Was ist Autogenes Training?
in Verfahren der Selbstentspannung und Autosuggestion, entwickelt von Johannes Heinrich Schultz (1932), das durch wiederholte Formeln eine tiefe körperliche und seelische Entspannung bewirkt.
Welches Ziel verfolgt Autogenes Training?
Abbau von Stress, Förderung von Ruhe, innere Ausgeglichenheit, Linderung psychosomatischer Beschwerden, Unterstützung bei Schlafstörungen und Verbesserung der Konzentration.
Auf welchen Prinzipien basiert Autogenes Training?
Autosuggestion (selbstbeeinflussende Gedankenformeln)
Konzentrative Selbstentspannung
Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper
Welche zwei Hauptstufen gibt es im Autogenen Training?
Grundstufe: Körperliche Entspannung (6 Standardübungen)
Oberstufe: Arbeit mit inneren Bildern und Suggestionen (psychotherapeutischer Ansatz)
Welche 6 Formeln gehören zur Grundstufe?A:
Schwereübung – „Mein rechter Arm ist ganz schwer.“ (Muskelentspannung)
Wärmeübung – „Mein rechter Arm ist ganz warm.“ (Gefäßerweiterung)
Herzübung – „Mein Herz schlägt ruhig und regelmäßig.“ (Herzregulation)
Atemübung – „Es atmet mich ruhig und gleichmäßig.“ (Atemrhythmus)
Bauchübung – „Mein Sonnengeflecht ist strömend warm.“ (Bauchorgane, Verdauung)
Kopfübung – „Meine Stirn ist angenehm kühl.“ (Kopfdurchblutung, Wachheit)
Wie läuft eine typische Übung ab?
Ruhige Haltung einnehmen (z. B. Liegen, Sitzhaltung)
Augen schließen, Aufmerksamkeit nach innen richten
Formeln mehrfach still wiederholen
Entspannung wahrnehmen
Übung durch Rücknahme beenden (z. B. Faust ballen, tief atmen, Augen öffnen)
Wofür wird Autogenes Training eingesetzt?
Stressbewältigung, Schlafstörungen, Konzentrationsförderung, psychosomatische Beschwerden (z. B. Kopfschmerzen, Magenprobleme), Bluthochdruck, Angst- und Spannungszustände.
Wann sollte Autogenes Training nicht oder nur vorsichtig angewendet werden?
Bei akuten Psychosen, schweren Depressionen, akuten Herzproblemen oder ohne fachliche Anleitung bei instabilen Persönlichkeiten.
Was unterscheidet Autogenes Training von z. B. Progressive Muskelentspannung?
Beim Autogenen Training stehen Formeln und innere Konzentration im Vordergrund (Autosuggestion), während die PMR auf aktiver Muskelanspannung und -entspannung basiert.
Was ist das Hauptziel des Autogenen Trainings?
Herbeiführung tiefer körperlicher und seelischer Entspannung durch Autosuggestion.
Welches übergeordnete Ziel verfolgt das Autogene Training?
Förderung von Selbstregulation, innerer Ruhe und psychischer Stabilität.
Welche psychischen Ziele hat Autogenes Training?
Stressabbau
Angst- und Spannungsreduktion
Verbesserung von Konzentration und Leistungsfähigkeit
Steigerung der emotionalen Stabilität
Welche körperlichen Ziele hat Autogenes Training?
Senkung von Blutdruck und Herzfrequenz
Förderung einer gleichmäßigen Atmung
Entspannung der Muskulatur
Verbesserung der Durchblutung
Linderung psychosomatischer Beschwerden
Für welche allgemeinen Bereiche eignet sich Autogenes Training?
Prävention, Therapieunterstützung, Stressbewältigung, psychosomatische Beschwerden.
Welche medizinischen Beschwerden sind Indikationen für Autogenes Training?
Bluthochdruck
Herzrhythmusstörungen (funktionell, nicht organisch)
Kopfschmerzen (z. B. Spannungskopfschmerz, Migräne)
Schlafstörungen
Verdauungsbeschwerden (z. B. Reizdarm, Magenprobleme)
Asthma (unterstützend)
Für welche psychosomatischen oder psychischen Probleme wird AT eingesetzt?
Stress- und Belastungszustände
Angststörungen (unterstützend)
Depression (unterstützend, leichte bis mittlere Form)
Prüfungsangst
Nervosität, innere Unruhe
Wie kann AT vorbeugend wirken?
Förderung von Resilienz
Verbesserung der Stressbewältigung
Erhöhung von Konzentration und Leistungsfähigkeit
Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden
: Welche Grenzen hat das Autogene Training?
Es ersetzt keine medizinische Behandlung.
Wirkung tritt nur bei regelmäßiger und längerer Übung ein.
Nicht jeder Mensch kann sich gut auf Autosuggestion einlassen.
In welchen Fällen stößt AT an seine Grenzen?
Bei Menschen mit geringer Vorstellungs- und Konzentrationsfähigkeit.
Bei fehlender Motivation oder Geduld.
Wenn eine sofortige Krisenintervention nötig ist (z. B. akute Angstattacke).
Bei welchen psychischen Erkrankungen ist AT kontraindiziert?
Akute Psychosen
Schwere Depressionen
Dissoziative Störungen
Borderline-Persönlichkeitsstörung (ohne enge therapeutische Begleitung)
Bei welchen körperlichen Erkrankungen ist Vorsicht geboten?
Akute Herzkrankheiten (z. B. Herzinfarkt, instabile Angina pectoris)
Schwere Hypotonie (zu niedriger Blutdruck)
Akute epileptische Anfälle
Wann sollte AT nur unter professioneller Anleitung angewendet werden?
Bei Personen mit schweren Traumata (Gefahr des Wiedererlebens)
Bei Menschen mit starker Angst vor Kontrollverlust
Bei Patienten mit eingeschränkter Realitätsprüfung
Warum ist AT nicht für jeden geeignet?
Weil es ein Verfahren der Selbstsuggestion ist, das ein Mindestmaß an psychischer Stabilität, Konzentration und Vertrauen in die Methode voraussetzt.
Wie wird AT für Kinder und Jugendliche angepasst?
Kürzere, spielerischere Übungen, kindgerechte Sprache und bildhafte Formeln statt abstrakter Suggestionen.
Q: Wie lang sollten AT-Übungen bei Kindern sein?
Nur wenige Minuten (2–5 Minuten), da die Konzentrationsspanne kürzer ist als bei Erwachsenen.
Q: Wie werden Suggestionen im AT für Kinder gestaltet?
Bildhaft, konkret und positiv, z. B. „Meine Arme sind schwer wie ein Stein“ oder „Meine Beine sind warm wie in einer Decke“.
Welche Rolle spielen Fantasie und Spiel im AT mit Kindern?
Geschichten, Bilder, Tiere oder Fantasiereisen helfen, Entspannung zu fördern und den Zugang zu erleichtern.
Welche Ziele verfolgt AT bei Kindern besonders?
Abbau von Unruhe und Angst
Förderung von Konzentration und Lernfähigkeit
Hilfe bei Ein- und Durchschlafproblemen
Stärkung von Selbstvertrauen und Selbstregulation
Welche Rolle haben Eltern im AT mit Kindern?
Eltern können die Übungen unterstützen, aber das Kind sollte die Selbstständigkeit bei der Anwendung entwickeln.
Wofür eignet sich AT besonders bei Kindern?
Schulstress und Prüfungsangst
ADHS (unterstützend)
Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, psychosomatische Beschwerden
Welche Grenzen gibt es beim AT mit Kindern?
Bei sehr jungen Kindern (< 6 Jahre) oft schwierig, da Vorstellungsvermögen und Konzentration fehlen.
Nicht geeignet bei schweren psychischen Erkrankungen ohne therapeutische Begleitung.
Welche fachliche Qualifikation sollte ein AT-Seminarleiter haben?
Fundierte Ausbildung im Autogenen Training (z. B. nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Autogenes Training) sowie Kenntnisse in Psychologie, Entspannungstechniken oder verwandten Bereichen.
Warum ist praktische Erfahrung wichtig?
Seminarleiter sollten selbst regelmäßig AT praktizieren und Erfahrung in Gruppen- oder Einzelanleitung haben, um kompetent und authentisch anleiten zu können.
Welche methodischen Fähigkeiten braucht ein Seminarleiter?
Anpassung der Übungen an Teilnehmergruppe (Alter, Vorerfahrung)
Umgang mit Widerständen oder Konzentrationsschwierigkeiten
Gestaltung von Übungen, Fantasiereisen und Visualisierungen
Welche sozialen Kompetenzen sind entscheidend?
Empathie und Sensibilität für Bedürfnisse der Teilnehmer
Vertrauensvolle Atmosphäre schaffen
Motivation und Ermutigung vermitteln
Aktives Zuhören und Feedback geben
Welche persönlichen Eigenschaften sind vorteilhaft?
Gelassenheit und Selbstkontrolle
Authentizität und Vorbildfunktion
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Geduld und Durchhaltevermögen
Welche Verantwortung trägt ein Seminarleiter?
Sicherheit der Teilnehmer gewährleisten
Grenzen der Methode respektieren (Kontraindikationen beachten)
Teilnehmer nicht überfordern oder unter Druck setzen
Warum sind Fortbildung und Supervision wichtig?
m Wissen aktuell zu halten, neue Methoden zu lernen, eigene Praxis zu reflektieren und professionelle Unterstützung bei schwierigen Fällen zu erhalten.
Wie groß sollte eine Gruppe beim Autogenen Training idealerweise sein?
6–12 Teilnehmer. So kann der Seminarleiter individuell auf jeden eingehen, gleichzeitig bleibt die Gruppendynamik erhalten.
Welche Vorteile haben kleine Gruppen (6–12 TN)?
Persönliche Betreuung möglich
Teilnehmer können leichter Fragen stellen
Korrekte Durchführung der Übungen wird besser kontrolliert
Stärkere Gruppendynamik und Motivation
Was ist problematisch bei zu großen Gruppen (>12 TN)?
Weniger individuelle Betreuung
Schwieriger, Aufmerksamkeit und Konzentration zu halten
Gefahr von Überforderung des Seminarleiters
Rückmeldungen zu Fehlern oder Unsicherheiten werden unpersönlich
Wann ist eine Einzelsitzung sinnvoll?
Bei akuten psychischen oder körperlichen Problemen
Bei schweren Kontraindikationen oder besonderen gesundheitlichen Einschränkungen
Wenn der Teilnehmer Schwierigkeiten hat, sich in der Gruppe zu konzentrieren oder zu entspannen
Bei individueller Therapieunterstützung (z. B. Angststörungen, chronische Schmerzen)
Welche Vorteile haben Einzelsitzungen?
Individuelle Anpassung der Übungen
Intensivere Betreuung und Feedback
Fokus auf persönliche Bedürfnisse und Ziele
Größere Sicherheit bei Kontraindikationen oder psychischen Problemen
Wann ist die Kombination sinnvoll?
Gruppenübungen für allgemeine Entspannung und soziale Motivation, Einzelsitzungen für individuelle Vertiefung oder spezielle Problembereiche.
Warum ist regelmäßiges Üben zu Hause wichtig?
Nur durch tägliche Wiederholung (5–15 Minuten) festigen sich Entspannung und Selbstregulation, und die Methode wird wirksam.
Wie können Teilnehmer eine eigene Übungsroutine entwickeln?
Feste Tageszeiten wählen (z. B. morgens oder abends)
Ruhigen, ungestörten Ort schaffen
Kurze Übungen in den Alltag integrieren (z. B. Warme Arme beim Lesen)
Wie können Formeln kreativ zu Hause eingesetzt werden?
Eigene, positive Suggestionen formulieren
Mit Fantasiereisen oder Bildern kombinieren
Auf individuelle Beschwerden oder Ziele anpassen
Welche Rolle spielt Selbstbeobachtung bei Heimübungen?
Teilnehmer sollen bewusst wahrnehmen, wie Körper und Psyche auf Übungen reagieren, z. B. Muskelentspannung, Herzschlag, Atmung, innere Ruhe.
Wie lässt sich AT in den Alltag integrieren?
Kurze Pausen im Tagesablauf nutzen
Vor dem Schlafengehen entspannende Formeln wiederholen
Stresssituationen bewusst kurz unterbrechen und Formel anwenden
Wie bleibt man motiviert für Heimübungen?
Fortschritte dokumentieren
Kleine Ziele setzen (z. B. jeden Tag 5 Minuten üben)
Positive Effekte (ruhiger Schlaf, weniger Spannung) bewusst wahrnehmen
Worauf sollten Teilnehmer bei Heimübungen achten?
Übungen nicht erzwingen, nur in angenehmer Haltung durchführen
Bei körperlichen oder psychischen Problemen professionelle Rücksprache halten
Grenzen respektieren, z. B. bei Schwindel oder starker Unruhe
Wozu dient die Begrüßung am Anfang einer Stunde?A:
Schafft eine entspannte, vertrauensvolle Atmosphäre
Klärt organisatorische Punkte
Kurze Einstimmung auf das Thema oder die Übungen
Welche Aufgaben hat die Einstimmungsphase?
Aufmerksamkeit nach innen lenken
Körper und Geist auf Entspannung vorbereiten
Kurze Atem- oder Lockerungsübungen, leichte Bewegungen
Was passiert im Hauptteil einer AT-Stunde?
Durchführung der Kernübungen (Schwere, Wärme, Herz, Atmung, Bauch, Stirn)
Schrittweise Steigerung der Intensität
Einsatz von Fantasiereisen oder Visualisierung bei Fortgeschrittenen
Beobachtung der Reaktionen der Teilnehmer
Wie kann die Hauptübung vertieft werden?
Einzelne Formeln verstärken
Konzentration auf persönliche Beschwerden oder Ziele richten
Hilfestellung bei Problemen oder Unsicherheiten
Warum ist die Rücknahmephase wichtig?
Sanfte Rückkehr zur normalen Wachheit
Körperliche Lockerung (Bewegung, Faustballen, tiefes Durchatmen)
Vermeidung von Schwindel oder Benommenheit
Kurze Reflexion über die Erfahrung
Was gehört zum Abschluss einer Stunde?
Austausch über Erlebtes, positive Erfahrungen betonen
Hinweise für Heimübungen geben
Motivation für regelmäßige Praxis fördern
Wie könnte eine 45-minütige Stunde zeitlich aufgebaut sein?
5–10 Min: Begrüßung & Einstimmung
25–30 Min: Hauptübungen & Vertiefung
5–10 Min: Rücknahme & Abschluss
Wie häufig sollten Gruppensitzungen im Autogenen Training stattfinden?
1–2 Mal pro Woche, um Kontinuität und Übungsroutine zu gewährleisten, ohne die Teilnehmer zu überlasten.
Wie lange dauert ein typischer AT-Kurs für Anfänger?
6–10 Wochen (je 45–60 Minuten pro Sitzung), um die Grundstufe mit allen Standardübungen einzuüben.
Wie kann ein Kurszyklus sinnvoll aufgebaut werden?
Einführung & Grundübungen: Schwere- und Wärmeübungen
Fortführung: Herz-, Atem-, Bauch- und Stirnübungen
Vertiefung: Kombination aller Übungen, Fantasiereisen, individuelle Anpassung
Abschluss: Wiederholung, Sicherung der Selbstständigkeit, Tipps für Heimübungen
Warum sind Pausen zwischen den Sitzungen wichtig?
Teilnehmer können das Gelernte üben, Integration in den Alltag üben und Erfolge bzw. Schwierigkeiten reflektieren.
Wie kann der Fortschritt innerhalb eines Zyklus überwacht werden?
Rückmeldungen der Teilnehmer einholen
Beobachtung der Entspannungssymptome
Anpassung von Formeln und Intensität nach individuellem Bedarf
Wie können Teilnehmer nach Abschluss eines Kurses weitermachen?
Regelmäßige Übung zu Hause
Auffrischungskurse oder Folgekurs für Fortgeschrittene
Gelegentliche Gruppensitzungen zur Vertiefung und Motivation
: Was ist der Ruhe- oder Kraftort?
Ein innerer, selbst gewählter Ort in der Vorstellung, an dem man sich besonders sicher, geborgen und kraftvoll fühlt, um Entspannung und Ressourcen zu aktivieren.
Welches Ziel verfolgt die Arbeit mit dem Ruhe- oder Kraftort?
Förderung tiefer Entspannung
Stärkung von Selbstvertrauen und innerer Stabilität
Unterstützung bei Stressbewältigung
Zugriff auf innere Ressourcen in belastenden Situationen
Wie wird der Ruhe- oder Kraftort im AT genutzt?
Augen schließen und entspannen
Einen Ort innerlich vorstellen (real oder imaginär)
Alle Sinne einbeziehen: sehen, hören, riechen, fühlen
Positive Gefühle, Sicherheit und Kraft bewusst wahrnehmen
Mit Formeln kombinieren („Ich fühle mich sicher und stark“)
Wie kann der Ruhe- oder Kraftort außerhalb der Übungen genutzt werden?
Bei Stresssituationen kurz innerlich dorthin „gehen“
Vor Prüfungen oder Präsentationen zur Ruhe kommen
Unterstützung bei emotional belastenden Situationen
Einstieg in kurze Entspannungsübungen zu Hause
Wie wird der Ruhe- oder Kraftort individuell gestaltet?
Persönlich angenehm und vertraut
Realistische oder phantasievolle Umgebung
Mit positiven Erinnerungen oder angenehmen Sinneseindrücken verknüpft
Wie wird der Kraftort in die AT-Stunden eingebunden?
Nach den Grundübungen als Vertiefung der Entspannung
Bei Fantasiereisen als Leitbild
Zur Stabilisierung der Wirkung nach der Rücknahmephase
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