Q: (Folie 8) Was bedeutet „Epidemiologie“ eigentlich – und ist sie nur für Infektionskrankheiten da?
A: Epidemiologie = Lehre von der räumlichen & zeitlichen Verteilung sowie den Ursachen von Gesundheit und Krankheit in einer Population.
• Nicht nur Infektionskrankheiten – auch psychische Störungen zählen dazu.
• Name aus dem Griechischen: „Volkskrankheit“ + „Lehre“.
Q: (Folie 9) Was untersucht die Epidemiologie im Kern?
• Verteilung: Wo & wann treten Krankheiten auf?
• Determinanten: Welche Faktoren beeinflussen Auftreten, Verlauf & Sterblichkeit?
• Messgrößen: Morbidität (Krankheitshäufigkeit) & Mortalität (Sterblichkeit).
Merke: Schnittstelle zwischen Medizin & Statistik – liefert Spezialmethoden für Psychologie.
Q: (Folie 10) Warum ist Epidemiologie für Psycholog*innen so wichtig?
• Zeigt die Bedeutung psychischer Erkrankungen – sie sind kein Randproblem.
• Hilft, Stigmata zu widerlegen: Betroffene sind nicht „Einzelfälle“.
• Besonders relevant für Depressionen & affektive Störungen.
Q: (Folie 11) Was misst das Konzept „DALY“?
A: DALY = disability adjusted life years = verlorene Lebensjahre durch Krankheit.
• Formel: DALY = YLL (years of life lost) + YLD (years lived with disability).
• Zeigt, wie sehr Krankheiten das Leben verkürzen oder einschränken.
Q: (Folie 12) Wo stehen psychische Störungen bei den verlorenen Lebensjahren?
• Platz 1 bei 15–49 Jahren.
• Platz 6 über alle Altersgruppen.
Merke: Hauptursache für Behinderung in der produktivsten Lebensphase.
Q: (Folie 13) Wie hängen psychische Faktoren mit körperlichen Krankheiten zusammen?
• Psychische Störungen → indirekter Einfluss auf viele körperliche Erkrankungen.
• Beispiele:
– Rauchen → Lungenkrebs, Lungenerkrankungen.
– Übergewicht & Bewegungsmangel → Herz-Kreislauf & Bewegungsapparat.
Bild merken: Psychische Faktoren sind wie ein „still laufender Motor“, der viele Krankheiten antreibt.
Q: (Folie 14) Welche Fragen kann die Epidemiologie in der Psychologie beantworten?
Wie häufig treten psychische Störungen auf – und in welchem Schweregrad?
Wer ist am meisten gefährdet – und in welcher Lebensphase?
Wie verläuft eine Störung natürlicherweise?
Wie gut funktioniert Versorgung & Behandlung? Merke: Epidemiologie = Landkarte für Prävention & Therapieplanung.
Q: (Folie 16) Wer gilt als Begründer der modernen Epidemiologie – und was entdeckte er?
A: John Snow (1813–1858), britischer Arzt.
• Kartierte Cholera-Fälle in London → entdeckte ungleiche Verteilung.
• Ursache: Unterschiedliche Wasserleitungen mit verunreinigtem Wasser.
• Empfehlung: Wasser einer Firma nicht mehr trinken → Epidemie eingedämmt.
Bild merken: Landkarte als „Tatortplan“ einer Krankheit.
Q: (Folie 18) Was ist die „epidemiologische Trias“?
A: Klassisches Modell:
Schädlicher Agens (z. B. Virus, Stressor)
Wirt (Mensch mit biologischen & psychischen Eigenschaften)
Umwelt (soziale & physische Bedingungen) Merke: Krankheit entsteht meist aus Zusammenspiel aller drei.
Q: (Folie 19) Wie sieht die epidemiologische Trias bei Depression aus?
• Agens: Kritisches Lebensereignis (z. B. Jobverlust).
• Wirt: Genetik (Risikovarianten), Physiologie (Serotoninsystem), Dispositionen (erlernter Denkstil).
• Umwelt: Soziale Unterstützung, Klima (Dunkelheit, Kälte).
Bild merken: Drei Ecken eines Dreiecks, die gemeinsam den „Krankheitsfunken“ zünden.
Q: (Folie 20) Welche vier Grundbegriffe sind zentral in der Epidemiologie?
Prävalenz – Häufigkeit einer Erkrankung in der Population.
Inzidenz – Häufigkeit von Neuerkrankungen in einem Zeitraum.
Risiko – Wahrscheinlichkeit, eine Erkrankung zu entwickeln.
Komorbidität – gleichzeitiges Vorliegen weiterer Diagnosen. Merke: Diese Begriffe sind das „ABC“ jeder epidemiologischen Studie.
Q: (Folie 21) Was misst die Prävalenz – und welche Formen sind wichtig?
A: Prävalenz = Anteil aller Erkrankten in einer definierten Population zu einem Zeitpunkt oder Zeitraum.
• 12-Monats-Prävalenz – Anteil innerhalb eines Jahres.
• Lebenszeitprävalenz – Anteil, der irgendwann im Leben betroffen war.
Beispiel: In Europa leiden 14 % der Menschen pro Jahr an Angststörungen.
Q: (Folie 22) Was ist der Unterschied zwischen Prävalenz und Inzidenz?
• Prävalenz = Wie viele sind jetzt oder in einem Zeitraum erkrankt (alt + neu).
• Inzidenz = Wie viele erkranken neu in einem bestimmten Zeitraum.
Beispiel: Angststörungen – Prävalenz 14 %, Inzidenz 7 % pro Jahr.
Eselsbrücke: Prävalenz = „Pool“ aller Fälle, Inzidenz = „Neuzugänge“.
Q: (Folie 23) Was bedeutet „Risiko“ in der Epidemiologie?
A: Risiko = Wahrscheinlichkeit, dass ein unerwünschtes Ereignis (z. B. Krankheit) eintritt.
• Lebenszeitrisiko: theoretisch bis Lebensende, praktisch bis max. Alter der Studienpopulation.
• Verbunden mit Risikofaktoren = Faktoren, die vor Krankheitsbeginn auftreten und das Risiko erhöhen.
Q: (Folie 24) Welche Arten von Risikofaktoren unterscheidet man?
Korrelat – tritt mit der Erkrankung gemeinsam auf, aber zeitlich unklar.
Risikofaktor – tritt vorher auf.
Variabler Risikofaktor – kann sich verändern.
Kausaler Risikofaktor – verändert das Outcome direkt. Merke: Nicht alles, was zusammen auftritt, ist Ursache.
Q: (Folie 25) Was ist Komorbidität – und warum ist sie relevant?
A: Komorbidität = Vorliegen mindestens einer weiteren Diagnose zusätzlich zur interessierenden Krankheit.
• Nur 55 % haben eine Störung.
• 13 % haben vier oder mehr Diagnosen.
Wichtig: Erschwert Diagnose & Behandlung, beeinflusst Prävalenzschätzungen.
Q: (Folie 27) Welche vier Haupttypen epidemiologischer Studien gibt es?
Querschnittsstudie – Momentaufnahme.
Fall-Kontroll-Studie – Vergleich von Kranken vs. Gesunden rückblickend.
Kohortenstudie – Beobachtung gesunder Gruppen über Zeit.
Interventionsstudie – gezielte Veränderung einer Variable. Merke: Wie vier Kamera-Modi – Standbild, Rückspulen, Zeitraffer, Experiment.
Q: (Folie 28) Was macht eine Querschnittsstudie aus?
• Einmalige Untersuchung einer zufälligen Stichprobe zu einem Stichtag.
• Misst Prävalenz & Risikofaktoren.
• Erfasst gleichzeitig Exposition (z. B. soziale Faktoren) & Erkrankung.
Bild merken: Schnappschuss vom Gesundheitszustand einer Bevölkerung.
Q: (Folie 30) Nenne ein Beispiel für eine große Querschnittsstudie in Deutschland.
A: Nationale Gesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts (RKI).
• Regelmäßige, repräsentative Erhebung zu Gesundheit & Krankheiten.
Q: (Folie 31) Wie funktioniert eine Fall-Kontroll-Studie?
• Start: Fälle (Erkrankte) + Kontrollen (Nicht-Erkrankte).
• Rückblickend prüfen: Gab es Unterschiede in Exposition (z. B. Trauma)?
• Retrospektive Längsschnittlogik.
Eselsbrücke: „Tatort-Rückschau“ – man schaut, was vor der Krankheit anders war.
Q: (Folie 33) Wie läuft eine Kohortenstudie ab?
Start: Gesunde Population.
Einteilung in Exponierte vs. Nicht-Exponierte (z. B. Gewalt in Kindheit).
Beobachtung über Zeit: Wer erkrankt?
Vergleich der Inzidenz in beiden Gruppen. Bild merken: Zwei Läufergruppen starten gleichzeitig – wer stolpert häufiger?
Q: (Folie 35) Was ist eine Interventionsstudie?
• Gezieltes Experiment innerhalb einer epidemiologischen Studie.
• Beispiel: Therapie nur bei Teilgruppe einer Kohorte.
• Nicht klassische Epidemiologie, aber in hybriden Designs genutzt.
Merke: Praktischer Test, ob ein Eingriff das Risiko verändert.
Q: (Folie 37) Was bedeutet „Ecological Momentary Assessment“ (EMA)?
• Erfassung von Erleben & Verhalten in Echtzeit mit Smartphones/Sensoren.
• Mehrere Abfragen pro Tag → höhere Validität.
• Besonders geeignet für Risikofaktoren in der Epidemiologie.
Bild merken: „Tagebuch-App“ fürs echte Leben.
Q: (Folie 50) Was bedeutet „Risiko“ in epidemiologischen Studien?
• Basismaß für viele weitere Berechnungen.
• Besonders wichtig für die Auswertung über Prävalenz/Inzidenz hinaus.
Q: (Folie 51) Welche drei zentralen Maßzahlen quantifizieren den Zusammenhang zwischen Faktor & Erkrankungsrisiko?
Risikodifferenz (RD) – absolute Differenz der Risiken.
Risk Ratio (RR) – relatives Risiko.
Odds Ratio (OR) – Verhältnis der Chancen. Eselsbrücke: „Differenz – Ratio – Chancen“ = drei Perspektiven auf Risiko.
Q: (Folie 52) Wie wird die Risikodifferenz (RD) berechnet?
A: RD = Risiko(mit Faktor) – Risiko(ohne Faktor).
Beispiel: Angststörung
• Frauen: 21,4 %, Männer: 9,3 %
• RD = 0,214 – 0,093 = 0,121 (12,1 %).
Merke: RD = Null → kein Risiko-Unterschied.
Q: (Folie 53) Wie wird die Risk Ratio (RR) berechnet?
A: RR = Risiko(mit Faktor) ÷ Risiko(ohne Faktor).
• RR = 0,214 ÷ 0,093 = 2,3
→ Frauen haben 2,3× so hohes Risiko wie Männer.
Bild merken: Risiko bei Exponierten im Verhältnis zum Risiko bei Nicht-Exponierten.
Q: (Folie 54–55) Was sind Odds und die Odds Ratio (OR)?
• Odds = p ÷ (1–p) → Chancen im Vergleich zum Gegenteil.
• OR = Odds(Gruppe 1) ÷ Odds(Gruppe 2).
Beispiel: Angststörung Frauen vs. Männer
• OR = 2,7 → Frauen haben 2,7× höhere Chancen zu erkranken.
Merke: OR ~ RR bei seltenen Krankheiten, sonst unterscheiden sie sich.
Q: (Folie 57) Welche Kriterien helfen, Kausalität zu beurteilen?
Größe der Assoziation
Konsistenz über Studien
Spezifität des Zusammenhangs
Zeitliche Reihenfolge (Faktor → Outcome)
Dosis-Wirkungs-Beziehung
Plausible Erklärung
Experimentelle Evidenz Eselsbrücke: „Große, konsistente, spezifische Reihenfolge mit Dosis, plausibel belegt, experimentell bestätigt“.
Q: (Folie 59–60) Wie viele Menschen in der EU sind pro Jahr von psychischen Erkrankungen betroffen?
A: Etwas mehr als 1/3 der Bevölkerung → ca. 165 Millionen Menschen (12-Monatsprävalenz).
Bild merken: Jeder dritte Platz im Fußballstadion ist von jemandem mit einer psychischen Erkrankung besetzt.
Q: (Folie 62) Welche großen Studien liefern in Deutschland Prävalenzdaten?
• BGS 98 – Bundes-Gesundheitssurvey (7.000+ Erwachsene)
• DEGS1 – Gesundheit Erwachsener in Deutschland (8.000+ Erwachsene)
• Teilweise dieselben Personen wie im BGS 98 + neue Teilnehmende.
Q: (Folie 63) Wie hoch ist die Prävalenz psychischer Störungen in Deutschland (ohne Nikotinabhängigkeit)?
A: 27,8 % (18–79 Jahre) → ca. 23,1 Mio. Menschen pro Jahr.
• Mehr als doppelt so hoch wie in den 1980ern erwartet.
• Wahrscheinlich höher wegen Dunkelziffer.
Q: (Folie 64) Welche psychische Störung ist in Deutschland am häufigsten?
A: Angststörungen – 12-Monatsprävalenz: 16,7 %.
• Danach: Substanzgebrauchsstörungen (15,4 %), unipolare Depression (8,2 %).
Q: (Folie 65) Was ergab die KiGGS-Studie zu psychischen Auffälligkeiten bei Kindern?
A:
• KiGGS = Gesundheit von Kindern & Jugendlichen in Deutschland (RKI).
• Misst allgemeine psychische Auffälligkeiten, nicht einzelne Störungen.
Merke: Bietet Überblick, aber keine spezifischen Prävalenzen.
Q: (Folie 66–67) Was zeigt die Komorbidität psychischer Störungen?
• Nur 55 % haben eine psychische Diagnose.
• 13 % haben vier oder mehr.
• Oft auch körperliche Erkrankungen zusätzlich (z. B. Depression + Herzprobleme).
Merke: Komorbidität ist eher die Regel als die Ausnahme.
Q: (Folie 80) Welche Faktoren beeinflussen, wer eher eine psychische Erkrankung entwickelt?
Alter
Geschlecht
Familienstand
Berufstätigkeit
Ausbildungsstand
Urbanisierung (Stadt vs. Land)
Soziale Schicht Merke: Kombination aus biologischen, sozialen & Umweltfaktoren.
Q: (Folie 81) Welche psychischen Störungen sind bei Frauen häufiger – und welche bei Männern?
• Frauen häufiger: Angststörungen (21,4 % vs. 9,3 %), unipolare Depression, PTBS, Anorexia nervosa.
• Männer häufiger: Alkohol- & Nikotinabhängigkeit.
Q: (Folie 82) Wie hängen Familienstand & Beruf mit psychischen Störungen zusammen?
• Erhöhtes Risiko bei: ledig, getrennt, geschieden, verwitwet.
• Erhöhtes Risiko bei: arbeitslos, berentet.
• Mehr Störungen in Großstädten (>500.000 EW) als in ländlichen Gebieten.
Q: (Folie 83) Wie beeinflusst der sozioökonomische Status (SES) das Risiko?
• Niedriger SES → höheres Erkrankungsrisiko.
• Hoher SES → geringeres Risiko, schnellerer Zugang zu Behandlung (z. B. Privatpraxen).
• SES kann mit Geschlecht interagieren.
Bild merken: SES als „Schutzschirm“ oder „Risikoverstärker“ je nach Höhe.
Q: (Folie 85) Wann treten die meisten psychischen Störungen erstmals auf?
• > 75 % beginnen in Jugend oder jungem Erwachsenenalter.
• Häufigstes Ersterkrankungsalter: 14,5 Jahre.
• Früh beginnend: Angst-, Impulskontroll-, Substanz-, bipolare & somatoforme Störungen.
• Später beginnend: Depressionen, psychotische Störungen.
Q: (Folie 87) Wie stabil sind psychische Erkrankungen über die Zeit?
• Viele können vollständig ausheilen.
• KiGGS-Studie:
– 88 % ohne Erkrankung → langfristig unauffällig.
– 45 % mit Erkrankung → langfristig weiter auffällig.
Q: (Folie 88) Sind alle psychischen Erkrankungen gleich belastend im Verlauf?
• Nein – stark abhängig von Diagnose.
• Spezifische Phobie → oft noch arbeitsfähig.
• Schwere Schizophrenie → häufig keine Berufstätigkeit möglich.
• Mehr Einschränkungstage durch psychische + zusätzliche körperliche Probleme.
Q: (Folie 90) Wie hoch sind die jährlichen Gesamtkosten psychischer Erkrankungen in Europa?
A: 461 Milliarden Euro pro Jahr (Gustavsson et al., 2010).
Bild merken: Stapel 461.000.000.000 €-Scheine – höher als viele Gebirge.
Q: (Folie 91) Was sind direkte vs. indirekte Kosten psychischer Störungen?
• Direkte Kosten: Medikamente, Klinikaufenthalte, Therapien.
– Meist geringer als bei körperlichen Erkrankungen (weniger teure Operationen).
• Indirekte Kosten: Arbeitsausfall, verminderte Produktivität.
– Bei psychischen Störungen oft sehr hoch durch lange Ausfälle.
Q: (Folie 92–93) Warum können auch Krankheiten mit niedrigen Pro-Person-Kosten sehr teuer für die Gesellschaft sein?
• Beispiel: Depression → geringe Kosten pro Patient, aber viele Betroffene.
• Gesamt: über 113 Mrd. € pro Jahr – größter Kostenfaktor unter neuropsychiatrischen Erkrankungen.
Merke: Hohe Prävalenz × moderate Kosten = riesige Gesamtsumme.
Q: (Folie 95–96) Wie viele Menschen mit psychischen Störungen suchen tatsächlich Hilfe?
• Kinder/Jugendliche (BELLA-Studie): 6 % aller – aber nur 30 % der auffälligen.
• Jugendliche/Junge Erwachsene (EDSP): 43 % suchen Behandlung, 27,8 % davon Psychotherapie.
• Erwachsene (DEGS1): 43 % mit Diagnose hatten Kontakt zum Versorgungssystem.
Q: (Folie 96) Bei welchen Störungen ist die Behandlungsquote besonders hoch oder niedrig?
• Hoch: Panikstörung (72 % in Behandlung).
• Niedrig: Alkoholabhängigkeit (22 % in Behandlung).
Q: (Folie 97–98) Wie gut erkennen Hausärzte Depressionen?
• Depression-2000-Studie: 10,9 % der Patienten depressiv (Screening).
• 55,6 % korrekt diagnostiziert.
Q: (Folie 99) Wie viele Depressionspatient*innen erhalten eine adäquate Therapie?
A: Nur 11 % (meist Kombination Antidepressiva + Psychotherapie).
Merke: Große Lücke zwischen Erkennen und optimaler Behandlung.
Q: (Folie 101) Warum sind epidemiologische Langzeitstudien wichtig für die Erforschung der Entstehung psychischer Erkrankungen?
• Experimente oft ethisch nicht möglich.
• Längsschnitt-Designs zeigen, welche Faktoren vor einer Erkrankung auftreten.
• Können mit genetischen & biologischen Daten ergänzt werden.
Q: (Folie 102) Was ist die EDSP-Studie?
A: Early Developmental Stages of Psychopathology
• N = 3.021 Personen, Alter 14–24 Jahre (Raum München).
• 4 Messzeitpunkte, Erfassung von Risikofaktoren & Störungen.
Q: (Folie 103) Welche drei Hauptgruppen von Einflussfaktoren gibt es bei der Entstehung psychischer Erkrankungen?
Familiär: Genetik, Erziehungsstil, pränataler Stress/Alkohol.
Individuell: Temperament, Persönlichkeitsstil, Selbstwert.
Umwelt: Kritische Lebensereignisse, Stressoren.
Q: (Folie 104) Wie kann die soziale Angststörung entstehen? (Beispielmodell)
• Kombination aus biologischer Prädisposition, frühen Lernerfahrungen und auslösenden sozialen Ereignissen.
• Aufrechterhaltung durch Vermeidungsverhalten und negative Selbstbewertung.
Q: (Folie 105) Wie häufig treten Angststörungen und Depression gemeinsam auf?
A: Sehr häufig – hohe Komorbidität zwischen beiden Störungen.
Merke: Gemeinsame Risikofaktoren können beide Erkrankungen fördern.
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