Halo Effekt
der erste Eindruck (unkontrolliert) beeinflusst die gesamte Einschätzung des Beurteilers
Bsp: Lehrerin unterschätzt Drogenkonsum von Schülerin, da sie immer wohl gekleidet und gepflegt in den Unterricht kommt
—> Verstärkt bei schwer zu beobachteten, schlecht definierten Merkmalen
—> Verbesserung durch Aufklärung der Rater über Halo Effekt
Konstrastfehler
Kontrast zwischen 2 Beurteilungsgegenständen kann zu Beurteilungsfehler führen
Bsp: Wenn Lehrer zuvor mit häuslicher Gewalt eines Schülers konfrontiert war, wird er Klage von Schüler 2 über zu viele Hausaufgaben weniger ernst nehmen
Auch Kontrasteffekt zwischen Rater und Beurteiltem
Projektionsfehler
Beurteiler schreiben zu beurteilender Person ein Merkmal zu, das nicht oder nicht so ausgeprägt vorliegt, aber die Beurteiler selber dieses Merkmal aufweisen —> Beurteiler projiziert es
Tendenz zur Mitte
Tendenz zur Bevorzugung mittlerer Skalenstufen
Manche Beurteiler scheuen extreme Urteile (+/-)
Vermeiden von extremen Bewertungen —> lieber mittlere Einschätzung
Minimiert ohne Kenntnis von Daten quadrierte Abweichung
Stärker, wenn Beurteiler bewerten mpssen, obwohl sie nicht ausreichend informiert sind (!)
Bsp: Lehrerin soll Schüler bei Konferenz bewerten, kennt ihn aber kaum —> Schüler als mittelmäßig beurteilen (minimiert quadrierte Abweichungen!)
Logischer Fehler
Beurteiler erschließen Sachverhalte voreilig, durch Abneigung gegen ein best. Merkmal
Bsp: Lehrer denkt, dass langhaarige Schüler undiszpliniert sind —-> Trifft langhaarigen Schüler und wird ihn vermutlich als weniger fähig als kurzhaarigen Schüler beurteilen
Reihenfolge - Effekte
Primacy Effekt
Recency Effekt
—> Werden mehrere Einzelbeobachtungen zu Gesamteindruck zusammengefügt, so wirken erste und letzte Beobachtung besonders bedeutsam
—> Bsp: bei mündlicher Prüfung wird erste und letzte Antwort besonders gut erinnert und dementsprechend stärker bewertet/gewichtet
Reaktivität
Beeinflssung des Beurteilungsobjekts durch die Beobachtung selbst
Das Wissen, beobachtet zu werden, kann VH maßgeblich beeinflussen (ohne Intervention…)
Bsp: Schülerin, deren Versetzung fraglich ist, wird beim Vokabelprüfen ggf. unter kogn. Interferenz leiden
Rosenthal Effekt
Untersucher beeinflusst die Ergebnisse, durch unbewusste Einstellungen und Erwartungen
self-fulfilling prophecy / Pygmalion Effekt (Macht der Situation)
Lehrer vermittelt Schüler das Gefühl, er sei intelligent und fähig in Bezug auf Fach xy
3 weitere Urteilsfehler
Tendenz zu extremen / milden Urteilen
Simulation / Dissimulation
—> Patienten schildern Beschwerben besonders drastisch oder leugnen eher —> in Begutachtung elementar wichtig => sog. Beschwerdevalidierung
Heterosuggestion / Autosuggestion
—> Person beeinflussen andere oder sich selbst (Du schaffst das / Ich schaff das) => besonders sportpsychologisch und rechtspsychologisch relevant
Hawthorne Effekt
—> Effekt den Gewahrsein an Studie teilzunehmen
Placebo Effekt
Akquieszenz
=> Ja / Nein-Sage Tendenz
Ungeachtet der Polung von Fragen
Soziale Erwünschtheit
—> Wunsch sich in Befragungen positiver darzustellen
Welche Eigenschaft bringt die Tendenz zur Skalenmitte mit sich?
a) Sie spiegelt oft einen Kompromiss auseinandergehender Meinungen wieder
b) Sie verhindert logisch falsche Schlüsse zum Zusammenhang unabhängiger Merkmale
c) Sie minimiert, ohne weitere Kenntnis von Daten, mutmaßlich quadrierte Abweichungen.
d) Sie ist wirkungsvoll gegen die Tendenz zu extremen Antworten, die andere Urteilerinnen oft haben.
Zuletzt geändertvor 2 Jahren