Einführung in die Epidemiologie

Epidemiologie beschäftigt sich mit der Verteilung bestimmter

Erkrankungen oder gesundheitsbezogener Zustände und

Ereignisse in bestimmten Populationen oder

Bevölkerungsgruppen, sowie den Faktoren, die diese Verteilung

beeinflussen

Erkrankungshäufigkeit (Prävalenz und Inzidenz)

Sterblichkeit

(Gesamtmortalität, Erkrankungsspezifische Mortalität, Letalität, Altersspezifische Mortalität)

Anteil der momentan Erkrankten

• zu bestimmten Zeitpunkt—>Punktprävalenz

• In einer bestimmten Zeitperiode—>Periodenprävalenz

• gibt keine Auskunft über Erkrankungerisiko, da keine Unterschiedung zwischen alten und neuen Fällen gemacht wird

• Berücksichtigt sowohl Entstehung als auch Verlauf der Krankheit

• Kann auch auf Populationen unter Risiko bezogen werden

• Wert zwischen 0 und 1 oder pro 1000 und 10.000 Individuen angegeben

• Prävalenz = Zahl der Erkrankten in der Population zu einem Zeitpunkt/ Zahl aller Personen in der Population zu diesem Zeitpunkt

Anteil der Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitraum in einer festgelegten Population unter Risiko

• Kumulative Inzidenz= Inzidenzrate, beschreibt das Erkrankungsrisiko

• Reflektiert die Entstehung von Krankheiten, nicht aber den Verlauf

• Wie wahrscheinlich ist es, dass eine gesunde Person innerhalb einer definierten Zeitspanne eine bestimmte Krankheit entwickelt?

• Werte zwischen 0 und 1, pro 1000 oder 10.000 Individuen angegeben

Kumulative Inzidenz= Zahl neuer Erkrankungen in einer Zeitperiode/Zahl der Personen unter Risiko in dieser Zeitperiode

Personenzeit-Inzidenzrate= force of morbidity

—>gibt an, mit welcher Rate neue Fälle relativ zur Größe der Population und zur Zeit unter Risiko für jede Person in dieser Population auftreten

Inzidenzdichte= Zahl neuer Erkrankungsfälle/Zeit unter Risiko für jede Person unter Risiko während einer Zeitperiode

• Gesamtpersonenzeit unter Risiko= Summe der individuellen Personenzeiten

• Nicht dimensionslos, sondern abhängig von der Zeiteinheit

• In dynamischen Studienpopulationen (Kohorten) verwendet, da Einbeziehung der Personenzeit präzisere Schätzung der Rate der Neuerkrankungen durch die Berücksichtigung unterschiedlicher Follow-up-Zeiten ermöglicht

erwartete Zeit, die vergeht, bis die betachtete Krankheit auftritt

1/Inzidenzdichte

Zahl aller Todesfälle/Gesamtbevölkerung

Zahl der Todesfälle aufgrund einer bestimmten Erkrankung/Gesamtbevölkerung

Letalitätsrate= Sterberisiko für Personen mit einer bestimmten Erkrankung = case fatality rate

• Zahl der Todesfälle aufgrund einer Erkrankung/Zahl der diagnostizieren Erkrankten

Altersspezifische Mortalität ist die Sterblichkeitsrate für eine bestimmte Altergruppe= age-specific death rate

• Zahl der Todesfälle in einer Altersklasse/Zahl der Personen in dieser Altersklasse

Wie ändert sich die Gesamtmortalität, wenn wir die gleiche Altersstruktur wie in der Standardpopulation unterstellen?

• Bei der direkten Altersstandardisierung wird eine Standardpopulation verwendet.

• Die altersspezifischen Mortalitätsraten sind jeweils bekannt

• Welche Gesamtmortalität würden wir erwarten, wenn wir dieselben altersspezifischen Mortalitätsraten wie in der Standardpoluation unterstellen?

• Weicht diese Gesamtmortalität von der beobachteten ab?

• Die indirekte Altersstandardisierung wird angewendet, wenn für die untersuchte Population keine altersspezifischen Mortalitätsraten verfügbar sind (z.B. in Entwicklungsländern mit mangelnder demographischer Erfassung).

• Weitere wichtige Anwendung: In der Arbeitsmedizin, wenn die altersspezifischen Mortalitätsraten aufgrund der insgesamt kleinen Population aufgrund des Stichprobenfehlers stark schwanken können

Comparative Mortality Figure

• Hätte die Studienpopulation die gleiche Altersstruktur wie die Standardpopulation, um wieviel % wäre die Mortalitätsrate dann höher/niedriger als in der Standardpopulation?

Standardisierte Mortalitätsratio (SMR)

• Entspricht die beobachtete Mortalitätsrate in der Studienpopulation der Mortalitätsrate, die wir aufgrund der altersspezifischen Mortalitätsraten der Standardpopulation erwarten würden? Oder müssen wir davon ausgehe, dass die Sterblichkeit in der Studienpopulation sich von der Standardpopulation unterscheidet?