Bereiche der Sozialpolitik
Familie unf Jugend
Renten
Gesundheit, Behinderung, Pflege
Arbeitslosigkeit
Soziale Arbeit <-> Sozialpolitik
Soziale Arbeit als ,,Teilfunktion” der Sozialpolitik (Kaufmann)
Neben anderen Dienstleistungen, und Barleistungen (Benz)
Soziale Arbeit als ,,angewandte Form des sozialpolitischen Prinzips” (Lorenz)
Soziale Arbeit als Teil von Sozialpolitik -> Analytische Unschärfe
Hier Sozialpolitik <-> Soziale Arbeit
Relevanz der Sozialpolitik
Sehr hohe Beträge (hunderte Milliarden jährlich)
Beeinflusst das Leben und die Lebenswelt von Klienten und Sozialarbeitern als Empfänger, Beschäftigte, finanzierer des wohlfahrtstaates
Lebenslagen der Klientinnen und Klienten oftmals (stark) von Sozialpolitik abhängig
Beratung in Bezug auf Sozialleistungen ggf notwendig
Gemeinsamkeiten soziale Arbeit & Sozialpolitik
Ähnliche Ziele: Soziale Arbeit als ,,angewandte Form des sozialpolitischen Prinzips” (Böhnisch& Schöer) bzw. ,street level’- Sozialpolitik
Teilweise funktional äquivalent (zb. Im Bereich Langzeitarbeitslosigkeit)
Ähnliche Verortnung im System politischer Konfliktlinien
Ähnliche Trend und Diskurse: wohlfahrtsstaatliche Verfasstheit bzw Einbettung in Sozialpolitik (kessl)
Abgrenzung 1
Gesellschaftliche Vorstellung über wünschenswerte Zustände
—>
Sozialpolitik: ,,Anonyme Verteilungsmaschine” (teilweise nach angenommener Bedürftigkeit)
Orientiert Sich nur grob an Lebenslagen
Objektiv (zb Einkommen + Gesundheit = Sozialpolitik, Bildung, Partizipation) und Biographische Subjektivität Beeinhaltet Lebenssinn, ,Zurechtkommen’
Abgrenzung 2
Sozialpolitik ist weitgehend nicht lebensweltorientiert
Verschiedene Bereiche der Sozialpolitik ignorieren Lebenslagen von (potentiellen) Empfängern
Problematische Lebenslage trotz oder wegen Sozialpolitik (Sozialpolitik definiert anders wodurch sie manche Probleme ignoriert bzw nicht zuständig ist -> soziale Arbeit blickt auf Alles)
Soziale Arbeit greift auf was Sozialpolitik hinterlässt
Soziale Arbeit intervenieren bei besonders kritischen/ungewöhnlichen Fällen
Lebenslage nach Sozialer Arbeit
Abgrenzung 3
Sozialpolitik eher Barleistungen, Soziale Arbeit: Dienstleistungen: Auswirkungen auf Kostenentwicklung (Baumols Krankheit)
Sozialpolitik vor allem nationalstaatlich, soziale Arbiet eher kommunal oder intermediäre Organisationen
Soziale Arbeit: schwache gesellschaftliche Positionen, da ganzheitlich (schönig)
Abgrenzung 4
Sozialpolitik: höhere Autonomie des Individuums: Aufgrund der bürokratischen Zuteilung von Barleistungen und Dienstleistungen unterliegt das Individdum schwachen Rechtfertigungsdruck -> mehr Autonomie
Soziale Arbeit: besonderes pädagogisches Verhältnis zu Menschn im Sozialstaat -> stärkeres kümmern
Grundsätzlich haben Sozialleistungen (Problemvergrößerer) das Problem des Moral hazard (Fehlanreize)
Versicherungen -> + Wahrscheinlichkeit ‘Schaden’, gegen den sie versichern
Soziale Arbeit hat das Problem weniger
Sozialpolitik lernt von professionellen Einschätzungen der sozialen Arbeit: Erfahrungen für Lebenslagenanalysen -> für Bewertung und Entwicklung der Sozialpolitik hilfreich
-zb Armut bringt familiäre Probleme
Soziale Arbeit kann sozialpolitische Forderungen entwickel und artikulieren, teilweise auf kommunaler Ebene (Forderungen an Sozialpolitik)
Soziale Arbeit und Sozialpolitik
Soziale Arbeit bzw ,,wohlfahrtsstaatliche Dienstleistungserbringung” in der Sozialpolitikforschung weitgehend vernachlässigt
Soziale Arbeit vernachlässigt wohlfahrtsstaatliche Verfasstheit bzw Einbettung in Sozialpolitik
Studium Soziale Arbeit: Sozialpolitik
,,die soziale Arbeit befindet sich (…) In einer unerfreulichen Opferrolle gegenüber Sozialreformen (…) drr Grund (…) Depolitisierung und Deprofessionalisierung
,,Depolitisierung” deshalb (…) zuwenig politische Reflexivität gelehrt und kommuniziert wird”
Deprofessionalisierung deshalb, weil begrenzte Akademisierung oft auch noch mit dem naiven Verweis auf Praxisnähe begrüßt. In einer Wissensgesellschaft ist damit die systemische Bedeutungsarmut programmiert
& Politik?
Sozialarbeiterinnen in Europa meiden politische Positionierungen in Bezug auf Sozialpolitik
Sollte die Professorin nicht stärker die Probleme thematisieren, die sich aus Sozialer Ungleichheit, Neoliberalismus oder Sozialpolitik ergeben?
Dazu muss sie sich stärker politisch positionieren (..) dazu muss sie Personen ausbilden, die sich mit Politik auskennen
Standpunkt DBSH zu soziale Arbeit/Sozialpolitik
,,fordert eine Sozialpolitik mit präventiver und gerechtigkeitsfördernder Funktion”
armutsvermeidende materielle Sicherunh, bedarfsgerechte Bereitstellung qualifizierter Sozialer Dienstleistungen
,,In den letzten Jahreb ging der Abbau matterieller Hilfen mit dem Abbau sozialer Dienste einher…”
Die Professionbkann erst dann sinnvoll tätig sein, wenn Verarmung und Segregation vermieden werden
-> stärkerer Blick auf soziale Sicherungssysteme gefordert
,,Soziale Arbeit muss ein Selbstverständnis der Profession haben, um vor Fremdbestimmung zu schützen”
,,Sozialpolitische Stellungnahmen und die Handlungsfeldee der Sozialen Arbeit unterstreichen die sozialpolitische Arbeit”
Sozialpolitik Notwendigkeit
In jeder Gesellschaft gibt es Menschen die nicht oder nur teilweise ihre eigene Existenz sichern können.Spenden wären unzureichend.
Große Ungleichheit kann ggf als nicht wünschenswert betrachtet werden
Sozialpolitik Ziele
Materielle Sicherheit und Gleicheit (hängt zusammen)
Sozialpolitik Ziele 2
Solidarität zwischen
Gesunden und Kranken
Beschäftigten und Arbeitslosen
Jenen im Erwerbsalter und jenen darüber
Behinderten/nichtbehinderte, etc
Der eine zahlt für den anderen
Warum kein ‘Markt’ für Versicherungen gegen diese Risiken?
Diejenigen mit dem höchsten Risiko (zb. Krankheit, etc) müssten die höchsten Versicherungsbeiträge bezahlen und haben die geringsten finanziellen Mittel
Bei Rente ist das nicht so, aber Gefahr, dass Kosten durch mangelnde private Vorsorge externalisiert wird
Darüber Hinaus (Versicherungen)
Die Sozialversicherung hat vergleichsweise geringe Kosten:
Keine Überprüfung von neuen Versicherungsnehmern, keine Werbung
Hohe Beträge, darum vergleichsweise niedrige Verwaltungskosten
Kein Gewinn
Durch abnehmende Grenznutzen:
Umverteilung kann Gesamtwohl steigern
Ein bestimmter Betrag schmerzt jemandem, der viel hat, weniger, als jemanden nutzt der wenig hat
Fraglich jedoch, ob die Bevölkerung im Gesamten betrachtet werden kann
-> normative Grundlagen 2
John Rawls: Veil of ignorance
,Urzustand’
Menschen kennen ihre gesellschaftliche Stellung nicht (Besitz, Fähigkeit, etc): Sie befinden sich hinter dem ,Schleier des Nichtwissens’
Menschen halten tendenziell ihren Nutzen für gerecht
Rawls Prinzipien
Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten:
sind so zu regeln, dass sie den am wenigsten Begünstigten die bestmöglichen Aussichten bringen (≠totale Gleichheit)
Müssen mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die allen gemäß fairer Chancengleichheit offenstehen
Vorstellung ist nachvollziehbar, aber nicht einhaltbar
Rawls und Nozick
Rawls liberal <- Gegenstück zu -> Nozick libertarian
Unser liberal ist nicht gleich dem amerikanischen
Nozick: Anarchie
Homo homini Luxus (der mensch ist dem Menschen wolf)
Menschen haben grundlegende Rechte, u.a. körperliche Unversehrtheit und Eigentumsrechte, auch an den Früchten ihrer Arbeit
Durchsetzung der rechte durch wen?
Nozick: Schutzgemeinschaften
Verteidigung Mitglieder nach außen (militär)
Regeln Konflikte innen (Polizei, justiz)
Tendenz zu Monopolbildung
->
Kleiner Gemeinden schließen sich größeren an
Nozick: Staat
Staaten entstehen, weil Menschen ihre Rechte schützen möchten
Aber: Staaten, die mehr tun, als innere und äußerliche Sicherheit zu bieten, verletzen Eigentumsrecht
Zb. 8 stunden Arbeit, nach steuern Lohn von 6 stunden -> 2 Stunden Zwangsarbeit - 6 Stunden für sich
Nozick
Zuteilung von Gütern
Personen steht das zu, was anderen ihnen freiwillig geben. Im Austausch, als Geschenk, etc
Bedarf ist kein Kriterium
Warum sollte jemand Gesundheitsleistungen bekommen, nur weil er/sie sie braucht? Warum nicht zb beim Haarschnitt?
Chancengleichheit
Die Verwirklichung würde wieder erfordern, dass jemandem etwas weggenommen wird
Rawls/Nozick Fazit
Unterschiedliche politische Ideologien und Vorstellungen zum Sozialstaat resultieren
Aus verschiedenen (Eigen)Interessen
Aus verschiedenen Vorstellungen zum Verhältnis der Menschen in einem Staat untereinander und zu theoretischen Vorgängen
Für sich selbst stehend, sind sowohl Rawls’ als auch Nozicks Überlegungen plausibel: es stehen zwei Argumentationen nebeneinander, die die jeweils andere nicht widerlegen können
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