VL7 Anlage vs Umwelt

Wie sehr sind Persönlichkeitsunterschiede das Resultat von Vererbung vs. äußerliche EInflüsse

-> unterschiedliche Gene vs. unterschiedliche Umwelterfahrungen

NEIN -> Kovarianz!!!!!

JA

ja

Interaktion

-> Aktivierung bestimmter Geneinflüsse durch bestimmte Umwelten

• Reduktion exzessiver Produktion von NT bei hoher Belastung

-> Einfluss Gene auf die Sensitivität gegenüber bestimmten Umwelteinflüssen

Effekt auf Persönlichkeit ist stärker als nur die Summe

-> Aktivierung bestimmer Geneinflüsse durch bestimmte Umwelten

-> Einfluss Gene auf die Sensitivität gegenüber bestimmten Umwelteinflüssen

MAOA Gen auf X Chromosom -> produziert Enzy Monoaminooxidase A

• 500 männliche Teilnehmer ->haben alle Kindesmisshandlung im Alter 3-11 Jahre erlebt

• Es gibt MAOA-Gen auf X-Chromosom -> Ausprägungen: niedrige vs. hohe Aktivität

• Nach starken Belastungen: Enzym Monoaminooxidase A reduziert exzessive Produktion von Neurotransmittern

4 Indikatoren für antisoziales Verhalten: antisoziale Persönlichkeitsstörung, Veurteilungen wegen Vergewatigungen, Selbstbeurteilung, Beurteilung durch Bekannte

Ergebnis:

Menschen mit schwerer Kindesmisshandlung zeigen bei einer niedrigen Aktivität des Gens MAOA (also keine reduzierte Produktion von NT-> geringere Belastbarkeit) hohes antisoziales Verhalten auf

Menschen mit schwerer Kindesmisshandlung zeigen bei einer hohen Aktivität des Gens MAOA (also reduzierte Produktion von NT-> sind eher belastbar) etwas geringeres antisoziales Verhalten auf !

Zusammenhang mit Gen-Umwelt:

• Umwelt (Misshandlung) hat Einfluss auf genetische Wirkung (Reduktion von NT)

  Misshandlung -> Reduktion NT

  
  

• genetische Wirkung (hohe oder niedrige Aktivität) hat Einfluss auf Umwelt (antisoziales Verhalten)

  niedrige Aktivität (genetisch bedingt) -> eher antisoziales Verhaten

• antisoziale Persönlichkeitsstörung

• Verurteilungen wegen Vergewaltigungen

• Selbstbeurteilung

• Beurteilung durch Bekannte

“ Genotypen gehen typischerweise mit bestimmten Umwelteinflüssen einher”

-> Ein Kind mit einem genetisch bedingten hohen kognitiven Potenzial (Genotyp) → sucht später eher eine akademische Umgebung auf, liest mehr, studiert eher, hat akademisch orientierte Freunde (Umwelt).

Kurz: Hohe Intelligenz führt eher zum Studium

“In bestimmten Umwelten finden sich typischerweise bestimmte Genotypen”

-> Wenn du die IQ-Werte von Studierenden betrachtest, wirst du feststellen, dass diese Gruppe im Durchschnitt genetisch bedingt höhere kognitive Fähigkeiten hat als die Gesamtbevölkerung.

Kurz: Unter Studierenden ist der durchschnittliche IQ höher

passiver Effekt: Eltern vermitteln ihren Kindern vorteilhafte und nachteilige Gene als auch günstige bzw. ungünstige Umweltbedingungen

reaktiver Effekt: die Umwelt reagiert differentiell auf wahrgenommene Entwicklungspotentiale (auf Fähigkeiten)

aktiver Effekt: ein Individuum stellt die für seine genetische Ausstattung optimal stimulierende Umwelt selbst her

-> oft Mischung aus allen 3 Effekten

-> verstärken die bestehenden Persönlichkeitsausprägungen

Beispiel: musikalische Begabung

passiver Effekt: Eltern sind selbst musikalisch begabt (Gene) und besitzen Musikinstrumente

reaktiver Effekt: Eltern bemerken musikalische Begabung des Kindes und schicken es zum Musikunterricht

aktiver Effekt: Kind sucht selbst aktiv musikalische Umgebungen auf, hört viel Musik usw.

• Analyse des Einflusses einzelner Umweltcharakteristika

• erst vereinzelt spezifische Lebensereignisse, soziale Rollenerfahrungen, Entwicklungsaufgaben identifiziert

  
  

• Kandidatengen Ansatz

• Genome-wide associatin studies

• Polygenic Scores

direkter Einfluss Anlage

• von einer Allelvariante auf Persönlichkeitsausprägung schlussfolgern

ABER

• keine robusten/replizierten Zusammenhänge zw. Persönlichkeitsausprägung und einzelnen Allelvarianten

• die gleiche Eigenschaft ist nicht von einem Gen abhängig, sondern unterschiedl. Genome können den gleichen Phänotyp verursachen

• Untersuchung von Varianten von SNPs

  -> Welche einzelnen SNPS kommen bei Menschen mit einem bestimmten Merkmal häufiger vor?

• Effekte einzelner SNPS sind winzig und kaum replizierbar

• aber: genetische Variation auf Traits sind von tausenden SNPS und deren Interaktion abhängig

  
  

• die Summe aller traiterhöhenden Allele -> jedes SNP bekommt ein Gewicht, wie stark Effekt ist

• Polygenetic Scores prüfen in unabhängigen Stichproben

• Varianzaufklärung aber immer noch klein (0-5 Prozent -> etwas höher für IQ)

  
  

  ABER: rein additive Modelle und keine Berücksichtigung von Interaktionen

• impliziert keine kausalen Effekte

• Gene und Umwelt sind nicht unabhängig > sie kovariieren

• bestimmte Genotypen gehen typischerweise mit bestimmten Umwelteinflüssen einher ; in bestimmten Umwelten finden sich typischerweise bestimmte Genotypen

geteilte Umwelteinflüsse

vs.

nicht geteilte Umwelteinflüsse

geteilte Umwelteinflüsse entsprechen der Korrelation zw. Adoptivgeschwistern

-> haben keine gemeinsame genetische Varianz, also jede Ähnlichkeit kann nur aufgrund von nicht geteilten Umwelteinflüssen stammen

Differenz aus Realiabilität - Korrelation EZ

-> Reliabilität = 1- Fehlervarianzanteil

Wenn r=0.8 EZ, dann muss Rest aus nicht geteilten Umwelteinflüssen und Fehlervarianz bestehen !! -> haben ja gleiches genetisches Material

• nicht geteilte Umwelteinflüsse sind bedeutender für Persönlichkeitsentwicklung als geteilte Umwelteinflüsse

  AUSNAHME: IQ, Wertehaltungen

• widerspricht den klassischen Sozialisationsheorien (z.B. Erziehungsstil als geteilter Umwelteinfluss hat geringeren Einfluss auf Persönlichkeit als nicht geteilte Umwelteinflüsse wie Unfälle)

• Schwangerschaftsverlauf

• Unfall u. Krankheiten

• Geschwisterposition

• Geburtsumstände

• Schulunterricht

• Soziale Schicht

• Erziehungsstil

• Familienklima

• Wohnumgebung

• Qualität der Ehe der Eltern

Mit zunehmdenem Alter werden Gene unwichtiger für Big FIve, und nicht geteilte Umwelt wird wichtiger

-> ab ca. 23 Jahren

je älter man wird, desto wichtiger Gene für Intelligenz

etwas wichtiger wird nicht geteilte Umwelt

geteilt Umwelt wird unwichtiger

-> Heritabilität ist altersabhängig

• es gibt Nichtadditive (interaktive) Geneffekte

• EZ teilen alle additiven und interaktiven Effekte

• ZZ u. Geschwister teilen sich 50 Prozent der additiven, aber weit unter 50 Prozent der interaktiven Effekte

• AG teilen sich weder additive noch intraktive Effekte

DESHALB: Zwillingsmethode überschätzt genetischen Varianzanteil, Adoptionsmethode unterschätzt genetischen Varianzanteil

damit Interaktion zustande kommt, müssen ZZ ja auch beide, beide Gene haben

-> teilen sich aber ja nur 50 Prozent der additiven Gene !

Nicht Beachtung nicht additiver genetischer Varianz

ZMethode geht davon aus:

Korrelation EZ - Korrelation ZZ = erklärt 50 Prozent genetische Varianz, da 100-50= 50

wenn aber ZZ nur z.b. 40 Prozent genetisch gleich sind, dann erklärt Differenz der Korrelationen 100-40= 60 Prozent der Varianz. Bei Verdopplung also 120 Prozent

AMethode geht davon aus:

Korrelation LG-AG= erklärt 50 Prozent genetischer Varianz, da 50-0=50

wenn aber ZZ nur z.B: 40 Prozent genetisch gleich sind, dann erklärt Differenz der Korrelationen 40-0=40 Prozent der Varianz. Bei Verdopplung also nur 80 Prozent

Zwillings UND Adoptionsstudien

Übeschätzung+ Unterschätzung= wahre Schätzung

• es gibt einen substantiellen genetischen Einfluss auf Persönlichkeit (im Mittel 40-50 Prozent)

• genetische Varianz variiert nur mäßig zwischen verschiedenen Eigenschaften

  -> am höchsten für IQ und Extraversion

  -> auch spezifischer Traits wie Einstellungen, Interessen und Werte zeiegen ähnliche Erblichkeiten

  -> etwas geringer für selbstbezogene DIspostionen und Ziele (20-30 Prozent)

• der Anteil nicht additiver genetischer Varianz ist substantiell und variiert zw. Eigenschaften

Umweltvarianz ist nicht vergleichbar, da AG nicht gleichzeitig geboren sind, unterschiedliches Alter haben

r(EZ)- r(AG) = genetische Unterschiede + rUnterschied in geteilter Umwelt

• Vergleich von leiblichen Geschwistern und Adoptivgeschwistern

Annahme: Umweltvarianz gleich groß

-> größere Ähnlichkeit der leiblichen Geschwister beurht nur auf ihre größere genetische Ähnlichkeit

LG: 50 Prozent, AG: 0 Prozent

Umweltvarianz ist gleich groß

-> bedeutet also: ZZ und EZ bzw. LG und AG unterscheiden sich nur aufgrund ihrer größeren genetischen Ähnlichkeit

Würde man davon ausgehen, dass zu Beispiel EZ mehr geteilte Umwelterfahrungen haben als ZZ, so wäre eine Differenzberechnung nicht mehr möglich, um den genetischen Varianzanteil zu berechnen.

Korrelation EZ - Korrelation ZZ= Anteil mehr geteilter Umwelterfahrungen UND mehr genetischer Varianz

Um das dann wiederum zu differenzieren, müssten wir die geteilte Umwelterfahrung herausrechnen, indem wir z.B: EZ suchen ohne jegliche geteile Umwelterfahrungen (die direkt nach Geburt getrennt wurden -> methodische Hürden)

manche Eigenschaften werden eher vererbt als andere-> Körpergrße wird z.b. eher vererbt als Werte

kann von Kultur zu Kultur und auch zw. verschiedenen historischen Zeitpunkten der Entwicklung ein und derselben Kultur variieren

Zwillngsmethode -> indirekte Einflusschätzung

Adoptionsmethode -> indirekte Einflusschätzung

Größe des genetischen Varianzanteils lässt sich indirekt durch die Ähnlichkeit von Personenpaaren mit unterschiedl. genetischem Verwandtschaftsgrad schätzen

1. Zwillingsmethode (Experiment der Natur)

2. Adoptionsmethode (soziales Experiment)

Eineiigige Zwillinge mit Zweieigigen Zwillingen vergleichen

Annahme: Umweltvarianz ist gleich gross

-> EZ sind sich nur ähnlicher als ZZ aufgrund geetischer Ähnlichkeit

EZ: 100 Prozent Verwandschaftsgrad, ZZ: 50 Prozent (wie Geschwister)

Rechnerisch ergibt sich:

-> Differenz der Korrelationen zw. EZ und ZZ schätzt 50 Proeznt des genetischen Varianzanteils

-> Die Doppelte Differenz der Korrelationen schätzt 100 Prozent des genetischen Varianzanteils

wieso verdoppeln?

1. Die Hälfte, die beide haben, ist die „geteilte genetische Varianz“ (50 % Gene, die beide teilen).

2. Dieser Teil beeinflusst auch die Ähnlichkeit von ZZ, aber er steckt in r(ZZ) bereits drinnen und kann nicht direkt aus der Differenz berechnet werden.

3. Durch das Verdoppeln rekonstruierst du den vollen genetischen Einfluss:

   • die 50 % Gene, die beide haben

   • und die zusätzlichen 50 %, die nur EZ teilen

aber auch bei Adoptionsmethode musst du verdoppeln:

Die Differenz der Korrelation bezieht sich nur auf die genetische VArianz, wenn man sich 50 Prozent der Gene teilt. Heritabilität bezieht sich aber immer auf 100 Prozent, müssen daher verdoppeln

Schätzung des relativen Einflusses aller möglichen Gen- und Umweltfaktoren insgesamt

Analye des Einflsuses spezifischer Gen- und Umweltfaktoren

genetischer Anteil, Umweltanteil u. Messfehleranteil

V(X)= V(G) + V(U) + V(F)

davon:

Heritabilität: V(G) / V(X)

Umwelt: V(U) / V(X)

1. die Heritabilität ist von der Genvariabilität und der Umweltvariabilität in Population abhängig

   -> je nach dem wie unterschiedl. also die Umwelten sind bzw. je nach dem wie unterschiedl. Gene sind

2. Die Heritabiliät ist kulturabhängig und historisch abhängig

3. Heritabilität einer Eigenschadt kann altersabhängig sein

4. Heritabilität einer Eigenschaft kann eigenschaftabhängig sein

in jungen Jahren eher gering, Umwelt prägt mehr

im hohen Alter immer wichtiger

JA! -> Genetische Unterschiede sind konstant

-> genetische Wirkungen allerdings sind nicht konstant

• Gene wirken nicht direkt auf Persönlichkeit

• genetische Unterschiede sind konstant, genetische Wirkungen nicht

• genetische Wirkungen beeinflussbar durch Medikamente, Verhalten u. Umwelt

• Gene können stabilisierend sein UND destabilisierend sein

• Medikamente

• Verhalten

• Umweltauswahl

-> Umwelt hat Einfluss auf genetische Wirkungen, nicht auf Gene

nein! Gene haben wirkung auf genetische Wirkung und diese wiederum auf Persönlichkeit bzw. Persönlichkeit Einfluss auf genetische Wirkung

Stabilisierend: Tragen dazu bei, dass gewisse Persönlichkeitseigenschaften stabil sind

Destabilisierend: Gene tragen aber auch dazu bei, dass wir ggf. anfälliger für Stress , Depressionen oder Belastungen sind -> destabilisieren uns als Person

Schon vor der Geburt gibt es Persönlichkeitsunterschiede

-> Intelligenz ist vererbar -> neurologische Prozesse wie neurale Effizienz, Myeliniserung oder Parieto-Frontal-Integration Theory

Außerdem:

Manche Babys sind von Anfang an unruhig, temperamentvoll. Die anderen eher ruhig und entspannt -> Babys zeigen also von Geburt an schon unterschiedliches Verhat

Beispiel: Bindungstyp

• Kinder, die in ihrer Kindheit eher Ablehnung erfahren, haben eher einen vermeidenden Bindungstypen, der sich auch noch im Erwachsenenalter zeigen kann bzw. in nachfolgenden Beziehungen

• Mobbingerfahrungen können dazu führen, dass Kinder langfristig unsicherer werden (höhere Ausprägung in Neurotizismus) und eine geringere Ausprägung in Extraversion.

  
  

Entfaltung

MISSBRAUCH PSEUDOWISSENSCHAFTLICHER GENETISCHER ARGUMENTE

frühe genetische Forschung war eng mit Rassenlehre und Ideen der Eugenik(Menschen verbessern durch spezifische Auswahl von Genen) verknüpft

—> viele Unterschiede zw. Populationen lassen sich allerdings mit Umwelt begründen (sozioökonomischer Status) NICHT mit Genen

• Umweltdetermination

• Entfaltung

• Kodetermination

• Dynamische Interaktion

Kodetermination

Umweltwirkungen können genetisch gesteuerte Reifeprozesse langfristig verändern

• zusätzlich Wirkungen von der Person AUF die Umwelt möglich: Auswahl, Herstellung, Veränderung

• Anlage und Umwelt beeinflussen gemeinsam und in Wechselwirkung (Interaktion) aktuelles Erleben und Verhalten und die dynamische entwicklung der Persönlichkeit

  
  

  
  

dynamische Interaktion

geht davon aus, dass Persönlichkeitsunterschiede ein Resultat der individuellen Lerngeschichte (Umwelterfahrungen) ist

vgl. Psychoanalyse und Behaviorismus

Umweltdetermination

Umweltdetermination

Persönlichkeitsunterschiede als Resultat der individuellen Lerngeschichte

• Persönlichkeitsunterschiede entstehen nicht erst durch Lernprozesse nach der Geburt

• Lernen ist nicht inhaltsunabhängig (genetische Prädispostionen!)

• Menschen gestalten ihr Lernen und die Auswahl der Umwelteinflüsse aktiv mit

Persönlichkeit als Resultat der vererbten genetischen Ausstattung -> Umwelteinwirkungen sind nur zeitlich begrenzt

• in frühen Modellen der Verhaltensgenetik und des molekulargenetischen Paradigma

• Umweltunterschiede können Persönlichkeit auch langfristig beeinflussen

am höchsten für IQ und Extraversion

Umweltwirkungen können genetich gesteuerte Reifeprozesse langfristig verändern

Entfaltung

Persönlichkeit als Resultat der vererbten genetischen Ausstattung

-> Umwelteinwirkungen sind nur zeitlich begrenut

für selbstbezogene Dispostionen und Ziele