Was ist Konditionierung höherer Ordnung? (11 Lernen 2)
Wenn ein konditionierter Reiz mit einem neuen neutralen Reiz gepaart wird und dieser neue Reiz anschließend die konditionierte Reaktion auslöst.
Was ist das Rescorla-Wagner-Modell? (11 Lernen 2)
Lernen ist abhängig von der Differenz zwischen maximal möglicher und aktueller Assoziationsstärke:
Was ist instrumentelle Konditionierung? (11 Lernen 2)
Lernen, dass ein bestimmtes Verhalten zu einer bestimmten Konsequenz führt; Verhalten wird als „Werkzeug“ eingesetzt, um Ziele zu erreichen.
Was besagt das Gesetz des Effekts?(V11 Lernen 2)
Verhalten mit angenehmen Konsequenzen wird wahrscheinlicher, Verhalten mit unangenehmen Konsequenzen wird unwahrscheinlicher.
Was ist operante Konditionierung? (V11 Lernen 2)
Form des Lernens, bei der Verhalten durch Verstärkung oder Bestrafung in seiner Auftretenswahrscheinlichkeit verändert wird, auch wenn es zunächst zufällig war.
Welche Phasen hat die operante Konditionierung? (V11 Lernen 2)
Akquisition (Verhalten wird gelernt), Extinktion (Verhalten nimmt ohne Verstärkung ab), Spontanerholung (gelöschtes Verhalten tritt nach Pause wieder auf).
Welche vier Grundtypen gibt es bei Verstärkung und Bestrafung? (V11 Lernen 2)
Positive Verstärkung, Negative Verstärkung, Positive Bestrafung, Negative Bestrafung.
Positive Verstärkung → Verhalten ↑ durch Hinzufügen eines angenehmen Reizes
Beispiel: Kind bekommt Schokolade, wenn es seine Hausaufgaben macht.
Negative Verstärkung → Verhalten ↑ durch Entfernen eines unangenehmen Reizes
Beispiel: Autofahrer schnallt sich an, um den nervigen Warnton zu beenden.
Positive Bestrafung → Verhalten ↓ durch Hinzufügen eines unangenehmen Reizes
Beispiel: Schüler muss Strafarbeit schreiben, weil er im Unterricht stört.
Negative Bestrafung → Verhalten ↓ durch Entfernen eines angenehmen Reizes
Beispiel: Eltern nehmen dem Kind das Handy weg, weil es zu spät nach Hause kam.
Was unterscheidet primäre von sekundären Verstärkern? (V11 Lernen 2)
Primäre Verstärker wirken ohne Lernen (z. B. Nahrung), sekundäre Verstärker wirken durch Kopplung mit primären (z. B. Geld, Lob).
Was ist latentes Lernen? (V11 Lernen 2)
Lernen ohne Verstärkung, das erst bei geeigneter Motivation im Verhalten sichtbar wird.
Welche Hauptarten von Verstärkungsplänen gibt es? (V11 Lernen 2)
Quotenpläne (feste und variable Quote) und Intervallpläne (festes und variables Intervall).
Was ist Reizgeneralisierung? (V11 Lernen 2)
Die Übertragung einer gelernten Reaktion auf Reize, die dem ursprünglichen konditionierten Reiz ähnlich sind; Reaktionsstärke nimmt mit abnehmender Ähnlichkeit ab.
Was sind kognitive Landkarten? (VL12 Lernen 3)
Mentale Repräsentationen räumlicher Gegebenheiten, die flexibles, zielgerichtetes Verhalten ermöglichen.
Was versteht man unter Lernen durch Einsicht? (VL12 Lernen 3)
Plötzliche Problemlösung nach einer Phase ohne sichtbare Fortschritte.
„Aha-Moment“ – typisch in Köhlers Schimpansen-Experimenten, wo Werkzeuge plötzlich kreativ eingesetzt wurden.
Was ist Beobachtungslernen? (VL12 Lernen 3)
Lernen durch Beobachtung eines Modells, ohne eigenes Ausführen des Verhaltens.
Was ist Banduras soziale Lerntheorie? (VL12 Lernen 3)
Theorie, dass Menschen stark durch Beobachtung und Nachahmung in sozialen Kontexten lernen.
Was ist implizites Lernen? (VL12 Lernen 3)
Erwerb von Wissen oder Fähigkeiten ohne bewusste Wahrnehmung der gelernten Regelhaftigkeit.
Was ist eine versteckte Kovarianz? (VL12 Lernen 3)
Unbewusst erlernte statistische Beziehung zwischen zwei Merkmalen.
Beispiel Lewicki: Haarlänge als verdeckter Hinweis für angenommene Persönlichkeitseigenschaften.
Was versteht man unter einer künstlichen Grammatik im psychologischen Kontext? (VL12 Lernen 3)
Regelwerk, nach dem Stimulusfolgen erzeugt werden, das unbewusst erlernt werden kann.
Personen erkennen später neue Folgen als „grammatikalisch“ oder „nicht-grammatikalisch“ ohne explizites Regelwissen.
Was ist die serielle Reaktionsaufgabe? (VL12 Lernen 3)
Experiment, bei dem wiederholte Reizfolgen schnellere Reaktionen hervorrufen, ohne dass Teilnehmer die Regel erkennen.
Unterbrechung der Sequenz mit Zufallsfolgen verschlechtert die Leistung deutlich – ein Beleg für implizites Lernen.
Was ist die Definition von kognitiver Psychologie? (VL2 Kognitive Psychologie)
Wissenschaftliche Untersuchung mentaler Prozesse und der Informationsverarbeitung, z. B. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, Problemlösen.
Was bedeutet die Verbindung von kognitiver Psychologie mit anderen Disziplinen? (VL2 Kognitive Psychologie)
Kognitive Psychologie integriert Ideen aus Computerwissenschaften, Neurowissenschaften, Philosophie, Linguistik, Anthropologie und künstlicher Intelligenz → Kognitionswissenschaft.
Was ist das Sternberg-Paradigma? (VL2 Kognitive Psychologie)
Methode zur Untersuchung des Abrufs aus dem Kurzzeitgedächtnis, bei der Reaktionszeiten gemessen werden, während geprüft wird, ob ein Testreiz in einer zuvor gelernten Liste enthalten ist.
Zeigt, dass die Suchzeit linear mit der Anzahl gelernter Items ansteigt – ein Hinweis darauf, dass der Abruf seriell und erschöpfend erfolgt.
Was ist „Das Experiment“ in der kognitiven Psychologie? (VL2 Kognitive Psychologie)
Mentale Prozesse werden über Experimente untersucht: Manipulation einer unabhängigen Variable (z. B. Listenlänge) und Messung der Effekte auf abhängige Variablen (z. B. Reaktionszeit, Fehlerquote, Augenbewegungen, Gehirnaktivierung, verbale Protokolle).
Da mentale Prozesse nicht direkt beobachtbar sind, dienen Experimente dazu, sie indirekt messbar zu machen.
Was ist eine Theorie in der kognitiven Psychologie? (VL2 Kognitive Psychologie)
Theorien fassen Daten zusammen, erklären sie, ermöglichen Vorhersagen und sind empirisch testbar, konsistent, spezifisch und generalisierbar.
Erklärung: Sie bilden die Grundlage für die Planung neuer Experimente und für die praktische Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Was ist Introspektion? (VL2 Kognitive Psychologie) Folie 18
Methode, bei der Versuchspersonen ihre eigene subjektive Wahrnehmung aufgrund einfacher physischer Reize berichten; geht davon aus, dass Personen Zugang zu mentalen Strukturen und Komponenten haben.
Historisch wichtig, aber fehleranfällig durch subjektive Verzerrungen, kurze Zugänglichkeit mentaler Prozesse und geringe Generalisierbarkeit.
Was ist Behaviourismus? (VL2 Kognitive Psychologie) Folie 19
Strömung der Psychologie, die nur objektive, von außen beobachtbare Daten berücksichtigt und das Ziel hat, Stimulus–Reaktions-Beziehungen in formalisierte Gesetze zu fassen.
Reaktion auf Schwächen der Introspektion; schließt schlecht definierte mentale Konzepte wie Gedächtnis oder Sprache aus.
Was bezeichnet der Begriff „Kognitiver Winter“? (VL2 Kognitive Psychologie)
Phase zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA, in der der Behaviourismus dominierte und Forschung zu menschlicher Kognition kaum stattfand.
In dieser Zeit lag der Fokus auf Tierexperimenten und Verhaltenserklärung ohne Bezug auf mentale Prozesse.
Was ist die Kognitive Revolution? (VL2 Kognitive Psychologie)
Wiedererstarken der kognitiven Psychologie in der Mitte des 20. Jahrhunderts, u. a. durch die Computer-Mind-Analogie und neues Interesse an Aufmerksamkeit und Informationsverarbeitung.
Führte zu einer Abkehr vom strikten Behaviourismus und zur Entwicklung moderner kognitiver Modelle.
Was ist die Computer-Mind-Analogie? (VL2 Kognitive Psychologie)
Vergleich, bei dem das kognitive System wie ein Computersystem betrachtet wird: Rezeptoren für Input, Effektoren für Output, limitierte Kapazitäten und Verarbeitungskanäle, vieles seriell ausgeführt.
Dient als Modell, um Informationsverarbeitungsprozesse im Gehirn zu erklären und vorherzusagen.
Was ist Wahrnehmungspsychologie? (VL3 Psychophysik)
Teilgebiet der Psychologie, das untersucht, wie Sinnesinformationen aufgenommen, organisiert und interpretiert werden.
Was ist klassische Psychophysik? (VL3 Psychophysik)
Wissenschaftliche Untersuchung des Zusammenhangs zwischen objektiv messbaren Reizen und subjektiven Empfindungen.
Geht zurück auf Fechner; fragt, wie physikalische Reizintensitäten in psychische Empfindungsstärken transformiert werden.
Was ist die Absolutschwelle? (VL3 Psychophysik)
Niedrigste Reizintensität, die gerade noch wahrgenommen werden kann.
Was ist die Unterschiedsschwelle? (VL3 Psychophysik)
Kleinster wahrnehmbarer Unterschied zwischen zwei Reizen.
Erklärung: Beispiel: Minimaler Lautstärkeunterschied zwischen zwei Tönen, der gerade noch erkannt wird.
Was ist die Grenzmethode? (VL3 Psychophysik)
Methode zur Bestimmung von Wahrnehmungsschwellen, bei der die Reizintensität schrittweise erhöht oder verringert wird, bis der Reiz gerade wahrgenommen bzw. nicht mehr wahrgenommen wird.
Was ist die Konstanzmethode? (VL3 Psychophysik)
Methode zur Schwellenbestimmung, bei der Reize in zufälliger Reihenfolge dargeboten und die Wahrnehmbarkeit mit Ja/Nein-Urteilen erfasst wird.
Absolutschwelle entspricht der Reizintensität, bei der in 50 % der Fälle ein Reiz erkannt wird.
Was ist die Herstellungsmethode? (VL3 Psychophysik)
Methode, bei der die Versuchsperson selbst Reizintensitäten so einstellt, dass sie gerade noch wahrnehmbar sind.
Was ist eine psychophysische Funktion? (VL3 Psychophysik) Folie 22
Quantitative Beziehung zwischen objektiver Reizintensität und subjektiver Empfindungsstärke.
Zeigt oft keinen linearen Zusammenhang, wie z. B. in Stevens’ Potenzgesetz.
Was besagt das Webersche Gesetz? (VL3 Psychophysik) Folie 20 21
Die Unterschiedsschwelle ist proportional zur Ausgangsintensität des Reizes.
Beschrieben durch die Weber-Konstante k = ΔS/S, die für verschiedene Reizarten unterschiedlich ist.
Das Gesetz zeigt, dass unsere Wahrnehmung skalierend arbeitet:
Bei schwachen Reizen sind kleine absolute Unterschiede schon spürbar.
Bei starken Reizen braucht es größere absolute Unterschiede, um denselben wahrgenommenen Unterschied zu erzeugen.
Die Weber-Konstante k variiert je nach Sinnesmodalität (z. B. Sehen, Hören, Tasten).
Was ist die Signalentdeckungstheorie? (VL3 Psychophysik)
Modell, das besagt, dass Reaktionen sowohl von der Empfindungsstärke (Sensitivität) als auch vom Antwortkriterium abhängen.
Berücksichtigt „inneres Rauschen“ und trennt Wahrnehmungsfähigkeit von Entscheidungsverhalten.
Was ist das Vierfelderschema? (VL3 Psychophysik) Folie 25
Darstellung der möglichen Ergebnisse einer Signalentdeckungsaufgabe: Treffer, falscher Alarm, Verpasser, korrekte Ablehnung.
Zeigt, wie Entscheidungen bei vorhandenen oder nicht vorhandenen Reizen klassifiziert werden.
Was bedeutet Sensitivität? (VL3 Psychophysik)
Fähigkeit, einen Reiz von „innerem Rauschen“ zu unterscheiden.
Hohe Sensitivität bedeutet, dass schwache Reize zuverlässig erkannt werden.
Was ist ein Antwortkriterium? (VL3 Psychophysik) (Folie 26)
Die Schwelle, ab der eine Person unter Unsicherheit mit „Ja“ antwortet.
Kann konservativ (Ja-Antwort erst bei hoher Empfindungsstärke) oder liberal (Ja-Antwort bereits bei geringer Empfindungsstärke) sein.
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