Modell integrierten methodischen Handelns in der sozialen Arbeit
Technologiedefizit und Individualität des Falls
Gefahr der Routinisierung von Methoden und Reduktion auf Technikbeherrschung
-> Folge: verkürzter, einseitiger Blick
Im Zentrum jeder konzeptionelleb methodischen Struktur muss der sozialpädagogische/-arbeiterische Blick stehen:
-> Der Fall mit seinem biographischen Eigensinn, den Besonderheiten subjektiver Klient_innen, deren Lebenswelten und sozialen Strukturen!
Fortlaufende Überprüfung/Reflexion der Methodenanwendung
Soziale Diagnose nach Alice Salomon 1926
Soziale Diagnose als prozesshaftes Geschehen
Ganzheitliche Ermittlungen
Personzentrierung
Einbindung der Berufsethik
Methoden als unentbehrliche „Werkzeuge“, die durch kreative Handhabung, durch emotionale Stabilität und Solidarität mit den Klient:innen wirksam werden
Soziale Diagnostik - Verständnis 1
Professionelles Erfassen und Verstehen bio-psycho-soziokultureller Problemstellungen mit dem Fokus auf sozialen Dimensionen,
d. h. auf dem (geregelten) Zusammenleben des Menschen in Gemeinschaften (Staat, Gesellschaft, Familie etc.) und die damit verbundenen Wechselwirkungen zwischen Individuum, Mitmenschen und Umwelt.
Dazu gehören z. B. Diversität, Verteilungsgerechtigkeit, Chancengleichheit, Nachhaltigkeit, Gemeinnützigkeit und Hilfsbereitschaft.
Soziale Diagnostik - Verständnis 2
als Prozess – kooperatives, multiperspektivisches Erfassen, Erklären und Verstehen sozialer Problemlagen
und sein Ergebnis – soziale Diagnose mit erklärender, handlungsleitender und prognostischer Funktion
zur Ableitung von Zielen und Interventionen
==> wissens- und wertebasiert, methodengestützt, hypothetisch und in steter Überprüfung
Intersubjektivität
Grundverständnis in der prozessualen sozialen Diagnostik und Intervention
„Intersubjektivität bezeichnet die Einigkeit mehrerer Betrachter:innen über einen komplexen Sachverhalt im Blick auf Wahrnehmung, Einordnung und Interpretation, unabhängig von objektiven Gegebenheiten. Dabei geht es weniger um Verifikation als vielmehr um Nachvollziehbarkeit von Aussagen. Dieser Konsens wird in der Regel in Dialogsituationen erzielt, wenn unterschiedliche Interpretationen im Gespräch ausgehandelt werden.“
Ingersubjektivität - Konsequenzen
Betonung der Bedeutsamkeit dialogischen Vorgehens (offene Begegnung, wertschätzende Argumentation, konstruktive Kritik, Partizipation in Entscheidungen etc.) als Prinzip in der Einzelfall- und Gruppenarbeit (-> subjektive Wahrheit)
Sichtbarmachen in der Balance zwischen Nähe-Distanz und Offenheit-Geheimnis
Verantwortungsübernahme für eigene Bedürfnisse, eigenes Handeln und „Diskursethik“
Transkulturelle Empathie im Sinn eines vertieften Verständnisses und Mitgefühls über „ehrliches Äußern“ und „suchendes Erfassen“
Soziale Diagnose heute meist im Kontext der Hilfeplanung
Verschiedenste Verfahren und Methoden in den einzelnen Handlungsfelder
Nutzung von medizinischen Diagnosekatalogen DSM V, ICD 10/11 sowie der Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)
Nutzen spezielle Sozialarbeiterischer Manuale
älter wie PIE, PRO ZIEL
Gesamtteilhabeplanung RLP
Nutzung weiterer Methoden und Instrument, Assessmentools etc.
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