Welche Rolle spielen Eigentumsrechte in Organisationen?
Eigentümer haben residuale Einkommensrechte (Anspruch auf verbleibende Gewinne) und meist auch residuale Verfügungsrechte, also Entscheidungsrechte über nicht vertraglich geregelte Sachverhalte. Sie prägen damit die Zielsetzung der Organisation wesentlich.
Was bedeutet „Delegation von Entscheidungsrechten“?
Die Übertragung von Entscheidungsbefugnissen von Eigentümern oder Managern auf untergeordnete Ebenen, z. B. an Produktionsleiter oder Teams. Ziel: effizientere Entscheidungen durch Nähe zum Problem.
Warum ist die Vergabe von Entscheidungsrechten zentral für die Organisationsgestaltung?
Sie bestimmt, wer welche Entscheidungen trifft, beeinflusst die Entlohnung und erfordert geeignete Kontroll- und Anreizmechanismen, damit Mitarbeitende im Sinne des Unternehmens handeln.
Was lauten die drei erfolgskritische Variablen einer Organisationsstruktur laut Brickley, Smith & Zimmerman?
Alle Kriterien sollten aufeinander abgestimmt sein: Hocker als Metapher → Alle Beine müssen gleich stabil sein, ansonsten kommt die Organisation ins Wanken
Verteilung von Entscheidungsrechten
Methoden der Entlohnung
Leistungsbewertung von Individuen und Geschäftseinheiten (Teams)
Was ist die Aufbauorganisation?
Sie regelt die Arbeitsteilung und Hierarchie:
Aufteilung von Aufgaben auf Stellen/Einheiten ->Delegation und Dezentralisierung
Verteilung von Weisungsrechten
Festlegung von Leitungsspannen und -systemen
Was ist die Ablauforganisation oder (Geschäfts-)Prozessorganisation?
Zeitlich-räumliche Abfolge von Tätigkeiten zur Leistunsgerstelung
Beantwortet die Fragen: Wer macht was wann wo womit für wen?
Was versteht man unter dem Knappheitsproblem?
Nach dem Grundbestand der ökonomischen Realität empfinden Menschen Mangel, weil ihr Bedürfnisse nicht befriedigt werden. Arbeitsteilung soll helfen, Ressourcen effizienter einzusetzen und Produktivität zu steigern.
Was ist das Trade-off bei Arbeitsteilung?
Produktivitätsanstieg durch Arbeitsteilung / Spezialisierung
Produktivitätseinbußen durch unkooperatives Verhalten
Ressourcenverbrauch durch Koordination
Nettoeffekt -> Maximierung
Was versteht man unter einem Kooperationsproblem?
Ein soziales Dilemma: Kooperation wäre für alle vorteilhaft, aber aus individueller Sicht lohnt sich das Abweichen (Trittbrettfahren) mehr.
Zwei Arten von Koordinationsproblemen:
Koordination: „Nichtwissen“ – Unsicherheit über Entscheidung des anderen
Kooperation: „Nichtwollen“ – fehlende Bereitschaft, gemeinsam zu handeln
Was ist der Unterschied zwischen Koordinations- und Kooperationsproblemen?
Koordination: „Nichtwissen“ – Unsicherheit über Entscheidung des anderen aufgrund fehlender Kommunikation -> Mehrere Nash-Gleichgewichte
Kooperation: „Nichtwollen“ – fehlende Bereitschaft, gemeinsam zu handeln -> Ein nicht Partei-effizientes Nash-Gleichgewicht
Welche Merkmale haben Koordinationssituationen?
Gleichzeitige, voneinander abhängige (interpendente)Entscheidungen
Keine großen Zielkonflikte hinsichtlich der Lösung der Aufgabe
Zwei typische Probleme:
Keine Koordination kommt zustande
Es entsteht ein ineffizientes Gleichgewicht
Was ist das Koordinationsproblem “Matching Game”?
Ein Koordinationsproblem mit zwei gleichwertigen, effizienten Gleichgewichten:
Was ist das Koordinationsproblem “Battle of the Sexes”?
Ein Koordinationsspiel, in dem die Akteure unterschiedliche Präferenzen über das gemeinsame Ziel haben, aber beide lieber eine Einigung als keine erzielen möchten:
Was ist das Koordinationsproblem “Assurance Game” oder “Stag Hunt Game”?
Ein Koordinationsspiel, in dem der beste Ausgang nur erreicht wird, wenn alle Akteure ein individuelles Risiko eingehen:
Was ist das Koordinationsproblem “Assurance Game” mit mehreren Spielern als “Weakest Link”?
In Teams bestimmt die geringste Anstrengung („weakest link“) den Gruppenerfolg.
Wie können Koordinationsprobleme gelöst werden?
Kommunikation bei Nichtwissen
Weisung (Hierarchie) → Vorgesetzter trifft Entscheidung
Normen, Regeln, Prinzipen, etc. (Organisationskultur)
Was ist das Kooperationsproblem “Gefangenendilemma”?
Ein soziales Dilemma: Jeder hat einen Anreiz zu „Trittbrettfahren“ (nicht zu kooperieren), obwohl gemeinsames Handeln für alle besser wäre:
Voneinander anhängige (interpendente) Entscheidungen
Zielkonflikte hinsichtlich Lösung der Aufgabe, Koorperation lohnt sich aus individueller Sicht nicht
Dominante Strategie führt zu kollektiv ineffizientem Ergebnis
Effiziente Lösung ist kein Nash-Gleichgewicht
Last changed14 days ago