Mitwirken bei der Diagnostik
->Blutzuckerbestimmung
Zwei verschiedene Einheiten (mg/dl oder mmol/l)
Meistens wird in Deutschland mg/dl verwendet
1 mmol/l = 18 mg/dl
Nüchtern BZ = 60 und 100 mg/dl oder 3,3 und 5,6mmol/l
Nach einer Mahlzeit Anstieg auf bis zu 140 mg/dl
Bei der Erstbestimmung: venöse Blutentnahme; Nüchternheit des/der Patienten-In; Wasser und nicht zuckerhaltige Getränke sind erlaubt
BZ sollte unter 100 mg/dl oder 5,5 mmol/l liegen
Beweisend für einen Diabetes mellitus ist ein Nüchternblutzucker von ≥126 mg/dl
->Oraler Glucose-Toleranztest (oGTT)
Zur Abschätzung der Diabetes mellitus Typ II Gefahr
Blutzuckeranstieg stimuliert die Bauchspeicheldrüse
-> Hormon Insulin wird freigesetzt -> Glukose wird aus dem Blut in die Körperzellen geschleust -> BZ sinkt
-> Wenn Mechanismus gestört, fällt dies hierbei auf
10 Stunden vorher keine Nahrungsaufnahme
Akute Infekte oder Erkrankungen dürfen nicht vorliegen
Am Anfang Messung des Nüchtern BZ im Labor -> 75 g
Glucoselösung oral -> 2 Stunden lang keine körperliche Betätigung und nicht rauchen -> erneute Blutentnahme
->HbA1c
Was war nochmal der HbA1c?
Langzeitblutzucker oder auch Blutzuckergedächtnis
Wie häufig wird dieser gemessen?
Alle 3 Monate ist dies sinnvoll
Was wird genau gemessen?
Angelagertes Hämoglobin an dem Molekül Glukose
Passiert besonders bei schlecht eingestelltem DM
Je öfter und je länger der BZ erhöht war, desto höher auch der HbA1c
Wie lautet der Normwert?
4-6% des Gesamt-Hb
Weitere Laboruntersuchungen?
Nierenwerte, Cholesterin und Fettwerte
BMI und Gewicht Ermittlung
Regelmäßige Fußinspektion; Fußpulsmessung und Sensibilitätsüberprüfung
Mitwirken bei der Therapie
Ziel?
Normale Blutzuckerkonzentration
Vermeidung von Komplikationen (Spätfolgen)
Unterschied Typ 1 und Typ 2 Diabetes?
Was sind die 3 Säulen der Diabetestherapie?
Ernährungsumstellung und Bewegung
Medikamentöse Therapie
Schulung und Selbstkontrolle
Risiko der Folgeerkrankungen soll durch eine Lebensstiländerung (viel Bewegung, gesunde Ernährung, Gewichtsabnahme, Nichtrauchen und einer guten Blutzuckereinstellung) vorgebeugt werden
Was gehört zu einer Ernährungsumstellung?
Professionelle Ernährungsberatung
Es geht nicht nur um eine Zuckerreduktion sondern auch um eine kalorienreduzierte, ausgewogene und vollwertige Ernährung
Durch Bewegung verbraucht der Körper mehr Glukose aus den Zellen -> BZ-Spiegel sinkt
Nicht rauchen und wenig Alkohol
Insulintherapie
Die Bauchspeicheldrüse beim gesunden Menschen gibt kontinuierlich geringe Mengen Insulin ab (Basal Sekretion)
Nach einer Mahlzeit werden größere Mengen ausgeschüttet, um den den Blutzuckeranstieg wieder auf Normalwert zu bringen (prandiale Sekretion)
Ziel bei der Insulintherapie ist die Nachahmung der Bauchspeicheldrüse
Langwirksames Insulin (Basalinsulin)
Kurzwirksames Insulin (Bolusinsulin)
Mischinsulin
Insuline werden immer nach Internationalen Einheiten (IE) dosiert
Übersicht über die verschiedenen Insulinpräparate
->Bild
Verschiedene Insulin-therapiearten Grundlagen
Insulintherapie beginnt meist, wenn zwei orale Antidiabetika den HbA1c nicht unter 7% halten
Individuelle Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle
Kontraindikationen für eine orale Therapie
Lebensgewohnheiten
Persönliche Fähigkeiten
Individuelle Bedürfnisse
Bei jüngeren Patienten_Innen wird häufig eine deutlichere Blutzuckersenkung angestrebt um Folgeerkrankungen zu vermeiden, bei älteren steht die Lebensqualität im Vordergrund
Ängste und Unsicherheiten müssen in Schulungen genommen werden
Eventuell Schulung von Angehörigen
Insulintherapie sollte selbstständig durchgeführt werden
Verschiedene Insulin-therapiearten
Zu Beginn der Insulintherapie wird wenig Basalinsulin gespritzt um dies bei Bedarf zu erhöhen (BOT-Basal unterstützte orale Therapie)
Wenn der/ die Patient_In eher nach dem Essen erhöhte Werte hat wird häufig Metformin und ein kurzwirksames Insulin gespritzt (SIT-Supplementäre Insulintherapie)
Morgiges und abendliches Spritzen von Mischinsulin decken bei einem geregelten Tagesablauf oft alle Nahrungsaufnahmen ab + eventuelles Kurzzeitinsulin zur Bonusmahlzeit (Kuchenspritze) (CT-Konventionelle Therapie)
Morgiges und abendliches Spritzen von Basalinsulin (oder einmalig abends 22:00)+ Kurzzeitinsulin zu den Mahlzeiten à Unabhängige Nahrungsaufnahme/ Insulin wird an den Tagesablauf angepasst à Selbstkontrolle des BZ muss intensiv durchgeführt werden (ICTIntensivierte konventionelle Therapie)
Über eine Pumpe wird kontinuierlich kurzwirksames Insulin verabreicht, zu den Mahlzeiten zusätzlich Insulin über eine Bolustaste à fast ausschließlich für Typ 1-Diabetiker (Insulinpumpentherapie)
Berechnen des Bolusinsulins
Kurzwirksames Insulin muss angepasst auf die zu sich genommenen Nahrungsmittel gespritzt werden
Entscheidend ist die Kohlenhydratzusammensetzung der Nahrung
12 Gramm Kohlenhydrate = 1 BE
Die notwendige Menge an Insulin schwankt im Laufe des Tages ist bei Menschen unterschiedlich und wird individuell ermittelt
(meist: 2-4 IE pro BE morgens; 1-2 IE pro BE mittags; 2-3 IE pro BE abends)
Entscheidend für die richtige Dosis sind demnach zwei Faktoren
Berechnungseinheiten der Mahlzeit
BE-Faktor
Sonstige Faktoren
Aktuelle Blutzuckerwerte
Zielwert
Korrekturfaktor
Körperliche Aktivität
Korrektur von hohen BZ-Werten
Entstehen besonders bei Entgleisungen, akuten Erkrankungen, Infekten oder wenn die oralen Antidiabetika nicht auf Anordnung eingenommen werden
Hierfür werden zusätzlich zum Bolusinsulin Korrektureinheiten gespritzt
Diese können zu dem Bolusinsulin zugerechnet werden
Es existieren Tabellen mit BZ-Werten und den entsprechenden Insulineinheiten, die sie vor dem Essen spritzen können und die gleichzeitig korrigieren
Frühestens nach zwei Stunden sollte eine neue Korrektur erfolgen
Beachtungspunkte Insulin
Kann subkutan und i.v. (Normalinsulin) injiziert werden (i.v. nur bei starker Hyperglykämie und unter Monitoring Überwachung (bsp. Intensivstation)
3 mögliche Arten der Verabreichung s.c
Normale Insulinspritze (Einweg)
Insulin-Pen als Einweg-Pen
Insulin-Pen als Mehrweg-Pen
Es existieren Konzentrationen von 40 IE/ml und 100 IE/ml
Insulinampullen für Pens enthalten 100 IE/ml
Stechampullen gibt es sowohl in 40 IE/ml und in 100 IE/ml
Insulin muss im Kühlschrank gelagert werden (2-8°C), darf jedoch nicht gefrieren
Klares Insulin muss nicht durchmischt werden, trübes Insulin schon (ca. 20x schwenken, je nach Insulin)
Ein Pen in Gebrauch kann mit Namen versehen werden und muss nicht im Kühlschrank gelagert werden (Haltbarkeit ab Entnahme aus dem Kühlschrank = 4Wochen)
Ernährung bei Diabetes
Strenge frühere Regeln wurden gelockert
Empfohlen wird eine gesunde Mischkost mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
Ernährungsberatung erfolgt in der Regel durch eine DiabetesberaterIn
Übergewichtige Patienten, die eine Therapie mit oralen Antidiabetika bekommen und an einem DM Typ II leiden, sollten primär Gewicht reduzieren
Konventionell behandelte Patienten sollten ihre Standardkohlenhydrate pro Tag zu sich nehmen um eine Hypoglykämie zu verhindern
Intensivierte Insulintherapie Patienten passen die Insulindosis auf die Kohlenhydratmenge der Mahlzeit und den aktuellen BZ an
Unterscheidung zwischen schnell und langsam resorbierbaren Kohlenhydraten (Bsp. Vollkornprodukte im Gegensatz zu Süßigkeiten)
Süßigkeiten sind jedoch durchaus erlaubt, hier macht die Dosis das Gift ->Lebensqualität nicht vergessen
Fruktose mittlerweile nicht mehr empfohlen
Auf stark zuckerhaltige Getränke und unverdünnte Fruchtsäfte sollte verzichtet werden
Unbedenklich sind Wasser, Tee, Kaffee (mit Süßstoff)
Durch Alkohol wird die Glukoseneubildung in der Leber blockiert, wodurch die Gefahr der Hypoglykämie besteht und Alkohol deswegen nur in Maßen getrunken werde sollte
Therapie Algorithmus
Ausschöpfen der nichtmedikamentösen Basistherapie
Abschätzen des Risikos für diabetesassoziierte kardiovaskuläre und/renale Ereignisse
Individuelle Bewertung und gemeinsame Entscheidungsfindung
Metformin und eventuell erweiterte Medikation
Ggf. Intensivierung
Pflegerische Schwerpunkte beim Diabetischen Koma/ bei der Hyperglykämie
Diabetisches Koma = Medizinischer Notfall Welche zwei Arten des Diabetischen Komas können voneinander unterschieden werden ? Grenzwert ?
Pflegerische Schwerpunkte beim Diabetischen Koma
Flüssigkeitsbilanzierung Evtl.
DK-Anlage
Durchführung der Prophylaxen (Dehydratation; Dekubitus; Intertrigo; Thrombose; Sturz; Aspiration)
Überwachung der Infusionstherapie
Pflege/ Sicherung der venösen Zugänge
Stündliche BZ-Kontrolle
Intensivmedizinische Überwachung
Elektrolytüberwachung (stündlich)
Regelmäßige Kontrolle von Puls, RR, Atmung, Elektrolyte
Was ist demnach bei Überzuckerung zu tun?
Viel trinken um den flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren
Auch bei Übelkeit und Erbrechen schluckweise Flüssigkeit aufnehmen oder intravenös verabreichen
In regelmäßigen Abständen BZ messen
Evtl. Ketone im Urin testen
Angeordnete Mengen Insulin verabreichen
Intensive Beobachtung und Elektrolytkontrollen
Prophylaxen durchführen
Symptome und Verlauf der Hyperglykämie
Wiederholung ->Prüfung
Wie wird Insulin gelagert und was ist vor der Verabreichung von Mischinsulin zu beachten?
Welche Ernährungsform wird bei Diabetes allgemein empfohlen?
Welche zwei Kohlenhydratarten können voneinander
unterschieden werden?
Was ist die Gefahr bei Alkoholkonsum?
Nennen Sie 3 pflegerische Schwerpunkte bei der Hyperglykämie.
Wiederholung 2 ->Prüfung
Ab welchem Blutzuckerabfall spricht man von einer Hypoglykämie?
Häufig Dosierungsfehler oder Nachlässigkeiten bei der Diabetestherapie (Beispiele?)
Körper versucht in einem ersten Therapieversuch den BZ mittels Adrenalin anzuheben
Was könnten mögliche Frühsymptome durch Adrenalin sein?
Da besonders das Gehirn auf Blutzucker angewiesen ist, treten im nächsten Stadium neurologische Symptome auf. Welche fallen Ihnen ein?
Akute Hypoglykämie
Eine massive Hypoglykämie führt zum Krampfanfall und zur gefährlichen Bewusstlosigkeit bis zum Koma und sehr schnell auch zum Untergang von Gehirnzellen
ACHTUNG: Hypoglykämiewahrnehmungsstörung
->Potenziell lebensbedrohlicher Zustand
Unklare Bewusstseinslage = Immer an Blutzuckerentgleisung denken (vor allem, wenn ein Diabetes bekannt ist)
Ist der Patient noch klar und ansprechbar gilt der Grundsatz: „erst essen, dann messen“
Schnell resorbierbare Kohlenhydrate (z.B. Limonade, Traubenzucker)
Bei Bewusstseinsverlust = Puls + Atmung überprüfen + Arztinfo
Verabreichung von hochprozentiger Glukoselösung intravenös
Was war nochmal der Gegenspieler von Insulin?
Häufig haben Typ 1 Diabetiker eine Notfallspritze mit Glukagon, die subkutan verabreicht werden kann (Lösung für zuhause)
Chronisch schlecht eingestellte Patienten (an hohe BZ gewöhnt), können schon bei normalen oder leicht erhöhten BZ Werten Hypoglykämiezeichen zeigen
Lediglich Symptombehandlung + langsame Therapieverbesserung
Zur Prophylaxe von Hypoglykämien bei den ersten Anzeichen Traubenzucker zu sich nehmen
Gerade bei älteren Patienten aufgrund der Sturzgefahr gefährlich
Während der Einstellungsphase von DM Typ 2, kann es zu nächtlichen/ morgendlichen Hypoglykämien kommen
Symptome und Verlauf der Hypoglykämie
Abgrenzung von Hypoglykämie & Hyperglykämischen Koma
Diabetische Folgeerkrankungen
Beobachtungsschwerpunkte
Anzeichen der Akutkomplikation (Hypo- Hyperglykämie)
Anzeichen der Spätfolgen (bzw. Folgeerkrankungen) beachten
Bewegung
Körperpflege (inkl. Mund- und Zahnpflege)
Hautbeobachtung und Hautpflege
Fußpflege
Körpertemperatur
Blutdruck und Körpergewicht
Ausscheidung
Schlaf
Sehstörungen
Sexualität
Bewegung bei Typ 1 DM
Bewegung wirkt blutzuckersenkend
Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden
Einige Sportarten sollten nicht alleine ausgeübt werden (z.B. Schwimmen)
Wenige Sportarten, die nicht unterbrochen werden können oder mit einer hohen Selbstgefährdung einhergehen sind ungeeignet
(z.B. Langdistanzschwimmen, Fallschirmspringen, extreme Klettertouren)
Je höher die körperliche Aktivität, desto stärker sinkt der Blutzucker
Je ballaststoffreicher die zuvor gegessene Nahrung, desto eher bleibt der BZ konstant
Nur durch häufige BZ-Kontrollen kann hier eine individuelle Veränderung gesehen werden
Begleitpersonen sollten Bescheid wissen und über eine Notfall Glukagoninjektion Bescheid wissen
Bei BZ Werten >250 sollte kein Sport betrieben werden, sondern erst die Stoffwechsellage korrigiert werden
Bewegung bei Typ 2 DM
Bewegung (insb. Ausdauersport) verbessert die Stoffwechsellage
Betroffene bewegen sich häufig zu wenig (oft aus Angst vor Unterzuckerung)
Sportgruppen für DM Typ 2 können von speziell ausgebildeten Übungsleitern trainiert werden, um den Einstieg zu ermöglichen und wieder Spaß an der Bewegung zu bekommen
Vorsichtig aber regelmäßig sollte begonnen werden
Training sollte langsam und individuell gesteigert werden
Körperpflege
Sorgfältige und besonders hygienische Hautpflege (siehe Hautpflege)
Verwendung von milden leicht pH-sauren Seifen (pH 5,5)
Vermeiden von langen heißen Bädern, da diese diese die Haut austrocknen
Sehr gute Mund- und Zahnpflege, da eine erhöhte Gefahr von Karies besteht
Zahnhalteapparat hat eine erhöhte Gefahr von Parodontitis
Pilzerkrankungen und Soor sind häufig
Regelmäßige Zahnarztbesuche
Gute Intimpflege -> verhindert Blaseninfekte
Katheterindikationen immer wieder erneut überprüfen
Haut,beobachtung und Hautpflege
Höhere Infektionsgefahr
Häufig trockene, juckende Haut (durch Neuropathien fehlende Schweißbildung)
Hautrisse können leicht entstehen
Beobachtung auf Einrisse, Blasen, Wunden, evtl. Ödeme
Besonders bei älteren Personen intensive Beobachtung
Reine fetthaltige Cremes führen zu einer Überwärmung der Haut und sind ungeeignet
Geeignet sind harnstoffhaltige (Urea) Cremes (ohne Farb- und Konservierungsstoffe)
Intensive Begutachtung der Hautfalten auf Pilzinfektionen und Hautläsionen
Atmungsaktive Kleidung reduziert die Gefahr von Schwitzen und feuchten Kammern
Tägliche Beobachtungen der Haut können Veränderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden
Bestehende Wunden sollten vermessen, dokumentiert und fotografiert werden
Fußbeobachtungen
Ältere Patienten bemerken, aufgrund von Sehstörungen oder anderen Einschränkungen wie Knie- und Hüftleiden, Veränderungen an den Füßen nicht
Oftmals bereits eine bestehende Neuropathie ->Wahrnehmungsstörungen + reduziertes Schmerzempfinden
Auch bei kleinen Wunden besteht die Gefahr einer Infektion mit einer langwierigen Wundbehandlung und der Gefahr eines diabetischen Fußsyndroms
Auf die Gefahr einer unbemerkten Verletzung hinweisen
Schlechte Wundheilung aufgrund der schlechten Durchblutung
Täglich die Füße, vor allem Zehen und Fersen auf Druckstellen, Hornhaut, Blasen, Rötungen, Verletzungen inspizieren
Vorsicht mit Wärmflaschen oder Heizdecken
Fußpflege Maßnahmen
Einmal täglich körperwarm (Thermometer) waschen und gut abtrocknen (Zehenzwischenräume)
Keine Medizinischen Thrombosestrümpfen bei pAVK
Strümpfe aus einem Material wählen, das trockenes Milieu begünstigt (z.B. Baumwolle, Seide); Keine Nähte oder einschneide Bündchen
Gehtraining und Fußgymnastik
Selbstkontrolle mithilfe eines Spiegels oder durch Angehörige
Gefahr der starken Trockenheit (besonders hilfreich: 5-10% harnstoffhaltige Cremes; Pflegeschaum) (Keine Creme in den Zehenzwischenräumen)
Behandlung nur durch Podologen Fußnägel nicht mit scharfen Gegenständen oder spitzen Scheren kürzen um Verletzungen zu vermeiden -> Nur Feilen mit einer kleinen Abrundung an den Ecken
Möglichst nicht barfuß gehen bei bestehender Neuropathie um Verletzungen vorzubeugen
Wegen der Sensibilitätsstörungen keine Wärmflaschen und kein Heizkissen verwenden
Weiche Lederschuhe tragen (Schuhe regelmäßig auf Falten in der Einlegesohle, kleine Steinchen oder erhabene Nähte kontrollieren, damit diese nicht unbemerkt zu Druckstellen führen (evtl. entsprechende Schuhe mit Anpassung zur Druckentlastung)
Bei fieberhaften Infekten kann es besonders bei Typ 1 DM rasch zu einer hyperglykämischen Stoffwechselentgleisung kommen
Regelmäßige Körpertemperaturkontrollen + bei Fieber häufige BZ-Kontrollen
Auch bei scheinbar “harmlosen“ Infekten sollte der BZ häufig gemessen werden
Eher im Sinne der Prävention
Gut eingestellter RR wirkt sich positiv auf die BZ Einstellung aus und senkt das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich
Mit einer Gewichtsreduktion (Typ II) kann ein besserer RR und eine bessere BZ Einstellung erreicht werden
Wöchentliche Kontrolle (auch zuhause) + Dokumentation zuhause Bei Wassereinlagerungen tägliches wiegen
Obstipation und dadurch bedingtes starkes Pressen beim Stuhlgang sollte bei bestehender Mikroangiopathie im Auge vermieden werden
Durch eine Neuropathie im Darm kann es zu Obstipation oder Diarrhö kommen
Flüssigkeitshaushalt !
Durch eine Neuropathie im Magen kann es zu Magenentleerungsstörungen kommen (Gefahr der Hypoglykämie)
Diese Patienten gelten als nicht nüchtern bei einer Operation
Hohes Narkoserisiko durch die Gefahr der Aspiration
Durch eventuell zuckerhaltigen Urin kann es häufiger zu einer Blasenentzündung kommen (+ durch Neuropathie in der Blase)
Bei Schmerzen und/ oder auffälligem Geruch sollte ein U-Status gemacht werden
Erhöhtes Durstempfinden und eine erhöhte Urinmenge sind immer als Hinweis auf erhöhte Blutzuckerspiegel zu werten
Bei Erbrechen besonders die Gefahr der Stoffwechselentgleisung beachten -> Engmaschige BZ Kontrolle
Große Gefahr der nächtlichen Hypoglykämien (meist zwischen 2 und 3 Uhr nachts)
Möglichst keine Schlafmittel geben
Hauptsymptome für nächtliche Hypoglykämie
Unruhiger Schlaf
Angstträume
Schwitzen
Verändertes Atemgeräusch sowie morgendliche Kopfschmerzen
Eventuell nachts wecken und BZ messen
Übergewichtige Typ 2-Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für eine Schlafapnoe
Angestrebter BZ nachts = 100-150 mg/dl
Niedriger BZ abends = evtl. 2 BE zusätzlich
Ist der BZ morgens sehr hoch, dann sollte auch der BZ um 3 Uhr kontrolliert werden, da oftmals ein hoher BZ morgens eine Reaktion auf eine Hypoglykämie nachts sein kann
Es kann durch starke BZ-Schwankungen zu Sehstörungen kommen
Schlecht eingestellter BZ sollte demnach nicht zu schnell gesenkt werden
Sehstörungen können auch Anzeichen einer Hypoglykämie sein
Jährliche augenärztliche Kontrollen
Nicht wenige Menschen mit Diabetes haben sexuelle Funktionsstörungen
Häufig: Verminderte sexuelle Erregbarkeit
Häufiges Schamproblem
Auf Andeutungen im Gespräch achten und diese Information ggf. weiterleiten
Informieren, Schulen & Beraten
Je besser geschult, desto geringer die Einschränkungen in der Lebensqualität
Schulungen finden durch Diabetesberater_In oder durch Diätassistenten_Innen statt
Auch Einzelschulungen bei speziellen Problemen möglich
Schwerpunkt der Schulung ist, wie Ernährung und Bewegung die Erkrankung positiv beeinflussen kann
Handhabung und Wirkung der Medikamente und des Insulins wird vorgestellt
Insulininjektion sollte hin und wieder überprüft werden, ob sich Fehler eingeschlichen haben
Auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebensumstände der Menschen muss Rücksicht genommen werden
Umgang mit Reisen und Nachtarbeit können besprochen werden
Schulungen auch für außergewöhnliche Situationen
Lernen mit akuten Gefahren umzugehen und Zeichen richtig zu deuten
Akteure können die Patienten_Innen sein, aber auch die Angehörigen
Es existiert auch in Krankenhäusern für solche Zwecke spezielles Fachpersonal (Pflegepersonal mit Zusatzqualifikation)
Diabetesselbstkontrolle
Diabetikertagebuch
Therapiekontrolle
Eigenständige Korrekturen der Behandlung
Nachvollziehen von speziellen Faktoren auf die eigenen BZ-Werte
Notfallbuch sollte stetig dabei sein
Beratungshilfen bei den Leitlinien
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