Was sind die Aufgaben der Atemwege?
Leiten die Luft, bis zu den Alveolen.
Reinigung der Luft.
Durch Flimmerepithel der Schleimhäute.
Befeuchtung und Erwärmung.
Von der Tachea bis zu den Bronchien halten Knorpelspangen und Knorpel die Luftwege offen.
In den Bronchiolen (Innendurchmesser <1 mm) gibt es statt Knorpel-, Muskelgewebe.
Woraus bestehen die oberen Atemwege?
Mundhöle
Nasenhöle
Pharynx (Rachen)
Woraus bestehen die unteren Atemwege?
Larynx (Kehlkopf)
Trachea (Luftröhre)
Bifurkation (Teilung der Luftröhre)
rechter und linker Hauptbronchus
Lappenbrochien
Segmentbronchien
Bronchiolen
Alveolen (Lungenbläschen)
Gasaustausch: Hier tritt der Sauerstoff ins Blut über.
In was für “Systeme” werden die Atemewege unterschieden?
Gasleitende Systeme (Totraum-(volumen))
Mundhöhle
Nasenhöhle
Segmentbrochnien
Brochiolen
Gasaustauschendes System
Alveolen
Was versteht man unter Totraum/Totraumvolumen?
Hier wird Luft bewegt, aber die Luft nimmt nicht am Gasaustausch teil.
Das Volumen des Totraums kann man mit folgender Formel berechnen:
2 ml * kg KG
Was versteht man unter dem Gasaustauschendem System?
Der Gasaustausch finden in den Alveolen satt (äußere Atmung).
Der Gasaustausch funktioniert nach dem physikalischen Prinzip der Diffusion (Teilchentransport von der höheren Konzentration zur niedrigeren Konzentration).
Sauerstoff (O2) wird in das Blut aufgenommen.
Kohlendioxid (CO2) wird aus dem Blut abgegeben.
Erklären Sie die Äußere und innere Atmung!
Innere Atmung
Gasaustausch zwischen Kapillaren an den Zellen und den Zellen selbst. Daher auch Zellatmung genannt.
Äußere Atmung
Gasaustausch zwischen Kapillaren der Lunge und den Alveolen. Der auch Alveolenatmung genannt wird.
Was gehört zur Atemmuskulatur/Atemmechanik?
Zwerchfell (wichtigster Atemmuskel)
Zieht sich bei der Einatmung (Inspiration) nach unten zusammen, dadurch wird das Rippenfell nach unten gezogen und sorgt mit Hilfe des Unterdrucks (im Pleuraspalt) fürs Atmen.
Zwischenrippenmuskulatur
Hebt den Brustkorb bei der Inspiration an.
Atemhilfsmuskulatur
Sorgt für mehr Einatemvolumen.
Merke: Die Einatmung ist ein aktiver Vorgang (Muskeln kontraktieren sich)!
Wie erfolgt die Steuerung des Atemzentrums?
Das Atemzentrum liegt in der Medulla oblongata und gehöhrt zum unwillkürlichen Nervensystem (kann nich aktiv gesteuert werden).
Über Messfühler in den Arterien bekommt es Informationen über die Gaskonzentration im Blut.
Das Atemzentrum reagiert primär auf Veränderung der CO2-Konzentration im Blut.
Erklären Sie die Atemvolumina eines erwachsenen Menschen.
Totalkapazität: ca. 5 l
Residualvolumen: ca. 1100 ml
Verbleibt auch bei maximaler Ausatmung in der Lunge.
Vitalkapazität: ca. 3,9 l
Atemzugvolumen (AVZ): ca. 500 ml
- normale Ein- und Ausatmung
Inspiratorisches Reservevolumen: ca. 2000-3000 ml
- Wird nur bei vertiefter Einatmung eingeatmet.
Exspiratorisches Reservevolumen: ca. 1000 ml
- Verbleibt auch bei maximaler Ausatmung in der Lunge.
Was ist eine Tachypnoe?
schnelle Atemfrequenz
Was ist eine Bradypnoe?
langsame Atemfrequenz
Was ist eine Normopnoe?
normale Atemfrequenz (bei Erwachsenen 12-16 x/min)
Was ist eine Dyspnoe?
Atemnot
Was ist eine Orthopnoe
Stärkste Form der Atemnot, der Patient muss seine Atemhilfsmuskulatur benutzen und sitzt aufrecht.
Was ist eine Sprechdyspnoe?
Schwere Dyspnoe, die durch die alleinige Sprachanstengung ausgelöst wird.
Was ist eine Apnoe?
Atemstillstand
Mögliches Krankheitsbild bei einer brodelnden Atmung?
kardiales Lungenödem (Wasser in der Lunge)
Mögliches Krankheitsbild bei einem pfeifendem Atemgeräusch, Stridor?
obstruktive Atemnot
Asthma Bronchiale
COPD
Mögliches Krankheitsbild bei einer schnarchenden Atmung?
Verlegung der Atemwege.
Wie hoch sollte die Sauerstoffsättung sein?
Der normale Wert bei einem Erwachsenen liegt bei 98-100%
Im Notfall streben wir einen Zielwert von mindestens 94 bis 96% an.
Was sind Alarmzeichen für eine akute Viatalbedrohung?
Schnappatmung oder Apnoe
Reanimation
Verschlechterung im Verlauf
Zeichen muskulärer Erschöpfung
Pathologische Atemmuster oder Atemrhytmusstörungen
Pathologische Atembewegungen
Akute Zyanose
Bewusstseinsstörungen
Kreislaufinstabilität (Schockzeichen)
Was sind wichtige Fragestellung bei einem Patienten mit einer Vitalbedrohung?
Schleichende oder plötzliche Dyspnoe?
Welche Begleitsymptome?
Allergien?
Medikamente?
Vorerkrankungen?
Körperliche, Psychische Belastung? Reise?
Was ist eine Zyanose und welche Formen gibt es?
Eine Zyanose ist eine Blauverfärbung der Haut oder Schleimhäute aufgrund verminderter O2 Sättigung des Blutes.
Zentrale Zyanose (Lippen+Zunge)
Periphere Zyanose (nur Lippen)
Mögliche Maßnahmen bei Luftnot?
Neben Sicherung und Überwachung der Vitalfunktionen gem. ABCDE
Beruhigung, Betreuung und professionelles Auftreten
Lagerung
Oberkörper erhöht Lagern
Atemhilfsmuskulatur aktivieren
ggf. Fenster öffnen (Wärmeerhalt)
Frühzeitige Sauerstoffgabe entsprechend der Sättigung.
Bei kritischen Patienten Start bei 15 l Sauerstoff
ggf. Lippenbremse (bei Asthma und COPD)
i.v. Zugang vorbereiten
Was sind mögl. erweiterte Maßnahmen bei Luftnot?
Medikamentengabe
i.v.
vernebeln
NIV (Nicht-Invasive Beatmung)
Beatmung, Narkose, Intubation
Was versteht man unter NIV (Noninvasive Ventilation)?
Unter der nichtinvasiven Beatmung versteht man die Atemunterstützung oder Beatmung ohne Verwendung eines invasiven Beatmungszuganges (Endotrachealtubus, Larynxtubus oder IGEL).
Wirkungsprinzip
Atemarbeit wird reduziert, Atemmechanik entlastet, Verbesserung der Oxygenierung durch Anstieg der pO2.
Kollapsneigung der Alveolen sinkt.
Gasaustauschfläche steigt.
Indikationen
exazerbierte COPD
Pneumonie
Lungenödem
Asthma
Was versteht man unter CPAP (Continuous positive airway pressure)
Beatmungsverfahren, das den spontan atmenden Patienten durch positive Druckausübung in der Inspirationsphase unterstützt.
Dem Patienten wird durchgehend ein erhöhter Sauerstoffdruck angeboten.
Vorteile
Vermeidung der Intubation
Atemwege bleiben intakt
Patient kann kommunizieren
Wie viel Blut pumpt dass Herz pro Schlag?
ca. 70 ml
Wie oft schlägt das Herz eines Erwachsenen in Ruhe pro Minute?
ca. 60-80 x/min.
Wie groß ist das Herz eines Erwachsenen?
Etwa faustgroß und wiegt ca. 250-350 g.
Erklären Sie den einfachen Aufbau des Herzen.
Zwei Hälften
rechte Herzhälfte
Lungenkreislauf
linke Herzhälfte
Körperkreislauf
jede Herzhälfte hat:
einen Vorhof (Atrium)
eine Kammer (Ventrikel)
getrennt sind diese durch:
Herzklappen (re.->Trikuspidalklappe, li.->Mitralklappe)
Segelklappen
Taschenklappen
Wie wird das Herz-Minuten-Volumen (HMV)/Herz-Zeit-Volumen (HZV) berechnet?
Schlagvolumen x Herzfrequenz = Herzminutenvolumen (bsp. 70ml x 70 = 4900 ml)
Erklären Sie den einfachen Blutkreislauf.
gr. Kreislauf
kl. Kreislauf
Arterien
führen immer von dem Herz weg
Venen
führen immer zum Herzen hin
Kapillaren (Haargefäße)
kleinste Blutgefäße
Gas- und Nährstoffaustausch
Was wissen Sie über Arterien?
Arterien führe immer von dem Herz weg.
Die größte Arterie ist die Aorta, sie entspringt aus der linken Kammer
Arterien verzweigen sich/werden immer kleiner.
Arteriolen (kleinste Arterien), können ihren Durchmesser durch Muskeln verändern und dadurch kann der Blutdruck beeinflusst werden.
Vasokonstriktion
Gefäße verengen sich/ziehen sich zusammen
Blutdruck steigt an
Vasodilatation
Gefäße weiten sich/dehnen sich aus
Blutdruck fällt
Was wissen Sie über Venen?
Venen führen immer zum Herz hin.
Münden in die obere oder untere Hohlvene (Vena Cava).
Haben einen niedrigeren Blutdruck als Arterien.
Deshalb hilft sich der Körper mit:
Venenklappen
Gefäßpumpe
Muskelpumpe
Wie hoch ist der Systolische Wert, wenn am Handgelenk der Puls nicht mehtr tastbar ist?
Systolischer Wert < 80
Was sind Kapillare und wofür sind sie zuständig?
kleinste Gefäße
hier findet Gas- und Nährstoffaustausch statt (Co2, O2)
stellen Verbindungsglied zwischen dem arteriellen und venösen System dar
Worüber wird das Herz mit Sauerstoff versorgt?
Koronararterien (li. Herzkranz-> A.coronaria sinistra, re. Herzkranz-> A.coronaria dextra)
Koronararterien versorgen das Herz mit O2 reichen Blut, der Abtransport (Co2) erfolgt über die Herzmuskeln.
Die Füllung der Koronararterien findet größtenteils während der Diastole, zum kleineren Teil während der Systole statt.
Der Druck des Blutes während der Austreibungsphase des Herzes wäre zu hoch und würde die Herzkranzgefäße evtl. verletzen.
Während der Systole werden die Abgänge der Herzkranzgefäße von der Aortenklappen verdeckt.
Wie erfolgt die Hezsteuerung?
Das Herz besitzt eine autonome Steuerung.
Beeinflussbar durch das vegetative Nervensystem mit Sympathikus und Parasympathikus.
Beschriften Sie die Abbildung des Reizbildungs- und Reizleitungssystem.
Was ist die Aufgabe des Reizbildungs- und Reizleitungssystem und welche Rückfallebenen gibt es?
Nur die physiologische Reizbildung und Reizleitung gewährleistet einen adäquaten Herzauswurf.
Sollte der Sinusknoten seine Aufgabe als primärer Schrittmacher nicht wahrnehmen können, so existieren als “Sicherheitsfunktion” sekundäre Schrittmacher:
AV-Knoten -> 40-60 Impulse/Minute
Kammerzentren -> <40 Impulse/Minute
Was versteht man unter einem akuten Koronarsyndrom (ACS)?
ACS fasst folgende kardiale Notfälle zusammen:
Insatbile Angina Pectoris (Brustenge, AP-Beschwerden)
STEMI Herzinfarkt mit ST Strecken Hebung im EKG (Kirche)
NSTEMI Herzinfarkt ohne ST Strecken Hebung im EKG (nur aufgrund der Symphtome erkennnbar und später über das Blutbild)
Grund für die Zusammenfassung ist, dass eine zweifelsfreie Diagnostik auf das jeweilige Krankheitsbild präklinisch nicht möglich ist.
Was versteht man unter einer Angina Pectoris (AP)?
Chronische Verengung der Koronararterien aufgrund von artheriosklerotischen Veränderungen (Verkalkungen im Gefäß).
Diese nennt man auch KHK, Koronare Herzkrankheit.
Dies führt zu einer Sauerstoffunterversorgung des Herzmuskels
Bei Belastung kommt es zu Symptomen der Angina Pectoris.
Wodurch unterscheiden sich eine stabile- und eine Instabile Angina Pectoris?
stabile Angina Pectoris
Durch körperliche Anstrengung ausgelöste, anfallsweise auftretende pectanginöse Beschwerden.
Symptomatik bessert sich in Ruhe oder nach Gabe von Nitraten.
instabile Angina Pectoris
Erstmanifestation der Symptome.
Zunahme der Symtome bei geringer Belastung oder auch in Ruhe.
Zunahme von Häufigkeit, Intensität oder Dauer der Beschwerden
Gabe von Nitraten ohne Erfolg
Was versteht man unter einem akutem Myokardinfarkt?
Kompletter Verschluss einer (oder mehrerer) Koronararterien (meist durch Thrombus).
Absterben des Herzmuskelgewebes nach Minuten.
Je nach Größe kommt es zu Funktionsstörungen des Herzes bis zum Kreislaufstillstand.
Bei Überleben wird das Herzmuskelgewebe in Bindegewebe umgebaut (Infarktnarbe).
Unterschied Thrombus und Embolus?
Thrombus
Ein Blutgerinnsel (Thrombus), dass ein Gefäß am Bildungsort verschließt, nennt man Thrombus.
Embolus
Reißt sich ein Blutgerinnsel los, heißt es nun Embolus und führt zu einer Embolie.
Was ist ein peripherer Arterieller Gefäßverschluss?
Verschluss einer Extremitäten-Arterie durch einen Thrombus oder Embolus.
Folge: Durchblutungsstörungen im nachfolgenden Areal.
Wie erfolgt die Unterscheidung peripherer arterieller Gefäßverschlüsse?
Akut: Plötzliches Auftreten der Symptomatik (Notfall)
Chronisch: Allmähliche Zunahme der Symtomatik (Begleiterkrankung); pAVK (periphere Arterielle Verschlusskrankheit)
Kompletter Verschluss: Alle Symptome (6 P’s) vorhanden (Zeitfenster von max. 6 Stunden).
Maßnahmen bei einem peripheren arteriellen Gefäßverschluss?
Basismaßnahmen nach dem ABCDE Schema
Oberkörper erhöt lagern
Beine tief lagern und abpolstern
evtl. Notarztruf zur Analgesie (Schmerzlinderung)
Klinik: Gefäßchirurgie
Was versteht man unter einem peripheren venösen Gefäßverschluss (Thrombose)?
Verschluss (meist) einer tiefen Becken- und/oder Beinvene.
Folge: Rückstrom aus der betroffenen Extremität nicht möglich (->Gefahr Lungenarterienembolie)
Was können Ursachen einer Thrombose sein?
Störungen des Blutflusses
Bettlägerigkeit, etc.
Economy-Class-Syndrom
Störungen der Gefäßwand
Trauma
Venenpunktion
Operationen
Störungen der Blutzusammensetzung
Exsikkose (starke Austrocknung)
Ovulationshemmer (Pille)
Was sind mögl. Symptome eines peripheren venösen Gefäßverschluss?
Schwellung
wärme und glänzende Haut
blaue Verfärbung
Ödeme
Druckschmerz
Bewegungseinschränkung
Maßnahmen bei einem peripheren venösen Gefäßverschluss?
Patient soll sich so wenig wie nötig bewegen (LAE!)
Beine flach lagern und abpolstern
Unterschieder der Symtome eines arteriellen- und eines venösen Gefäßverschluss?
arteriell:
blass und kalt
pulslos
Lagerung -> flach
venös:
rötlich und warm
geschwollen
glänzend
Puls vorhanden
so wenig Bewegung wie nötig
Werte einer Hypotonie?
Systolischer Wert < 90 mmHg
Diastolischer Wert < 60 mmHg
Werte eines normalen RR?
Systolischer Wert 120 mmHg
Diastolischer Wert 80 mmHg
Werte einer Hypertonie?
Systolischer Wert > 140 mmHg
Diastolischer Wert > 90 mmHg
Werte einer schweren Hypertonie?
Systolischer Wert > 180 mmHg
Diastolischer Wert > 110 mmHg
Werte eines Hypertensiven Notfalls?
Systolischer Wert > 220 mmHg
Diastolischer Wert > 120 mmHg
Was sind die Ursachen für einen Hypertonus?
90% ungeklärt (primäre oder essentielle Hypertonie)
Stress, Rauchen, Übergewicht
Sekundäre Formen, aufgrund einer Organerkrankung
Was versteht man unter einer Hypertensiven Krise ?
Plötzliche Fehlregulation des Blutdrucks, mit sehr hohen Werten (über 220/110 mmHg).
Zu hoher Blutdruck, Patient fühlt sich aber noch gut.
Bei Verdacht immer beidseitig messen.
Was versteht man unter einem Hypertensiven Notfall?
Die zu hohen Blutdruckwerte (über 220/110 mmHg)wirken sich lebensbedrohlich auf die Organe aus.
Patient fühlt sich nicht mehr gut (Kardiale-/Cerebrale Symptomatik)
Was versteht man unter einer Herzinsuffizienz?
Eine Herzinsuffizienz ist eine Pumpleistungsschwäche des Herzens.
Reduziert die körperliche Belastbarkeit.
Vieles kann der Körper (teils lange) kommpensieren, bis dies nicht mehr vom Körper geleistet werden kann.
Im Rettungsdienst spielt daher die Dekompensierte Herzinsuffizienz eine übergeordnete Rolle.
Nennen Sie bsp. für Herzrhtmusstörungen.
Es gibt eine Vielzahl von Herzrhytmusstörungen. Ganz grob:
Tachykardie
Bradykardie
Arrhythmien
Extrasystolen
Sie könnten lange unbemerkt und/oder harmlos bleiben, aber dann plötzlich lebensbedrohlich werden.
Was versteht man unter einer Bewusstseinsstörung und in welche Formen unterscheidet man diese?
Bewusstseinsstörung ist der Oberbegriff für alle Veränderungen der Bewusstseinslage.
Quantitative Bewusstseinsstörung
Beeinträchtigung der Wachheit (Synonym: Vigilanz), deren schwerste Form das Koma ist.
Qualitative Bewusstseinsstörung
Patient ist nicht in der Lage, Informationen aus der Umwelt inhaltlich richtig zu deuten (Bewusstseinstrübung,- und Verschiebung).
Diese Form der Bewusstseinsstörung findet sich oft bei psychiatrischen Erkrankungen.
In welche Formen der Vigilanzen Minderungen unterscheidet man ?
Was für Ursachen können Bewusstseinsstörungen haben?
Exogene Ursachen
primäre Läsion
Schädel-Hirn-Trauma (SHT)
sekundäre Läsion
Trauma (Volumenmangelschock)
Intoxikationen (z.B. Alkohol, Drogen)
sonstige Ursachen (z.B. Unterkühlung, Stromschlag)
Endogene Ursachen
zerebrale Blutungen (Hirnblutung)
Schlaganfall
Entzündung des ZNS (z.B. Menningitis)
Hirntumor
sonstige Ursachen: hypertensive Krise, Epilepsie, psych. Ausnahmezustände, Sonnenstich etc.
Atemstörung (z.B. nach LAE, schwerem Asthmaanfall)
Kreislaufstörungen (z.B. Herzinfarkt, Rhythmusstörung)
Exikkose (Dehydration)
Störung des Wärmehaushalts (z.B. Hitzeschlag, Fieberkrampf)
Stoffwechselstörungen (z.B. Hypo-, Hyperglykämie (Blutzucker))
sonstige Ursachen: Allergien, Sepsis etc.
Welche Gefahren können enstehen bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen?
Welche Maßnahmen sind bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen zu ergreifen?
Inspektion des Umfeldes, um mögliche Gefahrenquellen (z.B. Gasintoxikation) zu erfassen - an Eigenschutz denken!
Im Ersteindruck an eine Reanimationssituation denken.
Keine Atmung -> sofortige Reanimation
Absaugbereitschaft herstellen!
Notarzt Nachfordern!
Untersuchung und Behandlung nach dem ABCDE-Schema
Atemwege freimachen und freihalten
Venöser Zugang/Infusionstherapie vorbereiten
Was ist bei der Lagerung bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen zu beachten?
Stabile Seitenlage (nur wenn kein Trauma, kein B und/oder C-Problem)
Airwaymanagement in Rückenlage
Welche Aufgabe hat das Gehirn?
Steuerung der Organfunktionen und Bewegungen
“höhere Leistungen“ (z.B. Sprache, Lernen, Gedächtnis, Kreativität)
Wie ist das Gehirn Aufgebaut?
Füllen Sie die Abbildung aus.
Was gibt es für Hirnhäute und wie nennt man die Räume dazwischen?
Wie erfolgt die Blutversorgung des Gehirns?
Das Gehirn muss über Arterien mit sauerstoffreichem Blut, sowie Glukose versorgt werden.
Venen führen das verbrauchte sauerstoffarme Blut wieder zurück nach unten in den Körperkreislauf.
Was sind mögliche Symptome von interkraniellen (Gehirn) Blutungen?
Kopfschmerzen
Übelkeit/Erbrechen
neurologische Ausfallerscheinungen
Bewusstseinsstörungen/Bewusstlosigkeit
Krampfanfall
Besonderheit:
SAB (Subarachnoidalblutung): Das Leitsymptom ist ein plötzlich einsetzender, extrem starker stechender Kopfschmerz mit Nackensteifigkeit.
ICB (Intrazebrale Blutung): Die Symptome entsprechen denen des Schlaganfalls.
Was ist eine Subarachnoidalblutung (SAB)?
Blutung zwischen Arachnoidea und Pia mater
Entsteht meist durch Traumen, seltener durch rupturierte Aneurysmen.
Was ist eine Intrazerebrale Blutung (ICB)?
Blutungen innerhalb des Hirngewebes selbst.
Was ist Liquor?
Der Liquor ist eine im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) vorkommende Körperflüssigkeit.
Liqour ist eine klare, farblose Flüssigkeit
Täglich werden etwa 500-700 ml Liqour gebildet (im Hirnventrikeln).
zirkulierende Menge kontinuierlich ca. 150 ml
Zwischen Pia und Arachnoidea leigt der mit Liquor gefüllte Subarachnoidalraum.
Im Liquor ist unter anderem auch Glukose enthalten.
Der normale Glukosespiegel im Liquor beträgt ungefähr 50% des Glukosewertes des Blutes.
Welche Funktion hat Liquor?
Dient dem Stoffwechsel der Nervenzellen des ZNS.
Schutz für das Gehirn, indem im Subarachnoidalraum eine Art Wasserkissen um das Gehirn gebildet wird.
Auf das Gehirn einwirkende Kräfte werden besser verteilt und es damit gegen mechanische Einwirkungen von außen und Beschleunigungskräfte geschützt.
Gewichtsreduktion des Gehirns durch statischen Auftrieb - dadurch werden die Gehirnpartien an der Schädelbasis nicht vom Eigengewicht des Gehirns gestaucht.
Wie wird das Nervensystem unterteilt?
Zentrales Nervensystem (ZNS)
Gehirn- und Rückenmarksnerven
Peripheres Nervensystem (PNS)
alle anderen Nervenstrukturen
Funktionell erfolgt eine Einteilung in:
Somatisches (willkürliches) Nervensystem
vermittelt bewusste Reaktionen und motorische Reflexe
Vegetatives Nervensystem
kontrolliert unbewusst die Organfunktionen
Welche Funktion hat das Rückenmark und wie ist es Aufgebaut?
Verbindung zwischen dem Gehirn und dem peripheren NS sind die Rückemarksnerven (Spinalnerven).
Lage im Inneren der Wirbelkörper (Spinalkanal)
Es gliedert sich in 32 Segmente.
7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 5 Lendenwirbel, 5 Kreuzwirbel, 3 Steißbeinwirbel
Frühstück um 7 Uhr, Mittagessen um 12 Uhr, Abendessen um 5 Uhr und zum Abendessen trinken wir 5 Bier und 3 Ouzo.
Was Versteht man unter einem Apoplex?
Auch cerebraler Insult, apoplektischer Insult, Stroke (Schlaganfall).
80% Ischämische Genese (Hirninfarkt)
Arterie ist verstopft (max. 4,5 std. Zeit für eine Lyse)
20% Hämorrhagische Genese
Blutung im Gehirn / zwischen Hirnhäuten
Gekennzeichnet durch das plötzliche Auftreten neurologische Ausfälle entsprechend dem Funktionsausfall einer Hirnregion!
Akute Minderperfusiom von Hirngewebe
Bei einem ischämischen Insult besteht das Therapieziel darin, den ischämischen Bereich im Gehirn möglichst klein zu halten.
Um den Infarktern gibt es Areale, sog. Penumbra, in denen die Nervenzellen anfangs noch nicht irreversibel geschädingt sind.
Nervenzellen sterben nach ca. 12 Stunden vollständig ab.
Was ist für die telefonische Voranmeldung relevant bsp. in einer Stroke Unit?
Beginn der Symptome
Veränderungen im Verlauf
Relevante Vorerkrankungen
Vormedikation
Telefonnummern von Angehörigen
Was ist unter einem medizinischem Schock zu verstehen?
Beim Schock besteht ein Missverhältnis zwischen O2-Angebot und O2-Bedarf.
Was sind die Ursachen für einen Schock?
Ausgelöst durch eine schwere Erkrankung, viel Blutverlust oder einer allergischen Reaktion.
Dies wirkt sich immer auf ein reduziertes HVZ aus (Herz-Lungen/-Zeitvolumen sinkt).
Durch das reduzierte HVZ wird die Mikrozirkulation im Gewebe gestört. -> Es kommt weniger Sauerstoff an.
Was ist unter einem absoluten und relativen Volumenmangel zu verstehen?
Jeder Schock ist im weiteren Verlauf mit einem Volumenmangel und einem verminderten Herzzeitvolumen verbunden.
Ein Volumenmangel bezeichnet einen Mangel an Blut oder Flüssigkeit.
Unterschieden werden:
Absoluter Volumenmangel: Verlust von zierkulierendem Volumen nach außen (Verletzung) oder nach innen (vermehrt durchlässige Kapillargefäße in Haut oder Schleimhäuten).
Relativer Volumenmangel: z.B. wenn ein geschwächtes Herz zu wenig Blut durch den Kreislauf pumt oder das Blut in weit gestellten Blutgefäßen (Vasodilatation) “versackt”, so dass die Organe deshalb nicht ausreichend durchblutet werden (Umverteilung von Volumen).
Was gibt es für Schockstadien?
Unbehandelt verlaufen alle Schockformen in 3 Schockstadien:
kompensierter Schock (Stadium 1, Anfangsphase, “drohender Schock“)
beginnender Schock (Stadium 2, Zentralisationsphase)
Nur noch diee Lebenswichtigen Organe werden versorgt.
manifester Schock (Stadium 3, Endstadium oder manifeste Phase)
Bewusstlos, Organversagen
Was ist ein Kompensierter Schock?
Patient ist bei Bewusstsein und antwortet gezielt.
Unruhe und Angst
evtl. Kälte und Zittern
Atemfrequenz normal bis erhöht
Die Stresssituation und die schlechter werdene Durchblutung führen zu kaltschweißiger und blasser Haut.
Ausnahme: Septischer und neurogener Schock mit anfangs warmer Haut.
Der Blutdruck ist noch annähernd normal bis erniedrigt, der Puls beschnleunigt (>100/min), aber gut tastbar
Ausnahme: Kardiogener und neurogener Schock.
Was sind die Folgen eines kompensierten Schocks?
Weniger venöses Blut fließt zum Herzen zurück.
Herzzeitvolumen wird vermindert.
Der Körper versucht dieses mithilfe des vegetativen Nervensystems auszugleichen mit folgenden Kompensationsmechanismen:
Druckrezeptoren registrieren den Blutdruckabfall und geben diese Informationen an das Kreislaufzentrum.
Der Sympathikus wird aktiviert -> infolge dessen werden vermehrt Katecholamiene wie Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin ausgeschüttet.
Gefäßverengung -> dadurch erhöhter peripherer Gefäßwiderstand -> dadurch Erhöhung des Blutdrucks, gleichzeitig Erhöhung der Herzfrequenz.
Ziel des gesamten Mechanismus:
Umverteilung des Blutes von der Peripherie des Körpers in die lebenswichtigen Organe, wie in Gehirn, Herz und Lunge, um deren ausreichende Blutversorgung möglichst lange zu gewährleisten.
Was ist ein beginnender Schock?
Bewusstseinstrübung ggf. Bewusstlosigkeit, Teilnahmlosigkeit, Schläfrigkeit
Haut nicht nur blass und kaltschweißig, sondern auch bläulich verfärbt
Atmung schnell und flach
Puls stark beschleunigt und schlecht tastbar (peripher)
Blutdruck sinkt weiter stark ab
Abnahme der Harnproduktion
Was sind die Folgen eines beginnden Schocks?
Kompensationsmechanismen reichen nicht mehr aus, um das gesunkene HVZ zu erhöhen.
Stoffwechselvorgänge in den Zellen werden aufgrund von O2-Mangel beeinträchtigt (Anaerober Stoffwechsel).
Saure Stoffwechselprodukte reichern sich im Gewebe an (bsp.Laktat).
Blutstrom in der Peripherie kommt nahezu zum Erliegen
Blutdruck sinkt weiter ab
Saure Stoffwechselprodukte sorgen für eine Erweiterung der Präkapillären Gefäße.
Was ist ein manifester Schock?
Stadium der akuten Lebensgefahr
Bewusstlosigkeit
Haut ist grau-marmoriert
Atmung flach, unregelmäßig und verlangsamt
Puls schnell und kaum tastbar
Blutdruck nicht mehr messbar
Was sind die Folgen eines manifesten Schocks?
Kapillare werden durchlässig
Flüssigkeit aus den Gefäßen tritt ins Gewebe
Das Blut “dickt ein“ (sog. Sludge-Phänomen)
Erythrozyten verklumpen sich und sorgen als Mikrothromben für Verschlüsse der Gefäße (-> Embolien).
Es kommt zum Absterben der Zellen.
Lebenswichtige Organe wie Herz, Gehirn und Lunge werden nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt und können ihre Funktion nicht mehr aufrechterhalten.
Es kommt zum Multiorganversagen und zum Tod.
Sortieren Sie folgende Schockformen einem relativen und/oder absoluten Volumenmangel zu:
kardiogener Schock
Hypovolämischer Schock
septischer Schock
neurogener Schock
Anaphylaktischer Schock
relativer Volumenmangel:
absoluter Volumenmangel:
relativer- und absoluter Volumenmangel:
Was ist ein Hypovolämischer Schock?
Verlust von Blut oder den flüssigen Bestandteilen des Blutes (z.B. bei Verbrennungen).
Blutungen können dabei sowohl innerlich als auch äußerlich sein.
Durch den Volumenmangel im Gefäßsystem kommt es im weiteren Verlauf zum Schock.
Was sind mögliche Ursachen für einen Hypovolämischen Schock?
heftiges Erbrechen
Durchfall
Austrocknung bei erhöhter Umgebungstemperatur und gleichzeitig zu geringer Flüssigkeitsaufnahme (Exikose).
Hohes Fieber (um die 40 Grad Körpertemperatur)
Der hypovolämische Schock kommt besonders häufig bei Kindern und Säuglingen vor, da bei diesen bereits ein geringer Blut- oder Flüssigkeitsverlust (z.B. bei einem Infekt im Magen-Darm-Trakt) für den Organismus bedrohlich werden kann.
Was ist ein Kardialer/Kardiogener Schock?
Verminderte Pumpleistung des Herzens führt zur O2-Mangelversorgung.
Ursachen kann das Herz selbst sein (z.B. ein Herzinfarkt), aber auch außerhalb des Herzens liegen (z.B. Lungenembolie)
Wie sollten man einen Patienten mit einer Schocksymptomatik Lagern?
Bei einer Schocksymptomatik Hüfte abwärts Schocklagerung mit erhöhten Beinen und flachem Oberkörper.
Bei einer Schocksymptomatik Hüfte aufwärts (z.B. kardialer Schock), Schocklagerung kontraproduktiv, stattdessen Oberkörper hochlagern.
Die Hochlagerung der Beine belastet das bereits geschächte Herz zusätzlich. Durch die erhöhte Lagerung des OK (soweit es der Kreislauf zulässt) wird der Rückstrom von venösem Blut zum Herzen verringert und das Herz entlastet (sie sog. Vorlast wird dadurch gesenkt).
Bei Aputationen betroffene Stelle Hochlagern.
Was ist eine allergische Reaktion und anaphylaktischer Schock?
Ein anaphylaktischer Schock ist eine lebensbedrohliche Form einer allergischen Sofortreaktion, d.h. die Symptome entwickeln sich innerhalb kürzester Zeit nach dem Kontakt mit einem bestimmten Allergieauslöser.
Durch Ausschüttung von Histamin werden die Blutgefäße weitgestellt, sodass das Blut darin “versackt“ und nicht mehr richtig über den gesamten Körper verteilt wird.
Was sind mögliche Ursachen für eine allergische Reaktion und anaphylaktischer Schock?
Auslöser sind unterschiedliche Allergene z.B.:
Medikamente (z.B. Antibiotika, Kontrastmittel)
Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln (z.B. Nüsse)
Insektengifte (z.B. Bienen- oder Wespenstich)
Die allergische Reaktion führt zu einer massiven Ausschüttung verschiedener Stoffwechselprodukte, v.a. von Histamin.
Was sind die Folgen einer allergischen Reaktion und anaphylaktischem Schock?
Relativer Volumenmangel durch Weitstellung der Gefäße.
Absoluter Volumenmangel durch erhöhte Durchlässigkeit der Kapillaren und damit vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe, sichtbar durch Schwellungen an Haut und Schleimhäuten.
Hautveränderungen in Form von roten Flecken, gleichmäßiger Rörung der gesamten Haut und Quaddeln.
Verengung der Bronchien (Bronchospasmus), die zur Atemnot führt.
Ab Grad 2 (ausgeprägte anaphylaktische Reaktion) kann zur Behandlung Adrenalin eingesetzt werden, davor (Grad 1; leichte anaphylaktische Reaktion) nicht.
Wofür steht EKG und was ist es ?
Steht für Elektro-Kardio-Gramm.
Damit können elektrische Aktivitäten am Herzen grafisch dargestellt werden.
Das EKG sagt jedoch nichts über die mechanische Aktivität aus.
Ob das Herz also einen Auswurf hat und wie stark dieser ist, kann das EKG nicht weitergeben. -> Dazu muss man Puls und Blutdruck messen.
Was für gibt es für Ausführungen eines EKG`s gibt es?
kleines EKG
Extremitätenableitungen
6-Kanal
aVL
aVR
aVF
großes EKG
Brustwandableitungen
12-Kanal
V1 - 4. ICR rechts parasternal (rot)
V2 - 4. ICR links parasternal (gelb)
V3 - Zwischen V2 und V4 (grün)
V4 - 5. ICR links MCL (braun)
V5 - Höhe V4 links VAL (schwarz)
V6 - Höhe V5 links MAL (lila)
Erklären Sie anhand der Abbildung den Aufbau eines EKG`s.
Welche Kriterien stehen bei der groben Interpretation eines EKG`s im Vordergrund?
Erregung?
Crosscheck!
Frequenz?
Normalfrequenz?
Bradykard?
Tachykard?
Regelmäßigkeit?
Rhythmisch?
Arrhythmisch?
Aussehen der QRS - Komplexe?
Schmal (= aus dem Atrium)
breit (= aus den Ventrikeln?)
P - Wellen vor jedem QRS - Komplex?
Nein?
Extrasystole?
Kammerersatzrhythmus?
PQ - Zeit verändert?
Ja, Blockade im AV Block
Zur Schnellinterpretation des EKG`s wird sich zunächst die Ableitung 2 angeschaut, für einen genauen Blick auf das Herzen benötigen wir allerdings alle 12 Ableitungen (dies ist z.B. bei einem ACS der Falls).
Erklären SIe die Rezeptortheorie!
An Zelloberflächen existieren “Schlösser“ sog. Rezeptoren.
Als “Schlüssel“ fungieren im Körper Hormone/Enzyme oder aber Medikamente.
Wenn der Schlüssel das richtige Türschloss öffnet, können sich Informationen an diese Zelle weitergegeben werden.
Medikamente können hemmend, steigernd oder blockierend wirken.
Welche Rezeptoren sind in der Notfallmedizin die wichtigsten und welches ist ihr Effektorgan?
Alpha 1
Blutgefäße
Beta 1
Herz (Sinusknoten, AV-Knoten, Vorhöfe und Kammern)
Beta 2
Lunge (Bronchialmuskulatur)
Uterus
Wie erfolgt der Entschluss bis hin zur Gabe eines Medikaments (Medikamentenapplikation)?
Was versteht man unter einer Analgesie?
Unter Analgesie versteht man eine Aufhebung bzw. Unterdrückung der Schmerzempfindung.
Wird durch den NA durchgeführt bzw. regional interschiedlich mit ausgewählten Medikamenten auch durch den NFS.
häufigste Medikamente: Ketanest S (in Kombination mit Dormicum), Morphin (BTM), Fentanyl (BTM)
In welche Schmerzarten unterscheidet man und wie zeichnen diese sich aus (Abdomen Erkrankungen)?
Perforationsschmerz
akut und heftig auftretend
messerstichartig
Zerreißungsschmerz
schmerzfreies Intervall
Kolikschmerz
plötzlich auftretend
wellenförming
beschwerdefreie Intervalle
Entzündungsschmerz
Dauerschmerz
konstant ansteigend
krampfartig
gut lokalisierbar
schmerzfreies Intervall -> Organwandbruch?
Was sind mögliche Blutungsquellen, Ursachen und Symptome einer oberen GI-Blutung?
Blutungsquelle
Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm
Ursachen
Ulzerationen, Ösophagusvarizen (Krampfadern Speißerohre), Tumore
Symptome
Kaffeesatzerbrechen, Bluterbrechen, Blut- bzw. Teerstuhl
Was sind mögliche Blutungsquellen, Ursachen und Symptome einer unteren GI-Blutung?
zwischen Jejunum, Ileum und Rektum
Divertikel, Tumore, Ulzerationen
Blutstuhl
dunkel - hellrot
Welche Maßnahmen sind bei einer GI-Blutung zu treffen?
Blutungen sind nicht durch den Rettungsdienst zu stoppen. -> Also muss ein schneller und zügiger Transport ins Krankenhaus angestrebt werden (“Load abd Go“)!
Wichtig: Nicht jedes Krankenhaus kann diese Erkrankungen versorgen. Hierfür benötigt das Krankenhaus eine Endoskopie-Abteilung!
Was sind mögliche Ursachen und Symptome für ein Magengeschwür, Zwölfingerdarmgeschwür?
diffuse Schmerzen mittlerer Oberbauch (Magengeschwür)
punktförmiger Schmerz, höhe Nabel/rechter Rippenbogen (Zwölffingerdarm)
übermäßige Magensaftprodunktion, Medikamente, Infektionen
Was sind mögliche Ursachen und Symptome für Gallenkoliken?
Kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch
Bildung von Gallenstein
Was sind mögliche Formen/Definitionen, Ursachen und Symptome eines Ileus (Darmverschluss)?
Mechanischer Ileus (Verstopfung)
Definition: mechanische Verlegung des Darmlumens
Ursache: Kompression von außen, Verstopfung von innen
Symptome: kolikartiger Schmerz, Übelkeit, Erbrechen, aufgeblähtes Abdomen, Hyperperistaltik, Stuhlverhalten, Koterbrechen
Paralytischer Ileus (Lähmung)
Definition: Lähmung der Darmperistaltik
Ursachen: meist entzündliche Prozesse, Mesenterialinfarkt
Symptome: Totenstille (Auskultation), kolikartiger Schmerz, Übelkeit, Erbrechen, aufgeblähtes Abdomen, Stuhlverhalten, Koterbrechen
Was ist die Definition, mögliche Ursachen und Symptome einer Blinddarmentzündung?
Definition:
Entzündung des Wurmfortsatzes
Ursachen:
einringende Keime durch Appendixwand
Symptome:
Schmerzen rechter Unterbauch
lokale Abwehrspannung
Loslassschmerz, Druckschmerz
Fieber
Temperaturdifferenzen
oral - axillär (0,5 - 1 Grad Celsius)
Was ist die Definition, mögliche Ursachen und Symptome eines Aortenaneurysma ?
Angeborene oder krankhafte erweiterte Bauchschlagader
Ursache:
Hypertonie
Artheriosklerose
Diabetes
Leitsymptom bei Ruptur:
Zerreißnungsschmerz im Bauch
Schocksymptomatik
Aufgehobene Femoralispulse
Was sind diee Allgemeinen Maßnahmen bei einem akuten Abdomen?
ABCDE-Schema
Monitoring
SpO2, HF, RR, O2, BZ, Anamnese
Beruhigung, Schonhaltung (Knierolle)
Inspektion (Hautkolorit), Palpation, Auskultation
Wärmeerhalt, Ess-Trink-Rauchverbot
NA-Ruf (Analgesie, Schockzeichen)
IV-Zungang vorbereiten/Assistenz
DD: ACS? (12-Kanal EKG)
Zielklinik?
Was versteht man unter einer Dialyse und für wenn ist diese angedacht?
Patienten mit chronischem Nierenversagen oder mit schweren Niereninsuffizienzen überleben ihre Erkrankung nur dank der Hämodialyse.
Die Hämodialyse ist eine extrakorporale Filtration harnpflichtiger Substanzen aus dem Blut.
Der Dialysepatient mus, abhängig von der Schwere seiner Erkrankung, einmal oder mehrmals in der Woche zur “Blutwäsche”.
Die Hämodialyse ist für den Patienten immer eine belastende Prozedur, die nicht immer komplikationslos abläuft.
Was versteht man unter einem Shunt (Dialyse)?
Um aureichende Filtrationsraten zu erzielen, werden den Patienten arterio-venöse Shunts, meistens am Unterarm angelegt.
Bei der Shuntanlage werden eine oberflächliche Vene und eine Arterie miteinander verbunden.
Dazu gibt es verschiedene Prinzipien und Techniken.
Was mögliche Komplikationen nach einer Hämodialyse?
Herzrhytmusstörungen
Shuntblutungen
Exsikkose
Was sind mögliche Langzeitfolgen einer Dialyse?
Knochenschmerzen
Knochenbrüche
Juckreiz
Verletzliche Haut (CAVE: Vorsicht bei Pflaster-Entfernung)
Impotenz
Unfruchtbarkeit
leichte Ermüdbarkeit
Herzschwäche
Depressive Verstimmung
Nervenstörungen (zb. Kribbelgefühle)
Muskelschwäche
Was für Besonderheiten sind bei Dialyse-Patienten zu beachten?
Keine Blutdruckmessungen am “Shunt-Arm“
Keine Stauung am “Shunt-Arm“
Kein venöser Zugang am “Shunt-Arm“
Messung des Körpergewichtes
Besondere Ernährung (zb. keine Bananen)
Was versteht man unter einer “Diabetes mellitus“ (Definition)?
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungen des Stoffwechsels.
Allen gemeinsam ist, dass sie zu erhöhten Blutzuckerwerten führen, weil die Patienten einen Mangel am Hormon Insulin haben und/oder die Insulinwirkung vermindert ist.
Insulin ist ein wichtiges Hormon für den Stoffwechsel im menschlichen Körper. Es dient vor allem dazu, Traubenzucker (Glukose) aus dem Blut in die Zellen zu schleusen. Dort werden die Zuckermoleküle zur Energiegewinnung benötigt.
Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet.
Was sind der Normwert von Blutzucker im Blut und wie verhält sich dieser vor und nach der Nahrungsaufnahme?
Normwert im Blut zwischen 80-120 mg/dl
oder 3,3 mmol/l bis 5,6 mmol/l
Abfall vor der Nahrungsaufnahme (Hungergefühl)
Anstieg nach der Nahrungsaufnahme
Normalisierung innerhalb max. 1 Stunde
Gehirn dient primär nicht als Speicher, adaptiert sich nur an die Blutzuckerkonzentration.
Weniger Zucker im Blut führt zu weniger Zucker im Gehirn.
Dies fürht zu Bewusstseinsstörungen.
In welche Diabetes Mellitus Typen unterscheiden wir primär im Rettungsdienst?
Typ 1: Absoluter Insulinmangel
Wird durch ein absolutes Versagen der Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon Insulin produziert, verursacht.
Beginnt meist im Kindes- und Jugendalte.
Ist bisher nicht heilbar, so dass der Patient sein ganzes Leben lang Insulin spritzen muss.
B-Zellen gehen kaputt. -> Der Körper kann eigenständig kein Insulin mehr produzieren. -> Dauerhaft zu höher Blutzucker, aber in den Zellen kommt nichts an. -> Insulin Zugabe ; Diat anpassen.
Typ 2: Relativer Insulinmangel
Verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin (Insulinresistenz).
Jahrelange Überprodunktion von Insulin führt zu einer “Erschöpfung“ der insulinproduzierenden Zellen. (Pankreas kann nicht genügend Insulin für den erhöhten Bedarf liefern.)
Wurde früher als “Altersdiabetes“ bezeichnet, jedoch erkanken zunehmend junge Erwachsene, sogar Jugendliche daran.
Zellen benötigen mehr Insulin als normalerweise -> aber die Bauchspeicheldrüse kommt mit der Produktion nicht mehr hinterher -> Diat anpassen ; Orale Antidiabetika ; Insulin.
Was sind mögliche Spätschäden einer Diabetes mellitus?
Gefäß- und Nierenschäden
Durch Ablagerung von Zuckermolekülen bei unzureichender Resorption in den Zielzellen.
Es kommt zur Gefäßverstopfungen und Nervenschäden mit Schäden an:
Nieren
Funktionsabnahme bis zur Dialysepflichtigkeit.
Herz und Hirn
Infarkte (oft ohne Schmerzen) und Schlaganfällen.
Augen
Durchblutungsstörungen bis zur Erblindung.
Beine
kleine Wunden werden nicht bemerkt und verheilen bei schlechter Durchblutung schlecht (Diabetischer Fuß).
Was versteht man unter einer Hypoglykämie?
Senkung des Blutzuckers unter die individuell lebensnotwendige Konzentration.
Zerebral energetisches Defizit führt zur Bewusstlosigkeit; Schockspirale
rettung ausschließlich durch Zuckersubstitution möglich!
Ohne Zuckersubstitution folgt Einstellung der zerebralen Tätigkeit und schließlich zum Tod!
Was sind mögliche Ursachen für eine Hypoglykämie?
Nahrung ausgelassen
Psychischer Stress
Physischer Stress
Alkoholkonsum
Zu viel Insulin gespritzt
Infekte
Was sind mögliche Symptome und Diagnostik bei einer Hypoglykämie?
Bei Bewusstlosigkeit Atemwegsverlegung möglich
SpO2 niedrig
HF hoch
Psychische Auffälligkeiten möglich
evtl. Schlaganfallsymptome
Begleitverletzungen zB. durch Sturz
Welche Maßnahmen sollten bei einer Hypoglykämie ergriffen werden?
Vergehen nach xABCDE
Priorität: Zuckerzufuhr (zügige Normalisierung)
bei wachen Patienten erst Einfachzucker (zb. Cola), später Mehrfachzucker (zb. Schwarzbrot)
CAVE: Bei nach Einstichstellen oder einer Insulinpumpe suchen!
Blutzzucker weiterhinin regelmäßigen Abständen kontrollieren (Bz>60)
Was versteht man unter einer Hyperglykämie?
Anstieg des Blutzuckers über einen Wert von 140 mg/dl über einen längeren Zeitraum.
Dies kann der Körper unbemerkt über einen längeren Zeitraum kompensieren (siehe Spätschäden DM).
Geschieht dies nicht mehr, kommt es zum unbehandelten Diabetischen Koma (=Notfall).
Insgesamt ist eine Hyperglykämie deutlich seltener (als eine Hypoglykämie) im Rettungsdienst.
Ab wann wird ein Patient allgemein als “schwer verletzt“ bezeichnet ?
Schwer verlettzt ist ein Patient, der mindestens 24 Stunden im Krankenhaus bleibt.
Als schwerst verletzt filt jemand, der mindestes einen Monat im Krankenhaus bleiben muss.
Was versteht man unter einem “Polytrauma“?
Als Polytrauma sind Verletzungen mehrerer Körperregionen oder Organsysteme definiert, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer Verletzungen vital bedrohlich ist.
Was ist für einen richtigen Ersteindruck zu erfassen?
Immer
Lebensbedrohliche Blutungen?
Wie viele Verletzte?
Name/Alter des Patienten
Unfallhergang?
High Energy Trauma?
Wo ist das nächste Traumazentrum?
Patientenzustand
Zyanose/Luftnot?
Puls/Rekap?
starke Schmerzen?
Bei Verkehrsunfällen zusätzlich
Sind Personen eingeklemmt oder können sich nicht selber befreien?
Waren noch andere Personen im Fahrzeug?
Bei welchen Kriterien sollte ein Trauma-/Schockraumteam (Überregionales Traumazentrum) angefahren und aktiviert werden?
Sturz aus über 3 m Höhe
Verkehrsunfall (VU) mit -Frontaufprall mit Deformierung des PKW von mehr als 50-75 cm
einer Geschwindigkeitsveränderung von Delta mehr als 30 km/h
Fußgänger-/Zweiradkollision
Tod eines Insassen
Ejektion eines Insassen
Überrolltrauma
Wie ist bei einer kritischen Blutung zu handeln?
Stark blutende Verletzungen der Extremitäten, welche die Vitalfunktion beeinträchtigten können, sollen mit Priorität versorgt werden.
manuelle Kompression
Kompressionsverband (max. 2 -> ohne Erfolg -> Tourniquet)
Tourniquet (Femoralis, Brachialis)
In welche Kategorien werden Patienten unterteilt und was ist als jeweilige Erstmaßnahme zu ergreifen?
Patient ist nicht kritisch
Wir starten mit der ABCDE-Untersuchung.
Patient ist potentiell kritisch
Wir fordern evtl. weitere Kräfte an (einen RTW oder ein NEF).
Patient ist kritisch
Wir fordern sofort einen NEF oder RTH nach,
Was wissen Sie über die HWS?
Die Halswirbelsäule trägt den Schädel und eröglicht dessen Beweglichkeit.
In der HWS verläuft der Wirbelkanal, in dem das Rückenmark und die umgebenden Rückenmarkshäute vom Gehirn ausgehend bis hinunter in den Sakralbereich (Steißbein) verlaufen.
Bein einer Verletzung des Rückenmarks auf Höhe des vierten Wirbelkörpers (oder höher) ist eine eigenständige Atmung nicht mehr möglisch.
Denn dabei werden die Spinalnerven verletzt, die unter anderem das Zwerchfell versorgen.
Getsützt wird die HWS durch Bänder, sowie die Nacken- und Rückenmuskulatur.
Was versteht man unter einer HWS Distorsion?
Der Begriff “Schleudertrauma“ fasst mehrere Symptome zusammen, die typischerweise durch ein plötzliches Beschleunigen und wieder Abbremsen des Kopfes gegenüber dem Körper entstehen.
Wird der Kopf auf diese Weise ruckartig überstreckt, strapaziert das vor allem die Muskeln und Bänder im Bereich der HWS.
Die äußere Krafteinwirkung bei einem Schleudertrauma führt zu Zerrungen, Stauchungen und Überdehnungen an Muskeln und Bändern.
Verletzungen des Knochens oder der Nerven sind die Außnahme.
Die HWS kann bei starken Bewegungen des Rumpfes den Kopf nicht mehr in Achsengerecht folgen. -> Die Gefahr das die HWS geschädigt wird ist gegeben.
Was versteht man unter einer “Hals-Wirbel-Körper (HWK) Fraktur”?
Bei einer Gewalteinwirkung auf die HWS kann natürlich auch die Knochenstruktur der HWS beschädigt werden.
Die große Gefahr bei einer HWK-Fraktur besteht darin, dass Knochenfragmente des Rückenmark verletzten.
Gerade im Bereich oberhalb des 4. Halswirbel kann dies zu einem Atemstillstand führen (Atem- und Beswusstseinszentrum/Kreislauf).
Eine HWK-Fraktur im Bereich des 1 unf 2 Halswirbels (Atlas und Axis) können zu einer Verletzung des Atemzentrums (Medulla oblongata) führen und damit unmittelbar zum Tod führen.
Das Problem ist, dass eine HWK-Fraktur nur schwer von einer HWS-Distorsion zu unterscheiden! -> Deswegen sind wir bei Beschwerden im Bereich der HWS immer vorsichtig und immobilisieren die HWS.
Wie erfolgt die richtige immobilisierung der HWS?
manuell mit Händen und Knien
ggf. eine HWS-Schienung
Was versteht man unter einem Thoraxtrauma?
Ein Thoraxtrauma ist die Folge einer erheblichen, meist stumpfen Gewalteinwirkung auf den Brustkorb.
Penetrierende und perforierende Verletzungen sind deutlich seltener.
Was versteht man unter einer Rippenfraktur?
Das Brechen von Rippen ist eine schmerzvolle Angelegenheit.
Mit jedem Atemzug werden Knochenenden bewegt und verursachen schmerzen.
Eine frakturierte Rippe ist nicht Lebensbedrohlich, aber sie ist der Beweis einer massiven Krafteinwirkung auf den Brustkorb.
Hier stellt man sich also die Frage, ob die hinter dem Thorax liegende Strukturen beschädigt worden sind.
Achtung: Bei Kindern ist der Thorax deutlich flexibler als bei Erwachsenen.
Kinder frakturierren sich seltener eine Rippe, aber sie waren trotzdem einer Kraft ausgesetzt.
Bei Kindern immer gründlich den Brustkorb inspizieren, um z.b. nach Prellmarken zu suchen!
Was versteht man unter einer Lungenkontusion ?
Eine Prellung der Lunge (= Lungenkontusion) führt im weiteren Verlauf zu einem Lungenödem (= die Lunge schwillt an).
Diers verschlechtert den Gasaustausch, der Patient wird hypotoxisch und klagt über Luftnot.
Oft entwickelt sich eine Zyanose und der Patient hustet Blut oder blutiges Sekret ab.
Von außen erkennt man allerdings höchsten eine Prellmarke.
Was versteht man unter einem Pneumothorax?
Luftansammlung im Pleuraraum
Lungengewebe kollabiert (fällt zusammen)
Gleichzeitig erhöht sich der Durchblutungswiderstand im kollabierten Lungenflügel -> das rechte Herz muss gegen einen größeren Wiederstand anpumpen.
Was versteht man unter einem Spannungspneumothorax?
Gefährlichste Form des Pneumothorax.
Es entsteht ein Ventilmechanismus.
Beim Einatmen tritt Luft in den Pleuraspalt ein.
Beim Ausatmen verschließt sich das Loch, Luft kann nicht entweichen.
Bei zunehmendem intrathorakalem Druck wird das Mediastinum mit Herz und (venösen) Gefäßen zur gesunden Seite hin verschoben und komprimiert, ebenso die gesunde Lunge.
Es resultieren eine massive Hypoxie und eine verminderte Auswurfleistung des Herzens, sowie ein verminderter venöser Rückstrom.
Bestehen Symptome eines Spannungspneumothorax, ist eine sofortige Entlastungspunktion oder Thoraxdrainage notwendig.
Welche Kriterien für eine solche Entlastungspunktion (durch NFS oder NA) mussen gegeben sein?
Vigilanzminderung durch Hypoxie
Fehlender Radialispuls (durch Kreislaufdepression)
(2 von 3 müssen erfüllt sein)
Was versteht man unter einem Abdomainaltrauma?
Unter dem Begriff Bauchtrauma (Abdomainaltrauma) versteht man eine Gewalteinwirkung auf den Bauchraum, die zu Verletzungen von Bauchorganen wie Leber, Milz und Darm sowie zu Blutungen führen kann.
Wie werden Abdominaltraumata unterschieden?
Man unterscheidet dabei das stumpfe Bauchtrauma, bei dem die Bauchdecke intakt ist, vom performierenden (spitzen, offenen) Bauchtrauma. Bei diesem liegt eine abdominelle Wunde vor, also eine Verbindung zwischen Bauchraum und Außenwelt mit Gefahr einer Infektion des Bauchraumes und Bauchfell (Peritonitis).
Im Gegegnsatz zu performierenden Bauchtraumata lassen sich stumpfe Bauchtraumata häufig nur schwer erkennen:
Bewusstlose äußern keine Bauchschmerzen, auch Prellmarken und Blutergüsse sind nur bei etwa 20% der Patienten mit stumpfen Bauchtrauma zu sehen.
Eine unversehrte Bauchdecke sagt also nichts über den Zustand im Bauch aus!
Bei entsprechendem Unfallmechanismus (Anpralltrauma) also unbedigt daran denken!
Was für Bibt es für “große“ Blutungsräume?
Lebensbedrochlich:
Abdomen (5L)
Becken (5L)
Oberschenkel (2L)
In der Regel nicht Lebensbedrohlich:
Unterschenkel (1L)
Oberarm (0,8L)
Unterarm (0,4L)
Was gilt Grundsaätzlich für den Rettungsdienst bei einem PAtient mit einem Bauchtrauma?
Bauchrauma = keine Zeit verlieren!
Rettungsmaßnahmen am Unfallort sollten sich beim Bauchtrauma aif ein Minimum beschränken.
Der Transport in die Klinik muss schnellstmöglich erfolgen, denn nur dort können lebensbedrohliche Blutungen sicher erkannt und operativ versorgt werden.
Load and Go!
Was versteht man unter einer permissiven Hypertension?
Bei starken Blutungen in Körper innere soll eine permissive Hypertonie angestrebt werden.
Bei der permissiven Hypertonie wird nur gerade so viel Volumen zugeführt, dass der Radialispuls erhalten bleibt, d.h. der systolische Blutdruck ist bei ca. 90 mmHg.
Wegen der Gefahr vor irreversiblen Organschädigungen soll die Dauer der permissiven Hypertonie einen Zeitraum von 60 Minuten nicht überschreiten.
Bei Patienten mit einem SHT ist die permissive Hypertension kontraindiziert, da diese Patienten aufgrund des erhöhten Hirndrucks einen höheren zerebralen Perfusionsdruck benötigen.
Was ist eine Beckenfraktur und welche Gefahren birgt diese?
Der knöcherne Beckenring ist sehr stabil, kann aber bei ausreichend starker Gewalteinwirkung brechen.
Beckenfrakturen gehören zu den schwerwiegendsten Verletzungen und sind sehr schwer zu beherrschen, da bei Beckenfrakturen nahezu das gesamte Blutvolumen des Patienten verloren gehen kann.
Das liegt daran, dass das Knochenmark des Beckenknochens sehr gut durchblutet ist (es dient auch beim Erwachsenen noch der Blutbildung).
Außerdem liegt direkt am hinteren Beckenring das tiefe Beckenvenengeflecht mit großen Venen.
Das Becken kann und muss Notfallmäßig stabilisiert werden! Aber in welchen Situationen?
Hier hilft das KIS-Schema:
Beckenschlinge
Kinematik
Inspektion
Schmerzen
Wo wird eine Beckenschlinge angelegt?
Die Beckenschlinge liegt nicht am Becken (Beckenkamm) - sondern am Oberschenkel (großer Rollhügel)!
Was versteht man uner einem Schädel-Hirn-Trauma?
Als SHT wird eine Gewalteinwirkung auf den Schädel bezeichnet, die mit einer Störung der Hirnfunktion einhergeht.
Wie wird ein SHT unerschieden ?
geschlossenes SHT
Dura Mater ist nicht verletzt.
offenes SHT
Dura Mater eröffnet = Gehirn hat Zugang zur Außenwelt.
Wie erfolgt die Einteilung in die Schweregrade mittels GCS bei einem SHT?
SHT 1. Grad; Comotio Cerebi (Gehirnerschütterung) GCS 13-15
Bewusstlosigkeit unter 15 min.
keine Spätschäden
SHT 2. Grad; Contusio Cerebi (Gehirnprellung) GCS 9-12
Bewusstlosigkeit über 15 min.
kaum Spätschäden
SHT 3. Grad; Compressio Cerebi (Gehirnquteschung) GCS 3-8 Punkte
Bewusstlosigkeit länger als 24 std.
Spätschäden
CAVE: Je niedriger der GCS, desto schwerer das SHT. -> Wenn GCS <9, sind die Schutzreflexe nicht mehr ausreichend. -> Der Patient sollte intubiert werden.
Was ist untert einer Biot´sche Atmung zu vertsehen?
Bei einer Biotschen Atmung werden gleichmäßige Atemzüge durch immer wiederkehrende Atempausen unterbrochen.
Durch eine schwere Schädigung des Atemzentrum reagiert dieses nur noch auf einen erniederigten O2-Partialdruck im Blut.
Was für mögliche Komplikationen/Risiken birgt ein SHT?
Gefürchtete Komplikationen sind vor allem erhöhter Hirndruck und Hämatome im Gehirngewebe. Bei beides kann eine Kompression hervorrufen, bei der gesundes Gehirngewebe eingeklemmt wird. In einem solchen Fall ist es notwendig, den Hirndrcuk medikamentös zu senken oder das Hämatom bzw. den Hirndruck durch einen Shunt (=künstliche Verbindung des Schädelinneren mit der Außenwelt) zu entlasten.
Intrakranielle Blutungen
Liquorfistel (= Öffnung der Liquorräme nach außen, meist im Bereich der Nase bei Schädelbasisbrüchen)
Infektionen bei offenem SHT (Hirnhautentzündung mit Gehirnbeteiligung und/oder Gehirnabszess, d.h. Ansammlung von Eiter im Gehirn)
Epilepsie
Leistungsschwäche des Hirns
Chronisches posttraumatisches Syndrom (= länger als 3-6 Monate bestehende Nacken- und Kopfschmerzen mit evtl. begleitenden vegetativen Beschwerden, wie z.B. Übelkeit und Schindel)
Ausfall von Gehirnfunktionen (= Dezerebration)
Wachkoma (= Apallisches Syndrom)
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