Was bedeutet Crowding-out Effekt?
Der Crowding-out-Effekt bedeutet:
Wenn der Staat mehr Geld ausgibt (z. B. durch Schuldenfinanzierung), dann kann das private Investitionen verdrängen.
So passiert das:
Der Staat leiht sich Geld, um z. B. Straßen oder Schulen zu bauen.
Dadurch steigt die Nachfrage nach Krediten.
Auf dem Kapitalmarkt steigen die Zinsen.
Unternehmen finden Kredite jetzt teurer und investieren weniger.
→ Die staatliche Nachfrage „drängt“ also private Investitionen hinaus (engl. to crowd out = verdrängen).
🔹 Beispiel:
Staat macht Schulden für 100 Mio. €
Zinsen steigen von 2 % auf 4 %
Unternehmen verschieben Projekte, weil Kredite zu teuer sind → Investitionen sinken
🔹 Kurz gesagt:
Crowding-out = Staat verdrängt private Investitionen durch eigene Kreditaufnahme.
(Siehe unten)
SEHR WICHTIG!
(Erklärung siehe weit unten)
Haushalte
erhalten von den Unternehmen Bruttoeinkommen (Y) (z. B. Löhne, Gewinne, Zinsen).
zahlen davon Steuern (T) an den Staat → bleiben Nettoeinkommen (Y − T).
sie konsumieren (C) einen Teil und sparen (Sₚᵣᵢᵥ) den Rest.
Das private Ersparnis (Sₚᵣᵢᵥ) fließt in das Bankensystem bzw. den Kapitalmarkt.
Unternehmen
erhalten Geld durch Konsumausgaben (C) der Haushalte, Investitionen (I) (über den Kapitalmarkt finanziert) und Staatsausgaben (G).
stellen Güter her und zahlen Einkommen (Y) an Haushalte zurück.
Staat
erhebt Steuern (T).
tätigt Staatsausgaben (G) (z. B. für Infrastruktur, Löhne, Bildung).
ergibt sich ein:
Budgetüberschuss (+), wenn T > G, oder
Budgetdefizit (–), wenn T < G.
Ein Budgetdefizit bedeutet: der Staat leiht sich Geld, um seine Ausgaben zu finanzieren.
Kapitalmarkt / Bankensystem
sammelt das private Ersparnis (Sₚᵣᵢᵥ) der Haushalte.
finanziert damit:
Investitionen (I) der Unternehmen, und/oder
Staatsverschuldung (G – T), wenn der Staat ein Defizit hat.
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💰 3. Staatliche und private Ersparnis
Die Gesamtersparnis einer Volkswirtschaft lässt sich darstellen als:
S{ges} = S{priv} + (T - G)
Wenn T > G, spart der Staat → mehr Geld für Investitionen frei.
Wenn G > T, verschuldet sich der Staat → weniger Kapital für Unternehmen → Crowding-out.
(Erklärung siehe unten)
(siehe unten)
Was ist das Volkseinkommen?
Das Volkseinkommen ist die Summe aller Einkommen, die den Inländern aus ihrer Beteiligung am Produktionsprozess zufließen – also Löhne, Zinsen, Mieten und Gewinne.
Das Volkseinkommen gibt die Faktorkosten wieder, die zur Produktion des Nettonationalprodukts aufzuwenden waren.
Beide Größen zeigen, wie viel Einkommen eine Volkswirtschaft tatsächlich erzielt, wobei das Nationaleinkommen das gesamte Einkommen der Inländer – im In- und Ausland – ausdrückt.
Was sind die 4 wesentlichen Schwachpunkte des BIP?
1.Schwarzarbeit
➡️ Das BIP erfasst nur offiziell gemeldete wirtschaftliche Aktivitäten.
Arbeiten, die ohne Anmeldung oder Steuerzahlung stattfinden (z. B. Schwarzarbeit, Nachbarschaftshilfe), werden nicht gezählt.
→ Dadurch wird die wahre Wirtschaftsleistung unterschätzt, besonders in Branchen mit viel informeller Arbeit (z. B. Bau, Gastronomie).
2. Externe Effekte
➡️ Das BIP berücksichtigt keine positiven oder negativen Begleitwirkungen der Produktion, z. B. Umweltverschmutzung, Lärm oder Bildungseffekte.
→ Negative externe Effekte (z. B. Schadstoffausstoß) können das BIP künstlich erhöhen, obwohl sie Wohlstand mindern.
→ Positive Effekte (z. B. Wissensaustausch) bleiben unberücksichtigt.
3. Preise, Güter und Dienstleistungen über längere Zeit schwer vergleichbar
➡️ Das BIP vergleicht Werte in Geld, doch Preise ändern sich, und neue Produkte entstehen.
Ein Smartphone heute ist nicht mit einem Telefon von 1990 vergleichbar.
→ Daher sind zeitliche Vergleiche des BIP oft ungenau, weil Qualitätsänderungen und Preisniveaus schwer korrekt anzupassen sind (→ real vs. nominales BIP).
4. Konsum ist nicht alles – Nutzensteigerung nicht nur durch BIP steigerbar
➡️ Das BIP misst materielle Produktion und Konsum, aber nicht alle Quellen des Wohlstands (z. B. Freizeit, Gesundheit, Bildung, soziale Beziehungen).
→ Eine Gesellschaft kann wohlhabender und zufriedener werden, ohne dass das BIP wächst.
→ Das BIP ist also kein vollständiges Maß für Lebensqualität oder Nutzen.
Erkläre das IS-LM/Modell !
Das IS-LM-Modell betrachtet den Gütermarkt und den Geldmarkt gleichzeitig , um Zinssatz und Einkommen im Gleichgewicht zu bestimmen. Kurz erklärt:
IS-Kurve (Investment-Saving):
Zeigt alle Kombinationen von Zins (i) und Einkommen (Y), bei denen der Gütermarkt im Gleichgewicht ist (Investitionen = Ersparnisse).
Steigt das Einkommen, steigt die Nachfrage, und der Zinssatz muss sinken, damit das Gleichgewicht erhalten bleibt → IS-Kurve fällt nach rechts unten.
LM-Kurve (Liquidity-Money):
Zeigt alle Kombinationen von Zins und Einkommen, bei denen der Geldmarkt im Gleichgewicht ist (Geldangebot = Geldnachfrage).
Höheres Einkommen → höhere Geldnachfrage → Zinssatz muss steigen → LM-Kurve steigt nach rechts oben.
Gleichgewicht:
Der Schnittpunkt von IS und LM zeigt den gleichgewichtigen Zinssatz und das gleichgewichtige Einkommen.
Er sagt aus, wo Gütermarkt und Geldmarkt gleichzeitig im Gleichgewicht sind.
Kurz gesagt:
IS = Gleichgewicht im Gütermarkt
LM = Gleichgewicht im Geldmarkt
Schnittpunkt = Gesamwirtschaftliches Gleichgewicht
Was ist der Unterschied zwischen einer endogenen und einer exogenen Größe?
Endogene Größen
Definition: Größen, die innerhalb des Modells bestimmt werden, also vom Modell erklärt werden.
Bezug auf die Konsumfunktion:
Konsum (C) selbst ist meist endogen, weil er vom Einkommen abhängt.
In einer einfachen Konsumfunktion C = C_0 + c \cdot Y ist C die endogene Variable.
Merksatz: Endogen = „wird im Modell erklärt“.
2. Exogene Größen
Definition: Größen, die von außen vorgegeben werden, also nicht durch das Modell erklärt werden.
Autonomer Konsum C_0 ist exogen, weil er unabhängig vom Einkommen vorgegeben ist.
Marginale Konsumquote c kann in manchen Modellen exogen gesetzt werden.
Einkommen Y wird in der einfachen Konsumfunktion oft exogen angenommen (in erweiterten Modellen kann es endogen sein, z.B. in gesamtwirtschaftlichen Modellen).
Merksatz: Exogen = „von außen vorgegeben“.
Haavelmo Theorem Erklärung!
Erkläre kurz wie das Güter- und Kapitalmarktgleichgewicht zusammen gehören!
Das Gütermarktgleichgewicht (IS) zeigt, bei welchem Einkommen (Y) und Zinssatz (i) die gesamte Nachfrage nach Gütern = Produktion ist.
Das Kapital- bzw. Geldmarktgleichgewicht (LM) zeigt, bei welchem Einkommen und Zinssatz die Geldnachfrage = Geldangebot ist.
Beide Märkte hängen zusammen, weil:
Ein höheres Einkommen (Y) auf dem Gütermarkt die Geldnachfrage erhöht (die Menschen brauchen mehr Geld für Transaktionen).
Dadurch steigt der Zinssatz (i) auf dem Kapitalmarkt.
Der höhere Zins wirkt wiederum zurück auf den Gütermarkt, weil Investitionen sinken und die Nachfrage gebremst wird.
👉 Im gemeinsamen Gleichgewicht (IS ∩ LM) sind beide Märkte gleichzeitig im Gleichgewicht:
Die geplante Güternachfrage = tatsächliche Produktion
und das Geldangebot = Geldnachfrage
Nur dann ist der Zinssatz stabil und das Einkommen auf seinem Gleichgewichtsniveau.
Erkläre das Haavelmo Theorem in den einzelnen Runden!
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