Salben
Salben bestehen aus einer einphasigen Grundlage, in der feste und flüssige Substanzen gelöst oder dispergiert sein können.
-> hydrophobe, wasseraufnehmende, hydrophile Salben
Wasserfreie, streichfähige, halbfeste Zubereitungen zur Anwendung auf der Haut und den Schleimhäuten
Cremes
Cremes sind mehrphasige Zubereitungen aus mindestens zwei nicht miteinander mischbaren Phasen, meist hydrophil (Wasser!) und lipophil.
Dermatika
Arzneiform zur äußerlichen Anwendung, bei denen der WS auf der Haut lokal wirkt und/oder durch die Haut aufgenommen und systemisch wirkt.
Primärpackmittel
Innenbehältnisse (aus verschiedenen Materialien), welche im direkten Kontakt mit der Arzneimittelzubereitung stehen.
-> Einfluss auf die Haltbarkeit
Schutz vor Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sauerstoff, Mikroorganismen
Inkompatibilitäten
Unerwünschte WW zwischen zwei oder mehreren Bestandteilen (WS, HS, Primärpackmittel) einer Zubereitung.
Negative Beeinflussung der:
- Wirkung
- Dosierbarkeit
- physikalische Eigenschaften
Manifest vs. Laviert
Gele
Gelierte Flüssigkeiten, die mit Hilfe geeigneter Quellmittel hergestellt werden.
Disperses System, halbfestes einphasigen bikohärentes Gerüst -> Gelbildner + eingeschlossene flüssige Phase
Hydro-&Oleogele, Teilchen: 0.1 - 100nm, kolloide Systeme, Tyndall Effekt
Pasten
Pasten sind halbfeste Zubereitungen zur kutanen Anwendung und enthalten in der Grundlage große Anteile fein dispergierter Pulver. (30-70%)
Suspensionen
Eine Suspension ist ein disperses System, in dem feste Partikel in einer flüssigen oder halbfesten zusammenhängenden Phase, in der die Partikel praktisch unlöslich sind, dispergiert sind. (0.5 - 40%)
Grobe Suspensionen: 0.1 - 1mm
Feine Suspensionen: 1 - 100 Mikrometer
Emulsionen
Emulsionen sind disperse Zubereitungen aus mindestens zwei nicht ineinander löslichen Flüssigkeiten, von denen eine wässrig ist.
Partikelgröße zwischen 0.01 und 50 Mikrometer (Grobdispers oder kolloidal)
Bancroft - Regel
Diejenige Phase bildet sich zur äußeren Phase (Dispersionsmittel), die den Emulgator besser löst.
W/O -> HLB 4-5
O/W -> HLB 8-10
Sterilität
Abwesenheit von vermehrungsfähigen Keimen wie Mikroorganismen oder Viren. -> durch validiertes Herstellungsverfahren
Sterilisieren
Abtöten oder Entfernen der an Stoffen, Zubereitungen und an Gegenständen vorkommenden lebensfähigen Formen von Mikroorganismen.
SAL
Sterility assurance level
Sterilitätssicherheits-Wert -> Wahrscheinlichkeit für kontaminierte Zubereitungen bei 10^-6
Desinfizieren
Versetzen von Toten oder lebendigen Material in einen Zustand, in dem es nicht mehr infizieren kann (keine Sporenzerstörung) -> Keimreduktion mind. Faktor 10^-5
D-Wert
Erforderliche Zeit um die Ausgangskeimzahl um eine Zehnerpotenz zu reduzieren [min] (auf 10% herabsetzen!) -> Maß für die Geschwindigkeit der Abtötung
Z-Wert/Temperaturkoeffizient
Temperaturdifferenz, bei der sich der D-Wert um den Faktor 10 ändert [K]
Effektivität/Gesamtletalität
Erforderliche Zeit um die Kontaminationsrate eines Produktes unter die max. tolerierbare Grenze abzusenken -> Zeit, die mindestens sterilisiert werden muss
Osmose
Gerichtete Diffusion des LM/Wasser durch eine semipermeable Membran entlang des Konzentrationgefälles -> Erreichen eines thermodynamischen GG zwischen Diffusionsstrom & osmotischem Druck
Kolligative Eigenschaften
Nur von der Anzahl, nicht Art der gelösten Teilchen abhängig -> Gefrierpunkterniedrigung, Siedepunkterhöhung, osmotischer Druck
Liposomen
Kolliodale, kugelförmige Lipidvesikel von 20nm bis mehreren Mikrometern mit hydrophilem Kern und lipophiler Hülle aus mindestens einer Lipiddoppelschicht.
Mikropartikel
Partikel mit 1-1000 Mikrometern Durchmesser zur Anwendung als Arzneistoffträgersysteme
Einteilung: Mikrokapsel, Mikrospähren/-sphärulen
Mikrokapsel
Fester oder flüssiger Wirkstoff umhüllt von Wandmaterial aus Polymeren
Mikrospähren/-spärulen
Wirkstoff in Polymermatrix ohne Wand
Isotonisierung
Anpassung des osmotischen Drucks einer AS Lösung an den physiologischen osmotischen Druck.
(Infusionen, Injektionen (größere Volumina), Ophthalmika)
Zusätze: NaCl, Glucose, Mannit
Tripelpunkt
Thermodynamisches Gleichgewicht aller drei Aggregatzustände
Kritischer Punkt (Phasendiagramm)
Flüssig & gasförmig verschwimmen
Dichte des Dampfes = Flüssigkeit
Kritische Temperatur, kritischer Druck!
Siedepunkt
Dampfdruck der LM = äußerer Dampfdruck
SIPP(K)I
Sterilität/Stabilität
Isohydrie/Euhydrie
Pyrogenfreiheit
Partikelfreiheit
(Konservierung)
Isotonie
Lichtblockade
'unsichtbare Partikel'
Abschwächung eines Lichtstrahls, der durch eine Durchflussküvette auf ein Photometer fällt -> Partikel im Strahlengang führt zur Teilchengrößenabhängigen Abschaltung des Sensors
(nicht anwendbar: erhöhte Viskosität, Gasblasen, helle Zubereitung)
E-Wert
Gibt die NaCl-Menge an, die den gleichen osmotischen Druck wie 1g der zu verwendenen Substanz im gleichen LM ausübt. [g]
Parenteralia pH
Isohydrie: 7.35-7.45
Euhydrie: 7-9
Infusionen: 5-8 (-> kein Puffer!)
Injektionen (i.v.): 3-10.5
Sonstige: 4-9
Liposomen Einteilung
SUV (small unilamellar vesicles): 20-50nm
LUV (large unilamellar vesicles): 80-200nm
MLV/OLV (multilamellar/oligolamellar large vesicles)
MVV (multivescular vesicles)
Impaktion (Lunge)
Teilchen > 10 Mikrometer
Abscheidung der großen und schnellen Partikel an Gabelungen & Verengungen (der oberen Atemwege).
Sedimentation (Lunge)
Partikel 1-5 Mikrometer
Erwünschte Mechanismus für die Aerosoldeposition in den peripheren Lungenbereichen (Bronchiolen, Alveolen)
Stokesches Gesetz!
Abscheidungsmechanismen in der Lunge
Diffusion (Lunge)
Aerosolpartikel <1 Mikrometer (optimal: 0.5-5 Mikrometer)
Brownsche Molekularbewegung der umgebenden Gasmoleküle -> verhindert Sedimentation
Inhalanda
Zubereitungen zur Inhalation sind flüssige oder feste Darreichungsformen, die als Dampf, Aerosol oder Pulver im Respirationstrakt angewendet werden um eine lokale oder systemische Wirkung zu erzielen.
Aerosol
Disperses System aus Luft und darin verteilen kleinen festen oder flüssigen Teilchen (Staub/Nebel)
Einteilung disperse Systeme
Molekulardispers (<1nm): klar transparent, schnelle Diffusion, passieren Filter
Kolloiddispers (1-1000nm): opaleszierend, Tyndall-Effekt, langsame Diffusion, passieren Filter
Grobdispers (>1000nm): trübe (milchig), keine Diffusion
Brown'sche Molekularbewegung
Eine sichtbare Verschiebung der Teilchen bewirkt, dass die Moleküle aufgrund ihrer ungeordneten Wärmebewegung ständig und aus allen Richtungen in großer Zahl gegen die Teilchen stoßen und dabei rein zufällig mal die eine, mal die andere Richtung stärker zum Tragen kommt.
Aerodynamischer Durchmesser
Durchmesser eines kugelförmigen Partikels mit der Dichte 1g/cm3, welches dieselbe Sinkgeschwindigkeit ausweist wie das zu betrachtende Partikel.
Messung: Impaktor
Hydrodynamischer Durchmesser
Durchmesser einer hypothetischen Kugel, die in einem LM dieselben Diffusionseigenschaften besitzt wie das beschriebene Teilchen.
Messung: PCS
Parenteralia
Sterile Zubereitungen, die zur Injektion, Infusion oder Implantation in den menschlichen oder tierischen Organismus bestimmt sind.
Umgehung des Magen-Darm-Trakts
Parenterale Applikationswege
intravenös (i.v.) -> Vene
intramuskulär (i.m.) -> Muskel
subcutan (s.c.) -> unter die Haut
intraarteriell (i.a.) -> Arterie
intraartikulär -> Gelenk
intraperitoneal (i.p.) -> Bauchhöhle
intralumbal -> Rückenmark-kanal
intrathekal -> Hirnhaut
intrakutan (i.c.) -> Lederhaut
Konservierungsmittel
Chemische Stoffe, die bereits in sehr geringen Dosierungen eine Vermehrung von Keimen verhindern (Bakteriose) oder bakterizid wirken und physiologisch indifferent sind
Sigma MO
Molekülorbitale mit einer maximalen Aufenthaltswarscheinlichkeit der bindenden Elektronen zwischen den an der Bindung beteiligten Atomen.
Energiereiche Lichtquanten, UV/Vis nicht ausreichend
Pi MO
Molekülorbitale mit einer maximalen Aufenthaltswarscheinlichkeit der bindenden Elektronen ober- und unterhalb der Kern-Kern-Bindungssache
Absorbierten Wellenlänge 180-800
n MO
Molekülorbitale, die nicht an der Bindung beteiligt sind
Auxochrome
Atomgruppen benachbart zu einem Chromophor, die das Absorptionsmaximum und/oder den Extinktionskoeffizienten beeinflussen.
Bathochrom
Langwellige Verschiebung
Hypsochrom
Kurzwellige Verschiebung
Hyperchrom
Erhöhung der Intensität
Hypochrom
Erniedrigung der Intensität
UV/VIS
UV/VIS ist eine Spektroskopie, die elektromagnetische Wellen des ultravioletten (UV) und des sichtbaren (VIS ) Lichts nutzt.
Koazervation
(Überführung eines gelösten Polymers in eine polymerreiche noch lösungsmittelhaltige Phase mittels Desolvation.)
Koazervat lagert sich an Grenzfläche unter Ausbildung einer zusammenhängenden Kapselwand an und wird durch Trocknung oder Polymerisation verfestigt.
Einfache Koazervation
Phasentrennung durch Aussalzen mit Natrium- oder Ammoniumsulfat, Temperaturänderung, pH Änderung oder Alkoholzusatz bewirkt.
-> erfordert höhere Polymerkonz.
-> dispergierte amorphe oder kristalline WSpartikel
Komplexe Koazervation
Abscheidung des Wandmaterials durch Zugabe eines entgegengesetzt geladenen gelösten Polymers
-> verdünnte wässrige Polymerlsg.
Nanopartikel
Feste, kolliodale Partikel 15 - 300nm
Wirkstofftragende Nanopartikel -> NPS (Nanopartikuläre Systeme)
Polymere Nanopartikel
Wirkstoffbeladene Kolloide aus natürlich oder synthetischen polymeren HS
Nanokapseln, Nanosphären
Übersicht Nanopartikel
Kleine NPS
Polymer-Nanopartikel
Lipid-Nanopartikel
Vesikel
Komplexe Nanopartikel
Nanokristalle/Suspensionen
Anorganische Nanopartikel
RES
Retikoendotheliales System
Dazu zählen Leber, Milz, Knochenmark
Die Wände der Kapillaren (Endothelien) sind löchrig.
Leber -> Öffnung in den Endothelzellen (150nm)
Andere Organe -> Öffnungen unterschiedlicher Größe zwischen den Endothelzellen
Nanopartikel Endozytosewege
(PH) Phagozyten: NPS >200nm
(MP) Makropinozyte
(Cav/Cla) Clathrin- oder Calveolae vermittelte Endozytose: kleinere NPS
(n-ClaCav):fasst ungeklärte Mechanismen zusammen
Grenzflächen
Kontakt zweier oder mehr unterschiedlicher Phasen. Unterschied in physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften
Grenzflächenphänomene: sprunghafte Änderung der Eigenschaften
Oberfläche: eine Gasphase
Grenzflächenspannung
Diejenige mechanische Energie, die erforderlich ist um die Grenzfläche eines gegebenen Systems um eine Flächeneinheit zu vergrößern.
Tenside
Grenzflächenaktive Substanzen mit aphiphiler Struktur, die die Oberflächenspannung herabsetzen
Krafft Punkt
Enger Temperaturbereich (Krafft Temperatur) oberhalb dessen die Löslichkeit von anionischen und kationischen Tensiden infolge Mizellbildung sprunghaft zunimmt.
Tripelpunkt an dem die Tenside als Monomere, Micellen und als hydratisierte Feststoffe vorliegen.
Nichtionische Tenside
Lipophil: Wollwachsalkohole
Hydrophil: Polysorbate (=Tween)
Berechnung nach Griffin (0-20)
Amphoteres Tensid
Lecithin
Kopfgruppe trägt sowohl negative als auch positive Ladung
Anionisches Tensid
Hydrophil: Natriumstearylsulfat (Lanette E)
Berechnung nach Davies
Komplexemulgator
Mischung mehrerer Emulgatoren (Anionische und nicht ionisch) -> sehr stabile Mizellen
Emulgierender Cetylstearylalkohol (Typ B -> Lanette N)
Kationische Tenside
Cetylpyridiniumchlorid
v.a. Als Konservierungsmittel
Quasi-Emulgatoren
Viskositätserhöhung der äußeren Phase oder Ablagerung von Feststoffteilchen an der Grenzfläche
-> Tröpfchen können nicht zusammen fließen
Cellulosederivate, Bentonit
HLB Wert
Wert zur Charakterisierung nicht-ionischer Tenside, Verhältnis von hydrophilen und lipophiler Gruppen eines Tensids
Berechnung nach Griffin (oder Davies)
-> stark temperaturabhängig (sinkt mit Temperaturanstieg)
Charakterisierung Emulsion etc.
Färbemethode (lipo: Sudanrot, hydro: Methylenblau, Eosin)
Leitfähigkeit
Verdünnungs-/Abwaschmethode
Ringmethode
TTS
Transdermales therapeutisches System
Flexible, unterschiedlich große pharmazeutische Zubereitungen, die einen oder mehrere WS enthalten
Unverletzt Haut, systemische Wirkung, Brust, Rücken, hinterm Ohr
Membrangesteuerte Systeme
Reservoir mit AS
Membran: Porengröße und -anzahl, WS-Überschuss, kontrolliertes Anfluten! (Freigabegeschwindigkeit < Resorptionsgeschwindigkeit)
Adhäsivschicht: evtl. Initialdosis
Dose dumping! Nicht zerschneiden! Teuer!
1. Ficksches Diffusionsgesetz
Lag-time, bursteffect
Matrixgesteuerte Systeme
Matrix: feste, flexible Mischung aus Gerüstbildnern und WS, Freisetzung durch Diffusion, evtl. mehrschichtig
Kein dope dumping! Zerschneidbar! Flexibler, dünner!
Higuchi Gleichung
Physikalische Penetrationsverbesserer
Phonorese: durch Ultraschall Löcher in der Corneozytenschicht, vergrößerte Zellzwischenräume, gestörte Struktur des Lipidfilm, Temperaturanstieg
Iontophorese: geringe elektrische Spannung
Elektroporation: kurze hohe Spannungsimpulse
Mikronadeln
Chemische Penetrationsbeschleuniger
Alkohol
Harnstoff, Salicylsäure: WW mit Corneozyten -> Lockerung der festen Proteinstruktur
Suppositorien
Einzeldosierte Arzneizubereitungen von fester Konsistenz zum Einführen in Körperhöhlen mit einem oder mehreren WS. Meist 1-3g. Lokale oder systemische Wirkung unter Umgehung des First Pass Effekts. (-> unterer Rektumabschnitt!)
Prüfungen Suppositorien
Organoleptisch
Physikalisch: Gleichförmigkeit des Gehalts, Gleichförmigkeit Masse, Zerfallszeit
Mikroemulsion
Kolloidales System, sehr geringe Tröpfchengröße (10-100nm), niedrige Viskosität, thermodynamisch stabiles System (Grenzflächenspannung gegen 0), isotrop, spontane und schnelle Bildung
Mikro vs. Makroemulsionen
Lösungsgeschwindigkeit
Geschwindigkeitsbestimmender Schritt: Diffusion der gelösten Substanz von der Grenzfläche ins Innere des LM
Noyes-Whitney/Nernst-Brunner-Gleichung
Verteilungskoeffizient
VerteilungsGG einer Verbindung in zwei nicht miteinander mischbaren im GG befindlichen Flüssigkeiten
Nernst Verteilungssatz
Transportwege im Organismus
SINK Bedingungen
WS-Konzentration bis 10% der Sättigungskonzentration des WS im Medium
Rheologie
Wissenschaft des Verformungs- und Fließverhalten von Materie
Fließfähigkeit oder Zähigkeit eines Systems beschrieben durch Viskose oder Innere Reibung Eta
Viskosität
Maß für die Zähflüssigkeit eines Fluids
Dynamische vs kinematische
Temperaturabhängig -> steigende T, flüssig sinkt, Gas steigt!
Grundoperationen
Zerkleinern: Zerlegen fester Körper in kleinere Partikel
Mischen: Vereinigen von Mehrkomponentensystemen -> homogene Verteilung
Trocknen: Befreiung fester Stoffe von anhaftender Flüssigkeit (meist Wasser) durch Verdunsten (ohne Wärme), Verdampfen (mit Wärme), Sublimieren
Trennen: Auftrennen Komponenten verschiedener disperser Systeme mittels physikalischer Methoden
Einteilung Pulver
Grob: >10mm, Walzenbrecher (Reibung, Druck)
Mittel: 1-10mm, Walzenbrecher, Kugelmühle (Reibung, Druck, Schlag)
Fein: 100 Mikrometer, Mörsermühle (Reibung, Druck)
Feinst: <10 Mikrometer, Kolloidmühle (Reibung, Scherung)
Geräte Trocknen
Trockenschrank
Vakuumtrockner
Wirbelschichttrockner
Sprühtrockner
Gefriertrockner
Eksikkator
Geräte Mischen
Rotationsmischer
Schüttelmischer
Scher-/Zwangsmischer
Flüssigkeitsmischer
Reibschale mit Pistill
Tyndall - Effekt
Lichtstrahl in einem kolloidalen System -> Lichtstreuung -> Jeder Partikel, das von einem Lichtstrahl getroffen wird, strahlt selbst ein diffuses Licht ab
Dadurch wird der Lichtstrahl in Lösung sichtbar
Je breiter der Strahl, desto größer die Teilchen
Vaseline
Form eines plastischen Gels mit netzartigem Gerüst, Gemisch aus flüssigen und festen gebleichten, gesättigten Paraffinkohlenwasserstoffe
Mobile Phase: stark verzweigte i-Paraffine, kurze Ketten (C15-C30)
Immobile Phase: wenig verzweigte n-Paraffin, lange Ketten (C30-C50)
-> Fransenmizelle
Chemisch gesehen ein Isogel
Fransenmizelle
Bluten der Vaseline
Synärese: mit zunehmender Lagerung werden die Kristallite immer größer -> zunehmende Trübung, Netzwerk wird grobmaschiger, flüssige Paraffinkohlenwasserstoffe können nicht mehr aufgenommen werden, treten unter Zusammensacken des Gerüsts aus
Hydrophobe Salben Anwendung
Weichmacher, Sebostase (sehr trockene Haut), Okklusionseffekt!!! -> Wärme-/Feuchtigkeitsstau im Stratum corneum, erhöhte Durchblutung, erleichtert WS Diffusion, gleichmäßige WS Freisetzung
Tiefen-/systemische Wirkung möglich!
CAVE: lange Anwendung, zu starke Okklusion -> Akanthose
Hydrophile Salben Anwendung
Wirkt austrocknend: jugendliche Fetthaut, Seborrhoiker
Behindert nicht die Schweißproduktion, PEGs osmotischen Saugwirkung (Wundsekret)
Dochteffekt!!! -> WS kann schlechter in die Haut eindringen
Haltbarkeit
WS-Gehalt muss mindestens 90% der Deklaration betragen
Mikrobiologische Anforderungen Dermatika
TAMC (total aerobic microbial count): max. 100 kb aerobe Bakterien pro g/ml
TYMC (total combined yeast/moulds count) : max. 10 kb Hefen/Pilze pro g/ml
Abwesenheit Pseudomonas aeruginosa, staphylococcus aureus
Aufstockende unbehinderte Sedimentation
Zuerst große, dann kleine Partikel
Überstand ist trüb, schwer redispergierbar, Caking
Gestörte absetzende Sedimentation
Partikel flocken, Bildung großer Aggregate
Überstand klar, Sediment schrumpft, leicht redispergierbar
Haut Aufbau
Größtes Sinnesorgan: 1.5m2, 10kg
Drei Schichten: Subcutis (Unterhaut), Corium (Lederhaut), Epidermis (Oberhaut)
Subcutis
Unterhaut, innerste Hautschicht
Bindegewebe, eingelagertes Fettgewebe (Kälteschutz, Energiespeicher)
Übergang zum Corium schwammig
20-30 Tage benötigen die Zellen bis zur Epidermis
Corium
Lederhaut/Dermis
Mittlere Hautschicht, viele Kollagenfasern und Nervenendigungen
Zwei Schichten:
Stratum papillare (Zellen & Kapillaren)
Stratum reticulare (zellarm, Kollagenfasern)
Aufgaben: Ernährung, Immunreaktion, Sitz des NS, Regulation Druck, Temperatur, Schmerz
Epidermis
Oberste Hautschicht, unterteilt in fünf Schichten: Stratum basale, Stratum spinosa, Stratum granulosum, Stratum lucidum, Stratum corneum
40 Mikrometer - 1.5mm dick, gefäßlos, mehrschichtiges Plattenepithel, Erneuerung ca. alle 28 Tage
Hydrolipidfilm! -> pH 4-5.5
Stratum basale
Unterste Epidermisschicht
Regeneration
Merkel - Zellen (sensorische Reizaufnahme), Melanozyten (Melaninproduktion -> UV-Schutz)
Stratum spinosum
2. Von unten
Beginn Differenzierung, Verhornung
Große Interzellularräume, Langerhans - Zellen (Immunsystem, antigenpräsentierend)
Stratum granulosum
3. Von unten
Beginn Abbau Zellorganellen/-Kerne, teilweise verhornte Keratinozyten, Bildung & Ausschleusung von Granula (-> Lipidmörtel)
Stratum lucidum
4. Von unten, nur in Leistenhaut
Abbau Zellkern, Organellen, weitere Verhornung
Stratum corneum
Oberste Schicht, äußerste Barriere (Hornschicht)
Zellen vollständig verhornt, in Lipidmörtel eingebettet
Lipidmörtel
Besteht aus: neutralen Lipiden, FS, Ceramiden, Cholesterol & -derivate
KEINE Phospholipide, da Phospholipase die Kopfgruppe abnimmt (deshalb verminderte Fluidität)
Geringer Wassergehalt -> erschwerte Diffusion von WS
Backstein-Mörtel-Modell
Transzellulär <50 Mikrometer
Wirkstoffaufnahme durch die Haut
Liberation: Diffusion des gelösten WS zur Grenzfläche Grundlage/Haut
Penetration: Eindringen des gelösten WS in die Epidermis (Stratum corneum)
Permeation: WS Transport in den Bereich des Blutgefäßsystems in der oberen Dermis
Resorption: Aufnahme in das Blutgefäß
Penetrationswege der Haut
Transepidenal: Interzellulär (-> bevorzugt, da Tiefenwirkung), transzellulär
Durch Poren: transglandulär, transfollikulär (<1 Mikrometer)
Enhancer
Penetrationsbeschleuniger
Stoffe (Penetrationsvermittler), die den Widerstand der Hornschicht herabsetzt, erleichterte Permeation
Keine hautreizende, allergene Wirkung
Pharmakologisch inert, keine WW mit AS oder Umwelt
Enhancer Mechanismen
Verdrängung gebundenen Wassers
Veränderung Verteilungskoeffizient
Lockerung Keratinstruktur Corneozyten
Delaminierung Stratum corneum
Störung des Lipidmörtels
Geräte Trennen
Siebe: Trennung nach Kornklassen
Handsiebung, Siebturm: ca. 40 Mikrometer - 125mm
Luftstrahlsieb: ca 10-500 Mikrometer
Nasssiebung mit Mikropräzisionssieb: ca. 5-50 Mikrometer
Sichten: Trennung durch strömende Gase
Filtrieren
Zentrifugieren: Trennung nach Dichte mittels Fliehkraft
Nasssiebung
Bis 5 Mikrometer
Gut in indifferenter Flüssigkeit suspendiert, Agglomeration stark vermindert
Siebe in Vibrations-/Schüttelbewegung versetzt und mit Flüssigkeitsstrom durchspült
Sichten
Pulver
Disperse Systeme aus einer festen dispersen Phase (<1mm) und einer gasförmigen Phase
Besonderheit: Innere Phase berührt sich
Dichte
Wahre Dichte: ohne Hohlräume -> Röntgendiffraktometrie, Näherung durch Verpressung
Scheinbare Dichte: auch Volumen der Poren -> Beckmann Vergleichspyknometer, Flüssigkeitspyknometer
Relative Dichte: Temperaturabhängig -> Ausdehnungskoeffizient
Verdrängungsfaktor
Gibt an wie viel Gramm einer Grundlage durch 1g WS verdrängt wird (DAC, Anlage F)
Verdichtungstendenzen Pulver
Schüttdichte vs. Stampfdichte, je geringer die Verdichtungstendenz, desto besser Fließeigenschaften
Heusner-Faktor: ausgezeichnet 1.00-1.11, ungenügend >1.60
Kompressibilitätsindex (Carr-Index): ausgezeichnet 1-10%, ungenügend >38%
Oberflächenbestimmung
Blaine-Gerät
Gasadsorptionsverfahren nach BET (Physisorption): Bestimmung der vom Pulver adsorbierten Gasmenge, äußerer und zugänglicher innerer (fast quantitativ)
Einfluss Dichte/Oberfläche auf Endprodukt
Tablettier-/Kapselmaschinen dosieren volumetrisch -> Schütt-/Stampfvolumen, inneres Volumen (Porosität)
-> Dosierungenauigkeit, unzureichende Gleichförmigkeit der Masse
Oberfläche beeinflusst Benetzbarkeit/Lösungsgeschwindigkeit
-> WS Freisetzung
Messmethoden Fließfähigkeit Pulver
Schüttwinkel/Böschungswinkel
Abrutschwinkel
KI, HF
Fließgeschwindikeit
Scherzelle
Tablette
Einzeldosierte feste Arzneiform, die aus trockenen Pulvern oder Granulaten, meist unter Zusatz von HS, in entsprechenden Maschinen unter Anwendung eines hohen Drucks gepresst werden.
Tablettentypen
Peroraltablette
Kautablette
Rektaltablette
Lutschtablette
Vaginaltablette
Brausetablette
Sublingual-/Buccaltabletten
Komprimierprozess Tablette
1. Vorverdichtung: Volumenabnahme ohne kristallographische Abnahme
2. Elastische Verformung: Aufbau reversibler Materialspannungen
3. Plastische Verformung, Hauptverdichtung: Überschreiten der Elastizitätsgrenze -> plastische (irreversible) Verformung, Zusammenhalt der Tabletten durch Kohösion & Adhäsion, formschlüssige Bindungen
Direkttablettierung
Verpressen pulverförmiger WS/WS-HS ohne vorherigen Granulierung
Voraussetzungen: ausreichend plastische Verformbarkeit, gute Fließeigenschaften, geringe Entmischungstendenz, Korngröße 0.5-1mm, max. 10% Restfeuchte
Tablettieren vorherige Granulierung
Vorteile: gute Fließeigenschaften, geringe Entmischungstendenz, kleiner Staubanteil
Nachteil: höherer Zeitaufwand
Anforderungen an das Granulat: gleichmäßige Form & Farbe, nicht mehr als 10% pulverförmige Bestandteile, gute Fließeigenschaften, ausreichende mechanische Festigkeit, 3-5% Restfeuchte, gutes Zerfallen in Wasser
Verfolgung Druckverlauf Tablettenpresse
DMS (Dehnungsmessstreifen): Polymerfolie mit eingebettetem Draht -> Presskraft Verformung des Messstreifen -> Widerstandsänderung -> messbare elektrische Spannung
Wheatstonesche Brückenschaltung!
Piezoelektrischer Druckgeber: Druck Kristallverschiebung (positive/negative Kristallbausteine) -> elektrische Ladung ~ elektrischer Spannung
Induktive Wegmessung
Kraft - Zeit Diagramme
Geräteabhängig -> lediglich zur Messung der auftretenden Maximalkraft
Ober-&Unterstempel Diagramme sollten so wenig wie möglich voneinander abweichen!
Gleichförmigkeit der Masse
Gleichförmigkeit des Gehalts
Tabletten Prüfungen
Friabilität (nicht überzogen): max. 1% Masseverlust, keinen gesprungene, gespaltene, gebrochene
Bruchfestigkeit: BT: 25N Tabl.: 80N
Zerfallszeit: 0.1 HCl, Phosphatpuffer pH 6.8, BT in Wasser bei RT 5min
WS Freisetzung
Granulate
Zubereitungen, die aus festen und trockenen Körnern bestehen wobei jedes Korn ein Agglomerat aus Pulverpartikeln mit ungenügende Festigkeit darstellt um verschiedene Handhabungen zuzulassen.
Kugelförmige Granulatpartikel -> Pellets
Unregelmäßig geformt, 10-2000 Mikrometer
Einteilung Granulate
Brausegranulat
Überzogene Granulate
Magensaftresistente Granulate
Granulate mit veränderter WS Freisetzung
Bindungsarten Granulate
Kohäsive interpartikuläre Bindungen (schwächer):nach Oberflächenbeschaffenheit (formschlüssige, Wassersorptionshüllen), durch eletrostatische Ladungen
Flüssigkeitsbrücken (Feuchtgranulierung)
Feststoffbrücken: Sinterbrücken, Bindemittelbrücken
Trockengranulierung
Feuchtigkeitsempfindliche, ausreichend komprimierbare WS
Abbaugranulation!
Feuchtgranulierung
Krustengranulate: interpartikuläre Flüssigkeitsbrücken (feuchtplastisch und formbar), dann Trocknen -> z.T. kristallin
Klebstoffgranulate: Polymere Feststoffbrücken
Meist Mischgranulierung, Aufnahmekurve charakteristischen Verlauf (-> gute Reproduzierbarkeit)
Prozesssteuerung, charakteristische Kurve
Extrudergranulierung
Feucht- und Trockengranulierung mit Druck ausgenutzt
Pressgranulate
Schüttelgranulate
Lochscheibengranulate
Granulattrocknung
Dünne Schicht, max. 40°C
Luft, Infrarotstrahler, Mikrowellen, Ventilatoren, Trocken-/Vakuumschränke, Wirbelschichttrockner
Pellets
Durch Aufbaugranulierung
Kugelförmige Granulate mit 0.1-2mm
Wenig porös, glatt
Enge Korngrößenverteilung (verbesserte Fließeigenschaften)
Homogene & heterogene
Granulate Bindungsmittel
Polyvinylpyrrolidon
Celluloseether
Stärkekleister
Gelatine
Kapseln
Feste, normalerweise einzeldosierte Arzneizubereitungen von unterschiedlicher Farbe und Größe mit einer harten oder weichen Hülle.
Zum Einnehmen bestimmt.
Kapselarten
Hartgelatine
Weichgelatine
Magensaftresistente
Mit modifizierter WS Freisetzung
Oblatenkps
Hartgelatinekapseln
Füllungsvolumen: 1.37 - 0.13ml (0-5)
Vorteile: gute Stabilität, Bioverfügbarkeit und Hygiene, geeignet für druck-, temperatur-, feuchtigkeits- und lichtempfindliche Stoffe
Nachteil: kein unbegrenzter Schutz vor Feuchtigkeit, Luftsauerstoff
Weichgelatinekapseln
Weichmacher! (Glycerol, Sorbitol, PEG)
hygroskopischer
Sauerstoff-/Luftausschluss
Besonderes für nichtwässrige Flüssigkeiten!
Kapselgrößen
Kapseln Qualitätsprüfungen
Prüfung auf Zerfallszeit: 37°C+-2, 6 müssen vollständig! Wasser, max. 30min. 0.1 HCl mind. 120-180min, Phosphatpuffer max. 30min
Prüfung auf WS Freisetzung: 37°C+-0.5, 6, Q+5%, Blattrührmethode (irgendwann gesättigt), Durchflusszelle
Kapselfüllgerät
Herstellung Kapseln
Kalibrieren des Messzylinders (<2.5-fache des Füllvolumens)
Methode A (WS-Volumen >75% des Kalibriervolumens)
Methode B (WS-Volumen <75% des Kalibriervolumens)
Münzel-/ Ergänzungsmethode
Herstellung Hartgelatinekapseln
Befüllen von Hartgelatinekapseln
Schnecken-/Spindeldosierverfahren
Röhrchendosierverfahren
Doppelschiebeverfahren
Herstellung Weichgelatinekapseln
Rotary-Die-Prozess (Naht!!)
Acrogolverfahren
Globex-Verfahren (keine Naht! Doppelkapillare!!)
Colton- und Upjohn-Verfahren
Druckverflüssigbare Treibgase
Niedrige Siedepunkte(-50 - 50°C)
Dampfdruck bei RT 1 - 10bar
-> bei RT Dampf & Flüssigkeit in temperaturabhängigem Gleichgewicht
Kritische Temperatur nahe der RT, kritischer Druck >10 bar
Fluorierte Kohlenwasserstoffe
Druckverdichtete Treibgase
Wegen der tiefen kritischen Temperatur können N oder Edelgase bei RT nicht mehr verflüssigt werden
CO2 zu hoher kritischer Druck
-> deshalb verwendet man diese Treibgase für Aerosole mit WS Lösungen
Treibgase löst sich z.T. In Lösung
Enhancer Beispiele
DMSO: verdrängt intrazellulär vorliegende Wassermoleküle aus ihren Bindungen und lockert so durch stärkere Solvatisierung die Struktur der Corneozyten auf
Alkohol: Fluidisieren die Lipidbereiche
Ceramide
Anisotropie
Bestimmte physikalische Eigenschaften weisen eine Richtungsänderung auf (optische Brechtzahl, Wärmeleitfähigkeit, mechanische Festigkeit)
Anisotrop: Salben, Vaseline
Isotrop: Gel
Polarisationsmikroskop
Ratardierung
AM, die den Wirkstoff zeitverzögert abgeben. Ziel: therapeutische Wirkung und das Einnahmeintervall verlängern
Retardeinteilung
Sustained released
Prolong-release
Repeat action release
Delayed release
Extended release
Retardsysteme
Membransysteme (Fick): porenfrei (Verteilungs-, Diffusionskoeffizient, Membranart, - dicke), porenhaltig (0. Ordnung)
Matrixsysteme: Abbau nicht durch Auflösung, sondern enzymatisch/nicht-enzymatisch
Erosionssysteme: Quellungs-/Auflösefront wandern mit konst. Geschwindigkeit nach innen - rel. konstante WS Freigabe
Ionenaustauscherharze: WS kationische an sulfonsaure Gruppen (Magen: H+, Darm: Na/K+
Freisetzungskinetik Retardierung
Poröse Systeme: Quadratwurzelgesetz
Porenfreie Systeme: Higuchi-Gesetz
MUPS
Multiple Unit Pellet System
Überzogene Pellets oder Mikro Tabletten in Kapsel oder Tablette, sehr gut teilbar, 0. Ordnung
OROS
WS-Freisetzung durch osmotische Kräfte, Loch mit Laser, verschiedene Farben
Zuletzt geändertvor 11 Tagen