Konzept
Ausgangslage, Zielsetzung, weg
Woher, warum, mit wem, mit welchen Ressourcen, in welcher Zeit, wohin
Methode
Weg, Form der Intervention
Wie?
Verschiedene Verfahren als methodische Grundorientierung
Technik
Hilfsmittel
Womit?
Evaluation
Qualitätssicherung
Was wurde (nicht) erreicht? (Was, wie/wodurch, mit welchen Aufwand)
Carl Ransom Rogers Biographie
*1902
+ 1987
US-amerikanischer Psychologe,
Psychotherapeut und Wissenschaftler
Vertreter der humanistischen Psychologie
viertes von sechs Kindern
streng religiös (christlich) erzogen
Gründer der nicht direktiven Beratung (heute Personzentrierte Beratung) und Gesprächspsychotherapie (ab 1942)
Wodurch wurde Carl Ransom Rogers beeinflusst?.
den dänischen Philosophen Sören Kierkegaard, 1813-1855 (dessen charakteristischer Mischung aus psychologischem Scharfsinn und theologischer Leidenschaft, Wegbereiter der Existenzphilosophie)
den österreichisch-israelischen/ jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber, 1878-1965 („Ich und Du“)
US-amerikanischen Psychotherapeuten (Psychoanalytiker) Otto Rank, 1884-1939 (Betonung des Beziehungsaspekts in der psychotherapeutischen Arbeit)
Schlüsselerlebnis C.Rogers
Bei der Entwicklung seines Beratungsansatzes machte er eine auschlaggebende Erfahrung. Die Behandlung eines -nach Rogers durch die ablehnende Haltung der Mutter- verhaltensauffälligen Kindes sollte wegen Erfolglosigkeit abgebrochen werden.
Im Gespräch mit dessen Mutter öffnete sie sich jedoch in Bezug auf ihre Probleme in der Ehe und stellte fest, sie brauche Hilfe (und nicht das
Kind).
Zentrale Fragestellung C.Rogers
„Welche Bedingungen sind es, die dazu führen, dass eine Person von sich aus über ihr Erleben spricht, sich dabei besser verstehen lernt und schließlich zur Einstellungs- und Verhaltensänderung gelangt?“
Zentrale Aussage C.Rogers
„Etwas später verhalf mir eine Sozialarbeiterin, die eine Ausbildung im Rankschen Therapieansatz hatte, zu der Erkenntnis, dass der wirksamste Zugang zum Klienten darin bestand, auf die Gefühle, die Gemütsbewegungen zu lauschen, deren Grundmuster durch die Worte des Klienten erkannt werden konnten […] die beste Reaktion die war, diese Gefühle dem Klienten widerzuspiegeln“
Forschung C.Rogers
umfassende empirische Forschung zur Entwicklung des Personzentrierten Ansatzes und seiner Wirkfaktoren:
Mehrere hundert therapeutische Gespräch anonym aufgenommen und ausgewertet.
wesentlichen Variablen, die für, Veränderung‘ im Beratungs- und Therapieprozess erfolgreich sind, wurden eruieren.
Zentrale Annahmem C.Rogers
„Veränderung“ entsteht dann, wenn es gelingt, eine definierte Beziehung herzustellen
Beziehungsgestaltung als zentraler Wirkfaktor für Veränderung in Beratung und Psychotherapie
heute durch Psychotherapieforschung bestätigt
Basisvariablen (Haltungen) der Beraterin, des Beraters
Einfühlenden Verstehen
Bedingungslose Wertschätzung
Ist schwierig, gelingt nicht immer, abwe wenn doch wird Zugang zu Menschen ermöglicht
Kongruent sein
das was ich empfinde, zeige, sage ist in sich stimmig
Entwicklung Personzentrierter Ansatz
Die ,nicht - Direktive Phase’
Rogers spricht sich dagegen aus, den Adressat:innen Ratschläge, Ermahnungen, Erklärungen und Interpretationen zu geben – im Mittelpunkt steht nicht das Problem sondern die Fähigkeit der Adressat*in, dieses zu lösen.
Entwicklung Personenzentrierter Ansatz 2
Rogers fundierte seine Annahmen. Er machte die Erfahrung, das das Wort ‚nicht-direktiv‘ als ‚nicht-aktiv‘ missverstanden wurde.
Er reformulierte den Ansatz als ‚klientenzentriert‘, damit machte er deutlich:
Auf den/die Adressat*in und ihr/sein Potential gerichtet zu sein!
Entwicklung Personzentrierter Ansatz 3
Rogers wandte seinen Ansatz zunehmend auf verschiedene Handlungsfelder an und ersetzte ‚klientenzentriert‘ durch ‚personzentriert‘.
Die Intention bestand darin, die Person, unabhängig von Ihrer Funktion als ‚Klient:in‘ in den Mittelpunkt zu rücken.
Personzentrierung nach C.Rogers - Zentrale Annahmen
Anwenung innerhalb verschiedenster Methoden Sozialer Arbeit (z. B. Psychosoziale Beratung, SPFH)
Beziehung ist wichtig
Ergänzung
Eine stabile Arbeitsbeziehung dient auch der Krisenvorbeugung und Krisenbewältigung!
Grundlagen Methodischen Handelns in der sozialen Arbeit Kurzzusammenfassung
Sachorientierung in der Fallarbeit (Lösung sozialer Problemlagen) – Verhältnis von individuellen Bedürfnissen bzw. Bedarfen und Ressourcen zur Bedürfnisbefriedigung bzw. Bedarfsdeckung
Systemistische Orientierung im Ursachen- und Lösungsverständnis sozialer Probleme
Menschenrechtsorientierung in der Wahrnehmung des Trippelmandates
Subjektorientierung als Konsequenz aus dem anthropologischen Grundverständnis und individuumseigener Wahrnehmung (biographisches Gewordensein und lebensweltlicher Kontext)
-> Notwendigkeit dialogisch Arbeitens aller beteiligten Personen
Technologiedefizit
-> Notwendigkeit dialogisch Arbeitens aller beteiligten Personen.
-> Sozialarbeiter:innen mischen sich durch ihr methodisches Handeln in die (Er-)Lebens- und die Alltagswelten ihres Klientels ein.
-> Menschen/Subjekte und individuelle Gegebenheiten bedingen die Maßnahmen/Interventionen der Sozialarbeiter:innen.
Es gibt keine „Technologie“, die einen Menschen von einem Zustand A in einen vorher definierten Zustand B versetzt.
-> Maßnahmen/Interventionen der Sozialarbeiter:innen sind nicht standardisierbar. Ihr methodisches Handeln weisst ein „Technologiedefizit“ auf.
Prozesse Sozialer Arbeit = naturwissenschaftliche Phänomene?
Soziale Situationen sind hoch komplex strukturiert und nicht antizipierbar – wir sprechen von der Unmöglichkeit kausaler Zusammenhänge = strukturelles Technologiedefizit
Nicht naturwissenschaftlich auslegbar - kausalitäten existieren nicht sondern Zirkularität
Vielfältige Ursachen und Folgen der gleichen Sache
Eine Methode ist nicht gleich immer genauso hilfreich
Strukturelles Technologiedefizit der Sozialen Arbeit
Menschliches Handeln folgt keiner Input-Output-Logik.
Menschen sind operativ geschlossen wahrnehmende Wesen.
Klient:innen können überraschend, unvorhersehbar auf sozialarbeiterische Interventionen reagieren.
Es gibt keine Technologie (im Sinn einer Produktionstechnik zur Bearbeitung von Materialien), die einen Menschen sicher vom Zustand A zu einem gewünschten Zielstand B bringt.
Ergänzung Strukturelles Technologiedefizit in der sozialen Arbeit
Die Technologie ist unbestimmt, das Ziel konsensual!
„Folglich lässt sich professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit nicht auf starre Regelbefolgungen reduzieren. Es ist keine bloße Anwendung von Wissen denkbar, sondern lediglich seine fall- und kontextgebundene Verwendung. Diese Transformation des Wissens im Handeln ist eine spezifische Leistung des Professionellen, die nicht nach dem Modell der Übersetzung naturwissenschaftlicher Gesetze in technische Verfahren gedacht werden kann“
Konsequenzen
Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit ist eklektisch, strukturiert und collagenhaft.
Statt Technologien zu suchen, sollten Wirkungszusammenhänge entworfen werden.
Sozialarbeiter:innen tragen nicht die Verantwortung dafür, Menschen zu verändern. Sie tragen jedoch Verantwortung dafür, ihr Klientel in deren Lebensgestaltung und Veränderungschancen zu unterstützen.
Die Komplexität der Berufspraxis von Sozialarbeiter:innen kann die Reduktion und ein gesundes Misstrauen gegenüber der eigenen Beobachtung notwendig machen. Dabei müssen „Schubladendenken“ und „Denkschablonen“, ob aus der Praxis entwickelt oder aus der Theorie stammend, reflektiert werden und veränderbar bleiben.
Situative Intelligenz und gezielte, reflektierte Beobachtungstechniken fördern die Notwendigkeit, potenzielle Veränderungschancen zu erkennen und zu nutzen.
Methodisches Handeln und Rahmenbedingungen
Methodisches Handeln vollzieht sich in der Sozialen Arbeit arbeitsfeldbezogen
Rahmenbedingungen methodischen Handelns sind neben der Sozialform und der jeweiligen Zielgruppe der
thematische
institutionelle
personelle
rechtliche
finanzielle
zeitliche
Zuschnitt.
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