Definition
→ eine auf den Schädel einwirkende Gewalt
Offene Fraktur
->Eintritt bis Schädelinnenraum
Geschlossene Fraktur
->Weichteilmantel bestehend
Bild
Gradeinteilung
SHT 1 : Commotio cerebri (Gehirnerschütterung)
keine sichtbare Hirnschädigung
keine Spätfolgen
Retrograde Amnesie (Gedächtnislücke vor dem Unfall)
Erbrechen
kurzzeitige Bewusstlosigkeit
SHT 2 : Contusio cerebri (Hirnprellung)
längere Bewusstlosigkeit
im CT Veränderung des Parenchyms & der Hirnstruktur sichtbar
Einschränkungen bleibend (Residuen)
SHT 3 : Compressio cerebri (Hirnquetschung)
Bewusstlosigkeit andauend
Fraktur des Schädels
Blutung/Zerstörung der Hirnstruktur
bleibende Schäden & Einschränkungen
Symptome
Bewusstseinsstörung (dauert unterschiedlich lange an)
Amnesie (retrograd oder anterograd)
Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit
Neurologische Ausfälle
Bei schweren Verletzungen epileptische Anfälle & Zeichen erhöhten Hirndrucks
Begleitverletzungen wie Blutungen, Knochenbrüche & Liquoraustritt
Diagnostik
Anamnese (Kreislaufsituation , Atmung, Bewusstsein etc.)
Inspektion (Verletzungen, Pupillenkontrolle, Schädelöffnungen (Schädelostien))
Palpation
Röntgen in 2 Ebenen (Schädel & HWS)
CCT (Hirnhäute)
CT Schädel
Blutungen
Epiduralblutung (arteriell, vital bedrohliche Situation)
Biphasischer Bewusstseinsverlauf
Definition: arterielle Blutung im Epiduralraum
Problem: Dura wird durch das Hämatom abgehoben & das Hirn wird komprimiert und rutscht mit der Medulla Oblongata in das Hinterhauptsloch-> führt zu Schädigungen der Vitalzentren in der Medulla Oblongata
Diagnostik: CT
Therapie: Trepanation
Subarachnoidalblutung
Schädel ->Bild
Schädelfrakturen
Schädelbasis#
Gesichtsschädel#
Schädeldach#
Anschwellen des Gehirns bei Gewalteinwirkung, z.B. Ödeme (traumatische Blutungen führen zum Druckanstieg)
Druck von Außen (Blutung), Druck von Innen (Ödem)
An Schädelbasis (Foramen ovale occibitale) → Hirn drückt auf Medulla oblongata um Druck im Schädel auszugleichen → kann tödlich enden
Hirndruckanstieg
->Definition (H)
Anschwellen des Gehirn z.B. bei Gewalteinwirkung
Krankhafter Anstieg des Drucks im Schädelinneren mit Nachfolgender Schädigung des Gehirns
->Kann Lebensbedrohlich enden
Dringend Ärztliche Intervention bei schweren Fällen ,ansonsten können bleibende Schäden entstehen
Hirndrucksanstiegs-Symptome ->Allgemein
⦁ Veränderungen Blutdruck & Puls
⦁ Bewusstseinsveränderung
⦁ Bradypnoe
⦁ Streckkrämpfe
⦁ Biphasischer Bewusstseinsverlauf
Therapie
->Allgemein
Trepanation (Entlastungsbohrung) an Hämatombereich (epidural)
→ Notfallmaßnahme
keine Bohrung bei Hirnödemen, sondern medikamentös :
Cortison
Osmotische Therapie (Glucosegabe in Menge)
Notfallmaßnahmen
Sicherung der Vitalfunktion (RR, Temp., Puls), Pupillenfunktion & Sättigung
Legen eines venösen Zugangs
Flüssigkeitsgabe
Schockbehandlung
OK-Hochlagern
O2-Gabe
ggf. Medikamentöse Therapie bei epilept. Anfall
DMS Kontrolle
Bewusstseins- & Atmungskontrolle
Legen von DK & NS
->Leichtes SHT
engmaschige VZ-Kontrolle (Bewusstsein, Pupillen, RR, Puls, Atmung, Temp.) mindestens 24h
Symptomatische Therapie mit Analgetika (CAVE: ø ASS), Antivertiginosa (gegen Schwindel) und Antiemetika
Pat. Sollten nicht sediert werden, um eine Verschlechterung des Bewusstseins nicht zu verschlechtern
->Mittelschweres SHT
Überwachung auf der Intensivstation
Anlage eines ZVK, Messung des ZVD
Magensonde, DK
Monitoring (HF, EKG, Sättigung)
Volumenmangel ausgleichen: BZ, Elektrolyte & Serum-Osmolarität im Normbereich halten
->Schwere SHT,Hämatom u. Hirnödem
Schweres SHT :
zusätzl. Intubation & Beatmung sowie Hirndruckmessung
Bei Hämatom :
Trepanation (Entlastungsbohrung, wir machen ein Loch und lassen Druck ab, an der Stelle, wo das Hämatom ist. Trepanation als Notfallversorgung und lebensrettende Maßnahme!)
Bei Hirnödem :
Medikamentöse Therapie mit Osmodiuretika (Zuckerlösungen, die durch Osmose Wasser aus dem Hirn ausschwemmen [Mannit, Sorbit])
Pflegeschwerpunkte
Überwachung der Bewusstseinslage
Überprüfen der Pupillenreaktion
Überwachung von RR, Puls, Atmung & Temperatur
Beobachtung auf Anzeichen einer Hirndrucksteigerung
Lagerung, Mobilisation nach Arztanordnung
Je nach Ausprägung der Bewusstseinsstörung Einbezug des Konzepts : Basale Stimulation
Je nach Schweregrad → Pflege einer nasogastralen Sonde, ZVK, DK etc.
Weitere Notfallmaßnahmen bei SHT
ggf. begleitend : Behandlung epileptischer Anfälle
Überwachung von
RR
Puls
Atmung
Temperatur
Blutdruck
->(H)
Normwert bei SHT
Systolisch nicht unter 90 mmHg (laut AWMF-Leitlinie)
leicht hoher RR gewährleistet Hirnperfusion → nicht senken
pathologische Abweichungen
Hypotonie verschlechtert Prognose
bei Hypotonie muss nach Äußeren, Inneren & Wirbelsäulenverletzungen gesucht werden ->Volumenverlust
→ Volumensubstitution durch Infusionen
Hyperton → ggf. Hirnstammdysfunktion
Normwert bei SHT -> 95 schläge pro min.
Bradykardie → ggf. Hirnstammdysfunktion
Druckpuls → Reizung des N. Vagus bei steigendem intracraniellen Druck
Kennzeichen :langsamer und kräftiger Puls mit Blutdruckanstieg
Beobachtungskriterien : Atemqualität, Atemfrequenz, Atemtiefe, Atemgeräusche & Atemgeruch
Hypoxie verschlechtert Prognose → geschädigtes Atemzentrum reagiert nicht mehr auf CO2-Partialdruck sondern auf sinkenden O2-Gehalt
Biotsche Atmung → tiefe relativ gleichmäßige Atmung mit längerer intermittierender Apnoe
nach SHT kommt es meist zu einem Intitialsyndrom
Symptome : Schnappatmung ,unregelmäßige Atmung
Normal 36,5°C bis leichte Hypothermie 34-36°C→ Reduziert cerebralen Metabolismus, Stoffwechsel wird verlangsamt
->wird meist therapeutisch hervorgerufen
Zentrales Fieber → Schädigung des zuständigen Hirnareals → steigt über 40° & fiebersenkende Mittel greifen nicht
Externe Kühlungsmaßnahmen → Kühlpacks & kalte Infusionslösungen
Kühlung ca. 48 Stunden andauern
Wiedererwärmung sehr langsam → 1° in 4 Stunden
Formen :
Quantitativ :
Benommenheit
Somnolenz
Sopor
Koma
Qualitativ :
Eintrübung
Einengung
Verschiebung
Orientierungsüberprüfung :
→ zur eigenen Person, zeitlich, örtlich, , situativ
⦁ „Wie ist ihr Name?“
⦁ „Welchen Tag haben wir ?“
⦁ „Wo befinden sie sich hier?“
⦁ „Warum sind sie hier?“
Bewusstseinsüberprüfung
->Glasgow-Koma-Skala
Blickkontakt
spontane Reaktion auf Ansprache (Augen öffnen)
Verbale Reaktion -> Verständliche Antwort
Bewegung (nach Aufforderung)
Überprüfung der Pupillenreaktion
Vorgehen :
ein Auge abdecken, die Pupille des anderen kurz zuhalten
Pupille nach Kriterien beurteilen
Bei Unschlüssigkeit zweite Pflegekraft hinzuziehen
mit anderem Auge wiederholen
Dokumentation
Kriterien :
Pupillenreaktion : sofort - träge ,gar nicht
Pupillenweite : eng -mittelweit ,weit
Pupillenform : rund -entrundet
Seitendifferenz : nein- ja
Anzeichen einer Hirndrucksteigerung
Kopfschmerzen (morgens ausgeprägter, diffus & andauernd)
schwallartiges Erbrechen (nüchtern) ->Zentrales Erbrechen
Apathie
vergrößerter blinder Fleck
Pupillenerweiterung
Bewusstseinsveränderung
Atemstörungen , Bradypnoe
Bradykardie, Hypertonie
Streckspasmen der Arme & Beine
Okulomotoriusparese
->nach außen und unten gewandt.
Lagerung
Notfall :
feste Unterlage, zur Vermeidung weiterer Rückenmarksschäden
Transport mit Vakuummatratze
30° Oberkörper erhöht → Senkung des Hirndrucks
optimale O2 Versorgung des Gehirns
Hals gerade → besser venöser Abstrom aus dem Kopf
->besserer venöser Blutfluss
Bewusstseinsstörung & eingeschränkte o. kompletter Ausfall der Schutzreflexe → stabile Seitenlage
Bettruhe nach Anordnung
Mobilisation
nach ärztlicher Anordnung
bei schweren Schädel-Hirn-Trauma → keine unmittelbare Mobilisation
Maßnahmen bei Bettlägerigkeit
Rehabilitationsmaßnahmen
Physio- & Ergotherapie → Kontrakturprophylaxen
Obstipationsprophylaxe
Neuro-Physiotherapie
Thrombosprophylaxe
Logopädie → Sprach- & Schlucktherapie
Pneumonieprophylaxe / Aspirationsprophylaxe
Gleichgewicht/Koordination trainieren → Sturzprophylaxe
Basale Stimulation
→ Handlungs- & Kommunikationskonzept zur Förderung & Aktivierung beeinträchtigter Menschen
Ziele :
Patient spürt, erfährt & versteht Körper & Umwelt
Patient ist der Mittelpunkt der pflegerischen Tätigkeit
→ Patient ist Akteur & Pflegekraft unterstützt
→ Einbezug der Bedürfnisse
→ eine Form der Kommunikation durch Berührungen
Orientierung an den Fähigkeiten der Patienten
→ nicht an den Defiziten
Indikation :
Frühgeborene
Bewusstseinsgestörte Menschen
Schlafstörungen
Schwere Atemwegserkrankungen
Langfristige Immobilität
Desorientierte o. demente Menschen
Lähmungen
in Sterben liegenden Menschen
->Anwendungsbereiche
Sicherung der Vitalfunktionen
Freimachen der Atemwege, O2-Gabe ggf. Intubation
Legen eines venösen Zugangs, dabei Abnehmen von Notfalllabor, bestenfalls ZVK
Flüssigkeitssubstitutionen je nach Flüssigkeitsverlust
ggf. Schocklagerung
OK-Hochlagerung, optimale O2-Versorgung des Gehirns
Legen einer Magensonde & DK
bei Unruhe Sedierung des Patienten, bei Hirndruck Osmotherapeutika
ggf. medikamentöse Behandlung epileptischer Anfälle
Notfalloperationen
Maßnahmen bei akuter intrakranieller Druckerhöhung
Hämatomausräumung
Trepanation (Epidurales Hämatom)
bei Raumforderung o. rascher Ausdehnung
Bohrlöcher im Kalotten-Areal über der Blutung
Pflegeschwerpunkte SHT ->Hansen
Überwachung von RR, Puls, Atmung, Temperatur
Lagerung/Mobilisation n. Arztanordnung
Je nach Ausprägung der Bewusstseinsstörung Einbezug des Konzepts: Basale Simulation
Je nach Schweregrad Pflege einer nasogastralen Sonde, eines ZVK´s bzw. DK´s
Weitere Notfallmaßnahmen bei schweren SHT
ggf. begleitend: Behandlung epileptischer Anfälle
Pflege bei DK
->Umgang & Hygiene
Umgang :
Lagerung : nicht auf dem Boden
unterm Blasenniveau
Sturzgefahr → Katheter immer mitnehmen
nicht am Katheter ziehen
Vermeidung von Abknicken, Abklemmen, Verdrehen
->Pat. zum korrekten Umgang anleiten
Hygiene :
Intimpflege
Wischrichtung beachten
Einmalhandschuhe
vorher und nachher Händedesinfektion,
Katheter entleeren (vor Mobilisation!)
Katheter nicht auf den Boden legen
→Tuch unter Mensur
-> Urinabnahme
→ Diskonnektion
→ Desinfektion (Ablassstutzen!)
->Komplikationen & Urinbeobachtung
Komplikationen :
HWI/Prostatitis
Dislokation
Harnröhrenstriktur
Harnverhalt
Dekubitus
Urinbeobachtung :
Farbe
Menge
Geruch
Beimengungen
Konsistenz
Pflege einer nasogastralen Sonde
Zusammenstellen der nötigen Materialien
Kontrolle der Sondenlage vor Jeder Nahrungszufuhr etc.
Ggf. Markierungsstrich erneuern
Tägliche Nasenpflege
Wechsel der Sonde alle 10 Tage
Vor und nach Gabe von Sondennahrung Spülen mit 20 ml Wasser/Tee
Bei Sondenableitung: tägliche Beurteilung des Beutelinhalts, Beutel immer unter Körperniveau
positionieren
Medikamentengabe: jede Tablette einzeln, dazwischen spülen
Pneumonie-, Soor-, Parotitisprophylaxe
nasogastraler Sonde
->Allgemein u. Umgang
nicht abknicken
keine Manipulation
richtige Lagerung & Fixierung des Schlauches
Lagekontrolle :
Auskultation mit Blasenspritze
Indikatorpapier (pH-Wert)
Kost & Medikamentengabe :
regelmäßiges Spülen
Medikamente, Kost getrennt
vor Gabe Lagekontrolle
Medikamente einzeln verabreichen
nur geeignete Medikamente
keine Kohlensäure
Sondenokklusion
Soor & Parotitis
Pflege bei PEG
->Indikation & Kontraindikationen
Indikationen :
langanhaltende Schluckstörung
Stenosen (Hals-Nasen-Bereich)
Bewussteinsstörungen
Lebensbedrohliche Nahrungsverweigerung
Kontraindikationen :
Entzündungen Pankreas o. Bauchfells
Wunden im Punktionsbereich
Aszitis
starke Fettleibigkeit
->Risiken & Beachtungspunkte einer PEG :
Risiken :
Peritonitis
Burried Bumper Syndrom
Fehlanlage der PEG
Verschluss der Sonde (Sondenokklusion)
Beachtungspunkte einer PEG :
nach jeder Benutzung PEG spülen
Medikamente einzeln Verabreichen
Dekubitus vermeiden
Pflege bei ZVK
Lösungen/Medikamente die stark venenreizend wirken
kontinuierliche Infusionen
Fehlende Möglichkeit der Anlage eines peripheren Infusionszuganges
OP mit Gefahr einer Luftembolie
Parenterale Ernährung
Nutzen :
Hochkonzentrierte Elektrolytlösung
Hochkonzentrierte Nährstofflösungen
Messung des ZVD
bei SHT :
ZVD Messung
ZVK ->Hygiene
Diskonnektierung nur, wenn unbedingt nötig
ZVK- Zuleitungen steril behandeln, Ansätze desinfizieren und mit Kombistopfen verschließen
Bei Manipulation: hyg. Händedesinfektion, Einmalhandschuhe,Zuspritzstellen desinfizieren
Zweige müssen permanent gespült werden, sonst Schenkel unbenutzbar
Doku: nach Neuanlagen, VW, Veränderungen, Hautzustand
ZVK-Pflege
transparente Pflaster (max. 7 Tage wenn beschriftet)
tägliche Inspektion der Einstichstelle
Entzündungszeichen (Rötung, Schmerz, Überwärmung, Schwellung, Funktionseinschränkung)
grobe Verunreinigungen mit NaCl & sterilen Kompressen reinigen
ZVK ->Verbandswechsel
Steriler Pflasterverband-> Wechsel alle 72h
Transparenter Folienverband -> Wechsel alle 7 Tage
Zusätzlich bei:
Optischer Verschmutzung
Ablösung
Durchfeuchtung
Verdacht auf Komplikationen
->Risiken
Infektion
Hämatom
Pneumothorax
Hämatothorax
Luftembolie
Katheterfehllage mit Herzrhythmusstörungen
Verletzung des Plexus brachialis
Thrombose
Konzept um Menschen zu Fördern ,die in der Wahrnehmung ,Kommuikation oder Bewegung beeinträchtigt sind
->Ziel : Vermittlung von Sicherheit und Vertauen , Stärkung der Gesundheit und des Wohlbefindens
Zuletzt geändertvor 4 Monaten