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by Ardita K.

Wertewandel - Theorie Die Theorien von Ronald Inglehart (Postmaterialismus-Theorie) und Helmut Klages Theorie der Wertsynthese

Die Theorien von **Ronald Inglehart** (Postmaterialismus-Theorie) und **Helmut Klages** (Theorie der Wertsynthese) unterscheiden sich sowohl **theoretisch** als auch **methodologisch** in wesentlichen Punkten:

1) Theoretische Differenzen:

- Ingleharts Postmaterialismus-Theorie

- Basiert auf Mangel- und Sozialisationshypothese. Menschen priorisieren Werte, die sie in ihrer Sozialisation als knapp erlebt haben.

- Der Wertewandel erfolgt evolutionär und ist generationsbedingt: Ältere Generation halten eher an Materielle Werte fest, während jüngere, die in Wohlstand aufwachsen eher an postmaterielle Werte halten (Selbstverwirklichung, Partizipation, Umweltschutz)

- Wandel wird als unindirektionaler Prozess verstanden: Führt von materiellen zu postmateriellen Werten

- Wandel erfolgt linear



- Helmut Klages´ Theorie der Wertsynthese (1984, 1988)

- Kritisiert die Einseitigkeit von Ingleharts Modell und sieht den Wertewandel als gleichzeitigen Prozess von Tradition und Innovation

  1. Es gibt keine Verschiebung von materiellen zu postmateriellen Werten, sondern eine Kombination traditioneller und neuer Werte (Synthese)

  2. Es entsteht eine Koexistenz und Verknüpfung von:

    1. Traditionellen/materiellen Werten (z. B. Ordnung, Pflicht, Sicherheit, Leistung)

    2. Postmateriellen/partizipativen Werten (z. B. Selbstbestimmung, Lebensqualität, Mitbestimmung)

-> Wandel erfolgt zyklisch oder schubweise mit Wertschwankungen

pol. Partizipation -


Welche Phasen gibt es?

Def. nach Max Kaase (1995):

Pol. Partizipation umfasst alle freiwilligen Tätigkeiten von Bürgern, die darauf abzielen, politische Entscheidungen oder politische Prozesse zu beeinflussen. 3 Formen der pol. Partizipation:

1. **Konventionelle Partizipation:** Teilnahme an Wahlen, Mitarbeit in Parteien oder Bürgerinitiativen.

2. **Unkonventionelle Partizipation (Political Consumerism/ Konsum):** Demonstrationen, Petitionen, Boykotte oder Proteste. Deshalb unkonventionell, weil es nicht über Institutionen läuft, oft individuell und alltäglich läuft, auf Verhaltensänderungen im Markt statt auf direkte pol. Entscheidungen zielt und es eine Form des stillen und Symbolischen Protest zielt. -> Wird vor allem von Einkommenstarken und von höher gebildeten Bürgerinnen und Bürgern genutzt.

3. **Indirekte Partizipation:** Diskussionen über politische Themen, Konsumverhalten mit politischer Motivation (z. B. Kaufboykotte).

--> Klausurfrage!!

Die Partizipationsforschung unterscheidet zudem zwischen einem **weiten Partizipationsbegriff**, der auch politisches Medien Interesse und Informationsaufnahme durch umfasst, und einem **engeren Partizipationsbegriff**, der sich auf aktive Handlungen beschränkt​

Warum wissenschaftlich forschen:

Ja, politische Partizipation ist ein essenzielles Forschungsfeld, da sie die Grundlage der Demokratie bildet und deren Legitimation sowie Stabilität beeinflusst. Studien zeigen, dass Partizipation ungleich verteilt ist, da sozial privilegierte Gruppen aktiver sind als benachteiligte, was politische Verzerrungen erzeugen kann. Zudem stellen moderne Demokratien hohe Hürden für Partizipation, weshalb ihre Existenz und Formen erklärungsbedürftig sind. Neue Beteiligungsformen, etwa durch soziale Medien und Protestbewegungen, verändern zudem die politische Landschaft und erfordern wissenschaftliche Analyse, um demokratische Prozesse besser zu verstehen und weiterzuentwickeln.


pol. Einstellung -

Erklären Sie in eigenen Worten und anhand von Beispielen aus der Politik das Drei-Komponenten-Modell menschlicher Einstellungen! Klären Sie in diesem Zusammenhang, was mit dem Begriff der „Salienz“ gemeint ist!

Einstellungskomponente der Menschen bestehen aus 3 Teilen:

**kognitiv**: Unsere Gedanken, Überzeugungen und Kenntnisse zu einem Thema. Bsp.: Ein Wähler glaubt, dass eine bestimmte Partei wirtschaftsfreundliche Maßnahmen ergreift, weil er zahlreiche Berichte und Fakten dazu gelesen hat.

**affektiv**: emotionale Bewertungen, die wir gegenüber einem Objekt haben. Bsp.: Bürger fühlt sich emotional stolz und angesprochen, wenn er an die Erfolge eines pol. Kandidaten denkt, weil seine persönlichen Werte widergespiegelt werden. findet einen Politiker sympathisch

**konative** oder Verhaltens Komponente: Neigung in bestimmte Weise zu handeln. Bsp.: Aufgrund seiner Überzeugungen und Gefühle entscheidet sich ein Wähler bei der nächsten Wahl für die Partei zu stimmen, die er kompetent findet. zB Wahlabsicht

relativ neu: salience

**[[Salienz]]** bezeichnet dabei, wie stark ein bestimmter Teil (z. B. kognitive, affektive oder konative Komponente) in einer spezifischen Situation hervorsticht oder als besonders wichtig empfunden wird.

Beispielsweise kann in einem Wahlkampf die emotionale (affektive) Komponente sehr saliant sein, wenn Kampagnen gezielt starke Gefühle wecken. In wirtschaftlichen Krisenzeiten hingegen rückt oft die kognitive Komponente in den Vordergrund, weil Wähler auf Informationen und Analysen angewiesen sind, um politische Entscheidungen zu verstehen und zu beurteilen.

Kurz gesagt, während das Modell beschreibt, dass Einstellungen aus Wissen, Gefühlen und Handlungsneigungen bestehen, zeigt der Begriff der Salienz, welcher dieser Aspekte in einer konkreten Situation am wichtigsten erscheint.

Legitimität -

Diskutieren Sie das Verhältnis von Legitimität und Effektivität! Klären Sie in diesem Zusammenhang auch den Begriff der Performanz!

1. **Legitimität**: Akzeptanz einer politischen Ordnung und ihrer Entscheidungen durch die Bürger. Sie beruht auf normativen Grundlagen (Demokratieprinzip, Rechtsstaatlichkeit) und der Zustimmung der Regierten.

2. **Effektivität**: Erfolg eines politischen Systems, Probleme zu lösen und Leistungen zu erbringen (z. B. Sicherheit, Wohlfahrt, Stabilität).

In Demokratien besteht ein **Spannungsverhältnis** zwischen beiden Prinzipien:

- Das **Demokratieprinzip** betont PARTIZIPATION, Freiheit und Gleichheit.

- Das **Effektivitätsprinzip** fordert schnelle, wirksame Entscheidungen und Problemlösungen.

Folglich sind diese Werte nicht vollständig vereinbar, da:

1) zu viel Partizipation Entscheidungen verlangsamen können.

2) Zu starke Effektivitätsorientierung demokratische Beteiligung einschränken können

-> Demokratien müssen jedoch beide Prinzipien  ausbalancieren.

3. Performanz: Wahrgenommene **Leistungsfähigkeit/Stärke** eines politischen Systems der Bürger, bezogen auf den erzielten **Output** (Produktivität und Ergebnisse)

- Unterscheidung:

1. **Demokratische Performanz**: Fähigkeit einer Demokratie, ihre eigenen normativen Prinzipien wie Freiheit, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit zu verwirklichen.

2. **Systemische Performanz**: Fähigkeit eines pol. Systems, von der Bevölkerung als wichtig angesehene Ziele zu erreichen (z. B. Sicherheit, Wirtschaftswachstum, Wohlfahrt, Gerechtigkeit).

Effektivität = objektive Problemlösungsfähigkeit.

Performanz = Output-Leistung + subjektive Wahrnehmung der Bürger.

pol. Kultur


Grundzüge des Analysekonzepts nach Almond und Verba

Sie differenzieren politische Einstellung in 2 Kategorien:

- Objekte der Orientierung (Worauf beziehen sich politische Einstellungen?)

- Arten der Orientierung (Wie äußern sich politische Einstellungen?)


Objekte der Orientierung wird in 4 Unterkapiteln differenziert:

- **System allgemein** (Versucht Einstellungen zur Demokratie als Regierungsform zu erfassen, zB. Vertrauen in die Demok. Zufriedenheit mit dem pol. Sys.)

- **Input-Strukturen** (Versucht Einstellung zu Parteien, Einflusschancen zu erfassen, z.B. Sonntagsfrage oder Sympathiebarometer)

- **Output-Strukturen** (Versucht Einstellungen zur Verwaltung, pol. Maßnahmen zu erfassen, zB. Die Frage lautete, um Flüchtlinge in Deutschland besser integrieren zu können, hat die Bundesregierung ein Gesetz beschlossen. Das Gesetz soll den Zugang am Arbeitsmarkt erleichtern, Flüchtlinge zur Teilnahme an Sprachkursen verpflichten sowie die freie Wahl des Wohnsitzes einschränken. Geht das Gesetz Ihrer Meinung nach in die richtige oder in die falsche Richtung?)

- **Ego** (Selbstbild, wie man die eigene Kompetenz sieht, Vertrauen in Dritte, zB. "wichtige politische Fragen kann ich gut verstehen und einschätzen", "Kann ich durch Wahlen was bewirken?", "Traue ich anderen zu, gute pol. Entscheidungen zu treffen")

Arten der pol. Einstellung wird in 3 Teilen differenziert:

- Kognitive Orientierung - (Wissen und Wahrnehmung)

zB: „Kennen Sie die Aufgaben des Bundestages?“ (Ja/Nein)

- Affektive Orientierung (Emotionale Bindung)

zB: „Wie sympathisch ist Ihnen Partei X?“ (Skala von 1 bis 10)

- Evaluativ - (Bewertung und Meinungsbildung)

zB: „Sind Wahlen in Deutschland fair?“ (Ja/Nein)

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Ardita K.

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