Buffl

Altklausur

AK
by Ardita K.

Das Wahlverhalten in der Bundesrepublik Deutschland ist empirischen Daten zufolge

immer weniger von der individuellen Zugehörigkeit zu sozialen Schichten oder Klassen

abhängig, sondern weist inzwischen neue Muster auf. Es zeigt sich insbesondere,

dass sich die traditionellen Bindungen von Wählerinnen und Wählern an politische

Parteien abschwächen.

a) In der Wahlforschung werden unterschiedliche Konsequenzen vermutet. Eine

These besagt: Die Tendenz, dass sich immer weniger Menschen an politische

Parteien binden wollen, schreitet fort und der Stellenwert der Parteien als Inte-

ressenvertreter sinkt weiter. Welche These ist damit gemeint? Benennen Sie

die These und benutzen Sie zur Beantwortung den politikwissenschaftlichen

Terminus und keine Be- oder Umschreibungen!

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Warum trägt eine abnehmende Identifikation von Wählerinnen und Wählern mit

politischen Parteien dazu bei, dass das Wahlverhalten der Wahlbevölkerung

schlechter über einen längerfristigen Zeitraum prognostiziert werden kann?

Dealignment meint hier die Frage!

**De-Alignment** beschfreibt den Zerfall stabiler parteipolitischer Identifikationen und eine zunehmende Flexibilität im Wahlverhalten.

**Re-Alignment** steht für eine Wiederbelebung und Stabilisierung politischer Bindungen, oft aufgrund neuer gesellschaftlicher Konflikte oder politischer Bewegungen.

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Nach dem sozialpsychologischen Ansatz zur Erklärung von Wahlverhalten

(1 Punkt) stellt die Parteiidentifikation (als Erklärungsfaktor für die individuelle

Wahlentscheidung) eine langfristig wirksame/dauerhafte Einstellung dar (1

Punkt); bei abnehmender Ausprägung der Parteiidentifikation gewinnt der Ein-

fluss kurzfristig variabler Einstellungen auf die Wahlentscheidung (näm-

lich die Kandidaten- und Sachfrageorientierung) relativ an Bedeutung (1

Punkt)



Dahl

ie Demokratiedefinition von Dahl ist deshalb besonders einflussreich, weil sie klare, messbare Kriterien liefert, die Forscher nutzen können, um reale politische Systeme zu analysieren und zu vergleichen. Es gibt die Operationalisierbarkeit.

Gründe für den Einfluss Dahls auf die empirische Demokratieforschung:

-> Dahl erkennt, dass es keine perfekte Demokratie gibt. Deshalb entwickelt er das Konzept der Polyarchie, welches reale demokratische Systeme beschreibt.

-> Diese Unterscheidung erlaubt es, Staaten anhand konkreter Merkmale auf einer Skala zwischen autoritärer Herrschaft und Demokratie einzuordnen.

-> Dahl identifiziert 7 institutionelle Merkmale einer Polyarchie:

1. Gewählte Amtsträger

2. Freie und faire Wahlen

3. Allgemeines Wahlrecht

4. Recht, für öffentliche Ämter zu kandidieren

5. Meinungsfreiheit

6. Zugang zu alternativen Informationsquellen

7. Vereinigungsfreiheit

Elementares Grundprinzip von Demokratie: Politische Gleichheit


ünf Idealkriterien für einen demokratischen Prozess formuliert:

1. **Effektive Partizipation:** Alle Bürger sollten gleiche und effektive Möglichkeiten haben, ihre Ansichten im Entscheidungsprozess zu äußern.

2. **Gleichheit beim Wählen:** Jede Stimme sollte gleiches Gewicht haben, sodass alle Bürger gleichberechtigt an Wahlen teilnehmen können.

3. **Informierte Einsicht:** Bürger sollten Zugang zu vielfältigen und unabhängigen Informationsquellen haben, um die verschiedenen politischen Optionen und deren Konsequenzen zu verstehen.

4. **Kontrolle der Agenda:** Die Bürger sollten die Möglichkeit haben, Themen und politische Fragen auf die Entscheidungsagenda zu setzen.

5. **Inklusion von Erwachsenen:** Alle erwachsenen Mitglieder der Gesellschaft sollten die oben genannten Rechte und Möglichkeiten besitzen.


In der Erforschung individueller und gesellschaftlicher Wertewandelprozesse werden welche Effekte unterschieden?

  • Lebenszyklischer Wertewandel

  • Generationsspezifischer (Generationeneffekt)

  • Periodeneffekt

    ________


  • 1. **Lebenszyklischer Wertewandel** (Anlehnung zum Recency-Modell)

    -> Dieser Ansatz geht davon aus, dass sich Werte innerhalb eines individuellen Lebenslaufes verändern.

    -> Wandel individueller Wertorientierungen in verschd. Lebensphasen durch sozialstrukturelle Veränderungen und Rollenanforderungen begründet:

    - Junge Menschen tendieren zu postmateriellen Werten wie Selbstverwirklichung oder individueller Freiheit.

    - Ältere Menschen neigen stärker zu materiellen Werten wie Sicherheit, Ordnung oder Stabilität.

    - Diese Veränderungen sind zyklisch und wiederholen sich mit jeder neuen Generation.

    F. 6

    2. **Generationsspezifischer Wertewandel** (In Anlehnung an primacy Modell) Formative years

    Dieser Ansatz basiert auf der **Theorie der Generationenprägung** (Karl Mannheim) und besagt, dass Werte in bestimmten historischen Kontexten in der jugend und frühen Erwachsenenzeit (ca. 15-24 Jahren) geprägt werden.

    - Jugendliche und junge Erwachsene entwickeln ihre Werte unter dem Einfluss prägender Ereignisse (z. B. Kriege, wirtschaftliche Krisen, technologische Innovationen).

    - Diese Werte bleiben über die gesamte Lebenszeit relativ stabil.

    - Unterschiedliche Generationen weisen daher dauerhaft verschiedene Wertorientierungen auf.

    3. Periodenspezifisch

    Historische Ereignisse, gesellschaftliche Entwicklungen: Kriege oder Corona, dt. Wiedervereinigung


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Ardita K.

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