Q: (Folie 1) Welche vier Schichten bilden die Wand des Herzens – und welche Aufgabe erfüllt jede?
Perikard – äußeres Blatt des Herzbeutels, „Verschiebeschicht“
Epikard – inneres Blatt des Herzbeutels, liegt direkt auf dem Myokard, Herzkranzgefäße verlaufen hier
Myokard – Muskelschicht, pumpt Blut (links dicker: 8–11 mm → Körper; rechts dünner: 2–4 mm → Lunge)
Endokard – glatte Endothelschicht innen, sorgt für reibungsfreien Blutfluss 💡 Merken: Links mehr Muskel, weil das Blut „bergauf“ in den ganzen Körper muss.
Q: (Folie 2) Warum schlägt das Herz auch ohne Gehirn oder Nervenanbindung weiter?
A: Autonomie durch spezialisierte Muskelzellen im Reizleitungssystem – sie erzeugen ihre eigenen elektrischen Impulse.
• Skelettmuskeln brauchen Nervenimpuls
• Herzmuskelzellen können sich selbst erregen
• Sympathikus/Parasympathikus verändern nur die Schlagfrequenz
Q: (Folie 2) Wie unterscheiden sich Arterie und Vene im Körper- vs. Lungenkreislauf?
Arterie = vom Herzen weg • Körperkreislauf: sauerstoffreich • Lungenkreislauf: sauerstoffarm
Vene = zum Herzen hin • Körperkreislauf: sauerstoffarm • Lungenkreislauf: sauerstoffreich
Q: (Folie 3) Wer ist der „Dirigent“ des Herzrhythmus – und was passiert, wenn er ausfällt?
Sinusknoten im rechten Vorhof: Startpunkt aller Erregungen, Taktgeber (höchste Eigenfrequenz)
Fällt er aus → AV-Knoten übernimmt (langsamer Rhythmus) 💡 Je weiter weg vom Sinusknoten, desto langsamer schlagen die Zellen von allein.
Q: (Folie 3) Welchen Weg nimmt die elektrische Erregung im Herzen?
Sinusknoten → Erregung der Vorhöfe
AV-Knoten – Verzögerung, damit Kammern sich füllen
His-Bündel → Tawara-Schenkel → Purkinje-Fasern
Gleichzeitige Erregung der Kammermuskulatur → kraftvoller Herzschlag 💡 Sinn: Alle Muskelzellen fast gleichzeitig aktivieren = maximaler „Pumpstoß“.
Q: (Folie 1) Welche Schichten bilden die Herzwand?
Perikard – äußeres Blatt des Herzbeutels („Verschiebeschicht“)
Epikard – inneres Blatt des Herzbeutels, Herzaußenhaut, liegt dem Myokard auf, hier verlaufen Herzkranzgefäße
Myokard – Herzmuskelschicht; Kontraktionen bewirken Blutauswurf; links: 8–11 mm breit (Pumpleistung in den gesamten Körper), rechts: 2–4 mm breit (Pumpleistung in die Lunge)
Endokard – innerste Schicht, eine Lage Endothelzellen, überzieht Innenräume, glatte Oberfläche ermöglicht reibungslosen Blutfluss
Q: (Folie 2) Was bedeutet Autonomie des Herzens?
Herz schlägt weiter bei Entnahme aus dem Körper und Einlegen in geeignete Nährlösung
Muskeln benötigen elektrischen Impuls zur Kontraktion: • Skelettmuskeln: Impuls durch Nerv • Herzmuskelzellen des Reizleitungssystems: erregen sich selbst
Herzfrequenz durch Sympathikus/Parasympathikus beeinflussbar
Q: (Folie 2) Was ist die Aufgabe des Erregungsbildungs- und Leitungssystems?
Spezialisierte Muskelzellen bilden und leiten Erregung weiter
Sympathikus: Leistungssteigerung, aktiv bei Stress/Notfall
Parasympathikus: Regeneration, Ruhe, Verdauung, Stoffwechselsteigerung
Arterie: führt vom Herzen weg (Körperkreislauf → sauerstoffreich, Lungenkreislauf → sauerstoffarm)
Vene: führt zum Herzen hin (Körperkreislauf → sauerstoffarm, Lungenkreislauf → sauerstoffreich)
Linke Herzhälfte: pumpt sauerstoffreiches Blut zu Körperorganen
Rechte Herzhälfte: pumpt sauerstoffarmes Blut zur Lunge
Q: (Folie 3) Welche Strukturen gehören zum Erregungsbildungs- und Leitungssystem des Herzens?
Sinusknoten: Wand rechter Vorhof, Ausgangspunkt aller Erregungen, bestimmt Herzfrequenz
AV-Knoten: Boden rechter Vorhof, nimmt Erregung der Vorhofmuskulatur auf, leitet weiter
His-Bündel: Boden rechter Vorhof, teilt sich in Tawara-Schenkel (links/rechts)
Purkinje-Fasern: Endabzweigungen an Herzspitze, gehen auf Kammermuskulatur über
Eigenrhythmus nimmt mit Entfernung vom Sinusknoten ab
Ausfall Sinusknoten → AV-Knoten übernimmt mit niedrigerer Frequenz
Ziel: gleichzeitige Erregung aller Herzmuskelzellen für kraftvolle Kontraktion
Q: (Folie 4) Was versteht man unter Chronischem Koronarsyndrom (CCS)?
Veraltete Bezeichnung: „stabile“ Angina pectoris (AP)
Angina pectoris = „Enge im Brustkorb“
Vorübergehende Mangeldurchblutung des Herzens
Symptome belastungsabhängig: oft ausgelöst durch körperliche Anstrengung, Kälteexposition oder emotionalen Stress
Symptome bei wiederholter Angina pectoris meist gleichbleibend
Gute Ansprechbarkeit auf Nitro-Spray (2 Hübe sublingual) → Aufnahme über Mundschleimhäute direkt ins Blut, keine Magenpassage
Wirkung: Erweiterung der Herzkranzgefäße innerhalb von Minuten
Q: (Folie 4) Wie lässt sich ein Herzinfarkt im Labor rasch nachweisen?
Nachweis über spezifische Blutmarker (Herzenzyme, z. B. Troponin)
Anstieg dieser Marker zeigt Herzmuskelzellschädigung an
Q: (Folie 5) Was ist eine Rechtsherzinsuffizienz und welche Symptome treten auf?
Verminderte Pumpleistung des rechten Ventrikels
Sauerstoffarmes Blut wird nicht ausreichend in die Lunge weitergeleitet
Rückstau in Körpervenen → Venendruck steigt → Wasseransammlung im Gewebe
Symptome: • Gestaut Halsvenen • Aszites (Bauchwassersucht) • Beinödeme • Gewichtszunahme • Leberschwellung
Q: (Folie 6) Was ist eine Linksherzinsuffizienz und welche Symptome treten auf?
Unfähigkeit des linken Herzens, genügend Blut in den Kreislauf zu pumpen
Folge: Blutrückstau in die Lunge
Symptome: • Blaue Lippen • Nutzung von Atemhilfsmuskulatur, Abstützen zur Erleichterung der Atmung • Schwäche, Ermüdbarkeit • Atemnot bei Belastung • Rasselgeräusche über der Lunge • Lungenödem • Zyanose (bläuliche Hautverfärbung bei Sauerstoffmangel)
Q: (Folie 7) Welche Therapieformen gibt es bei einem Schlaganfall?
Hirninfarkt – Auflösung des Blutgerinnsels
Medikamentöse Lyse (nur innerhalb der ersten 4,5 h)
Operativ: Katheterlyse (Blutgerinnsel wird entfernt)
Hirnblutung – Stillen der Blutung
Operativ: Aneurysma-Clipping oder -Coiling (Abklemmen der Blutung)
Q: (Folie 7) Welche sind die wichtigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall?
Rauchen (2–3-fach erhöhtes Risiko)
Diabetes (2–3-fach)
Bluthochdruck (bis 12-fach)
Mehrere Faktoren zusammen, z. B. Rauchen + Bluthochdruck (bis 20-fach)
Die meisten Risikofaktoren sind selbst beeinflussbar
Etwa 3 Jahre nach Rauchstopp: kein erhöhtes Risiko mehr
Q: (Folie 8) Welche allgemeinen Symptome treten bei Anämie auf?
Schwindel
Konzentrationsstörungen
Ohrensausen
Blässe
Müdigkeit
Tachykardie (Herzrasen)
Atemnot
Q: (Folie 8) Welche spezifischen Symptome können auf die Ursache einer Anämie hinweisen?
Eisenmangel: Schleimhautrisse am Mundwinkel, Nagelrillen
Hämolyse (übermäßiger Erythrozytenabbau): Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute, Zungenentzündung, Nervenschädigung bzw. neurologische Symptome
Q: (Folie 9) Welche Therapieformen gibt es bei Anämie (abhängig von der Ursache)?
Eisentabletten bzw. eisenreiche Ernährung (z. B. rotes Fleisch, Linsen, Hirse)
Substitution von Vitamin B12 oder Folsäure
Bluttransfusion
Gegebenenfalls hämatopoetische Stammzelltransplantation
Q: (Folie 9) Welche Ursachen können zu einer Anämie führen?
Ungenügende Eisenaufnahme mit der Nahrung
Erhöhter Eisenbedarf (z. B. Schwangerschaft)
Erhöhter Eisenverlust durch Blutung
Q: (Folie 9) Welche Diagnostikmethoden werden zur Abklärung einer Anämie genutzt?
Blutausstrich
Eisen- und Ferritinwerte: niedrig
Transferrin-Sättigung: erniedrigt
Q: (Folie 10) Was sind Antikoagulanzien und welches Risiko besteht bei ihrer Anwendung?
Hemmen die Blutgerinnung
Erhöhen das Blutungsrisiko
Q: (Folie 10) Welche Eigenschaften und therapeutische Verwendung hat Heparin?
Wird vom Körper selbst gebildet
Inhibiert Gerinnungsfaktoren
Kann zu therapeutischen Zwecken künstlich zugeführt werden
Q: (Folie 10) Welche Eigenschaften und therapeutische Verwendung haben Cumarinderivate (z. B. Marcumar)?
Hemmen die Bildung von Gerinnungsfaktoren in der Leber (Vitamin-K-Antagonist)
Blutungen sind häufige Nebenwirkungen
Vor Operationen müssen Cumarine abgesetzt werden
Q: (Folie 10) Welche Faktoren fördern Thrombosen?
Virchow-Trias (in der Klausur bekannt sein)
erhöhte gerinnungsneigung des Blutes
verlangsamter Blutstrom
Gefäßwandschädigung
Q: (Folie 11) Welche typischen Symptome treten bei Leukämie auf?
Symptome hängen vom Mangel der betroffenen Blutkörperchen ab: • -
Erythrozytenmangel → Atemnot
Leukozytenmangel → Infektanfälligkeit
Thrombozytenmangel → Blutungsneigung
Q: (Folie 11) Was umfasst die sogenannte B-Symptomatik?
Fieber
Nachtschweiß
Ungewollter Gewichtsverlust
Q: (Folie 11) Welche weiteren Anzeichen können bei Leukämie auftreten?
Knochenschmerzen
Geschwollene Lymphknoten (Hals, Achselhöhlen, Leiste)
Vergrößerte Milz
Vergrößerte Leber
Q: (Folie 12) Welche Therapieoptionen gibt es bei akuter Leukämie?
Chemotherapie
Supportivtherapie
Stammzelltransplantation
Q: (Folie 12) Welche Therapieoptionen gibt es bei chronischer Leukämie?
Beobachtung
Strahlentherapie
Tyrosinkinase-Inhibitoren (Hemmstoffe von Enzymen aus der Gruppe der Tyrosinkinasen, bei Tumorerkrankungen)
Q: (Folie 13) Was beschreibt das Rhesussystem?
Untergruppe des AB0-Systems
Erblich
Unabhängig von den Blutgruppen
Antigen-D:
Vorhanden → D-positiv („Rhesus positiv“) – ca. 86 % der Bevölkerung
Nicht vorhanden → D-negativ („Rhesus negativ“) – ca. 14 % der Bevölkerung
Antikörper gegen Antigen D werden erst nach Kontakt mit Rhesus-positivem Blut gebildet
Rhesus-negative Menschen haben keine Anti-D-Antikörper im Blut vor Kontakt
Anti-D-Antikörper sind plazentagängig
Q: (Folie 14) Was sind die fünf Kardinalsymptome einer Entzündung?
Funktionsbeeinträchtigung
Schmerz
Schwellung
Rötung
Überwärmung
Q: (Folie 14) Was ist eine Autoimmunerkrankung?
Körper oder Teile des Körpers bekämpfen sich selbst
Abwehrzellen und Antikörper richten sich gegen den eigenen Körper
Auslöser meist unbekannt
Therapie abhängig von betroffenen Organen und Symptomen
Häufig Kombination mehrerer Medikamente
Q: (Folie 15) Welche vier Allergietypen werden unterschieden?
Typ 1: Soforttyp (Beispiel: Heuschnupfen)
Typ 2: Zytotoxischer Typ (Beispiel: Blutgruppenunverträglichkeit)
Typ 3: Immunkomplex-Typ (Beispiel: Glomerulonephritis, Lebensmittelallergie)
Typ 4: T-Zell-vermittelte Reaktion, verzögerter Typ (Beispiel: Transplantatabstoßung)
Q: (Folie 15) Was ist eine Anaphylaxie bzw. ein anaphylaktischer Schock?
Schwerwiegendste Form der allergischen Soforttypreaktion
Häufige Auslöser: Nahrungsmittel (Nüsse, Schalentiere), Insektenstiche, Medikamente (Antibiotika, Kontrastmittel)
Q: (Folie 15) Welche Warnzeichen können auf eine Anaphylaxie hindeuten?
Kratzen im Hals
Husten
Kloßgefühl
Unbestimmte Angstgefühle
Flächenhafte Hautrötung
Quaddeln an der Haut
Q: (Folie 16) Wie wird eine Autoimmunerkrankung definiert?
Der eigene Körper wird fälschlicherweise als fremd eingestuft und bekämpft
Abwehrzellen und Antikörper richten sich gegen körpereigene Strukturen
Meist Kombination mehrerer Medikamente
Q: (Folie 17) Was ist die Rheumatoide Arthritis und wie häufig kommt sie vor?
Häufigste entzündliche Gelenkerkrankung
Etwa 800.000 Betroffene in Deutschland
Frauen etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer
Ursache weitgehend ungeklärt
Diskutierte Risikofaktoren: Rauchen, Übergewicht, Infektionen
Q: (Folie 17) Welche Symptome treten bei Rheumatoider Arthritis auf?
Initial: Müdigkeit, Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Temperaturen bis 38 °C
Gelenkbeschwerden
Morgensteifigkeit (oft Finger, Beschwerden können Stunden andauern)
Gelenkentzündung (Schwellung, Schmerzen, oft beidseitig)
Sehnenscheidenentzündung (Hand- und Sprunggelenksbereich)
Q: (Folie 18) Wie häufig ist Tuberkulose weltweit und was ist die Ursache?
Eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten
Ca. 2 Milliarden Infizierte (WHO-Schätzung)
2015 > 10 Millionen Erkrankte, ca. 1,7 Millionen Todesfälle
Ursache: Mycobacterium tuberculosis
Übertragung: Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch
Betrifft in ca. 80 % die Lunge (Lungentuberkulose), auch Haut möglich
Q: (Folie 18) Welche Formen der Tuberkulose werden unterschieden?
Geschlossene Form: bei guter Abwehr ca. 90 %, symptomlos oder milde Symptome
Offene Form: Entzündungsherde mit Hohlräumen, Freisetzung weiterer Erreger
Q: (Folie 18) Welche Symptome treten bei Tuberkulose im späteren Stadium auf?
Chronischer Husten mit (blutigem) Auswurf
Gewichtsverlust
Q: (Folie 19) Welche Hauptgruppen von Parasiten gibt es und wie wirken sie?
Würmer (z. B. Fadenwürmer, Bandwürmer)
Einzellige Parasiten (Protozoen, z. B. Malariaerreger, Toxoplasmoseerreger)
Parasiten auf der Haut (Ektoparasiten: Milben, Flöhe, Läuse, Wanzen, Zecken)
Wirkung:
Beißen/Stechen → Hauterkrankungen mit starkem Juckreiz
Übertragung von Viren und Bakterien → weitere Erkrankungen möglich
Q: (Folie 20) Wie entsteht eine Lungenembolie?
Tiefe Venenthrombose → Blutgerinnsel oder Teile lösen sich
Transport durch Blutstrom ins Herz und in den Lungenkreislauf
Blockade eines Lungengefäßes → Rechtsherzbelastung → ggf. akutes Herzversagen
Q: (Folie 20) Welche klinischen Symptome und diagnostischen Methoden gibt es bei Lungenembolie?
Klinischen Symptome:
Plötzliche Atemnot
Brustschmerzen
Eventuell Bluthusten
Bei ausgeprägten Embolien: Kreislaufversagen
Diagnostik:
Kompressionssonografie der Beinvenen
Spiral-CT des Thorax
Lungenszintigrafie
Herzkatheteruntersuchung
Q: (Folie 20) Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Lungenembolie?
Antikoagulation mit Heparinpräparaten (Verhinderung neuer Embolien)
Systemische Lyse (Fibrinolytika) zur Wiedereröffnung des Gefäßes
Operative Entfernung des Embolus
Q: (Folie 21) Welche zwei Haupttypen von Atemwegserkrankungen werden unterschieden und wie sind sie definiert?
Restriktion: Verminderte Ausdehnungsfähigkeit der Lunge → verringerte Lungenvolumina
Obstruktion: Erhöhter Atemwegswiderstand → erschwerte Ausatmung
Belegzellen:
Produktion von Salzsäure (HCl) → pH 1–2
Denaturierung von Eiweißen
Abtötung von Viren und Bakterien aus der Nahrung
Produktion von Intrinsic-Faktor → Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm
Hauptzellen:
Produktion von Pepsinogen → durch HCl zu Pepsin aktiviert
Pepsin spaltet Eiweißmoleküle in Polypeptide (10–100 Aminosäuren)
Nebenzellen und Oberflächenepithel:
Produktion von zähem Muzin → bildet Schutzfilm gegen Selbstverdauung
Tägliche Magensaftproduktion: ca. 2 Liter
Q: (Folie 23) Was ist der Unterschied zwischen Divertikulose und Divertikulitis?
Divertikulose: Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut oder gesamten Darmwand
Divertikulitis: Entzündung dieser Divertikel
Q: (Folie 23) Welche Symptome und Komplikationen treten bei Divertikulitis auf?
Symptome:
Schmerzen im linken Unterbauch
Durchfall oder Verstopfung
Blähungen
Erhöhte Temperatur
Komplikationen:
Perforation (Durchstoßung/Durchbohrung von Gewebe)
Fisteln
Q: (Folie 23) Welche Diagnostik und Therapie gibt es bei Divertikulitis?
Blutwerte: erhöhte Entzündungsparameter (Leukozyten, CRP, BSG)
Sonografie oder Röntgen
Therapie
Konservativ: Ernährungsumstellung (faserarm oder parenteral), Antibiotika, krampflösende und schmerzlindernde Medikamente
Operativ: Entfernung des betroffenen Darmsegments
Q: (Folie 24) Welche körperlichen Folgen kann chronischer Alkoholismus haben?
Häufigste Ursache von Lebererkrankungen
Schwere der Schädigung abhängig von:
Menge des aufgenommenen Alkohols
Dauer des Alkoholkonsums
Chronische Überschreitung führt zu unterschiedlichen Organschäden
Q: (Folie 25) Was ist die Hauptaufgabe des Dünndarms und wie groß ist seine Resorptionsfläche?
Hauptaufgabe: Resorption (Aufnahme von Nährstoffen in den Körper)
Erfordert große Oberfläche: ca. 200 m²
Q: (Folie 25) Welche Symptome können bei Darmerkrankungen auftreten?
Durchfall (Diarrhoe)
Verstopfung (Obstipation)
Gasbildung (Meteorismus, Blähbauch)
Verdauungsstörung (Maldigestion)
Blut im Stuhl
Q: (Folie 26) Wie wird Laktose im Säuglingsalter verdaut und warum entsteht später oft eine Laktoseintoleranz?
Säuglinge: Produktion von Laktase → Spaltung von Milchzucker im Dünndarm
Mit Umstellung der Ernährung: deutliche Reduktion der Laktaseproduktion → nur noch geringe Mengen Milchzucker spaltbar
Q: (Folie 26) Was passiert bei der Verdauung von Laktose bei Laktoseintoleranz?
Betroffene: verminderte Laktaseaktivität oder gestörte Laktoseaufnahme im Dünndarm
Laktose gelangt in den Dickdarm → bakterielle Verstoffwechselung → Gasbildung
Symptome: Durchfall, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, schmerzhafter Stuhlgang
Q: (Folie 27) Was ist das Reizdarmsyndrom (RDS) und wie häufig ist es?
Funktionelle Störung des Dickdarms ohne nachweisbare körperliche Ursache
Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer
Insgesamt ca. 10 Mio. Betroffene in Deutschland
Früher oft Fehldiagnose als psychosomatische Störung, heute klar als Krankheit anerkannt
Q: (Folie 27) Welche vermutete Ursache hat das Reizdarmsyndrom?
Häufige Signale vom „Bauchhirn“ (darm-eigenes Nervensystem)
Reguliert den Nahrungstransport und die Darmbewegung (Peristaltik)
Keine eindeutige organische Ursache nachweisbar
Q: (Folie 28) Was ist eine Somatisierungsstörung (F45.0) nach Definition?
Mindestens sechs Symptome aus einer Liste von 14 Beschwerden aus mindestens zwei Organsystemen
Dauer: über mindestens 2 Jahre
Keine ausreichende somatische Erklärung
Weigerung des Patienten, die Symptome nicht somatisch anzuerkennen
Q: (Folie 28) Was ist eine hypochondrische Störung (F45.2) nach Definition?
Mindestens 6 Monate beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren fortschreitenden körperlichen Krankheiten zu leiden
Normale Symptome werden als abnorm interpretiert
Führt zu anhaltendem Leid oder Alltagsbeeinträchtigung
Suche nach medizinischer Behandlung oder Untersuchungen
Medizinische Feststellung „keine körperliche Ursache“ wird nicht akzeptiert
Q: (Folie 29) Was bedeutet der Begriff Synalgie?
Schmerzempfindung in nicht erkrankten Körperregionen
Beispiele:
Schulterschmerzen bei Herzinfarkt
Rücken-/Flankenschmerzen bei Nierenbeckenentzündung • Oberbauchschmerzen bei Appendizitis
Q: (Folie 30) Wie wirken viele Medikamente, Drogen und Gifte im autonomen Nervensystem?
Sie hemmen oder stimulieren spezifische Rezeptortypen der sympathischen bzw. parasympathischen Signalübertragung
Mimetika = Agonisten → stimulieren
Lytika = Antagonisten → blockieren
Q: (Folie 30) Was bedeuten die Begriffe „Mimetikum“ und „Lytikum“ im Zusammenhang mit dem autonomen Nervensystem?
Mimetikum: Stimulation der Zielrezeptoren (Agonist)
Lytikum: Blockade oder Hemmung der Zielrezeptoren (Antagonist)
Q: (Folie 31) Was ist neuropathischer Schmerz und wodurch kann er entstehen?
Schmerz durch Schädigung der für die Schmerzleitung zuständigen Nerven
Mögliche Ursachen: Infektionen, Verletzungen, Stoffwechselerkrankungen
Beispiele: Polyneuropathien bei Diabetes mellitus, Trigeminusneuralgie, Bandscheibenvorfall
Q: (Folie 31) Was ist nozizeptiver Schmerz und wodurch wird er ausgelöst?
Schmerz durch Gewebeschädigung
Direkte Erregung der Schmerzrezeptoren
Q: (Folie 32) Welche typischen Symptome gehören zum Morbus Parkinson?
Tremor (Muskelzittern)
Rigor (Muskelsteife)
Akinese (Bewegungslosigkeit)
Posturale Instabilität (Gleichgewichtsstörung)
Schlafstörung
Verlust des Geruchssinns
Autonome Störung
Depression
Demenz
Q: (Folie 33) Wann wird ein Bandscheibenvorfall operativ behandelt und welche konservativen Maßnahmen gibt es?
Operativ: nur im Notfall, z. B. bei Beeinträchtigung von Blase oder Darm
Konservativ:
Massagen
Wärme- oder Kälteanwendungen
Ultraschalltherapie
Akupunktur
Q: (Folie 33) Welche medikamentösen und interventionellen Therapien gibt es bei Bandscheibenvorfall?
Medikamentös: Nicht-Opioid-Analgetika, Opioide, Kortikoide
Peridurale Injektion: Kortikosteroid plus Lokalanästhetikum in den epiduralen Raum gegen chronische Schmerzen
Q: (Folie 34) Welche endokrinen Organe des Menschen sind relevant?
Hypothalamus
Hypophse (Hirnhangdrüse)
Schilddrüse
Nebenschilddrüse
Nebenniere
Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Q: (Folie 35) Welche Funktionen erfüllt das Pankreas durch Bildung und Sekretion von Pankreassaft?
Produktion: ca. 1,5 Liter Pankreassaft pro Tag
Alkalischer Charakter → Neutralisation des sauren Magenbreis im Dünndarm
Enthält inaktive Enzymvorstufen, Aktivierung erst im Dünndarm
Hauptenzyme: • Trypsin, Chymotrypsin, Carboxypeptidase → Eiweißspaltung • Alpha-Amylase → Kohlenhydratspaltung • Lipase → Fettspaltung
Q: (Folie 35) Welche Hormone produziert das Pankreas und wie werden sie freigesetzt?
Hormone werden ins Blut abgegeben
Hauptpankreashormone:
Insulin
Glukagon
Somatostatin
Pankreatisches Polypeptid
Last changed6 days ago