Was versteht man unter Materialwirtschaft?
Sie stellt alle benötigten Materialien gemäß Produktionsprogramm zur richtigen Zeit, Menge, Art, Qualität und am richtigen Ort bereit.
Welches Ziel verfolgt die Materialwirtschaft strategisch?
Kostenminimierung aller Beschaffungs- und Bereitstellungskosten zur langfristigen Gewinnmaximierung.
Welche Kostenarten sollen minimiert werden?
Unmittelbare Beschaffungskosten (Einstandspreise)
Mittelbare Beschaffungskosten (Transport, Disposition)
Lagerkosten (Miete, Zinsen, Verwaltung)
Was ist das JIT-Konzept und welche Vor-/Nachteile hat es?
Konzept zur Verringerung/Vermeidung von Lagerhaltung. Vorteil: sinkende Lagerkosten. Nachteil: höhere Beschaffungskosten (Einzellieferungen, Transport)
Was ist Materialbedarfsermittlung?
Feststellung, welche Materialien in welchen Mengen für die Planungsperiode benötigt werden
Wann wird programmgebunden ermittelt und worauf basiert sie?
Bei festen Materialbeziehungen; basiert auf Stücklisten, Bauplänen oder technischen Prozessen.
Welche drei Stücklistenarten gibt es?
Strukturstückliste (nach Fertigungsstufen strukturiert)
Baukastenstückliste (Zerlegung in einzelne Baugruppen)
Mengenübersichtsstückliste (Gesamtbedarf je Komponente)
Ergebnis der programmgebundenen Ermittlung
Den Bruttobedarf für jede Materialart, v. a. für Sekundärbedarf (Rohstoffe).
Verbrauchsgebundene Bedarfsermittlung - Wann wird diese Methode verwendet?
Wenn keine festen Relationen vorliegen oder Verbrauch aus Vergangenheitswerten abgeleitet wird (Hilfs- u. Betriebsstoffe).
Verfahren der verbrauchsgebundenen Bedarfsermittlung
Durchschnittsverfahren oder statistische Methoden wie exponentielle Glättung
Was ist Zweck der ABC-Analyse
Steuerung des Planungsaufwands anhand Wert- und Mengenanteilen der Güter.
Wie werden A-, B- und C-Güter charakterisiert?
A-Güter: hoher Wert (80%), geringe Menge (10%); sehr genaue Planung
B-Güter: mittlere Werte und Mengen; verbrauchsorientierte Planung
C-Güter: geringer Wert (5%), große Menge (70%); grobe Planung/Schätzung
Was zählt bei kurzfristiger Lieferantenauswahl?
Die geringsten gesamten Beschaffungskosten (Preis + Transport).
Wie läuft die langfristige Lieferantenauswahl ab?
Durch Marktsondierung und detaillierte Analyse mittels Scoring-System (gewichtete Kriterien).
Welche Kriterien fließen in ein Scoring-System ein? (Lieferantenauswahl)
Womit beschäftigt sich die Lagerplanung?
Langfristigen Entscheidungen zu Lagerkapazität, -standort und -ausstattung sowie kurzfristigen Entscheidungen zur Bestellmengenoptimierung.
Welche Funktionen hat ein Lager?
Ausgleichsfunktion (zeitliche/mengenmäßige Entkopplung)
Sicherungsfunktion (Pufferbestände)
Spekulationsfunktion (Bestandserhöhung bei erwarteten Preissteigerungen)
Was wird bei der langfristigen Lagerplanung festgelegt?
Kapazität, Standort (kurze innerbetriebliche Transportwege), Ausstattung.
Was ist Ziel der optimalen Bestellmenge?
Minimierung der Summe aus Bestellfixkosten und Lagerkosten.
Welcher Zielkonflikt tritt bei Bestellentscheidungen auf?
Größere Bestellungen → niedrigere Bestellkosten, höhere Lagerkosten
Kleinere Bestellungen → höhere Bestellkosten, weniger Lagerkosten
Wie funktioniert das Bestellpunktsystem?
Bestellt wird beim Erreichen des Meldebestands; Bestellmenge fix, Bestellzeit variabel.
Wie funktioniert das Bestellrhythmussystem?
Bestellzeitpunkte fix, Bestellmenge variabel nach Verbrauch und Lagerbestand.
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