Was ist die Aufgabe der Regionalplanung?
Überörtliche, überfachliche Planung für eine Region
Koordination von Raumfunktionen und Raumnutzungen
Ziel: nachhaltige Entwicklung, Ordnung und Sicherung der Region (§ 13 ROG)
Was ist ein Regionalplan?
Zentrales Instrument der Regionalplanung
Legt Ziele und Grundsätze der Raumordnung fest
Themen: Siedlungsstruktur, Freiraum, Infrastruktur
Überörtlich und überfachlich
Nennen Sie beispielhaft drei Träger der Regionalplanung.
Regierungspräsidien (z. B. in Hessen),
regionale Planungsverbände (z. B. in Baden-Württemberg)
Landkreise (z. B. in Niedersachsen).
Welche Ziele verfolgt die Raumordnung insgesamt?
Nachhaltige Raumentwicklung
Gleichwertige Lebensverhältnisse
Sicherung der Daseinsvorsorge
Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen
Wie ist die Regionalplanung in Hessen organisiert?
In Hessen ist die Regionalplanung den Regierungspräsidien zugeordnet. Es gibt drei Planungsregionen: Nordhessen, Mittelhessen und Südhessen.
Jede Region besitzt eine Regionalversammlung, die den Regionalplan beschließt.
Die Regionalplanungsdezernate der Regierungspräsidien sind die zuständigen Geschäftsstellen.
Welche Instrumente verwendet die Regionalplanung?
Formell: Regionalpläne, Teilpläne
Informell: Regionale Entwicklungskonzepte, Teilraumgutachten
Was ist ein sachlicher Teilplan?
Thematisch begrenzter Teil eines Regionalplans
Beispiel: Teilplan Erneuerbare Energien (Windenergiegebiete Südhessen 2019)
Zählen Sie 3 Inhalte auf, welche durch den Regionalplan geregelt werden
Beispiele nach § 13 (5) ROG:
Raum- und Siedlungsstruktur (z. B. Vorranggebiete für Wohnen, Gewerbe)
Freiraumsicherung und -entwicklung (z. B. Landwirtschaft, Forst, Grünzüge)
Infrastrukturplanung (z. B. Energie, Verkehr, Rohstoffe, Wasser)
Woraus werden die Regionalpläne entwickelt?
Regionalpläne werden aus den Landesentwicklungsplänen (LEP) der Bundesländer entwickelt.
Sie konkretisieren die landesweiten Ziele der Raumordnung auf regionaler Ebene.
Welche Themenfelder deckt der Regionalplan ab?
Siedlung, Freiraum, Verkehr, Wasser, Energie, Rohstoffe, Landwirtschaft, Denkmalpflege
Wie ist der Regionalplan Südhessen 2010 aufgebaut?
Textteil
Umweltbericht
3 Teilkarten (1:100.000) mit Legende
Online verfügbar beim Regierungspräsidium Darmstadt
Was bedeutet „Vorranggebiet“ und „Vorbehaltsgebiet“?
Vorranggebiet: Nutzung hat Vorrang vor anderen
Vorbehaltsgebiet: Nutzung hat besonderes Gewicht, wird aber abgewogen
Worin unterscheidet sich der Regionalplan Südhessen vom Regionalen Flächennutzungsplan?
RPS: klassischer Regionalplan für Südhessen
RegFNP: kombiniert Regional- und Flächennutzungsplanung (Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main).
Was sind Strukturräume im Regionalplan?
Gliederung nach Siedlungs- und Funktionsdichte
Unterscheidung in Verdichtungs-, Zwischen- und ländliche Räume
Erläutern Sie den Begriff „Verdichtungsraum“ im Vergleich zum „ländlichen Raum“
Verdichtungsraum
Gebiete mit hoher Bevölkerungs- und Arbeitsplatzdichte, intensiver Nutzung, städtisch geprägt
Ländlicher Raum
Geringe Dichte, land- und forstwirtschaftlich geprägt, weniger Infrastruktur
Kriterium:
Einwohner + sozialversicherungspflichtig Beschäftigte pro km²
Erläutern Sie das Zentrale-Orte-Konzept
Instrument der Raumordnung (§ 2 ROG)
Hierarchisches System: Ober-, Mittel-, Grundzentren
Unterschiedliche Aufgaben und Reichweiten
Ziel: Daseinsvorsorge, gleichwertige Lebensverhältnisse
Zentraler Ort hat Bedeutungsüberschuss
Welche Arten von Zentralen Orten unterscheidet der Regionalplan Südhessen?
Oberzentren (OZ)
Mittelzentren (MZ)
Grundzentren (GZ)
(teilweise Unter-/Kleinzentren)
Nennen Sie jeweils zwei typische Ausstattungsmerkmale für ein Oberzentrum, Mittelzentrum und für ein Grundzentrum.
Oberzentrum: Uni, Großkrankenhaus, Behörden, Einkaufszentrum (200 000–300 000 Ew.)
Mittelzentrum: Schulen, KH, Amtsgericht, Einkauf (30 000–40 000 Ew.)
Grundzentrum: Schule, Arzt, Supermarkt, Nahversorgung (7 000–10 000 Ew.)
Erläutern Sie das Zentrale-Orte-Konzept und geben Sie Beispiele für typische Ausstattungsmerkmale eines Ober-, Mittel- und Grundzentrums
Das Zentrale-Orte-Konzept ist ein Instrument der Raumordnung (§ 2 ROG). Es beschreibt ein gestuftes System zentraler Orte (Ober-, Mittel-, Grundzentren) mit unterschiedlichen Aufgaben und Reichweiten für Güter und Dienstleistungen. Ziel ist die Sicherung der Daseinsvorsorge und gleichwertiger Lebensverhältnisse durch eine flächendeckende Grundversorgung. Ein zentraler Ort hat einen Bedeutungsüberschuss, d. h. er versorgt auch das Umland.
Beispiele:
Oberzentrum: Universität, Großkrankenhaus, Behörden, überregionales Einkaufszentrum
Mittelzentrum: weiterführende Schulen, Amtsgericht, Krankenhaus, größere Einkaufsmöglichkeiten
Grundzentrum: Grundschule, Arztpraxis, Supermarkt, Nahversorgungseinrichtungen
Was bedeutet „Bedeutungsüberschuss“ bei zentralen Orten?
Ein zentraler Ort bietet Güter und Dienstleistungen an, die über den Eigenbedarf hinaus auch das Umland versorgen.
Was sind grenzüberschreitende Regionalplanungen?
Gemeinsame Planung über Landesgrenzen hinweg bei funktionaler Verflechtung
Berlin-Brandenburg (Landesplanung)
Rhein-Neckar / Donau-Iller (Regionalplanung)
Aus welchem Plan werden Regionalpläne entwickelt?
Aus dem Landesentwicklungsplan (LEP)
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