Gartenrotschwanz (Männchen)
Tauben (Columbidae)
mittelgroß und kompakt, kleiner Kopf volle Brust durch große Flugmuskulatur
schnelle ausdauernde Flieger, klatschende Flügelgeräusche beim Auffliegen, rasanter Flug, nie kreisend
Schnabel klein, kruze Beine
Nest in Baumhöhlen, Felsen, Zweigennester, mehrmals pro Jahr aber immer nur 2 weiße Eier
Nahrung pflanzlich, viele Sämereien
Jungvögel werden mit der sog. “Kropfmilch ernährt
Standvögel (Straßentaube, Türkentaube), Teilzieher (Ringeltaube, Hohltaube) und Langstreckenwanderer (Turteltaube)
Verwechslungsmöglichkeiten auf große Distanz mit Stare, Rabenvögel, Limikolen
Ringeltaube (Brutpaare in Ö 70.000-110.000), Türkentaube (35.000-55.000), Straßentaube (20.000-35.000), Turteltaube (8.000-12.000), Hohltaube (7.500-10.000)
Sperlingsvögel
Lerchen
Schwalben
Stelzenverwandte
Wasseramseln, Seidenschwänze
Braunellen
Drosseln
Rohrsänger
Laubsänger
Grasmücken
Goldhähnchen, Zaunkönige
Schnäpperverwandte
Meisen, Bartmeise, Beutelmeise, Schwanzmeise
Kleiber
Würger
Krähenverwandte
Stare
Pirol
Sperlinge
Finken
Ammernverwandte
Nicht-Sperlingsvögel
Entenvögel
Hühnervögel
Lappentaucher
Kormorane
Störche
Reiher
Greifvögel
Falken
Kraniche
Rallen
Trappen
Wat-, Alken- und Möwenvögel
Tauben
Kuckucke
Eulen
Nachtschwalben
Segler
Rackenvögel, Spechte
Trappen (Otididae)
Kulturland, Standvogel, gefährdet
am Foto: Großtrappe (Otis tarda)
einzige in Ö regelmäßig auftretende, aber seltene Art der Trappen (Zwergtrappen und Steppenkragentrappe sind Ausnahmeerscheinungen)
Großtrappenmännchen gehören mit bis zu 16 kg zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt
im Stehen rötliche Brust, grauer Kopf, rotbraun gefleckte Oberseite, weiße Unterseite, Weibchen ähnlich aber matter gefärbt und deutlich kleiner, im Flug viel Weiß im Flügel und daher sehr auffällig
ausgesprochener Offenlandvogel des pannonischen Ostens
sehr aufmerksam, besonders hohe Fluchtdistanz, Gruppenbalz und spektakuläre Posen der Trapphähne, in der Vollbalz wird ein Großteil des Gefieders kompliziert von innen nach außen “gekrempelt” und der Hahn erscheint wie ein riesiger, laufender Schneeball
Bodenbrüter, Jungvögel werden nur von der Henne geführt
überwiegend Standvogel im östlichen Mitteleuropa, überwintern in großen Gruppen in ungestörten, nahrungsreichen Gebieten
Brutbestand von 211-368 Individuen
- Trappen sind große Bodenvögel mit kräftigen Beinen, langen Hälsen und einem derben Schnabel
Weißstorch (Ciconia ciconia)
Kulturland, Garten/Siedlung, Gewässer, Langstreckenzieher, nicht gefährdet
Merkmale: sehr groß, auffällig, markant schwarz-weißes Gefieder, Schnabel und Beine rötlich
Stimme: keine Rufe, auffälliges Schnabelklappern besonders am Nest (“Klapperstorch”)
Vorkommen: Offenland, häufig in der Nähe von Feuchtgebieten, Verbreitungsschwerpunkg Ost-Ö, alpin nur Täler und Beckenlagen
Verhalten: Brütet in “Storchendörfern” zB Rust am Neusiedler See oder in Baumhorsten zB in der bekannten Kolonie in Marchegg NÖ, Nest gewaltig, wiegt oft hunderte kG, frisst hauptsächlich Amphibien, Insekten, Kleinsäuger, Regenwürmer, extreme Zugkonzentrationen an Meeresengen wie dem Bosporus
Entenvögel (Anatidae)
sehr große Gruppe
Schwäne, Enten, Gänse, Säger
Keilförmige Schnäbel mit Sägezähnchen an den Schneidekanten
sehr gesellig
Enten:
- Tauchenten (meist Allesfresser, Körperbau schwerer und kompakter, meist längerer Anlauf beim Auffliegen)
- Gründelenten (Ernährung meist vegetarisch)
Birkhuhn (Tetrao tetrix)
Gebirge, Gewässer, Standvogel, Gefährdung droht
Merkmale: starker Geschlechtsdimorphismus
Männchen: überwiegend schwarz, weißer Unterschanz, weißer Unterflügelm weißer Flügelstreif, der leierförmige Schwanz kann zur Balz gestelzt und gefächert werden, zur Balzzeit auch “rote Rosen” über dem Auge auffällig
Weibchen: tarnfärbig als Anpassung an die Bodenbrut, graubraun, schwarze Querbänderung, im Flug ebenfalls weißer Unterflügel und weißer Flügelstreif
Stimme: v.a. zur Balz, blubbernd-knurrende und zischende Laute abwechselnd, weit hörbar
Verwechslungsmöglichkeiten: Männchen unverwechselbar, Weibchen sehr ähnlich der Auerhenne, letztere ist jedoch deutlich größer, mit einem mehr rostroten Schwanz und einer orangen, nicht gebänderten Brust, die im selben Lebensraum vorkommenden Schneehühner sind deutlich kleiner und weisen im Adultkleid zu allen Jahreszeiten weiße Flügel auf, Haselhühner sind ebenfalls kleiner und haben einen grauen Schwanz mit schwarzer Endbinde
Vorkommen: ursprünglich Berge, Moore, Heiden, in Ö aus den tieferen Lagen (Böhmische Masse) praktisch vollkommen verschwunden, vor allem in der Waldauflösungszone der Alpen zu finden
Verhalten: unauffällig, schwer nachzuweisen, zur Balzzeit an gewissen Plätzen konzentriert, hauptsächlich Bodenvogel, im Winter auch in Schneehöhlen eingegraben, bei hohen Schneelagen wird die Nahrung von Büschen und Bäumen aufgenommen (Knospen, Triebe, ..)
Hühnervögel (Phasianidae)
Raufußhühner (Tetraoninae)
mittelgroße bis große Bewohner von Bergen und Wäldern, an schneereiche und harte Winter angepasst, voll befiederte Läufe
Glattfußhühner (Phasianinae)
sehr kleine bis große Hühner, häufiger im Offenland
Stammform des Haushuhns ist das Bankivahuhn aus Südostasien
alle Arten fressen viel am Boden, gerade Raufußhühner im Winter aber auch Nadeln auf Bäumen, Altvögel oft vegetarische Kost, Jungtiere vorwiegend animalische Kost
Nest am Boden
die allermeisten Hühnervögel sind ausgesprochene Standvögel, die Wachtel aber ein Weitstreckenzieher
gemeinschaftliche Balz bei Auer- und Birkhuhn - Männchen treffen sich in “Arenen”, spektakuläre Balzrituale und -gesänge
Störche (Ciconiidae)
heimisch nur 2 Vertreter
Schwarzstorch (scheu, Waldbewohner)
Weißstorch (bekannt für das Verfolgen von Traktoren und Nestbau in Siedlungen)
große Schreitvögel mit massiven Schnäbeln, langen Hälsen und Beinen
sehr kontrastreiches Gefieder
carnivor
Zugvögel
Verwechslungsmöglichkeiten: leicht zu bestimmende Gruppe, wird in der Distanz manchmal mit Reihern verwechselt, letztere fliegen allerdings mit eingezogenen Hälsen, manche Reiherarten (v.a. Silberreiher) sind ganz weiß, während beim Weißstorch die Schwingen schwarz sind, beim Schwarzstorch sind zusätzlich der Schwanz, die Unterflügeldecken sowie Hals und Kopf schwarz
Reiher (Ardeidae)
mit den Störchen und Ibissen gemeinsam als Schreitvögel bezeichnet (Ciconiiformes), kleine bis große Vogelarten, typisch S-förmig geknickter Hals, kräftige, gerade, spitze Schnäbel, Kralle der Mittelzehe nach innen gekämmt (“Putzkralle”), oft zur Brutzeit Schmuckfedern an Kopf, Halsansatz oder Rücken, Männchen und Weibchen einander sehr ähnlich außer Zwergdommel, Reiher besitzen Puderduhnen (Federn, bei denendie Spitze der nachwachsenden Federn zu einem feinen, wasserabweisenden Staub zerfällt, viele Arten brüten in Kolonien
Nahrung: Fische, Amphibien, Kleinsäuger, Insekten
Verwechslungsmöglichkeiten: Reiher fliegen mit eingezogenen Hälsen, Flügel oft etwas nach unten gebogen, nicht so stark gefingert wie bei Störchen, Reiher bewegen sich mehr im Aktivflug als die häufig kreisenden Störche
Graureiher, Silberreiher, Purpurrheier, Nachtreiher, Seidenreiher, (Kuhreiher, Rallenreiher), Zwergdommel, Rohrdommel
Rallen (Rallidae)
eine Gruppe kleiner bis mittelgroßer Vögel, die sich idR in dichter Vegetation versteckt halten, nur das Blässhuhn und das Teichhuhn sind häufiger frei zu sehen, die meisten Arten sind ans Wasser gebunden, der zu den Rallen gehörende Wachtelkönig ist aber ein Wiesenbrüter
ausgeprägtes stimmliches Repertoire, Beobachtung schwierig
Nahrung vielseitig, Kleintiere, Pflanzenmaterial
Bodennester, nestflüchtende Jungtiere überwiegend schwarz
Langstreckenzieher, Zug erfolgt ausnahmslos nachts
Verwechslungsmöglichkeiten: als Gruppe leicht zu bestimmen, vereinzelt wird der Wachtelkönig für einen Hühnervogel gehalten, innerhalb der Rallen ist die Bestimmung schwieriger, zumal man einen im Ufegehölz weghuschenden Vogel oft nur bruchstückhaft sieht,
deutlich längerer Schnabel der Wasserralle
Tüpfelsumpfhuhn ungebänderter Unterschwanz gegenüber dem Kleinen Sumpfhuhn
Blässhuhn (Brutpaare in Ö 2400-4300), Teichhuhn (2000-2700), Wasserralle (1500-2800), Kleines Sumpfhuhn (1500-3000), Wachtelkönig (150-400), Tüpfelsumpfhuhn (5-80), Zwergsumpfhuhn, Purpurhuhn
Graureiher (Ardea cinerea)
Gewässer, Wald, Standvogel, Kurzstreckenzieher, Gefährdung droht
Merkmale: großer Reiher mit bis zu einem Meter Körperlänge, Flügelspannweite 175 cm, Oberseite überwiegend mittelgrau, unterseits grau-weiß, Schnabel graugelb bis grünlich, zur Paarungszeit mehr orange, Altvögel kontrastreicher schwarzweißer Kopf und schmale, schwarze Schmuckfedern, Jungvögel noch einheitlicher grau gefärbt
Stimme: ruft laut und durchdringend, heiser “kah-ÄHRK”
Verwechslungsmöglichkeiten: kaum verwechselbar, Kraniche sind deutlich größer, mit langen ausgestreckten, schwarzweißen Hälsen und buschig herabhängenden Schirmfedern
Vorkommen: sehr weit verbreitet, aber nur lokale Brutkolonien, zumeist Zweignester auf Bäumen, punktuell auch im Schilf (Neusiedlersee), die Art wird als “Fischreiher” immer noch verfolgt und sucht entsprechend geschützte Brutplätze auf, häufig in Schutzgebieten oder ganz in der Nähe menschlicher Siedlungen wo keine Jagd stattfindet
Verhalten: sehr typisch ist das lange, bewegungslose Warten auf Beute, am Gewässerrand, auf Feldern
Greifvögel (Accipitriformes)
große, artenreiche Gruppe, mittelgroß bis riesig
überwiegend Fleischfresser, wobei die Beute häufig selbst gefangen wird
Hakenschnabel und idR kräftige Beine (Ausnahme: Geier), einen vergleichbaren Hakenschnabel haben sonst nur Eulen und Falken (nicht näher mit diesen verwandt), vor allem größere Arten haben oft breite, gefingerte Flügel, die sich gut zum segeln und kreisen eigenen, wenige Arten rütteln (Fischadler, Raufußbussard)
heimisch: Bussarde, Weihen, Milane, Habicht, Sperber, Adler, Geier
Standvogel bis Weitstreckenzieher
Nester oft auf Bäumen, auch in Felsen (Steinadler) oder am Boden (Weihen), Jungvögel haben lange Nestlingszeiten
Verwechslungsmöglichkeiten: Falken sind spitzflügeliger, Eulen häufig nachtaktiv, tagaktive Eulen eher weichre Flug, großer Kopf mit Gesichtsschleier
Innerhalb der Greifvögel erschwerte Bestimmung durch verschiedene Alterskleider
Mäusebussard (13.000-20.000 Brutpaare in Ö), Sperber (3.000-6.000), Wespenbussard (1.200-2.000), Habicht (1.000-1.500), Rohrweihe (350-500), Steinadler (300-400), Schwarzmilan (100-140), Wiesenweihe (23-43), Seeadler (35-45), Kaiseradler (20-26) Bartgeier (2-3), Kornweihe, Fischadler, Raufußbussard, Gänsegeier, …
Mäusebussard
Wald, Siedlungen, Standvogel, Kurzstreckenzieher, nicht gefährdet
mittelgroßer Greifvogel, kompakt, breitflügelig, typischerweise überwiegend braun mit weißem “Halbmond” auf der Brust, es gibt auch zeichnungslose dunkle oder sehr helle, weißliche Exemplare
Stimme: stimmfreudig, besonders bekannt ist das miauende, abfallende “piijäh”, welches von Eichelhähern oft täuschend echt nachgemacht wird
Verwechslungsmöglichkeiten: “Standardvogel” in der Greifvogelbestimmung, schwierig von Wespenbussard abzugrenzen, dieser hat einen kleineren schlanken Kopf und Schnabel sowie längeren Schwanz, Raufußbussarde zeigen immer ein andere Schwanzzeichnung, Adler haben eine deutlichere Fingerung im Handflügel, junge Habichte können ähnlich wirken, sind aber wesentlich kurzflügeliger und langschwänziger
Vorkommen: weit verbreitet, am Zug praktisch überall zu erwarten, zur Brutzeit auf Bäume angewiesen daher nicht in völlig ausgeräumter Kulturlandschaft oder alpinem Bereich
Verhalten: typisch sind ansitzende Mäusebussarde, die auf Kleinsäuger und andere Beutetiere waten, bei geeigneten Windbedingungen Rüttelflug möglich, dann Verwechslungsgefahr mit Raufußbussard, im Vorfrühling und Herbst ausgiebige Balzspiele mit Girlandenflügen, Nest idR auf Bäumen in Wäldern, je nach Höhenlage Standvogel oder Kurzstreckenzieher, im Winter kommen nordische Mäusebussarde zu uns
Lebensräume in Ö
47,9% Wald
31,8% Landwirtschaftliche Fläche
20% alpines Gelände, Gewässer, Moore, Feuchtgebiete, Siedlungen, Verkehrsflächen, sonstige Lebensräume
Lebensraum Wald
hier finden sich die 5 häufigsten Vogelarten in Ö welche sind das?
Buchfink, Amsel, Mönchsgrasmücke, Tannenmeise, Kohlmeise
Artbestimmung nach welchen Merkmalen?
1) Optische Merkmale (Gestalt, Flügelform im Flug, Schwanzform, Gefiederfärbung, Gefiedermerkmale, Kopfzeichnung, Schnabelform, Füße, Größe/Größenverhältnis zu anderen Vögeln)
2) Akustische Merkmale (Gesänge, Rufe, Trommeln)
3) Verhalten und Fortbewegung (Wie fliegt der Vogel? Alleine/Im Trupp, Formation, geradlienig, wellenförmig, .., spez. Verhalten bei Nahrungssuche/Balzverhalten, Wie startet der Vogel im Wasser? Wie liegt der Vogel im Wasser?)
4) Zusatzinfos (Lebensraum, Jahreszeit, Tageszeit, …)
Häufigste Brutvögel in Ö
1) Buchfink
2) Amsel
3) Mönchsgrasmücke
4) Tannenmeise
5) Kohlmeise
6) Rotkehlchen
7) Zilpzalp
8) Singdrossel
9) Haussperling
10) Wintergoldhähnchen
Wieviele Arten wurden jemals in Ö beobachtet/dokumentiert?
Welcher Anteil davon gibt als unregelmäßig auftretend oder Ausnahmeerscheinung?
444 Arten
1/3 davon unregelmäßig auftretend oder Ausnahmeerscheinung
Welcher Anteil der heimischen Brutvögel sind Zugvögel?
2/3
Anatomie der Vögel
Welche Schwanzformen gibt es?
Kopfzeichnung
Wann ist die Hauptbrutzeit in Mitteleuropa?
März - Juli
Standvögel beginnen früher mit der Brut als Zugvögel, die erst aus dem Winterquartier zurückkehren müssen
Welche Arten von Partnerschaften gibt es?
Was ist die Hauptbalz/Herbstbalz?
Monogamie = Einehe
Saisonehen (zB Waldohreule)
lebenslange Ehen (zB Waldkauz)
in den meisten Fällen werden (Brut-)Reviere besetzt und verteidigt
Hauptbalz im Frühling, Partnerwerbung und Paarung
Herbstbalz im Herbst/Winter bei einigen Gruppen (zB nichtziehende Eulen, Rauhfußhühner, Greifvögel) zur Revierverteidigung und Paarbindung
Welche Neststandorte gibt es?
Bodenbrüter - Nest direkt am Boden (zB versteckt in Vegetation wie Schafstelze/Baumpieper oder an möglichst freien und übersichtlichen Plätzen wie zB Flussregenpfeifer)
Boden- oder Gebüschbrüter (zB Goldammer)
Hecken- und Baumbrüter
Nischenbrüter (zB Zaunkönig in offenen Halbhöhlen, Wurzelstöcke umgestürzter Bäume, Nischen in Böschungen oder dichte Büsche)
Höhlenbrüter (selbstgebaut bei Spechten, Haubenmeise, Weidenmeise oder bereits vorhandene Höhlen)
in dichter Ufervegetation
Felsbrüter
Schnabelarten
Brutdauer
kleine Singvögel - ca. 2 Wochen
große Arten (Störche, große Greifvögel) - mehr als 5 Wochen
Brutstrategien
Nesthocker - schlüpfen meist nackt (alle Singvögel, Störche, Reiher, Greifvögel, Turmfalken)
Nestflüchter - verlassen bald nach dem Schlüpfen mit einem wärmenden Dunenkleid das Nest, Eltern führen sie zu günstigen Nahrungsflächen und zeigen ihnen wie sie das beste Futter finden (alle Enten, Hühnervögel, Limikolen, manche Nestflüchter wie zB Bläßhuhn werden fast bis zur vollständigen Selbstständigkeit durchgefüttert)
Platzhocker - Jungvögel schlüpfen bedunt, bewegen sich in Nestumgebung, werden am Brutplatz versorgt (Möwen, Seeschwalben)
Besonderheit: Lappentaucher (zB Haubentaucher) bei denen die Jungen zwar das Nest verlassen aber noch etwa eine Woche lang beim Schwimmen auf dem Rücken der Eltern getragen werden
hudern = wärmen, auch Nestflüchter hudern ihre Jungen, zB Kiebitz und andere Watvögel
Wat-, Alken- und Möwenvögel (Charadriiformes)
kleine bis große Wasser- und Sumpfvögel mit Anpassung an das Leben auf trockenem Land aber auch ausgesprochene Hochseevögel
einige durchgängige Gemeinsamkeiten: gut ausgebildete Nasendrüse, schwache oder fehlende Hinterzehe, Schädelmerkmale, kleine Gelege, etc.
die Monophylie ist gut belegt, vier basale Linien:
Burhini (Triele)
Charadrii (Austernfischer, Säbelschnäbler, Stelzenläufer, alle Regenpfeifer inkl. Kiebitz)
Scolopaci (Schnepfen im engeren Sinn, Wasser- und Strandläufer u.a. )
Lari (Möwen, Raubmöwen, Seeschwalben, Brachschwalben, Alke, etc.)
für die Watvögel wird häufig der Begriff Limikolen verwendet, der für das Leben am Übergang von Land zu Wasser steht (lat. limes = Grenze)
Limikolen sind zur Zugzeit und im Winter oft an Küsten oder Feuchtlebensräumen im Binnenland zu beobachten, wo sie teilweise in großen, dichten Trupps auftreten
Würmer, Mollusken, Insekten
Bodenbrüter, Nestflüchter, Familienaufbau höchst unterschiedlich
können territorial sein oder auch in Gruppen balzen (zB Kampfläufer) und in lockeren Kolonien brüten (zB Kiebitz)
Möwen und Seeschwalben ernähren sich mehr räuberich, nicht selten durch Fischfang, Extremform Raubmöwen, welche im falkenartigen Stil anderen Vögeln die Beute abnehmen oder diese töten
Seeschwalben extreme, weltumspannende Flugleistungen (Küstenseeschwalbe brütet in der Arktis und unrundet während der Überwinderung die Antarktis)
Falken (Falconidae)
Einheitliche Gruppe von Vögeln mit einem Hakenschnabel und langen, spitzen Flügeln, letztere sind vor allem für den Flug im freien Luftraum geeignet, häufig im Offenland oder überhaupt im freien Himmel zu beobachten
Zu den Falken gehören die schnellsten Tiere der Welt, Wanderfalken jagen regelmäßig mit bis zu 200 km/h, können nachweislich noch schneller fliegen
Nicht näher mit Greifvögeln verwandt
Besitzen am Schnabel einen in sich greifenden „Falkenzahn“
bauen keine eigenen Horste, sind Nachnutzer, hauptsächlich Nester von Rabenvögeln, Feldnischen, auf Gebäuden und in künstlichen Nisthilfen
Unterscheidung zwischen Großfalken (Wander- und Sakerfalke) und Kleinfalken (Turm-, Baum- und Rotfußfalke, Merlin)
Verwechslungsmöglichkeiten: Als Gruppe relativ einfach zu bestimmen, andere Offenlandvögel mit langen Schwingen sind in der Regel anders gefärbt, haben keinen Hakenschnabel und zeigen andere Verhaltensweisen (z. B. Segler, Möwen, etc.), viele Falken zeigen einen Tränenstreif, beim Wanderfalken besonders stark ausgeprägt
Turmfalke (6.500-10.500 Brutpaare in Ö), Baumfalke (1000-1500), Wanderfalke (220-300), Saderfalke (27-38), Rotfußfalke ( 1-6), Merlin (0), Rötelfalke, Gerfalke
Lappentaucher (Podicipedidae)
Standvögel, Kurzstreckenzieher
Fisch- und Wasserinsektenfresser
extrem an das Leben in Gewässern angepasst, Zehen mit Schwimmlappen, stromlinienförmiger Körper, dolchartiger Schnabel, die Beine setzen für den Antrieb unter Wasser weit hinten am Körper an, Gang an Land unbeholfen
fliegen mit schmalen Flügeln oft ganz flach über das Wasser
Tauchgänge bei großen Arten (Haubentaucher <45 sek) länger als bei kleinen (Zwergtaucher < 20 sek)
Bau eines schwimmenden Nests aus Pflanzenteilen
kleine Jungvögel werden oft “huckepack” transportiert
Verwechslungsmöglichkeiten: Kormoranartige Vögel sind idR größer und dunkler, Tauchenten haben andere Körperform und Schnabelform, die im Winterhalbjahr regelmäßig aus dem Norden einfliegenden Pracht- und Sterntaucher aus der Familie der Seetaucher sind allesamt anders gefärbt und deutlich größer als die Lappentaucher
Funktionen von Gesängen
Wer singt?
Wann singen sie?
Abgrenzung des Reviers und Anlocken von Partnern
idR komplizierter aufgebaut als Rufe, es gibt aber auch ganz einfach strukturierte Gesänge
Weibchengesang - bei manchen Vogelarten singen auch die Weibchen, zB manche Singvögel wie Stare und Rotkehlchen, die meisten Eulen (hier dient ein wechselweise vorgetragener Duettgesang dem Paarzusammenhalt und der Revierabgrenzung)
Gruppengesang - im Schwarm, bei besonders sozialen Arten zB bei einigen Finken wie Erlenzeisig, Fichtenkreuzschnabel, Paarbildung und Gruppenzusammenhalt
Gesangsperiode - Hauptgesangszeit im Frühling zur Fortpflanzungszeit, normalerweise Beginn mit der Revierbesetzung, manche Arten hören schlagartig auf sobald das Weibchen auf den Eiern sitzt (zB Singdrossel, Wiedehopf), haben aber oft vor der zweiten Brut eine zweite Gesangsphase.
Andere Arten wie der Stieglitz singen von März - September durch.
Andere haben nach der Brutzeit im Herbst eine zweite Gesangsphase (zB Hausrotschwanz)
Wintergesang zB bei Rotkehlchen zur Revierverteidigung
Rufe
meist nur ein- bis zweisilbig, einfacher aufgebaut als Gesänge
können unterschiedliche Bedeutungen und detailreiche Differenzierungen haben (Bettelrufe, Standortrufe von Jungvögeln, Lockrufe von Altvögeln an Jungvögel, Warnrufe, Balzrufe, aggressive Rufe, Zugrufe)
Definition Vogelzug
Unter Vogelzug versteht man periodische saisonale Pendelzüge-also sich jährlich regelmäßig wiederholende Wanderbewegungen, klassischerweise vom Brutgebiet ins Winterquartier und wieder zurück
2/3 unserer Brutvögel sind Zugvögel
Zugstrategien und Wanderungen
Standvögel (zB Kleiber, die meisten Spechte)
obligatorische Zugvögel - alle Individuen ziehen (zB Kuckuck, Mauersegler, Drosselrohrsänger)
Teilzieher - nur ein Teil der Population zieht, ein Teil bleibt im Brutgebiet (bei uns zB Amsel, Buchfink, Rotkehlchen), bei vielen Teilziehern verhalten sich nicht alle Populationen gleich
ungerichtete Wanderbewegungen - zB Zerstreuungswanderungen von Jungvögeln
Sonderform von Wanderungen
Invasionsbewegungen - nur in manchen Jahren längere Zugstrecken (zB Seidenschwanz oder Meisen bei gutem Bruterfolg und anschließendem Nahrungsmangel)
Nomadisieren - wenn Vögel flexibel auf stark wechselnde Bedingungen reagieren (zB Fichtenkreuzschnabel, kann in Jahren mit gutem Fichten-Zapfenansatz invasionsartig auftreten)
Mauserzug - wenn Enten und Gänse (zB Kolbenente) in gemeinsame Mausergebiete ziehen
Altitudinalwanderungen - von Tieflagen in Hochlagen oder umgekehrt (zB Bergpieper und Alpendohle)
Zugstrecken
Langstreckenzieher - überwintern idR in Afrika südlich der Sahara, Ausnahmen wie Karmingimpel, Zwergschnäßßer, Rotsterniges Blaukehlchen in Indien
Kurzstreckenzieher - überwintern im Mittelmeerraum oder Westeuropa
Mittelstreckenzieher
bei den meisten Arten sind die Zugrichtung, die Strecke und der Zugzeitraum genetisch fixiert, Kurz- und Mittelstreckenzieher sind hier flexibler und können leichter auf geänderte Bedingungen reagieren
nur wenige Arten (zB Gänse und Kraniche) erlernen das Zugverhalten von erfahrenen Altvögeln
Singdrossel
Hausrotschwanz (Weibchen oder junges Männchen)
Goldammer (Männchen)
Hausrotschwanz (Männchen)
Girlitz (Männchen)
999
Grünspecht (Männchen)
Bluthänfling (Männchen)
Rauchschwalben
Rebhühner
(Wiesen)Schafstelze (Männchen)
Bachstelze (Männchen)
Heidelerche
Grauschnäpper
Flussregenpfeiffer
Blaukehlchen (Männchen)
Neuntöter (Männchen)
Großer Brachvogel
Reiherente (Weibchen mittig mit Jungen)
Seidenreiher (schwarze Beine, gelbe Zehen)
Brandgänse (Männchen vorne mit Schnabelhöcker)
Flussseeschwalbe (Sterna hirundo)
Gewässer, Langstreckenzieher, Gefährdung droht
sehr elegante Art, lange, spitze Flügel, gegabelter Schwanz, Altvögel im Prachtkleid oberseits grau, unterseits und Schwanz weiß, auffällige schwarze Kopfplatte und überwiegend roter Schnabel, im Schlichtkleid weiß auf der Stirn, jüngere Vögel unscheinbarer und unsauberer gefärbt, dunkler Armflügelvorderrand
ruffreudig, oft schnell gereihtes “kt-kt-kt-…” oder “KIERri-KIERri-KIERri-…”
durch die sehr schmalen Flügel einfach von Möwen zu unterscheiden, schwierig ist die Abtrennung von der allerdings nur selten auftretenden Küstenseeschwalbe, letztere mit dunkelrotem Schnabel zumeist ohne schwarze Spitze, durchscheinenden Handschwingen und sauber abgetrenntem schwarzen Flügelhinterrand am Handflügel, sowie ein oft dunkler, grauer Körper
stark an größere Flüsse und Seen gebunden
Bodenbrüter, v.a. auf Gewässer-Inseln, Brutflöße
typisch sind weit ausholende Flügelschläge, wobei sich der Körper hebt und senkt, spektakulärer Jäger, der im Stoßflug Oberflächenfische erbeutet, sehr flugstark, dann sich zur Jagd auch kilometerweit von der Brutkolonie entfernen, Kolonien werden gegen Feinde mit Schnabelhacken und Kotspritzen heftig verteidigt
Langstreckenzieher, überwintert auf Südhalbkugel
Krickente (Männchen)
Teichhuhn
Graugans (Anser anser)
Wasservogel, Standvogel oder Kurzstreckenzieher, nicht gefährdet
massige braungraue Gans, Schnabel klobig, orange bis rosa, kräftige Beine blass rosa, stehend: Gefieder kontrastarm, im Flug vorderflügel auffallend leuchtend hellgra
Stimme der Hausgans sehr ähnlich, laute, nasale, gackernde, meist dreisilbige Rufe
Verwechslungsmöglichkeiten: die anderen grauen Gänse sind kleiner und haben auch zierlichere Schnäbel, als Altvögel weisen sie zudem entweder Blässen an der Stirn oder deutlich mehr Schwarz auf den Schnäbeln auf
Vorkommen: in Zunahme begriffener Brutvogel, Verbreitungsschwerpunkt gewässerreiche Tieflagen in Ost-Ö (zB Neusiedlersee, March-Thaya-Auen
Verhalten: sehr aufmerksam, v.a. bei Bejagung sehr scheu, enger Familienzusammenhalt, hohe soziale Intelligenz, brütet am Boden oder auf niedrigen Kopfweiden
Ernährung: Land- und Wasserpflanzen, Wurzeln, Rhizomen, weidet oft auf landwirtschaftlichen Flächen oder “Gänsebrachen”
Stockente (Anas platyrhynchos)
Wasservogel, Standvogel, nicht gefährdet
groß, kräftig, gut bekannte Ente, Männchen im Prachtkleid mit metallisch grünem Kopf, weißem Halsring und brauner Brust, ansonsten überwiegend hellgrau, mittlere Steuerfedern ringelförmig aufgebogen, Weibchen braun, dunkel gefleckt und gestrichelt, heller Überaugenstreif, Männchen sind den Weibchen im Schlichtkleid sehr ähnlich, Schnabel bleibt einfarbi gelb
Stimme: sehr stimmfreudig, oft rau quakende “typische” Entenrufe, weniger bekannt ist das kurz pfeifende “piu”, welches das Männchen als Balzruf äußert
Verwechslungsmöglichkeiten: Männchen unverwechselbar, Weibchen sehr ähnlich der weiblichen Schnatterente, auf größere Distanz können Krick- und Knäkente gleichartig wirken, diese sind aber viel kleiner, von der Schnatterente unterschieden durch einen breit eingefassten blauen Spiegel und ein unregelmäßiges Schnabelmuster, bei der Schnatterente ist der Spiegel weiß und der Schnabel wie mit einem Lineal in orange Seiten und einen dunklen First geteilt
Vorkommen: sehr weit verbreitet, viel weiter als alle anderen Entenarten, brütet von innerstädtischen Teichen bis hin zu Bergseen und Flüssen
Verhalten: extrem anpassungsfähig, lokal enge Bindung an Menschen, große Anzahl an Küken, nicht selten >10, die Jungvögel fressen sofort selbst (Nestflüchter) und werden ausschließlich vom Weibchen bewacht, vielfältige Nahrungsquellen, überwiegend Jahresvogel, in Nordost-Europa ziehend
Bekassine
Teichrohrsänger
(Sumpfrohrsänger visuell nicht zu
unterscheiden, nur durch Gesang)
Grauammer
Rohrweihe
(Männchen)
Wiesenpieper
(kräftige Flankenstrichelung und
schlanker Schnabel im Gegensatz
zum Baumpieper
Turteltaube
Braunkehlchen (Männchen)
Dorngrasmücke
Schwarzkehlchen
Tannenhäher
Kolkrabe
Tannenmeise
Star (Jugendkleid)
Bergpieper
(kräftiger Schnabel im Gegensatz
zum Wiesenpieper)
Grauspecht
Fasan (Phasianus colchicus)
Kulturland, Standvogel, nicht eingestuft
Merkmale: überwiegend brauner Vogel mit auffällig langem, quer gebändertem Schwanz, Männchen: schwarzgrüner Kopf mit flächig nackten roten Kopfseiten, oft weißer Halsring, Weibchen: durch gängib beigebraun, duunkle Winkelflecken, sehr unscheinbar aber ebenso langer Schwanz
Stimme: Gesang ein lauter, plötzlicher und auf der ersten Silbe betonter Doppellaut, oft gefolgt von einem kurzen, durch Flügelschlag erzeugtem Schwirren, Warnruf eine schrille Folge zweisilbiger Laute, meist beim Auffliegen geäußert
Verwechslungsmöglichkeiten: durch langen Schwanz unverwechselbar, Fasanenküken könnten für Rebhühner gehalten werden, es gibt immer wieder etflogene Weibchen anderer Fasanenarten
Vorkommen: Niederungs- und Agrargebiete wo Nahrungsflächen und Deckung verzahnt sin, Inneralpin deutlich seltener, hächstens in Tal- und Beckenlagen, durhc Aussetzungen (“Jagdfasan”) lokal Konzentrationen bzw kurzfristige Neuansiedelungen
Verhalten: Bodenart, welche zum Übernachten aufbaumt, häufig auf Feldern nahrungssuchend, fliegt oft erst im letzten Moment auf und dann mit polterndem Flügelschlag ab, kompliziertes Sozialverhalten, wobei zur Brutzeit Weibchentrupps in exklusiven Männchen-Territorien auftauchen
Alpenschneehuhn
Seeadler
Wasseramsel
Wanderfalke
Sperber
Wald, Siedlungsraum, Standvogel, Kurzstreckenzieher, nicht gefährdet
kleiner Greifvogel, Unterseite mit typischer “Sperberung”, adulte Männchen können auf Wange und Brust intensiv rostbräunlich gefärbt sein, im Gegensatz zum Habicht ist schon das Jugendgefieder den Altvögeln ähnlich
Stimme: wenig stimmfreudig, nur in Horstnähe wird oft ein schnelles Klickern vernommen, ausgeflogene Jungvögel können durch wimmernde “PII-iih”-Bettelrufe auf sich aufmerksam machen
Verwechslungsmöglichkeiten: Unterscheidung zum Habicht schwierig, insbesondere auf größere Distanzen, Habichte aber viel wuchtiger, Bewegungen langsamer, mit kräftigen Beinen und einem abgerundeten Schwanz, Habichte sind auf der Unterseite nie rostbraun gesperbert, im Zweifelsfall ist es fast immer ein Sperber
Vorkommen: fast flächige Verbreitung, fehlt nur hochalpin und in besonders offenen Landschaften als Brutvogel, besiedelt auch Parks, große Friedhöfe etc.
Verhalten: blitzartige Überraschungsjagden typisch, plötzliches Warnen von Kleinvögeln und schon fegt ein Sperber niedrig durch den Garten, jagt aber auch aus dem hohen Kreisen mit anschließendem spektakulärem Sturzflug, erbeutet hauptsätzlich Vögel bis Taubengröße, brütet in Dichichten als Schutz vor Habicht
Stand- und Zugvogeln, im Winter kommen nordische Vögel nach Ö
Waldlaubsänger
(gelbliches Gesicht und Hals,
rein weißer Bauch)
Wiesenweihe
Rohrammer
Waldohreule
Steinschmätzer (Männchen)
Eichelhäher
Wasserralle (Rallus aquaticus)
Gewässer, Kurzstreckenzieher, nicht gefährdet
wirkt mit langem Schnabel und Hals sowie rundem Hinterende etwas birnenförmig, Schnabel leicht nach unten gebogen und rötlich, Oberseite braunschwarz, Unterseite grau, Flanken un Schwanz schwarzweiß gebändert, Unterschwanzdecken auffallend leuchtend hell
Stimme: vielfältige Lautäußerungen, viele Rufe missmutig oder erstickend stöhnend, das meist gereihte “kruieh” wird manchmal als Schweine- oder Ferkelquieken bezeichnet
Verwechslungsmöglichkeiten: vor allem am Schnabel leicht von den wesentlich kleineren Arten Tüpfelsumpfhuhn und Kleines Sumpfhuhn und Zwergsumpfhuhn zu unterscheiden, nur die Wasserralle und das Tüpfelsumpfhuhn haben weiße Unterschwanzdecken (beim Tüpfelsumpfhuhn gelbstichig), alle anderen Arten sind gebändert (Kleines Sumpfhuhn und Zwergsumpfhuhn), das Teichhuhn hat hier einen deutlichen schwarzen Strich
weit verbreitet, allerdings an Gewässer und Röhricht gebunden, kann auch kleine Flächen besiedeln, wenn eine gute Mischung aus Wasserflächen (Nahrung) und Deckung (Feindvermeidung, Brut) vorhanden ist, viel häufiger und verbreiteter als das an Feuchtwiesen angewiesene Tüpfelsumpfhuhn und das praktisch nur im Neusiedler See-Gebiet vorkommende Kleine Sumpfhuhn
heimlich, kann aber immer wieder auch frei zwischen den Halmen beobachtet werden, aggressiv territorial, verteidigt ihr Revier nicht zuletzt mit ihrer vielfältigen Stimme, ernährt sich von Kleintieren, Fische
Kurzstreckenzieher, manche Individuen trotzen dem Winter lange bis die Vereisung der Gewässer zu stark wird
Sumpfohreule
Zwergdommel
Steinkauz (juvenil)
Lachmöwe (Larus ridibundus)
(erstes Foto: im ersten Winterkleid)
Gewässer, Standvogel/Kurzstreckenzieher, nicht gefährdet
Zweijahresmöwe die im zweiten Kalenderjahr das adulte Schlichtkleid ausbildet, dabei mit überwiegend grauer Oberseite und weißer Unterseite, weißem Schwanz und einem dunklen, schokoladebraunen Kopf, Jugvögel und Immature fleckiger braun gezeichnet, in allen Kleidern ist beim fliegenden Vogel ein weißer Keil im oberen Handflügel
ruffreudig, häufigster Ruf ist ein schneidendes, abfallendes, einzelnes oder gereihtes “krrriiärr”
Kleinmöw, die im Zweifelsfall an ihrem weißen Vorderflügelkeil zu bestimmen ist, bei den anderen regelmäßig auftretenden Arten mit einem dunklen Kopf (Zwerg- und Schwarzkopfmöwe) fehlt dieses Merkmal
häufigste Kleinmöw, Brutkolonien auf wenige Lokalitäten in Feuchtgebieten konzentriert, am Durchzug rastende oder nahrungssuchende Lachmöwen auch im Offenland, ganzjährig in Ö
gesellig, brütet in lärmenden Gemeinschaften, auch außerbrutzeitlich fast immer in Trupps, Bodenbrüter in räuberarmen Arealen wie auf Inseln
Nahrung häufig aber nicht nur tierisch, Regenwürmer auf Äckern
komplizierte Zugmuster mit Kurzstreckenziehern, Standvögeln und Zuzüglern nordöstlihcer Populationen im Winter
Kaiseradler
(Jugendkleid, sandbraune Färbung
und gestrichelte Brust)
Gimpel
Haussperling
(Weibchen, füttert Junges)
Baumfalke
Flussuferläufer
Knäkenten
(2 Männchen, 1 Weibchen)
Habicht
(Weibchen)
Schnatterente
Hohltaube
Buntspecht
Sumpfmeise
(weißer Fleck am Schnabel
bei Schnabelbabsis)
Ringdrossel
Sommergoldhähnchen
Gänsesäger (Männchen im ersten Winterkleid)
Schwarzkopfmöwe
(Prachtkleid)
Purpurreiher
Weißrückenspecht
Rotdrossel
Löffler
Moorente
Kraniche (Gruidae)
Gewässer, Wald, Kurzstreckenzieher, regional ausgestorben/verschollen
die Gruppe der Kraniche ist in Ö nur durch eine Art regelmäßig vertreten: Kranich (Grus grus)
sehr große Vogelart
nistet in feucht-nassen Waldmooren, Sumpfgebieten und Bruchwäldern am Boden
überwiegend grau, Altvögel mit schwarz-weiß-roter Kopfzeichnung und buschig verlängerten Schirmfedern
spielerische Balztänze und Duettgesänge
auch am Zug auffällige “krru”-Rufe
im Herbst ziehen Trupps mit hunderten Individuen durch Ö, Jungvögel begleiten die Eltern, dabei hat sich in den letzten Jahren nördlich der Alpen ein neuer Flyway entwickelt
in Ausbreitung begriffen, Kranich brütet wieder vereinzelt in Ö
Verwechslungsmöglichkeiten: Graureiher, diese kleiner und fliegen vorderlastig mit eingezogenem Hals, haben niemals Rot im Gefieder, Kraniche halten sich untertags viel auf Feldern auf und fliegen erst zum Schlafen in das Flachwasser von Stillgewässern
Bruchwasserläufer (Tringa glareola)
Gewässer, Langstreckenzieher, nicht eingestuft
hochbeinige Limikole mit kleinem Kopf und mittellangem Schnabel, oberseits auf braunem Grund hell gefleckt, unterseits die Brust diffus gestrichelt und der Bauch weiß, deutlicher Überaugenstreif, Steuerfedern schmal gebändert
bei uns nur im Flugruf zu hören, markantes schnell pfeifendes “jiff-iff-iff”
leicht mit Waldwasserläufer und Flussuferläufer zu verwechseln, letzterer aber untersetzt mit langem Schwanz, heller Oberseite zbd weißem Keil im Brustlatz, der Waldwasserläufer ist größer, dunkler (schwarz-weiß wirkend) und nur mit schwachem Überaugenstreif hinter dem Auge
kein Brutvogel aber regelmäßiger Durchzügler in Ö, März - September, Mittwinternachweise fehlen im Gegensatz zum Waldwasserläufer völlig, weniger als andere Limikolen auf offene Gewässer angewiesen
idR am Rand eines Gewässers zu finden, bildet keine großen Trupps, jedoch ein nicht so ausgeprägter Einzelgänger wie der Waldwasserläufer
Bergente
Zwergscharbe (Jugendkleid)
Mittelspecht
Beutelmeise
Uferschwalbe
Steinschmätzer
Fischadler
Mittelsäger
Raubwürger
Pfeifente
Haubenlerche
Kornweihe
Waldwasserläufer
Schafstelze (Jugendkleid)
Sturmmöwe (1. Winterkleid)
Neuntöter (Weibchen)
Haubentaucher (Podiceps cristatus)
Merkmale: bekanntester Lappentaucher, etwa entengroß, schlanker Körper und langer, dünner Hals, Gesamteindruck bräunlich aber Halsvorderseite weiß, im Flug dünn wirkend mit großem weißen Schulterfeld und weißen Armflügeln, im Prachtkleid unverwechselbar mit auffälliger Haube, diese wird bei Gefahr und beim Abtauchen angelegt, im Schlichtkleid ohne Haube, Kopf mit Schwarzem Zügel und hellem Überaugenstreif
Stimme: ruffreudig, kräftig rollende oder nasale Töne, Jungvögel betteln auffällig und ausdauernd
Verwechslungsmöglichkeiten: im Prachtkleid kaum zu verwechseln, im Winter ähnlich dem Rothalstaucher, letzterer dunklerer Kopf, Hals und Schnabel, der an der Basis gelb ist, der Haubentaucher hat im Winter einen rosa gefärbten Schnabel
Vorkommen: weit verbreitet, streng an Gewässer gebunden, fehlt in wasserreichen Lebensräumen wenn diese zu Nahrungsarm sind (Bergseen), zu schnell fließen oder zu kleinräumig sind
Verhalten: kann gut bei Tauchgängen auf Seen beobachtet werden, taucht 2-4 m, gelegentlich bis 40 m, erbeutet dabei Fische in einer Vorzugsgröße von 10-15 cm
Schwimmnest, “Pinguintanz” der Altvögel bei der Balz
Kormorane (Phalacrocoracidae) = Kormoranverwandte
Kormoranverwandte sind mittelgroße bis große, überwiegened dunkel wirkende Wasservögel, Körper und Hals sind lang, Schnabel mit Hakenspitze
Fischjäger, die nach ihrer Beute tauchen
stehen zum Trocknen oft mit gespreizten Flügeln auf erhöhten Punkten
brüten häufig in Kolonien, bilden auch außerbrutzeitlich Gemeinschaftsschlafplätze, zumeist auf Bäumen
überwinden oft größere Distanzen zwischen Brut- bzw Schlafplatz und Nahrungsgebieten
Standvögel und Kurzstreckenzieher, Kormoran kann regelmäßg bei der Überquerung der Alpen beobachtet werden
in Ö:
Kormoran
Zwergscharbe
(Krähenscharbe)
Kormoran (Phalacrocorax carbo)
Gewässer, Wald, Standvogel, Kurzstreckenzieher, stark gefährdet
Merkmale: groß, mit kräftigem Hals und Schnabel
Altvögel: überwiegend schwarz mit gelbem Schnabelgrund und zur Brutzeit weißem Schnabelfleck sowie weiß durchsetztem Scheitel- und Nackenbereich
Junge und immature Vögel: braun und unterseits zuweilen ausgedehnt weiß
Stimme: in Kolonien und am Brutplatz ruffreudig mit tiefen, gutturalen Lauten
Verwechslungsmöglichkeiten: schwer von Krähenscharbe zu unterscheiden, die in Ö aber eine extreme Ausnahmeerscheinung ist, viel häufiger werden Kormorantrupps für Gänsescharen gehalten, doch Kormorane sind langschwänziger, bauen häufiger Gleitstrecken ein und haben flachere Flügelschläge, Formation oft weniger gut organisiert als bei Gänsen
Vorkommen: wurde lange extrem verfolgt, daher in Ö nur punktuelle Brutplätze (aktuell 2 Brutkolonien: Schilfgebiet Neusiedlersee und Rheindelta), zu den Zugzeiten und im Winter deutlich häufiger und weiter verbreitet, bei Winterzählungen bundesweit bis 3.900 Individuen
Verhalten: typischerweise auf Bäumen, Sandbänken, Buhnen etc. stehend bzw. sich trocknend oder fischend beobachtet, Tauchgänge 15-60 sek, erbeuten werden ausschließlich Fische, idR mit 10-20 cm Länge, können sehr alt werden, Ringbefund belegen Lebensspannen von >20 Jahren
Kiebitz (Vanellus vanellus)
Kulturland, Gewässer, Kurzstreckenzieher, Gefährdung droht
sehr markant, kräftiger Regenpfeifer, taubengroß, schwarzweiß gefärbt, besonders die Männchen haben eine lange dünne Federholle
auffälliger, akrobatischer Balzflug mit jodelndem Gesang und wummerndes Geräusch, welches durch die Flügel erzeugt wird
in der Nähe unverwechselbar, weit entfernt fliegende Trupps können für Tauben, Stare oder andere Limikolen gehalten werden
Offenland, weniger als viele andere Watvögel an Wasser gebunden, Ursprünglich ein Bewohner von Feuchtgebieten, nun auch Ackerland
Kurzstreckenzieher, überwintert v.a. in Westeuropa, große Trupps v.a. am Frühjahrszug, odt mit Staren und Goldregenpfeifern vergesellschaftet
brütet häufig in lockeren Kolonien, Bodennester mit vier tarnfärbigen Eiern
frisst hauptsächlich kleine Bodentiere
Turmfalke (Falco tinnunculus)
Wald, Siedlungsgebiet, Standvogel, nicht gefährdet
Kleinfalke, in allen Kleidern orange Oberseite, bei adulten Männchen Kopf, Bürzel und Schwanz grau und mit breiter, schwarzer Subterminalbinde, Weibchen und Jungvögel unscheinbarer aber insgesamt noch oranger gefärbt, auch an Kopf und Schwanz orange gezeichnet
Stimme: ziemlich ruffreudig, zumeist schnelle Serie kurzer, scharfer, weit hörbarer “ki-ki-ki-ki-…”-Rufe
Verwechslungsmöglichkeiten: einziger “Greifvogel” neben Mäusebussard, der verbreitet und häufig neben der Straße zu sehen ist, viel kleiner und oranger, eventuell mit der braunen Morphe des Kuckucks zu verwechseln, dieser hat jedoch keinen Hakenschnabel und ein gänzlich anderes Verhalten, früher brütete in Ö auch der Rötelfalke, der schwer vom Turmfalken zu unterscheiden ist
Vorkommen: große Teile Österreichs, Innenstädte bis Alpinbereiche, gemieden werden ausgedehnte Waldgebiete, hier fehlt es an Nahrungsflächen, verfügbaren Horsten und es besteht eine erhöhte Prädationsgefahr durch den Habicht
Verhalten: wird häufig rüttelnd beobachtet, lebt überwiegend von Kleinsäugern, insb. von Feldmäusen, auch Eidechsen, Singvögel, Insekten, .., brütet in alten Rabenvogelnestern, auf Felsen oder Gebäuden, komplizierte Zugstrategie mit Standvögeln und Kurzstreckenziehern, alpine Brutplätze müssen im Winter geräumt werden, dazu kommen Zugvögel auch Nordost-E
Kuckucke (Cuculidae)
Wald, Siedlungsgebiet, Gewässer, Gebirge, Kulturlandschaft, nicht gefährdet
in Ö nur eine regelmäßig auftretende Art: Kuckuck (Cuculus canorus), der im Süden brütende und oft Elstern brutparasitierende Häherkuckuck (Clamator glandarius) ist bei uns eine Ausnahmeerscheinung
Oberseits grau, unten auf weißem Grund grau gesperbert, Jungvögel und Weibchen können deutlich brauner sein, manche Weibchen intensiv rotbraun
außergewöhnliche Brutbiologie, legen Eier in fremde Nester (Brutparasitismus), viele Wirtsvögel, Kuckuck-Weibchen weisen jedoch eine bestimmte Prägung auf, wechseln nicht - es gibt Linien für Stelzen, Würger, Grasmücken, Rohrsänger, etc., Legekapazität von 9-25 Eiern
fast ausschließlich insektivor, fressen häufig behaarte Raupen
Weitstreckenzieher, überwintern im tropischen Afrika
Ringeltaube (Columba pralumbus)
Wald, Siedlungsraum, Kulturlandschaft, Standvogel, Kurzstreckenzieher, nicht gefährdet
deutlich größer als Straßentaube, langschwänziger, weniger spitzflügelig
Kopf und Oberseite graubraun, Unterseite rosabraun, breites weißes Flügelband, Altvögel haben einen auffälligen weißen Halsseitenfleck
Stimme: Balz mit typischer fünfsilbiger, dumpf gurrender “DUH-duu, doo-doo … du” Strophe
Verwechslungsmöglichkeiten: Türkentaube singt ähnlich, aber nur dreisilbig, im Aussehen ähnlich der Hohltaube, dise aber ohne jegliche weiße Abzeichen, dafür kontrastreich schwarz umrandete Unterflügel und angedeuteter Flügelbinde (auch im Stehen sichtbar), Wildfarbene Straßentauuben zeigen u.a. deutlich schwarze Flügelbinden
weit verbreitet, insbesondere wo sich Wälder mit Offenland abwechseln, Tendenz zur Verstädterung
tritt häufig in Trupps auf, oft auf Feldern zu finden, nuntzt auch regelmäßig Gehölze zur Nahrungssuche (Eichen, ), typischer Balzflug mit Aufstellen und lautem Flügelklatschen
kleines, flaches einfach gebautes Reisignest, fast immer in Bäumen
die meisten Ringeltauben verlassen Ö im Herbst, jedoch regelmäßige Überwinterungen
Eulen (Stringiformes)
-kleine bis große Vögel, die für ihre Nachtaktivität und den leisen Flug bekannt sind
-hervorragendes Gehör und Gedächtnis
-Kopf groß und oft mit charakteristischem Gesichtsschleier
-brüten in alten Rabenvogelnestern, Spechthöhlen, Felsnischen, …
- Eier bei allen Arten weiß und rundlich, Jungvögel verlassen früh und flugunfähig den Nestbereich “Ästlinge”
-oft typische Gesänge, die in der Nacht weit tragen
- Sperlingskauz und Sumpfohreule können tagsüber beobachtet werden
-Waldkauz (Brutpaare in Ö 10.000-20.000), Sperlingskauz (4.000-8000), Waldohreule (3000-4500), Raufußkauz (2000-3000), Uhu (360-530), Steinkauz (140-190), Zwergohreule (70-100), Schleiereule (30-60), Sumpfohreule (1-46), Habichtskauz (2-50)
Waldkauz (Strix aluco)
Wälder, Standvogel, nicht gefährdet
mittelgroßer, kompakter Kauz, breite, runde Flügel und großer Kopf
Grundfärbung variabel, graubraune und rotbraune Typen, zahlreiche Flecke, Strichel und Kritzel, Schleier wenig auffallend, Augen schwarz
Stimme sehr auffällig, schaurig schönes “hUUUUUuH”, “huhuhuhuUUUUUUUh”
die oft im selben Gebiet vorkommende Waldohreule ist schlanker, hat schmälere Flügel und ist unterseits heller und hat Federohren sowie eine orange Iris, schwerer zu unterscheiden ist der Waldkauz vom sehr seltenen Habichtskauz, dieser ist deutlich größer, besitzt einen längeren Schwanz und einen auffälligen gelben Schnabel und ist fast immer hellgraubraun, regelmäßig tagaktiv und nicht scheu
am weitesten verbreitete heimische Eule, fehlt nur in ausgeräumten Agrarlandschaften, im inneren großer Städte und in schneereichen Bergäldern und alpin
scheuen die Nähe zum Menschen, Gebäudebruten sind möglich, im Normalfall brüten sie in Baumhöhlen und alten Spechthöhlen, enge Bindung zu Totholz
rein nachtaktiv, vielfältige geschickte Jäger
ausgesprochen territorialer Standvogel, der sein Revier auch bei wirdrigen Bedingungen nicht verlässt, aggressives Verteidigen
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