Markt und Familie
Drei polit-ökonomische Ansätze:
1. Systemstrukturalistischer Ansatz (funktionalistisch): Logik der Industrialisierung
2. Demokratiethese: Staatsbürgerrechte und Parteienwettbewerb
3. Machtressourcentheorie: Klassenmobiliserungsthese
Kritik an Korpi (nach Andersen)
die tatsächliche Ausprägung kollektiven Handelns der Arbeiterklasse variiere stark
Bauern, Mittelklasse gründen Parteien und koalieren mit Arbeiterbewegung
nur Machtressourcen der Gewerkschaften greife zu kurz, da unterschiedliche Gewerkschaftstypen auch unterschiedliche sozialpolitische Strategien verfolgen
Stratifizierung
-> misst inwieweit die soziale Sicherung nach gesellschaftlichen Gruppen segmentiert ist
Soziale Schichtung: Wohlfahrtsstaaten fördern oder bauen diese ab
Indikatoren:
Korporatismus - Anzahl der beruflich organisierten Altersvorsorgesysteme
Etatismus - Pensionsausgaben für Regierungsangestellte
Armenhilfe - öffentliche Sozialausgaben
Private Gesundheitsausgaben
durchschnittlicher Universalismus = Versicherungsgrad der Bevölkerung
De-kommodifizierung
De-Kommodifizierung kann sich entweder auf erbrachte Dienste oder den Status einer Person beziehen, aber in jedem Fall steht sie für das Maß, in dem Verteilungsfragen vom Marktmechanismus entkoppelt sind
Zugangs- und Bedingungsregeln für Leistungen:
Sozialhilfetradition: Bedürftigkeit
Versicherungstradition: Arbeitsvertrag
Beveridgetradition: universelle Bürgerrechte
De-kommodifizierung misst die Unabhängigkeit der sozialen Sicherheit des Einzelnen vom Markt
Policy Analyse - Sozioökonomische Hypothese
Staatstätigkeiten als Reaktion auf strukturelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung
Logik der Industrialisierung
Sozioökonomischer Bedarf
Policy Analyse - Lehre von der Parteiendifferenz
die Policies von Konservativen und linken Parteien unterscheiden sich in ihren Wählergruppen
Policy Analyse - Politisch-institutionalistische These
politischen Institutionen bestimmen Entscheidungsverfahren sowie Veto Spieler
Policy Analyse - Internationale Hypothese
• Ökonomische und politische Internationalisierung, Globalisierung
Effizienzhypothese
Kompensationshypothese
Diffusionshypothese
Policy Analyse - Lehre vom Politikerbe
Folgen vergangener Policies = Pfadabhängigkeit
Beispiel: Sozialleistungquote
Je früher ein Sozialstaat konsolidiert wurde, desto höher ist die Sozialleistungsquote
3 Idealtypen: Konservatives Regime
• Mittlere De-kommodifizierung, hohe Stratifizierung: gewollte Schichtung
Sozialversicherung
Äquivalenzprinzip = Die individuelle Rentenhöhe errechnet sich nach dem Grundsatz der Äquivalenz: Höhe und Dauer des durch Beitragszahlungen belegten Arbeitseinkommens sind die dafür eigentlich bestimmenden Faktoren
Korporative Akteure: berufständische Organisationen
traditionelles christliches Rollenverständnis im konservativen Wohlfahrtsstaat
Bsp.: Deutschland, Frankreich, Italien, Irland
3 Idealtypen: Liberales Regime
• Kaum De-kommodifizierung, hohe Stratifizierung
Fürsorge, Bedürftigkeitsprüfung, private Absicherung
liberale Arbeitsethik
in USA, Kanada, Australien, UK
3 Idealtypen: Sozialdemokratisches Regime
• Hohe De-kommodifizierung, niedrige Stratifizierung
Steuerfinanzierte, pauschale staatliche Sozialleistungen
Bürgerrechte: Zugang zu sozialen Rechten ergibt sich aus Staatsbürgerschaft
Bsp.: Schweden, Norwegen
teurer Wohlfahrtsstaat, darauf ausgelegt wieder schnell erwerbstätig zu werden
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