Grundlage: ,Familienlastenausgleich’
SGB 1, §6: ,,Minderung des Familienaufwands’
,,Wer Kindern Unterhalt zu leisten hat oder leistet, hat ein Recht auf Minderung der dadurch entstehenden wirtschaftlichen Belastungen”
Kindergeld oder Kinderfreibetrag
Nur eins von beiden - nicht beides zusammen
Kindergeld pro Kind (2025)
255€
Kinderfreibetrag
2025: 9600€ Gesamtentlastung bei verheirateten Eltern (9570 0,42 = 4032 > (12*255 [3060])
Senkt Steuerschulden (Günstigerprüfung automatisch durch Finanzamt)
Führt praktisch zu etwas höherem Kindergeld
Kindergeld | Kinderfreibetrag
Dauer & Kosten
Dauer
Kindergeld: bis kind 18 jahre
Freibetrag: bis kind 25 Jahre, wenn schule, Ausbildung oder Studium (jedoch ggf ,schädliche Einkünfte’ des Kindes)
Kosten
jährlich ca 50 Milliarden Euro
Bund: 42,5%
Länder: 42,5%
Kommunen: 15,0%
Elterngeld
Für eigene Kinder, Adoptivkinder, in besonderen Fällen Neffen/Nichten
Nicht: Pflegekinder (Leistungen vom Jugendamt)
Finanzierung: Bund
Elterngeld in der Elternzeit Rechnung
12+2 (gilt zurzeit), 12+3 (in überlegung)
Einkommensabhängig: 2/3 des Einkommens in den 12 Monaten vor der Geburt, 300-1800€ (seit 2007)
Problem/Kritik: Väter nehmen, wenn überhaupt nur die 2 Monate
Geburtsjahr Kinder 2020: 9,6% der Elterngeldmonate für Männer
Elterngeld: Änderungen für Geburten ab April 2024
Einkommemsgrenze 200 000€, seit April 2025 - 175 000€ zu versteuerndes Einkommen (Paare und alleinerziehende)
Nur noch ein Monat paralleler Bezug (und im ersten Jahr). Vorher oft: Beide ‘Vatermonate’ gleichzeitig mit Mutter
Ehegattensplitting
Für Ehen und eingetragene Lebenspartnerschaften
Zu versteuerndes Einkommen wird zusammengerechnet und halbiert und ,,quasi als zwei gleich hohe Einkommen besteuert”
Vorteilhaft vorallem wenn die Einkommen beider Partner sehr unterschiedlich sind - man spart einkommenssteuer
Konservative Element: Idee des männlichen Haupternährers
Ehegattensplitting: Kritik
Verringert Arbeitsanreize für den Partner mit geringerem Einkommen
Gilt auch für Paare ohne Kinder, ggf. Auch aus der damaligen Annahme heraus, dass Paare eben Kinder haben
Ehegattensplitting kosten
Ca 22 Milliarden durch Einkommenssteuerminderung (2020)
Gegenstück ist die Unterhaltsüflicht zwischen Ehepartnern, die müsste auch wegfallen
Finanzielle Auswirkungen der Abschaffung unklar, vor allem da Auswirkungen auf (Frauen) Erwerbstätigkeit nicht bekannt ist
Ehegattensplitting Krankenversicherung Kinder
Kinder sind i.d.R. bei ihren Eltern mitversichert und haben als Kindergartenkinder, Schüler und Studenten gesetzlichen Unfallschutz
Kostenersparnis für Eltern nicht sehr hoch, da Kinder nur geringe Kosten pro Person im Gesundheitssystem verursachen (und somit eine günstige Versicherung haben müssten)
Erziehungsurlaub
Eltern können bis zu 3 jahre Erziehungsurlaub machen - können währenddessen nicht gekündigt werden
Alleinerziehende
Viel mehr Mütter als Väter sind alleinerziehend
Frauen ohne Kinder sind mehr Erwerbstätigkeit vorallem in ihren 20ern und 30ern
Frauen sind 3 mal mehr in Teilzeit als männer
Alleinerziehende und Armut
Wenn alleinerziehend -> Neigung zu armutsgefährdung ist größer
Ursachen alleinerziehende und armutsgefährdung
Erwerbsneigung und Bildung?
alleinerziehen Mütter arbeiten mehr, aber verdienen wahrscheinlich weniger
Mütter mehr in Teilzeit als Väter - weniger Geld + familienorganisation als alleinerziehende
Vorgeschichte?
Berufswahl geschlechtlich segmentiert
Karrierebestrafung für Mütter
nicht in sozialen berufen sowas -> deshalb dahin?
Partnerschaften - bildungsabschlüsse und Unterhalt
Tendenz zur Statushomogenität durch Bildungsabschlüsse und Bildungsorte
-> zugewinn und unterhalt
Mann verdient viel -> viel Unterhalt zahlen
Konservativer Wohlfahrtsstaat Deutschland
Familie -> Arbeitseinkommen und Sozialleistungen durch männlichen Ernährer
Marktv -> Liberalisierung Arbeitsmarkt
Staat -> Sozialdemokratisierung Kinder- und Altenbetreuung
Familienbedarf: OECD - Skala
Vor Trennung: 1,0+ 0,5+ 0,3=1,8
Nach Trennung: 1,0 +0,3 und 1,0 = 2,3
-> Erhöhter Gesamtbedarf, durch den das Einkommen geteilt wird
-> naheliegend, dass das realistisch ist, da sich zb Ausgaben für wohnen erhöhen
Familie und Armut
Familien sind finanziell trotz staatlicher Zuschüsse bereits im Nachteil, wenn sie in einem Haushalt wohnen
Das verstärkt sich nach Trennungen
Armutsrisiko für Mütter stark erhöht
Armut Alleinerziehender
Problematisch, u.a. „da ein Aufwachsen in Armut die Sozialisationsbedingungen der Kinder nachhaltig beeinträchtigt und erhebliche Langzeitfolgen zeitigt“
Folgen nicht nur durch materiellen Mangels, sondern auch durch geringere Erziehungskompetenz und Bildungsbeteiligung der Eltern
Armut bei Kindern
Armut = Verstoß gegen die Startgerechtigkeit und Chancengleichheit
Problem, vor allem da materielle Armut oftmals gemeinsam mit anderen Problemen auftritt
Familienbezogene Infrastruktur
Im Vergleich v.a. zu nordeuropäischen Ländern sind die Ausgaben gering, und die Ausgaben für monetäre Transfers an Familien hoch
Finanzierung v.a. durch Länder und Gemeinden
Kinderbetreuung Ziele
Bildungschancen verbessern, v.a. von Kindern aus Migrationsfamilien und Bildungsfernen Schichten
Erhöhung der (weiblichen) Erwerbstätigkeit
Verbesserung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf (für beide Partner)
Kinderbetreuung Wahrnehmung
Wandel „von einer Institution familienergänzender Nothilfe zum Elementarbereich des Bildungswesens“
Verstärkte Wahrnehmung als Gut nationalen Interesses
Kinderbetreuung Grundlagen
Deutsche Familienpolitik durch Bezug zu Grundrechten (z.B. Art. 3 und 6 GG) und Sozialstaatsprinzip stark von Bund geprägt, trotz Gestaltungskompetenzen für Länder und Kommunen
Bund z.B. durch Rechtsanspruch auf Tagesbetreuungsplatz ab einem Jahr
Kindertagesstätten
Elterngeld für 12-14 Monate, danach wieder arbeiten: Kinderbetreuung ab dem Alter von einem Jahr notwendig
Seit 2013: Rechtsanspruch für Betreuung am dem 1. Lebensjahr
Kindertagesstätten Wirkungen
Kitas
erwerbsquote Frauen
Schulischer Erfolg
Kostenlose Kitas
-Kita-Besuch nur bei 2-3 jährigen
Kein Effekt auf Erwerbsbeteiligung der Frauen
Kindertagesstätten Ausblick
In Planungen sollte berücksichtigt werden, dass ein Betreuungsbeginn ab dem zweiten Lebensjahr immer mehr zum Standard wird
So schlecht ist das Gehalt nicht: 2023: S8a Stufe ca. 2000 € netto in Stufe 1
Erzieher müssen viel einstecken
Lokale Familienzeitpolitik
Arbeits- und Unterrichtszeiten -> ,Taktgeber’
Effekte von + Betreuungszeiten
Bedarf der Familien unterscheidet sich in Umfang und zeitlicher Lage
Teilweise auch innerhalb der Familien
-> Betreuungsangebote sollen größeres Zeitfenster abdecken, als Familien täglich nutzen wollen
Betreuung Flexibilität
Allerdings Grenzen gesetzt, da z.B. ein ständiges Kommen und Gehen in Betreuungseinrichtungen die Aktivitäten stören kann
Pädagogisch häufig regelmäßige Teilnahme notwendig
Flexibilität Kontinuität
Fazit + Betreuungszeit
Ausbau von Mittag bis Abend Mehreinnahmen
Steuer (3247€) und Sozailversicherung (2908€): 6 155€ pro Jahr und Kind kosten
Mehr Geld in Staat als es eigentlich kosten würde
Der Ausbau führt zu deutlichen Mehrbelastungen der kommunalen Haushalte, wenn es nicht von Bund und Ländern mitfinanziert wird
Elternbeiträge nicht einberechnet
[Annahme, dass Beschäftigung anderer Personen stabil bleibt (externe Effekte)]
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