Q: (Folie 7) Was bedeutet Operationalisierung in der Psychologie?
A: Operationalisierung = Messbarmachung von Theorien
• Abstrakte Begriffe → in konkrete, messbare Größen überführen
• Beispiel: „negative Gedanken“ → Fragebogenwerte
Q: (Folie 7) Wie wird „Messen“ in der Psychologie definiert?
A: Messen = Zuordnung von Zahlen zu Objekten/Ereignissen anhand eines Merkmals.
• Zahlen sollen die Relationen in der Realität widerspiegeln
• Beispiel: doppelt so viele negative Gedanken → doppelt so hoher Fragebogenwert
Q: (Folie 8) Wie hängen Theorie, Hypothese und Operationalisierung zusammen?
A:
Theorie: Neg. Gedanken erhöhen Depressionsrisiko
Hypothese: Depressionswerte korrelieren mit neg. Gedanken
Operationalisierung: 100 Personen → 2 Fragebögen (Depression + neg. Gedanken)
Q: (Folie 9) Was unterscheidet quantitative von qualitativen Methoden?
• Quantitativ: standardisiert, Zahlen, Statistik, Vergleichbarkeit
• Qualitativ: offen, Interviews, Diskussionen, Hypothesen-Generierung
Q: (Folie 10) Welche 4 Vorteile haben quantitative Methoden?
Präzision: exakte Zahlenwerte
Vergleichbarkeit: Individuen & Studien
Verknüpfbarkeit: Rechnen mit Daten (z.B. IQ-Berechnung)
Übersichtlichkeit: Infos komprimiert darstellbar
Q: (Folie 11) Welche quantitativen Erhebungsmethoden gibt es?
• Selbstberichte (Fragebogen, Ratings)
• Psychologische Tests
• Reaktionszeiten & Fehlerraten
• Biopsychologische & neurowissenschaftliche Verfahren
• Genetische Verfahren
• Online-Datenerhebung
Q: (Folie 15) Warum sind Selbstberichte wichtig, wenn psychische Prozesse nicht direkt beobachtbar sind?
• Einfachster Weg: Leute direkt fragen („Wie geht es Ihnen?“)
• Problem: Befragte müssen sich darüber bewusst sein und reden wollen
Q: (Folie 16) Welche 3 kognitiven Prozesse laufen bei Selbstberichten ab?
Interpretation der Frage
Bildung eines Urteils
Übersetzung in Sprache
Q: (Folie 17) Was unterscheidet standardisierte von unstandardisierten Befragungen?
• Standardisiert: feste Antwortmöglichkeiten (z.B. JA/NEIN)
• Unstandardisiert: offene Antworten in eigenen Worten
Q: (Folie 18) Was sind die 3 Typen von Befragungen?
Strukturiert: Wortlaut + Reihenfolge fix
Halbstrukturiert: Leitfaden, Reihenfolge flexibel
Nichtstrukturiert: völlig frei
Q: (Folie 20) Was ist ein Rating?
A: Schriftliches Selbstbericht-Format: Befragte bewerten etwas auf einer Skala
Beispiel: „Wie lecker finden Sie Pizza Hawaii?“ (1 = sehr eklig bis 7 = sehr lecker)
Q: (Folie 21) Was ist der Vorteil von Ratings?
• Einfach in Zahlen überführbar → statistisch gut nutzbar
Q: (Folie 21) Worin unterscheiden sich unipolare und bipolare Ratings?
• Unipolar: von „gar nicht“ bis „sehr stark“ (z.B. Schmerz)
• Bipolar: von Pol zu Gegenpol (z.B. „ruhig“ ↔ „angespannt“)
Q: (Folie 22) Welches Beispiel zeigt die Anwendung von Ratings in der Diagnostik?
A: BDI-V (Beck-Depressions-Inventar) → Summenwerte zur Einschätzung von Depression (Kontrollen ~19 vs. Patienten ~54).
Q: (Folie 27) Was ist ein psychologischer Test?
• Routineverfahren zur Messung von Persönlichkeitsmerkmalen
• Ziel: quantitative Aussage über die individuelle Merkmalsausprägung
• besteht aus mehreren Items → Testwert wird berechnet
Q: (Folie 28) Warum sind psychologische Tests im Berufsleben so wichtig?
• Klinische Psychologie: Anamnese (z.B. BDI)
• Forschung: Persönlichkeit, Intelligenz
• A&O Psychologie: Einstellungstests
• Schulpsychologie: Intelligenztests
Q: (Folie 29) Welche 3 Hauptarten psychologischer Tests gibt es?
Leistungstests
Persönlichkeitstests
Diagnostische Tests
Q: (Folie 30) Was zeichnet Leistungstests aus?
• Messen Leistungen nach objektivem Maßstab
• Antworten: richtig oder falsch
• Beispiele: Intelligenztests, Eignungstests
• Beachte: Fähigkeit + Motivation bestimmen das Ergebnis
Q: (Folie 31) Welche 2 Arten von Leistungstests gibt es?
• Speed-Tests: Zeitlimit, Anzahl gelöster Aufgaben zählt
• Power-Tests: steigende Schwierigkeit, nur sehr schlaue schaffen Endaufgaben
Q: (Folie 32) Was ist der HAWIE?
• Hamburg-Wechsler-Intelligenztest
• 11 Subtests → verbale + handlungsbezogene Intelligenz
• IQ-Berechnung, Populationsmittel = 100
Q: (Folie 33) Welche 11 Subskalen gehören zum HAWIE?
Verbal: Allgemeines Wissen, Zahlennachsprechen, Wortschatz, Rechnerisches Denken, Allgemeines Verständnis, Gemeinsamkeiten finden
Handlung: Bilder ergänzen, Bilder ordnen, Mosaik-Test, Figurenlegen, Zahlen-Symbol-Test
Q: (Folie 34) Was prüft der Subtest Allgemeines Wissen im HAWIE?
• Abfrage von Faktenwissen
• Beispiel: „Wer erfand das Flugzeug?“ → Gebrüder Wright
Q: (Folie 35) Was prüft der Subtest Zahlennachsprechen?
• Wiedergabe von Zahlenfolgen vorwärts & rückwärts
• Testet Arbeitsgedächtnis und Konzentration
Q: (Folie 36) Was prüft der Subtest Wortschatz?
• Definition von Begriffen
• Beispiel: „Prestige“ = Ansehen / Geltung
Q: (Folie 37) Was prüft der Subtest Rechnerisches Denken?
• Mathematisches Problemlösen
• Beispiel: „275 km in 5 h → Durchschnittsgeschwindigkeit?“ → 55 km/h
Q: (Folie 38) Was prüft der Subtest Allgemeines Verständnis?
• Alltagswissen & Sprichwörter deuten
• Beispiel: „Stille Wasser sind tief“ = stille Menschen können überraschen
Q: (Folie 39) Was prüft der Subtest Gemeinsamkeiten finden?
• Erkennen gemeinsamer Konzepte
• Beispiel: „Lob – Strafe“ → Erziehungsmaßnahmen
Q: (Folie 40) Was prüft der Subtest Bilder ergänzen?
• Erkennen fehlender Bilddetails
• Beispiel: „Welcher wichtige Teil fehlt hier?“
Q: (Folie 41) Was prüft der Subtest Bilder ordnen?
• Sinnvolle Reihenfolge herstellen
• Beispiel: Bilder so anordnen, dass eine Geschichte entsteht
Q: (Folie 42) Was prüft der Subtest Mosaik-Test?
• Muster mit Würfeln nachlegen
• Testet visuell-räumliche Fähigkeiten
Q: (Folie 43) Was prüft der Subtest Figurenlegen?
• Teile zu einer erkennbaren Figur zusammensetzen
• Misst visuell-konstruktive Intelligenz
Q: (Folie 44) Was prüft der Subtest Zahlen-Symbol-Test?
• Schnelles Zuordnen von Symbolen zu Zahlen
• Misst Verarbeitungsgeschwindigkeit
Q: (Folie 45) Was unterscheidet Persönlichkeitstests von Leistungstests?
• Keine objektiven „richtig/falsch“-Antworten
• Messen emotionale, motivationale & soziale Aspekte
• Beispiel: NEO-FFI (erfasst 5 Persönlichkeitsfaktoren)
Q: (Folie 46) Welche Dimension misst die Skala Neurotizismus im NEO-FFI?
• Emotionale Stabilität vs. Labilität
• Hohe Werte = ängstlich, unsicher, empfindlich gegenüber negativen Emotionen
Q: (Folie 46) Welche Dimension misst die Skala Extraversion im NEO-FFI?
• Geselligkeit, Aktivität, Heiterkeit
• Hohe Werte = kontaktfreudig, gesprächig, selbstsicher
Q: (Folie 46) Welche Dimension misst die Skala Offenheit im NEO-FFI?
• Interesse an neuen Erfahrungen, Kultur, Ideen
• Hohe Werte = wissbegierig, fantasievoll, unkonventionell
Q: (Folie 47) Welche Dimension misst die Skala Gewissenhaftigkeit im NEO-FFI?
• Zielstrebigkeit, Ordnung, Disziplin
• Niedrige Werte = nachlässig, unbeständig, gleichgültig
Q: (Folie 47) Welche Dimension misst die Skala Verträglichkeit im NEO-FFI?
• Kooperations- und Hilfsbereitschaft, Vertrauen
• Hohe Werte = freundlich, altruistisch
• Niedrige Werte = egoistisch, misstrauisch
Q: (Folie 48) Wie sehen typische Items im NEO-FFI aus?
• Neurotizismus: „Ich bin nicht leicht beunruhigt“
• Extraversion: „Ich habe gerne viele Leute um mich“
• Offenheit: „Ich mag meine Zeit nicht mit Tagträumen verschwenden“
• Verträglichkeit: „Ich versuche zu jedem freundlich zu sein“
• Gewissenhaftigkeit: „Ich halte meine Sachen ordentlich und sauber“
• Strukturiert zwischen kranken und gesunden Personen unterscheiden
• Ergänzen das Erstgespräch in Psychotherapie
• Einsatz auch zur Therapieerfolgs-Kontrolle
• Beispiele: BDI-II (Depression), ETI (Trauma), KATE (ADHS)
Q: (Folie 50) Welches Beispiel zeigt einen diagnostischen Test?
• DASS-21-G (Depressions-Angst-Stress-Skala)
• Erfasst drei klinisch relevante Dimensionen in Kurzform
Q: (Folie 51) Warum ist die Normierung (Eichung) psychologischer Tests so wichtig?
• Testwerte sind nur im Vergleich zu einer Normstichprobe interpretierbar
• Beispiel: IQ 148 → nur sinnvoll, wenn man weiß, wie Durchschnittswerte in Bevölkerung aussehen
• Normierung ermöglicht:
– Vergleich mit Gesunden und Patienten
– Einordnung von Rohwerten
Q: (Folie 51) Wie wird die Normierung praktisch durchgeführt?
• Repräsentative Normstichprobe wird getestet
• Ergebnisse → Referenzwerte für spätere Tests
• Untergruppen möglich (z.B. Alter, Geschlecht, klinische Gruppen)
Q: (Folie 52) Welche Methoden zählen insgesamt zu den quantitativen Erhebungsmethoden der Psychologie?
Selbstberichte & Ratings
Psychologische Tests (Leistung, Persönlichkeit, Diagnostik)
Reaktionszeiten & Fehlerraten
Biopsychologische & neurowissenschaftliche Verfahren
Genetische Verfahren
Online-/Smartphone-Erhebungen
Q: (Folie 66) Warum nutzt man in der Psychologie Reaktionszeit-Experimente?
• Computerbasierte Paradigmen: Reize (Bilder, Töne, VR) → schnelle Reaktionen messen
• Wichtig v.a. in Allgemeiner Psychologie
Q: (Folie 66) Was ist das Ziel von Reaktionszeit-Experimenten in der Psychologie?
• Versuchspersonen sehen oder hören Reize (Bilder, Töne, VR-Szenen) und reagieren mit einer Taste
• Ziel: Kognitive Prozesse messbar machen, die man nicht direkt beobachten kann
• Besonders wichtig in der Allgemeinen Psychologie
Q: (Folie 67) Welche beiden Hauptmaße werden bei Reaktionszeit-Experimenten erfasst?
Reaktionszeit: Zeitspanne zwischen Reiz und Reaktion → zeigt Verarbeitungsgeschwindigkeit
Fehlerrate: Anteil falscher Reaktionen → zeigt Genauigkeit • Kombination liefert Rückschlüsse auf Gehirnprozesse wie Aufmerksamkeit oder Entscheidungsfindung
Q: (Folie 68) Wie funktioniert der dichotische Hörtest zur Bestimmung der sprachdominanten Hirnhälfte?
• Probanden hören gleichzeitig verschiedene Silben auf beiden Ohren (z. B. „BA“ links, „GA“ rechts)
• Ergebnis: Die meisten berichten häufiger die Silben vom rechten Ohr
• Interpretation: Hinweis auf Sprachdominanz der linken Hemisphäre
Q: (Folie 75) Welche drei Hauptmethoden gibt es zur Messung von Gehirnaktivität?
EEG: Aufzeichnung elektrischer Potenziale von Nervenzellen
MEG: Messung der Magnetfelder, die durch neuronale Aktivität entstehen
Bildgebende Verfahren: Darstellung von Struktur & Funktion des Gehirns (z. B. MRT, fMRT)
Q: (Folie 76) Wie funktioniert das Elektroenzephalogramm (EEG)?
• Nervenzellen erzeugen elektrische Spannungen (Aktionspotenziale)
• EEG misst diese Spannungen über Elektroden auf der Kopfhaut
• Nur Gruppen von Nervenzellen sind messbar (einzelne Neuronen sind zu schwach)
Q: (Folie 77) Wie werden die Elektroden bei einem EEG angebracht?
• Meist 32 oder 64 Elektroden in einer speziellen EEG-Kappe
• Befestigt mit Haftgel für guten Hautkontakt
• Zusätzlich: Referenzelektrode am Ohrläppchen oder hinter dem Ohr
Q: (Folie 78) Warum braucht ein EEG einen Verstärker?
• Elektrische Signale der Nervenzellen sind extrem schwach
• EEG-Verstärker verstärkt die Signale → macht sie auswertbar
• Es werden zwei Formen von Aktivität gemessen:
Spontanaktivität
Evozierte Aktivität
Q: (Folie 79) Was versteht man unter Spontanaktivität im EEG?
• Laufende, reizunabhängige Schwankungen im EEG
• Liefert Infos über Zustände wie: Aufmerksamkeit, Wachheit, Schlafstadien
Q: (Folie 80) Was versteht man unter evozierten Potenzialen im EEG?
• Kurzzeitige Reaktionen auf einen Reiz (z. B. Ton, Bild)
• Problem: EEG-Signal ist verrauscht → Lösung = Signalmittelung (gleicher Reiz 1000x präsentieren)
• So werden klare Kurven sichtbar
Q: (Folie 81) Was sind Komponenten im EEG und wie werden sie bezeichnet?
• Wellenabschnitte mit charakteristischen Ausschlägen
• Benennung:
– P oder N = Richtung (positiv/negativ)
– Zahl = Zeit in Millisekunden nach dem Reiz
• Beispiel: P3-Komponente = positiver Ausschlag 300 ms nach Reiz, oft bei unerwarteten Ereignissen
Q: (Folie 82) Wie funktioniert die Magnetenzephalographie (MEG) zur Messung von Gehirnaktivität?
• Neuronen erzeugen bei Aktivität schwache Magnetfelder
• MEG misst diese Felder mit einer Haube aus >100 Detektoren
• Anwendung: Lokalisierung von Sprachzentren, Untersuchung von Sinnes- & Aufmerksamkeitsprozessen
Q: (Folie 83) Was unterscheidet strukturelle von funktioneller Bildgebung des Gehirns?
• Strukturell: Darstellung von Gewebe, Blutgefäßen, Hirnventrikeln (z. B. MRT)
• Funktionell: Darstellung psychologisch relevanter Prozesse wie Wahrnehmung, Gedächtnis, Emotion (z. B. fMRT, PET)
Q: (Folie 84) Was zeigt die Computertomographie (CT)?
• Röntgenverfahren mit Computer-Rekonstruktion
• Ergebnis: 3D-Bilder der Hirnstruktur
• Vorteil: schnelle Darstellung anatomischer Strukturen
• Nachteil: keine funktionalen Infos
Q: (Folie 85–86) Wie misst die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) Gehirnaktivität?
• Injektion einer radioaktiven Substanz (z. B. 2-Desoxyglucose) in die Blutbahn
• Aktive Neuronen verbrauchen mehr Energie → speichern mehr Substanz
• Ergebnis: Karte des regionalen Blutflusses während einer Aufgabe
• Nachteil: Belastung durch Radioaktivität
Q: (Folie 87–88) Wie funktioniert die Magnetresonanztomographie (MRT)?
• Starkes Magnetfeld richtet Wasserstoffatome im Gehirn aus
• Nach Impuls senden sie Resonanzsignale → Scanner erzeugt detaillierte Bilder der Hirnstruktur
• Vorteil: bessere Auflösung als CT, ohne Strahlenbelastung
Q: (Folie 90–91) Was macht die funktionelle MRT (fMRT) besonders?
• Misst Veränderungen der Sauerstoffsättigung im Blut
• Aktive Hirnareale verbrauchen mehr Sauerstoff → fMRT macht Denken „sichtbar“
• Revolution für Psychologie: Gehirnaktivität während Sprache, Erinnerung, Emotionen sichtbar
Q: (Folie 92) Was zeigt die Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI)?
• DTI bildet weiße Substanz im Gehirn ab (Nervenfaser-Verbindungen)
• Beispiel: Corpus Callosum als größte Verbindung zwischen linker und rechter Hemisphäre
• Anwendung: Erforschung von Konnektivität und Netzwerkstrukturen im Gehirn
Q: (Folie 106) Wie kann die Hautleitfähigkeit psychische Zustände messbar machen?
• Psychische Zustände wie Angst erhöhen das Schwitzen
• Mehr Schweiß = höhere elektrische Leitfähigkeit der Haut
• Messung mit Elektroden an den Fingern → z. B. Prüfungsangst sichtbar
Q: (Folie 107) In welchen Bereichen wird die Messung der Hautleitfähigkeit eingesetzt?
• Angstforschung (Reaktion auf Spinnen o. ä.)
• PTSD-Diagnose & -Therapie
• „Lügendetektor“ (in USA erlaubt, in DE nicht, wissenschaftlich umstritten)
• Forschung zur Gewöhnung: geringere Reaktion bei bekannten Reizen
Q: (Folie 109) Was misst ein Elektromyogramm (EMG) und warum ist das in der Psychologie wichtig?
• EMG misst elektrische Aktivität von Muskeln
• Besonders Gesichtsmuskeln verraten emotionale Zustände (z. B. Ekel bei verdorbenem Essen)
• Indikator für Anspannung vs. Entspannung
Q: (Folie 110) Wie nutzt die Psychologie Gesichtsmuskeln im EMG?
• Stirnmuskel (Runzeln) → negative Bewertung
• Mundwinkel-Muskel (Lächeln) → positive Bewertung
• Anwendung: Messung emotionaler Reaktionen auf Bilder oder Reize
Q: (Folie 112) Was untersucht ein Eye Tracker in der Psychologie?
• Misst Augenbewegungen mit Kameras → zeigt, wohin & wie lange eine Person schaut
• Anwendung: Aufmerksamkeit, Werbepsychologie (Welche Produktelemente ziehen den Blick?)
• Auch für soziale Reaktionen: „Kann jemandem in die Augen schauen oder nicht?“
Q: (Folie 113) Warum ist die Herzrate ein wichtiges Maß in der Psychologie?
• Psychische Zustände beeinflussen den Herzschlag → z. B. Stress, Verliebtsein, Angst
• Messung mit EKG (Elektrokardiogramm)
• Anwendung: Stress- & Angstforschung
Q: (Folie 114) Wie hängen Hormone mit psychischen Zuständen zusammen?
• Stress führt zur Ausschüttung von Adrenalin & Kortisol
• Messbar z. B. im Speichel
• Beispiel: „Adrenalin-Junkies“ suchen gezielt Stress, um Hormonausstoß zu erleben
Q: (Folie 115) Wie beeinflussen psychische Zustände das Immunsystem?
• Stress kann Abwehrkräfte schwächen → z. B. höhere Erkältungsrate (Cohen et al., 2012)
• Indikatoren: Antikörper im Blut
• Anwendung: Untersuchung von Stressreaktionen & psychosomatischen Zuständen
Q: (Folie 119) Wie beeinflussen Gene das Risiko für psychische Erkrankungen?
• Wahrscheinlichkeit für Schizophrenie in der Allgemeinbevölkerung: 0,5 %
• Mit einem erkrankten Elternteil: bis zu 10 %
• Bei eineiigen Zwillingen: ca. 45 %
👉 Gene erhöhen Risiko, aber sind nie allein ausschlaggebend
Q: (Folie 120–121) Wie ähnlich ist die DNA-Sequenz verschiedener Menschen?
• 99 % identisch
• Die 1 % Unterschied erklärt genetisch bedingte Unterschiede
• Häufigste Form: SNP (Single Nucleotide Polymorphism) = Austausch einer einzelnen Base
Q: (Folie 122) Wie wird DNA in der Psychologie untersucht?
• DNA-Gewinnung aus Speichel- oder Blutproben
• Vergleich von Patientengruppen vs. Gesunde
• Analyse: Welche DNA-Varianten erhöhen Risiko für Erkrankungen (z. B. Depression)?
• Anwendung: genetische Basis von Eigenschaften wie Intelligenz erforschen
Q: (Folie 123) Was zeigte die Studie von Wray et al. (2018) zur Genetik der Depression?
• Vergleich: 135.458 depressive Patienten vs. 344.901 gesunde Kontrollen
• Ergebnis: 44 Genorte unterschieden sich signifikant
• Diese Stellen heißen Risikovarianten → erhöhen das Erkrankungsrisiko
Q: (Folie 123) Warum machen genetische Risikovarianten keine sichere Vorhersage für Depressionen?
• Jede Variante erhöht nur die Wahrscheinlichkeit, nicht die Gewissheit
• Depression = multifaktoriell: Gene + Entwicklung des Gehirns + Umweltbedingungen
• Gene sind vor allem für die Gehirnentwicklung relevant
Q: (Folie 124) Warum kann man nicht allein aus der DNA vorhersagen, ob jemand eine psychische Erkrankung entwickelt?
• Gene wirken immer in Abhängigkeit von der Umwelt
• Ohne belastende Umweltfaktoren → selbst hohes Risiko-Gen kann ohne Erkrankung bleiben
• Manche Menschen erkranken nach kleinem Trauma (hohes genetisches Risiko), andere nicht mal nach schwerem Trauma (niedriges Risiko)
Q: (Folie 125) Was zeigte die berühmte Caspi-Studie (2003) zum Zusammenhang von Genetik & Depression?
• Genetische Variante im Serotonin-Transporter-Gen (s/s) → erhöhtes Risiko für Depression
• Aber nur, wenn schwere Misshandlung in der Umwelt hinzukommt
• Ohne Umweltfaktor: kein Unterschied zwischen Risikogruppe und anderen
Q: (Folie 126) Was bedeutet der Begriff Neurogenetik in der Psychologie?
• Kombination von genetischen Verfahren mit biopsychologischen Methoden (z. B. Bildgebung)
• Gene beeinflussen nicht direkt Erleben oder Verhalten → sondern über den Aufbau & die Funktion des Gehirns
• Ziel: Verstehen, wie Gene + Umwelt + Gehirnstrukturen zusammenwirken
Q: (Folie 127) Wie unterscheidet sich traditionelle psychologische Datenerhebung von modernen Ansätzen?
• Früher: Tests im Uni-Labor mit kleiner Stichprobe
• Heute: Datenerhebung auch online & per Smartphone
• Vorteil: ortsunabhängig und für große Teilnehmerzahlen nutzbar
Q: (Folie 130–131) Wie wurde die iDichotic-App genutzt, um Sprachasymmetrien zu erforschen?
• Forschungsfrage: Werden Sprachasymmetrien vererbt?
• Problem: Ganze Familien ins Labor holen → fast unmöglich
• Lösung: Hörtest per Smartphone-App (iDichotic) → Messung der sprachdominanten Hemisphäre
• Ergebnis: 103 Familien getestet → erbliche Komponente v. a. bei Aufgaben mit Kontrollanforderung
Q: (Folie 132) Warum ermöglicht die Online-Datenerhebung größere Stichproben als Laborstudien?
• Keine Begrenzung durch Ort & Anreise
• Teilnahme möglich von überall → auch internationale Stichproben
• Ergebnis: viel mehr Teilnehmende bei gleichem Kostenaufwand
Q: (Folie 132) Wie spart die Online-Datenerhebung Zeit im Vergleich zum Labor?
• Viele Personen können gleichzeitig teilnehmen
• Fragebögen laufen automatisiert
• Forschende brauchen weniger Durchführungszeit
Q: (Folie 132) Warum sind Online-Studien frei von sogenannten Versuchsleitereffekten?
• Kein Versuchsleiter anwesend → kann Teilnehmer nicht beeinflussen
• Ergebnisse weniger verzerrt durch Erwartungshaltungen
Q: (Folie 133) Warum sind Online-Stichproben oft vielfältiger (diverser) als Laborstichproben?
• Uni-Studien testen meist nur Studierende
• Online erreicht man auch andere Alters- und Berufsgruppen
• Ergebnis: repräsentativere Datenbasis
Q: (Folie 133) Wie wirkt sich die Motivation der Teilnehmenden bei Online-Studien aus?
• Viele Menschen nehmen freiwillig & interessiert teil
• Motivation oft höher, weil sie Themen spannend finden
• Vorteil: bessere Datenqualität
Q: (Folie 133) Wie erhöht die Online-Forschung die Transparenz in der Wissenschaft?
• Materialien sind öffentlich zugänglich
• Andere Forschende können Studien leichter überprüfen & replizieren
• Ergebnis: mehr Nachvollziehbarkeit & Offenheit
Q: (Folie 134) Welche neuen Themen lassen sich nur online untersuchen?
• Themen wie Social Media Nutzung oder Online Gaming sind nur im Internet erforschbar
• Außerdem: Erreichbarkeit spezieller Gruppen (z. B. Soldaten im Einsatz, Menschen auf Ölplattformen, seltene Krankheitsgruppen)
• Vorteil: Zugang zu sonst unzugänglichen Stichproben
Q: (Folie 135) Warum ist die Repräsentativität bei Online-Studien oft eingeschränkt?
• Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleich oft online
• Beispiel: Menschen <30 → sehr aktiv, Menschen >80 → selten online
• Gefahr: Ergebnisse verzerren sich, weil Stichprobe nicht die Bevölkerung widerspiegelt
Q: (Folie 135) Warum ist die Kontrolle über Teilnehmende bei Online-Studien erschwert?
• Teilnehmer können Instruktionen ignorieren oder missverstehen
• Forschende haben keine Möglichkeit, direkt einzugreifen
• Risiko: Datenqualität sinkt
Q: (Folie 135) Warum ist der Schutz von Teilnehmenden im Internet schwerer als im Labor?
• Im Labor: Test kann sofort abgebrochen werden, wenn er belastend wirkt
• Online: Abbruch durch Forschende nicht möglich
• Risiko: Teilnehmende könnten emotional überfordert werden
Q: (Folie 136) Warum sollte man das Testmaterial für Online-Studien auf verschiedenen Geräten prüfen?
• Fragebögen können auf Apple vs. Android unterschiedlich angezeigt werden
• Vorab testen → sichert technische Kompatibilität
Q: (Folie 136) Warum sollte die Stichprobe besonders groß sein bei Online-Datenerhebungen?
• Manche Teilnehmende klicken sich nur unmotiviert durch
• Viele Datenpunkte gleichen diese Störfaktoren aus
• Ergebnis: verlässlichere Ergebnisse
Q: (Folie 136) Wie verhindert man Mehrfachteilnahme in Online-Studien?
• Registrierung per E-Mail
• ggf. Abgleich der IP-Adresse
• Wichtig besonders, wenn es Bezahlung gibt
Q: (Folie 136) Wie kann man die Ernsthaftigkeit der Teilnahme in Online-Studien fördern?
• Hintergrundinfos zur Wichtigkeit der Studie geben
• So reduzieren sich „Spaß-Teilnehmer“, die Unsinn ankreuzen
• Ergebnis: bessere Datenqualität
Q: (Folie 138) Was ist die wichtigste Regel bei der Wahl der Forschungsmethode?
• Die Forschungsfrage bestimmt die Methode, nicht persönliche Vorlieben
• Unterschiedliche Fragen → unterschiedliche Methoden notwendig
Q: (Folie 138) Welche Hauptgruppen von Forschungsmethoden gibt es in der Psychologie?
Biopsychologische & neurowissenschaftliche Messungen
Q: (Folie 137 & 138) Warum ist es oft sinnvoll, verschiedene Forschungsmethoden zu kombinieren?
• Jede Methode beleuchtet nur einen Teilaspekt (z. B. Gene, Umwelt, Verhalten, Gehirnstruktur)
• Große psychologische Fragen lassen sich meist nur durch Methodenmix beantworten
• Beispiel: Neurogenetik kombiniert Bildgebung + Genetik
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