Was wird unter „kognitivem Lernen“ verstanden?
Meint einen Prozess, bei dem mentale Informationen durch die Beobachtung von Ereignissen oder die Beobachtung des Verhaltens anderer Menschen oder durch Sprache erworben werden.
Was ist „Modelllernen“?
Prozess des Beobachtens und Nachahmens eines bestimmten Verhaltens.
Was wird im Rahmen des Modelllernens unter „Nacheifern“ (Emulation)verstanden?
Nachbilden von Verhaltensergebnissen und nicht des konkreten Verhaltens bzw. der konkreten motorischen Vollzüge. Es werden lediglich die Ziele des Modells übernommen, nicht dessen Verhalten.
Was wird unter einer „kognitiven Landkarte“ verstanden?
Eine mentale Repräsentation der Raumbeziehungen in der Außenwelt.
Was sind „Spiegelneurone“?
Stirnlappenneurone, die feuern, sowohl wenn bestimmte Tätigkeit ausgeführt wird als auch wenn andere dabei beobachtet werden, die diese Tätigkeit ausüben.
4 Prozesse beim Lernen durch Imitation
Aufmerksamkeitsprozesse: Anwesenheit eines Modells erhöht die Aufmerksamkeit des Beobachters
Gedächtnisprozesse: Beobachtetes muss abgespeichert werden damit es erinnert werden kann. Wenn beobachtetes Verhalten vergessen wird, kann es nicht imitiert werden
Motorische Reproduktionsprozesse: Beobachtetes muss nicht nur erinnert werden sondern muss auch prinzipiell nachzuahmen sein
Anreiz- und Motivationsprozesse: Beobachtetes muss für den Beobachter ausreichend erstrebenswert sein, damit es imitiert wird
Scheinbare Imitation
Es gibt 3 Phänomene die zwar auf Nachahmung hinauslaufen aber nicht Imitation um eigentlichen Sinne darstellen:
Ansteckung (contagion) = Verhalten ist nicht gelernt sondern genetisch präformiert (z.B. gähnen)
Beobachtungskonditionierung (observational conditioning) = Organismus lernt eine emotionale Reaktion (z.B. Kind beobachtet Mutter bei Angst vor Spinne)
Reizverstärkung (stimulus enhancement) = Umlenken von Aufmerksamkeit kann zu übereinstimmenden Verhaltensweisen führen (z.B.) im Kino schauen alle auf die Leinwand, jedoch imitieren sich die Menschen nicht gegenseitig
Warum deuten Intervallpläne im Rahmen der operanten Konditionierung auf kognitive Prozesse hin?
Vieles deutet darauf hin, dass auch bei der operanten Konditionierung kognitive Prozesse eine Rolle spielen. Die Reaktionsrate im Rahmen fixierter Intervallpläne zeigt eine Art Wellenmuster. Während unmittelbar nach der Verstärkung das Verhalten abnimmt, nimmt dieses unmittelbar vor der Verstärkung, also mit näher rückender Belohnung zu. Es scheint hier so zu sein, als würden die Organismen erwarten, dass das Wiederholen des entsprechenden Verhaltens bald zu einer Belohnung führen werde. "Erwartungen" erfordern aber einen kognitiven Prozess bzw. sind ein solcher.
Latentes Lernen
Latentes Lernen ist ein Lernen, das stattfindet auch wenn dieses nicht verstärkt wird. Aus strikt behavioritischer Perspektive sollte es dieses nicht geben.
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