Wann kann man von Kausalität sprechen?
Kriterien:
Zwischen der Variable X und der Variable Y besteht eine statistische Beziehung
Die Variable X geht der Variable Y kausal voran
Die Beziehung zwischen X und Y verschwindet nicht, wenn der Einfluss dritter Variablen die X und Y vorangehen, kontrolliert wird
Was ist die allgemeine Regressionsgleichung der trivariaten Regression?
Allgemeine Gleichung für die trivariate Regression:Interpretation der geschätzten Koeffizienten:a: - gibt den Vorhersagewert für Y an:
wenn alle unabhängigen Variablen den Wert 0 annehmen
a - gibt den Vorhersagewert für Y an (wenn alle unabhängigen Variablen den Wert 0 annehmen)
b1 - Maß für die Veränderung der abhängigen Variable Y, wenn X um 1 Einheit steigt und Z gleichzeitig konstant gehalten wird
b2 - Maß für die Veränderung der abhängigen Variable Y, wenn Z um 1 Einheit steigt und X gleichzeitig konstant gehalten wird
Wie findet man heraus, ob es sich um eine Scheinbeziehung handelt?
Bsp.: Handelt es sich bei dem Einfluss des Erwerbslosenanteils auf die SPD-Wahl, um eine Scheinbeziehung? (gemeinsame Ursache Z)
H2: Je höher der Anteil der Arbeiter/innen in einem Stimmbezirk, desto höher ist dort der SPD-Anteil
ist das Ergebnis signifikant, wird H1 bivariat bestätigt
=> Der Einfluss des Arbeiter- und Arbeiterinnenanteils auf den Anteil der SPD wird auf dem 1%-Niveau signifikant (p ≤ 0,01), H2 wird bivariat bestätigt
Wie kann man bestimmen, ob es einen signifikanten Einfluss von X auf Y gibt? (Bivariater Zusammenhang)
Aufstellen einer Nullhypothese und einer Alternativhypothese
H0 = Zwischen dem Anteil der Erwerbslosen (X) und dem Anteil der SPD besteht kein oder ein negativer Zusammenhang (ß<0)
HA = Je höher der Anteil an Erwerbslosen in einem Stimmbezirk, desto höher ist dort der Anteil der SPD (ß>0)
Überprüfung der Alternativhypothese mithilfe der Regressionsanalyse - ist das Ergebnis signifikant, wird H1 bivariat bestätigt
Problem: Es kann sich um Scheinkausalität handeln
Was bedeutet Scheinkausalität?
Bei Kontrolle für Z verschwindet der signifikante bivariate Einfluss von X auf Y
= Scheinkausalität bedeutet also, das nur scheinbar eine Beziehung zwischen X und Y besteht
Wie überprüft man, ob eine Scheinkausalität vorliegt?
Bsp.: Kann man aus den bivariaten Ergebnissen, dass sowohl X (Erwerbslosenanteil) als auch Z (Arbeiter- und Arbeiterinnenanteil) einen signifikanten Einfluss auf den SPD-Anteil hatten, schließen, dass der Erwerbslosenanteil einen kausalen Einfluss auf den SPD-Anteil hatte (H1)?
-> handelt es sich dabei um eine Scheinkausalität?
Überprüfung der Hypothese 3 mithilfe der bivariaten Regressionsanalyse
H3: Je höher der Arbeiter- und Arbeiterinnenanteil in einem Stimmbezirk ist, desto höher ist dort der Anteil der Erwerbslosen
Drittvariablenkontrolle: Vorhersage des Anteils der SPD (Y) durch die gleichzeitige Einbeziehung von X und Z in die multivariate Regressionsanalyse
Ergebnis:
Additive Multikausalität mit korrelierten Variablen X und Z
trifft auf Umfrageforschung zu
geschätzte unstandardisierte Regressionskoeffizienten (b) der unabhängigen Variable verändern sich in der multivariaten Regressionsanalyse (t-Werte ebenfalls)
Supression
ein tatsächlich positiver Einfluss von X auf Y kann auch 0 werden, wenn: eine Drittvariable einen gegenläufigen Einfluss auf die Variablen X und Y ausübt
-> wahrer positiver Effekt von X auf Y wird unterdrückt
dabei handelt es sich um eine scheinbare Nichtbeziehung
Wie verändern sich die t-Werte in der trivariaten Regression?
T-Werte für beide b-Koeffizienten sind in der trivariaten Regression zumeist größer als in der jeweiligen bivariaten Regression
Grund: die Residualvariation des geschätzten Standardfehlers von b wird bei zwei unabhängigen Variablen kleiner
Bestimmtheitsmaß
R² gibt in der trivariaten Regression an, welcher Anteil der Varianz von Y durch X und Z gemeinsam erklärt wird
Was gilt in der bivariaten Regressionsanalyse für den standardisierten Regressionskoeffizienten?
β = rxy²= R²
Die Korrelation entspricht bivariat dem unstandardisierten Korrelationskoeffizienten
Additive Multikausalität mit unkorrelierten Variablen X und Z
r XZ = 0
unstandardisierten Regressionskoeffizienten (b) der Variablen X und Z bleiben unverändert
standardisierte Regressionskoeffizienten (ß) der Variablen X und Z bleiben unverändert
Addieren von R² beider Regressionsmodelle, um R² der trivariaten Regression zu bekommen
(nur T-Werte und Signifikanz ändern sich)
Wie vergleicht man die Effektstärken bei Variablen. die auf unterschiedlichen Skalen gemessen werden?
-> Über die standardisierten Regressionskoeffizienten ß
Was gilt für das Bestimmtheitsmaß in der multivariaten Regression (bei korrelierten X-Variablen)?
Die addierten standardisierten Regressionskoeffizienten ß ergeben nicht das Bestimmtheitsmaß R²
Interaktion (Moderation)
Hängt der Einfluss eines Prädiktors X auf die abhängige Variable Y vom Einfluss eines anderen Prädiktors Z ab, spricht man von Moderation
Wie sieht das Pfaddiagramm einer Interaktion aus?
Interaktionsterm
Produktterm von X und Y:
(X * ZY)
Haupteffektmodell:
Regressionsgleichung: y = 2,465 - 0,163*x + 0,386*z
Interaktionseffekt
Bsp.: Der Interaktionseffekt zwischen Kohorten und Kirchgang ist signifikant = Interaktionshypothese ist bestätigt
Effekt signifikant -> Hypothese bestätigt
Konditionale T-Werte berechnen
optimale Modellierung der Daten
Möglichkeit 1: Minimierung der quadrierten Abweichung von vorhergesagtem und tatsächlichen Wert (RSS = residual sum of squares)
Minimierung der Fehlervariable ε: Über alle Datenpunkte betrachtet soll der Vorhersagefehler so klein wie möglich sein
Formel zur Berechnung des konditionalen Standardfehlers
Wie berechnet man Konditionale Werte in SPSS?
Was gilt für den Haupteffekt?
Der Haupteffekt gibt immer den konditionalen Effekt unter der Bedingung wieder, dass die andere am Interaktionsterm beteiligte Variable den Wert 0 aufweist
Darstellung konditionaler Effekte
-> Einfluss des Kirchgangs auf die Einstellung zur Adoption durch homosexuelle Paare hängt von der Kohortenzugehörigkeit ab
Was ist der Mittelwert der Residualvariable?
Der Mittelwert jeder Residualvariable ist 0
Residuenregression: a = 0 - b * 0 = 0
Interzept immer 0
Eigenschaften von partiellen unstandardisierte Regressionskoeffizienten
b-Koeffizient (bYX.Z) ist der unstandardisierte partielle b-Koeffizient von X auf Y bei gleichzeitiger trivariater Kontrolle für die Variable hinter dem Punkt (Z)
unstandardisierte b-Koeffizienten mit zwei Indizes = bei bivariater Regression
Wie berechnet man partielle unstandardisierte Regressionskoeffizienten in der trivariaten Regression?
auch bYZ.X kann berechnet werden
Wie verändert sich der bivariate Effekt von X auf Y bei einer Suppression?
(positiver Einfluss von X auf Y kann auch 0 werden)
-> Drittvariable Z hat gegenläufigen Einfluss
Allgemein verringert sich bei der Suppression der bivariate Effekt von X auf Y bei Nichtkontrolle für Z
Gemeinsame Ursache (Intervention)
Zusammenhang zwischen Erwerbslosenanteil (X) und Anteil der SPD Wähler verschwindet bei Kontrolle für den Arbeiteranteil (Z)
Intervention: Mediation
Mediation: indirekter Effekt von X auf Y über Z
Zusammenhang zwischen sozialer Lage einer Person (X) und dem Wahlverhalten (Y) verschwindet bei Kontrolle für Einstellungen (Z)
-> indirekter Effekt von X über Z auf Y (Effekt wird über Z vermittelt)
Soziale Lage X führt zu bestimmten polit. Einstellungen (Z), die wiederum das Wahlverhalten beeinflussen (Y)
Totaler Kohorteneffekt (Effekt)
Berechnung: Addieren von direkten und indirekten Effekt
X -> Y = totaler Effekt
Der totale Effekt einer X-Variable entspricht dem Effekt der X-Variable im Regressionsmodell, in dem nicht für die Mediatorvariable Z kontrolliert wurde
Bedingungen für das Vorliegen einer Intervention
Der Prädiktor (X) muss in einem Regressionsmodell ohne Kontrolle des Einflusses der Mediator-Variable einen signifikanten Effekt auf die abhängige Variable ausüben
Der Mediator (Z) muss einen signifikanten Effekt auf die abhängige Variable (Y) ausüben
Der Prädiktor (X) muss einen signifikanten Effekt auf die den Mediator (Z) ausüben
Der Effekt des Prädiktors (X) muss sich verringern wenn als zusätzlicher Prädiktor die Z-Variable aufgenommen wird
Extrapolation über den beobachteten Wertebereich hinaus
Interaktionsmodell mit einer X-Variable deren Wert 0 nicht im empirischen beobachteten bereich liegt, dann ist der konditionale b-Koeffizient eine Extrapolation über den beobachteten Wertebereich hinaus
Extrapolation = Daten außerhalb des ursprünglichen Wertebereichs der Prädiktoren vorhersagen
Warum gibt das Makro von Hayes keine standardisierten Regressionskoeffizienten aus?
Da IST und SOLL zu unterschiedlichen Ergebnissen führen lassen sich konditionale Effekte für standardisierte Regressionkoeffizienten ß nicht, wie bei den unstandardisierten Regressionskoeffizienten b, nach der ersten partiellen Ableitung berechnen
Wie berechnet man den standardisierten Regressionskoeffizienten?
Produktterm X * Z wird in der Regressionsanalyse z-transformiert
Dadurch erhält man den standardisierten Regressionskoeffizienten als Koeffizienten des z-transformierten Produktterms X * Z
=> Koeffizient muss für das Produkt der beiden z-transformierten Einzelkomponenten des Produktterms geschätzt werden
Was sind multiple Residuen?
Lineare Regression mit zwei oder mehr Prädiktoren (X-Variablen)
Multikausalität / additive Effekte
Eine/mehrere Drittvariable Z hat einen eigenständigen Effekt auf die unabhängige Variable Y, sodass mehrere Ursachen unabhängig voneinander wirksam sind
Mediator
Eine Variable erklärt den Zusammenhang zwischen den Variablen X und Y
Moderator / Interaktion
Drittvariable Z wirkt auf die Beziehung zwischen X und Y
Der Einfluss von Z ändert den Effekt von X auf Y -> Beziehung zwischen X und Y fällt abhängig von der Ausprägung von Z, unterschiedlich aus
Totaler Effekt
Effekt von X auf Y ohne das man Z miteinschließt
Interpretation: Der Gesamteinfluss von X auf Y beträgt (…), mit jeder Einheit von X steigt/fällt Y um (…)
Direkter Effekt
Effekt von X auf Y wenn man Z miteinschließt
Interpretation: Unabhängig von Z beträgt der Effekt von X auf Y (…) mit jeder Einheit von X steigt/ fällt Y um (…)
Indirekter Effekt
Effekt von X auf Y über Z (vermittelt)
Interpretation: Der über Z vermittelte Effekt von X auf Y beträgt (…) - Vermittelt über Z steigt/ fällt Y um (…) wenn X um eine Einheit steigt/ fällt
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